Sie sind groß oder klein, ihr Haar ist glatt, gewellt oder sogar struppig, die Farbe kann von tiefschwarz bis hin, schon in jungen Jahren, schlohweiß sein und die Charaktereigenschaften sind von liebenswürdig bis grantig. Sie von sind meist bewegungsfreudig, manchmal gehfaul, hungrig, durstig und sie machen, je nach Art, mehr oder weniger große Haufen. Ich spreche von des Menschen liebsten Freund – dem Hund.
Nun haben gerade diese Haufen so manche Gemüter erregt und so manchen Politiker auf den Plan gerufen. So werde ich nie vergessen, wie Wiens Altbürgermeister Dr. Helmut Zilk eigenhändig einen motorisierten Hundewürstelstaubsauger publikumswirksam durch die Wiener Innenstadt kutschiert hat, um den geplanten Ankauf aus französischen Landen zu testen. Das Ergebnis war niederschmetternd, denn Dr. Zilk konstatierte, dass die Wiener Hunde, und ich zitiere da seine Worte, „wohl anders scheißen als die vornehmen Pariser Hunde“. Ich dachte, das ist halt Wien, und da wir Wiener uns ja über Alles und Jedes ein bisserl aufregen müssen, ist das halt gerade wieder einmal ein Schwerpunkt. Relativ abstrakt habe ich jedoch jenes Bürgerforum gehalten, die doch allen Ernstes ein Gesetz durchgebracht haben, dass unsere tourismuswirksamen Fiakerpferde zum Tragen einer Art Windelhose verpflichtete, da es für den Wiener unzumutbar sei in der heißgeliebten Innenstadt auf einen Pferdemist zu steigen.
Dass die Amerikaner spinnen und sowohl die Engländer, Franzosen oder auch die Deutschen manchmal schon seltsame Ideen entwickeln ist schon lange meine Meinung, aber eine Meldung aus Madrid zu dem Thema „Hundehäufchen“ hat mich sehr nachdenklich gemacht. Die Stadtverwaltung wollte doch tatsächlich die genetischen Daten aller 215.000 gemeldeten Hunde und ihrer Besitzer in einem Zentralregister speichern, um Übeltätern, deren Tiere ihre Exkremente mitten auf Gehsteigen oder Plätzen statt an gekennzeichneten „Gassi-Bäumen“ hinterlassen, per DNA-Kotanalye zu überführen und bestrafen.
In unserer, ach so hygienischen Zeit, muss alles für das Auge sauber sein, vor allem, wenn der Verursacher von, nicht wirklich appetitlich ausschauenden, Hauferln, noch bellen und beißen kann. Doch vergessen wir bei allem Reinlichkeitsfimmel nicht ein bisserl das Menschliche. Rühren uns nicht mehr die Bilder eines alten Herren, der, begleitet von seinem sicher ebenso alten vierbeinigen Gefährten, langsam eine Strasse entlang wandert? Ist für die alte Lady, mit der sonst keiner spricht, ihr Hund nicht der wichtigste Ansprechpartner? Haben wir wirklich vergessen wie viel treue Dienste uns Hunde geleistet haben, dass uns ein Hundstrümmerl so sehr auf die Barrikaden treibt?
Nicht dass Sie glauben ich wäre freudig erregt wenn ein Hauferl des Nachbarhundes leise vor meiner Eingangstür vor sich hin stinkt, aber wir produzieren in unserem täglichen Leben doch wohl mehr Mist, den wir, staatlich erlaubt, in den „cubo de basura“ der vor der Haustür des Nachbarn´s steht, schmeißen und der dort in der prallen Sonne weder ansehlich ist, noch gut riecht. Beim Einkauf von Lebensmitteln muss alles hygienisch verpackt sein; klar, aber die Verpackung landet unweigerlich am nächsten Tag am Mist. Das Sackerl vom Supermercado, in Plastik mit Farbaufdruck gehalten, ist praktisch; die Wasserballons, die Mineralwasserflaschen, die Milch, das Bier, die Limo, alles kundenfreundlich vorbereitet, und doch unendlich viel Mist.
Der Gesetzesentwurf in Madrid wurde, nicht aus Menschlichkeits- sondern aus Kostengründen abgelehnt, so wie der Ankauf des Hundewürstelstaubsaugers in Wien. Ein Schauferl und ein Besen, oder der Wasserschlauch zum Säubern kostet mich nicht wirklich viel Zeit, bringt mir jedoch das entschuldigende Lächeln des Nachbarn und ein freudiges Schwanzweldeln von Felix dem Terrier ein. Gar kein Mist
meint Eure Wienerin
Irene-Christine Graf
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Keine Ankündigung bisher.
So ein Mist
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- Erstellt von: Die Wienerin
- Veröffentlicht: 22.02.2008, 18:12
- 4 Kommentare
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11.04.2024, 09:21 -
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Liebe Grüße aus der Reha.
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Hat aber sicher nix mit maskentragen zu tun ...
Ich behalte meine auf, macht mich sicher hübscher ...-
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Fluggesellschaften sind verpflichtet, Passagieren, denen die Beförderung verweigert wurde oder deren Flug annulliert wurde, eine Entschädigung zu leisten. Das Gesetz, das dies regelt, ist die sogenannte europäische Fluggastrechteverordnung. Sie ist ein internationaler Vertrag, der 2004 von allen Ländern der EU unterzeichnet wurde. Darin heißt es, dass Passagiere für eine Reihe von Dingen entschädigt werden können, darunter:
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Kanal: Allgemein
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als "Anfängerin" hier im Forum macht es mir großen Spaß ihre Kolumnen zu lesen.
Schönen Gruß aus Deutschland.
Liebe Wienerin, Vielen Dank für deine Beiträge und ich freue mich schon jede Woche auf Freitag.
Wau(Danke)liebe Wienerin
Ähem.... ich war gerade im Wasser..........ich schwimme so gerne.