Es sind die Alten, die ihren Stand noch behalten, so Juan José Cabrera, der jedes Jahr aufs Neue seinen Kastanienstand an der Plaza del Principe in Santa Cruz aufbaut.

Ich mache es aus Tradition, so Cabrera mit seinen 74 Jahren, und um meine Rente aufzustocken.

Dennoch deckt er mit den Einnahmen durch den Verkauf der Kastanien gerade mal die Ausgaben.

Dieses Jahr, so Cabrera weiter, ist die Qualität der Kastanien besser als im letzten Jahr, aber die Kastanien selbst etwas kleiner als sonst.

Juan Jose betreibt seinen Stand in Santa Cruz seit mehr als 20 Jahren.
Die Saison läuft von November bis in den Januar, solange gilt die Genehmigung des Ayuntamientos.
Jose wird aber im Dezember den Stand schon wieder abbauen.

Er will die Tradition solange weiterführen, wie es ihm die Gesundheit gestattet, sein Sohn hat kein Interesse, als casta?ero zu arbeiten.
"Viel Arbeit und wenig Einnahmen", so Juan Jose.

Die Leute, so Juan Jose, glauben, man stellt sich mit Ofen hier hin und fertig.
Aber dem ist nicht so, vorher muss man die Zutaten besorgen, Salz, Holzkohle, die Arbeit an sich, die Genehmigungen, eine Versicherung und last but not least, die Beschaffung der Kastanien.

Auch sind die Einnahmen ans Wetter gekoppelt, bei Kälte werden mehr Kastanien verkauft.

Juan Jose verkauft 8 Kastanien für einen Euro.
So kommt er an manchen Tagen auf 100 Euro Einnahmen, an anderen Tagen nicht entfernt an diese Summe.

Das trifft auch für Jose Negrin zu, der, wie der sagt, schon sein halbes Leben als casta?ero gearbeitet hat.
Sein Vater nahm ihn schon mit zur Plaza Espa?a, als er drei oder vier Jahre alt war, nun bin ich 64 Jahre alt und verkaufe praktisch seit 50 Jahren Kastanien.

Er hat seinen Stand am Parque Viera y Clavijo, schon seit Jahren immer an der gleichen Stelle, so dass er von den Fußgängern schon wie ein Familienmitglied begrüßt wird. Den Stand dort betreibt Jose schon seit 30 Jahren.

Aber auch er macht es aus Tradition, davon leben kann man nicht.

Beide casta?eros kaufen die Kastanien an verschiedenen Punkten der Insel, Arafo, La Matanza und La Orotava.

Die Ware muss dann noch nach Qualität sortiert werden.

Deshalb sind meine auch so gut, so Jose mit einem Lachen.

Im letzten Jahr sei die Ernte nicht so gut gewesen, es fehlte Regen und die Kastanien wuchsen nicht so wie erhofft.

Auch er bedauert es, dass es keine Nachfolger geben wird, wenn er mal den Stand aufgibt, weil die Einnahmen gerade mal ausreichen, um ein paar Geschenke für Weihnachten zu kaufen und eventuell die Versicherung für das Auto zu bezahlen.

So werden es immer weniger werden, die casta?eros von Santa Cruz.

In diesem Jahr wurden von den 17 möglichen Konzessionen nur 9 beantragt, diese Stände befinden sich in der Alameda, Weyler, vor dem Meridiano, Viera y Clavijo, Rambla, 2x an der Prinicipes de Espa?a, Los Majuelos und an der Plaza del Principe.


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