Der Redakteur Sebastián Quintana aus Gran Canaria hat seit drei Jahren Zahlen über Badeunfälle gesammelt und diese Statistik nun veröffentlicht, um die Reisveranstalter und Administration sowie die Urlauber zu mehr Obacht beim Baden im Atlantik zu sensibilisieren.
Da gäbe es noch viel Handlungsbedarf, so Quintana.
So gab es im vergangenen Jahr auf den Kanaren 39 Tote bei Verkehrsunfällen, jedoch 62 Tote durch Ertrinken, die Monate November und Dezember noch gar nicht mit berechnet.
92% der Ertrunkenen waren Urlauber, ein Thema, was nun laut Quintana angegangen werden muss.
Einen ersten Schritt machte ein Video des Hotelverbands in sechs Sprachen mit dem Titel "Canarias, 1.500 km de costa", dieses Video wurde von Quintana entwickelt.
Die Verstorbenen Urlauber kamen aus Deutschland, Finnland, UK, Island, Schweiz, Schweden, Österreich, Polen, Mauretanien, Russland Frankreich, Italien Irland und China.
Laut Quintana, der gestern auch bei einem Seminar über maritime Sicherheit teilnahm, ist das Problem aber ein internationales, so ertranken im vergangenen Jahr weltweit 500000 Personen, selbst die WHO hat die Staatengemeinschaft aufgefordert, in dem Bereich mehr zur Prävention beizutragen.
Die Urlauber, die auf die Kanaren kommen, so Quintana, sind Schwimmbad-Schwimmer oder kennen sich in Seen oder Flüssen aus, unterschätzen aber eklatant die Gefahren des Atlantiks mit seiner Ebbe und Flut und den Strömungen.
Daran müssen die Administrationen arbeiten, die Urlauber darauf aufmerksam machen, schließlich ist es im Interesse der Kanaren, die Touristen als Haupteinnahmequelle auch wieder heil in ihre Herkunftsländer verabschieden zu können.
Die größte Gefahr besteht in Zonen mit Rückströmung, die den Schwimmer aufs offene Meer zieht.
Das Szenario ist dann folgendes:
Der Schwimmer merkt, dass er in einer Strömung ist, die ihn rauszieht, er fängt an, nach Kräften dagegen anzukämpfen, merkt, dass er keinen Meter weiter kommt, erschöpft sich, eventuell erfolgt ein Herzinfarkt und Aus die Maus.
Spezialisten empfehlen in solchen Situationen sich treiben zu lassen, die Strömungen hören meist nach 100-150m auf, in der Zeit kann man mit über den Kopf geschwenkten Armen Hilfsbedürftigkeit signalisieren.
Ein zweiter Tipp ist es, parallel zu Ufer zu schwimmen, da die Strömung, bedingt durch den Untergrund, nicht überall vorhanden ist, oftmals reichen da schon 10 bis 20 Meter aus.
Die Monate mit den meisten Todesopfern waren Januar, Mai und Oktober.
Auch fehlen laut Quintana Rettungsschwimmer an den Stränden, diese sind an 332 Punkten vorhanden, 152 Punkte davon sind stark frequentiert von Gästen.
Teneriffa führt bei den Opfern durch Ertrinken auf den Kanaren.
Ein weiteres Problem ist laut Quintana die Unfallrate von Anglern und Tauchern.
http://eldia.es/canarias/2016-11-13/...-pendiente.htm