Wie ihr ja wisst, war ich in diesem Jahr nach vielen Aufenthalten als Kind und junge Frau mit einem Abstand von 30 Jahren wieder auf Teneriffa.
Für mich war es seinerzeit mein Traum-, Zauberland, mit 12 war ich dort das erste Mal verliebt und mein großes Ziel war es irgendwann auf Teneriffa zu leben, in einem schönen Haus mit einem Garten voller Blumen. Wie das Leben so spielt kam es ganz anders, mit Anfang Anfang 20 lockten dann andere Ziele, im Studium fand ich ein Ziel wie Teneriffa eher uncool und später als meine Tochter klein war, war uns der Flug zu lang. Irgendwann geriet es in Vergessenheit, es blieb nur immer so eine kleine Sehnsucht nach einem Ort, an dem ich mich immer irgendwie Zuhause gefühlt hatte und derdieses kleine Plätzchen in meinem Herzen innehatte.
Vor ein paar Jahren war es dann so, dass meine Mutter (mittlerweile 81) sagte: "Ich möchte nochmal nach Teneriffa, ich habe das Klima so geliebt". Dreimal hatten wir angemeldet, dreimal mussten wir aus gesundheitlichen Gründen meiner Mutter absagen. Dieses Jahr reifte nun wieder der Plan, da nun auch meine Tochter drängelte, weil wir ihr soviel erzählt und vorgeschwärmt hatten.
Und TARA!!! diesmal klappte es, wir drei Mädels machten uns auf den Weg. Ganz ehrlich, ich hatte echt Schiss, dass es mir vielleicht gar nicht mehr gefallen könnte, es ganz anders als in meiner Erinnerung wäre und es seinen Zauber verloren haben könnte.
Geflogen sind wir am 7. September von Berlin mit Nowegian, der Flug war einfach super und die Abfertigung auf Teneriffa rasant und freundlich. Der Transfer, den ich auf eure Empfehlung gebucht hatte stand schon vor der Tür und ruckzuck ging es los. Leider waren wir so spät gelandet, das man nichts mehr sehen konnte. Der Fahrer war sehr nett, fuhr gut und die Straßen waren ziemlich leer.
Wir hatten uns für das Hotel El Tope in Puerto de la Cruz entschieden und haben diese Wahl auch nicht bereut. Ich hatte vorab um ein neu renoviertes Zimmer gebeten, dass wir auch bekamen, es war ein Eckzimmer im ersten Stock mit 30 qm Terrasse und Blick aufs Meer und den Teide, einfach toll! Frühstück und Abendessen waren ebenfalls sehr zufriedenstellend und der Pool war zwar nicht sehr groß, reichte für unsere kurzen Besuche aber völlig. Vom Personal war wirklich jeder sowas von freundlich, echt toll!
Am nächsten Morgen waren wir völlig überwältigt, als wir auf die Terrasse traten, was für ein grandioser Blick. Als der Teide hinter den Wolcken auftauchte, hatte ich echt Pipi in den Augen, dann der knallblaue Atlantik, die unglaubliche Natur, es war wie nach hause kommen.
An diesem ersten Tag machten wir uns gleich auf ins Städtchen, da meine Mutter nicht mehr so gut zu Fuß ist nahmen wir ein Taxi (3,50 €) zum Plaza de Charco, den wir zu unserer großen Freude kaum verändert vorfanden. meine Tochter war auch sofort begeistert und vom Virus befallen

Falls es euch interessiert, schreibe ich gerne demnächst weiter ...
da hast du sowas von recht
Wo, Memoriam liegt dein Problem??
