Alle drei bis fünf Jahre wird außerdem ein Friedenspreis für Humanität und Brüderlichkeit unter den Völkern, der mit 2 Million Franken dotiert ist, verliehen. Die erste Friedenspreisträgerin war Mutter Teresa und am 23. November 2007 erhält der Österreicher Karl Heinz Böhm, für sein mehr als 25 Jahre dauerndes Engagement und für die Stiftung „Menschen für Menschen“, welche sich um die sozial benachteiligte Bevölkerung Äthiopiens kümmert, den Preis.
Karl Heinz Böhm, der ehemalige Schauspieler, bekannt aus unzähligen Heimatfilmen und vor allem als hinreißender Kaiser Franz Josef in „Sissi“ hatte bereits 1981 diese Organisation gegründet und damit nicht nur sein persönliches Glück gefunden, sondern auch vielen Menschen helfen können.
Der Vater Karl Heinz Böhms, der berühmte Dirigent Karl Böhm sagte einmal:
„Glück ist ein Maßanzug.
Unglücklich sind meist die, die den Maßanzug eines anderen tragen möchten.“
Unglücklich sind meist die, die den Maßanzug eines anderen tragen möchten.“
und beschrieb damit so unendlich treffend wie der Wunsch nach persönlichem Glück manche Menschen unglücklich macht.
Zugegeben, der Begriff Glück ist nur subjektiv, in jedem Lebenszyklus von anderen Träumen begleitet, für jeden Menschen etwas anderes, sowie ewigen Anpassungen und Veränderungen ausgesetzt.
Ich denke daran, dass ich als kleines Mädchen davon träumte eine Prinzessin zu sein. Meine Puppen waren meine Untergebenen, die Vöglein brachen nur für mich in Jubelchöre aus und ich tanzte mit meinem Teddybären, der in meiner Phantasie natürlich ein wunderschöner Prinz war, unter dem blühenden Kirschenbaum. Dieser Traum endete jäh, als der Nachbarjunge mir von den aufregenden Abenteuern des Huckleberry Finn erzählte, denn dann war es ja viel schöner davon zu träumen ein tollkühner Pirat zu sein.
Etwas später, als die von Emmy von Rhoden so einfühlsam geschriebene Geschichte vom Trotzkopf die Gefühle der jungen Mädchen in Wallungen brachte, spielte ich die Rolle der unverstandenen und ganz sicher auch ungeliebten Tochter, obwohl ich weder eine böse Stiefmutter hatte, noch Gouvernanten, denen man Streiche spielen konnte. Ich bockte und trotzte, war widerspenstig und bereitete ganz sicher meinen Eltern schlaflose Nächte.
Dass nicht der Film Bonnie und Clyde, sondern Dr. Schiwago meine jungmädchenhafte Phantasie beeinflusste war Glück. Ich träumte davon von einem glutäugigen Ägypter, oder vielleicht einem schwarzgelockten Italiener umworben und in einen russischen Palast oder einen italienischen Palazzo entführt zu werden um mich leidenschaftlicher Liebe hinzugeben. Ich verliebte mich unsterblich in Alain Delon und heiratete den gutaussehenden Maschinenbauingenieur, der weder schwarzgelockt noch italienischer Herkunft war.
Figuren, von findigen Autoren erfunden, von begnadeten Regisseuren umgesetzt oder Menschen die durch Begabung, Schönheit oder Genialität den Status des Bekanntseins erreicht haben, beeinflussen unseren Werdegang genauso wie Freunde oder Vorbilder die wir aus dem realen Leben kennen. Wir eifern ihnen nach. Wir versuchen so zu sein wie sie, versuchen sie zu kopieren, versuchen es ihnen gleichzutun und manche von uns verwechseln das trügerische Bild im Rampenlicht der Öffentlichkeit zu stehen und Glückseeligkeit auszustrahlen mit dem Begriff Glück.
Waren es früher die Geschichten von Hedwig Courths Mahler oder Charlotte Bronté die uns vorgaukelten, dass auch durchschnittliches Aussehen und bescheidene Herkunft kein Hindernis bedeute das große Glück und Reichtum zu erreichen, so waren es später die Figuren aus Dynastie und dem Denver Clan. Millionen von Frauen versuchten so auszusehen wie „Christl“ oder gaben sich wie „Alexis“ – mondän, kapriziös, arrogant. Diese Figuren hatten das Dornröschen und die Prinzessin auf der Erbse genauso abgelöst wie die Lara aus Dr. Schiwago.
Das wahre Glück jedoch ist, sich persönlich erreichbare Ziele zu stecken, sich erfreuen an Erreichtem, das Jetzt genießen und die kleinen Erfolge des Alltags ins rechte Licht zu rücken.
Vor zwischenzeitlich mehr als hundert Jahren hat Karl Kratzl einen Text von Alexander von Biczo vertont, der in die Geschichte des Wienerliedes eingegangen ist und seinen Sinn bis zum heutigen Tage nie verloren hat:
Das Glück is a Vogerl, gar liab, aber scheu,
es lasst si schwer fangen, aber fortg'flogn is glei.
Das Herz is der Käfig, und schaust net dazua,
so hast du auf amal dann ka Glück und ka Ruah.
es lasst si schwer fangen, aber fortg'flogn is glei.
Das Herz is der Käfig, und schaust net dazua,
so hast du auf amal dann ka Glück und ka Ruah.
Karl Heinz Böhm hat sich ein überdimensional hohes Ziel gesteckt, nämlich einem ganzen Volk zu helfen, aber er ist den Weg Schritt für Schritt gegangen und diese Aufgabe wird auch weitergeführt werden wenn der zwischenzeitlich 79-jährige einmal nicht mehr sein wird. Nicht jedem von uns ist es vergönnt so etwas Großartiges zu vollbringen. Manchmal stellt sich aber auch Glück ein, wenn man ganz einfach anderen hilft i h r Ziel zu erreichen
Das meint aus voller Überzeugung
Eure Wienerin
Irene-Christine Graf
Irene-Christine Graf