Ein paar Monate nach dem Besuch des deutschen Touristen wurde Don Emilio plötzlich berühmt. Warum? Weil jemand ein Selfie mit ihm und seinem Schild „Mañana“ auf TikTok hochgeladen hatte – und es über Nacht viral ging.

„The Chillest Man Alive“, schrieb ein amerikanischer Blogger.
„Spanischer Zen-Meister mit Hängematte“, titelte ein französisches Magazin.
Die Welt war begeistert – von einem Mann, der gar nichts tat und dabei absolut zufrieden aussah.

Reporter kamen, Influencer pilgerten, Yogalehrer verneigten sich vor ihm. Ein Kamerateam vom Guinness-Buch der Rekorde reiste an, um einen neuen Weltrekord zu prüfen:
„Längstes durchgehendes Nichts-Tun in einer Hängematte (mit gelegentlichen Siestas und Kaffee-Pausen)“

Don Emilio war überrascht.
„Ich wusste gar nicht, dass ich teilnehme“, sagte er.
„Tun Sie ja auch nicht“, antwortete der Prüfer.
„Perfekt“, nickte Emilio. „Dann bin ich ja qualifiziert.“

Drei Tage lang filmte man ihn: Wie er in seiner Hängematte lag. Wie er einen Kaffee trank. Wie er ein Nickerchen machte. Und wie er nicht aufstand, als ein Papagei auf seiner Schulter landete.

Am vierten Tag verkündete man offiziell:
Weltrekord!
92 Stunden und 13 Minuten produktives Nichts.

Don Emilio zuckte mit den Schultern.
„Wollt ihr noch länger? Ich hab nichts vor.“

Ein Verlag bot ihm an, ein Buch zu schreiben. Titelvorschlag: „Mañana – Das Erfolgsrezept für ein stressfreies Leben.“
Er überlegte kurz.
„Ich sag euch was – ich denk drüber nach. Mañana.“

Und so blieb alles beim Alten. Don Emilio wurde weltberühmt – aber er blieb sich treu.
Sein Dorf? Blühte auf.
Die Touristen? Entschleunigten.
Und der deutsche Workaholic? Der kaufte das Nachbarhaus. Heute nennt man ihn „Don Maximo del Relax“.