Schöne Grüße noch Minga
Weiter geht die Reise und endlich einmal fort aus Puerto
La Orotava
Man höre und staune, wir lassen Puerto tatsächlich hinter uns und fahren nach La Orotava. Eigentlich hatten wir uns fest vorgenommen, heute mit dem Bus zu fahren und endlich mal die dekadente Taxifahrerei sein zu lassen
Schon bei der Durchfahrt merkten wir, dass La Orotava ein wirklich hübsches und altes Städtchen ist. Gegründet wurde die Stadt 1506 von den spanischen Eroberern, die dort, weil das Tal so fruchtbar ist, Zuckerrohr anbauen ließen und auf den Feldern durften afrikanische Sklaven schuften. Da das so gewonnene Zuckerrohr ja auch verschifft werden musste, brauchte man einen Hafen und so entstand 1605 ?Puerto de la Orotava?, das heutige Puerto de la Cruz. Die Gebäude der Altstadt von La Orotava sind noch weitgehendst erhalten und stehen unter Denkmalschutz. Angekommen vor der Casa de los Balc?nes bestaunen wir erstmal das Gebäude aus dem 17. Jahrhundert mit seinen prächtigen Schnitzereien und den blumengeschmückten Balkonen. Übrigens wurde an der Fassade nie etwas gemacht, sie ist immer noch im Originalzustand und einfach perfekt.
Innen befindet sich das größte Handwerkszentrum für Stickereien der Kanaren, in dem diese alte Kunst auch heute noch gelehrt wird. Besonders gut hat uns der wunderschöne, schattige Innenhof gefallen. Es gibt dort aber nicht nur die berühmten und teilweise wunderschönen Stickereien, sondern alles auch alle anderen Souvenirs der Insel. Uns war ein bisschen viel, es ist schon sehr kommerziell und sehr voll, aber nichts destotrotz sehr schön. Am Ende entdeckten wir dann aber noch in einem der Räume eine kleine Kunstgalerie, die die Werke des Malers Mohamed Osman zeigt, der auch am berühmten Blumenteppich von La Orotava zu Ostern mitgewirkt hat. Noch mehr Glück war es, dass der Künstler anwesend war und uns zwei von uns erworbene Lithographien signierte und mit einer Widmung versah.
Anschließend wandelten wir dann immer abwärts durch das schnucklige kleine Städtchen mit den vielen historischen Häusern, den immer wieder atemberaubend schönen Aussichten, wir sahen uns zwei Kirchen an und dann das Rathaus. Es wirkt es eher wie ein Museum, wunderschöne alte Gebrauchs- und Kunstgegenstände wurden dort nicht in Vitrinen untergebracht, sondern viele davon sind einfach in Gebrauch. Wir konnten ungestört durch das ganze Gebäude gehen und uns in aller Ruhe alles ansehen.
Nachdem wir nun schon ein paar Stunden unterwegs waren, meldete sich natürlich auch wieder der kleine Hunger und wir suchten eine nette Lokalität. Gefunden haben wir sogar eine bezaubernde im Liceo de Taoro, einem Kulturhaus, das früher der Palacio eines Marques, später eine Schule, ein Hotel und schließlich ein Altenheim war. In dem kleinen Café ?Cafetería Restaurante Liceo de Taoro AsCaToya?, (der Name ist größer als das Lokal) aßen wir nur ein Sandwich und hinterher ein Erdbeertörtchen (beides sehr lecker!), aber genossen die grandiose Aussicht über die Dächer von La Orotava bis hin nach Puerto und auf den Atlantik.
Der Wirt war dann noch so nett und zeigte uns eine Abkürzung in den nebenan liegenden Jardin Victoria, der traumhaft schön an einem Hügel angelegt wurde und eigentlich der Garten eines Mauseleums ist, welches aber nie genutzt werden konnte. Zur weiterführenden Lektüre kann ich nur den Beitrag meines Facebook-Freundes Rainer empfehlen, der dazu in seinem Online-Reiseführer einen ganz wunderbaren Artikel geschrieben hat. Anschließend bummelten wir dann noch weiter durch den Ort, schauten hier und da. Wir haben den Besuch in La Orotava genossen und ich kann ihn nur empfehlen.
http://www.teneriffaurlaub.es/attrak...rdin-victoria/
Die Blumenteppiche in La Orotava sind nicht an Ostern
sondern an Fronleichnam / Corpus Cristi.