Teneriffa. Santa Cruz.
Die Organisation Seo Birdlife hat das Vorgehen der Kanarischen Regierung zum Erhalt der vom Aussterben bedrohten Sperberfalken heftig kritisiert. Ihrer Meinung nach verstoße die Inselregierung gegen geltende Naturschutzgesetze. Das Umweltministerium hat den Fang von mehreren Exemplaren erlaubt, um in der Gefangenschaft die Nachzucht zu fördern. Nach Ansicht der Vogelexperten sei dies die letzte Wahl, wenn alle anderen Schutzprogramme versagt hätten. Oberste Prämisse müsse immer sein, die bedrohten Tierarten in ihrem angestammten Territorium und in Freiheit zu schützen. Der Sperberfalke (halcon tagarote) gehört zu den Ureinwohnern des Archipels und erscheint sowohl auf der regionalen wie auf der nationalen Ebene im Katalog der vom Aussterben bedrohten Tierarten. Die Aufzucht in Gefangenschaft erfordere eine Betreuung durch qualifiziertes Fachpersonal sowie ein möglichst naturnahes Umfeld. Beide Faktoren seien nicht gegeben. Zudem habe sich in den letzten Jahren eine Stabilität und sogar ein leichter Anstieg in der Sperberfalkenpopulation auf dem Archipel abgezeichnet. Umso widersprüchlicher und fragwürdiger sei der Vorstoß, der die Akrobaten der Lüfte in die Gefangenschaft gebracht hat zu bewerten. svw