Es war ein windiger Nachmittag, als Don Emilio beschloss, die Sache mal richtig anzugehen – also, richtig zu nichts zu tun.
Er hatte die letzten Wochen damit verbracht, seiner Hängematte die perfekte Form zu geben und den idealen Kaffee für seine Siesta zu finden. Doch an diesem Tag hatte er plötzlich das Gefühl, dass mehr möglich war.

„Ich habe eine Idee“, sagte er zu Doña Carmen, die gerade mit einem Stück Brot und etwas Olivenöl am Tisch saß. „Ich werde reisen.“

„Oh, Don Emilio. Du hast doch schon alles gesehen. Wo willst du hin?“
„Ich werde den Unmöglichen erreichen“, sagte er und winkte ab. „Ich will zu den Wolken. Aber nicht heute. Mañana.“

Am nächsten Tag packte Don Emilio also seinen Rucksack. Er stopfte das Nötigste hinein: zwei Flaschen Wasser, ein Buch und natürlich ein Kissen für den Mittagsschlaf. Dann fuhr er mit dem alten Lieferwagen – den er „El Relámpago“ nannte – in Richtung Berg.

„Wohin fährst du?“, rief der Bürgermeister ihm nach, als er an ihm vorbeifuhr.
„Ich gehe den Wolken entgegen! Mañana“, rief Don Emilio und winkte.

Am Gipfel angekommen, ließ er den Wagen stehen und setzte sich in die Sonne.
„Nun gut“, dachte er, „jetzt wäre der perfekte Moment für eine Siesta.“

Als er aufwachte, war die Sonne schon fast untergegangen. Aber anstatt die Wolken zu erobern, hatte er etwas viel Besseres gefunden:
„Mañana – das ist der wahre Weg“, sagte Don Emilio, als er den Rückweg antrat. „Denn wo auch immer man ist, ist genau der richtige Ort. Solange man weiß, dass alles auch… mañana passieren kann.“