Das Observatorio Canario de Empleo (Obecan) hat in einer Studie der ersten 6 Monaten des Jahres auf den Kanaren festgestellt, dass viele Stellen im Tourismus immer noch ausschließlich mit Ausländern besetzt werden, da die Arbeitssuchenden Canarios zu wenig Sprachkenntnisse besitzen, um den Anforderungen in dem Bereich zu genügen.

Das betrifft Stellen wie Rezeptionisten aber auch höhere Anstellungen wie Direktoren und Geschäftsführer, die vor allem mit dem Nachweis vorheriger gleichwertiger Beschäftigung bevorzugt werden.

Vor allem, so die Studie, sind die Fremdsprachenkenntnisse zum Beispiel in den Niederlanden oder Deutschland der im Tourismus ausgebildeten Personen wesentlich besser als die der Canarios, zwei oder drei fließend beherrschte Sprachen neben der Muttersprache eher eine Selbstverständlichkeit, so Juan Pablo González, Chef des Hotelverbandes von Santa Cruz.

Laut der Daten von Obecan wurden in diesem Jahr im Hotelsektor 1039 Stellen in der Rezeption von Ausländern besetzt, auch bei Animateuren wurden 300 Stellen von Nicht-Spaniern besetzt, sowie 49 bei Public Relation.

Bei den offenen Direktorenstellen wurden 33 Verträge abgeschlossen, diese von Ausländern mit viel Erfahrung in dem Sektor und zusätzlichen Sprachkenntnissen.

Komischerweise wurden laut Gonzalez aber auch bei Jobs im Reinigungsbereich sehr viele davon mit Ausländern besetzt, 6233 an der Zahl, obwohl diese Art von Jobs nur Kurzzeitverträge bieten.

In einem Gespräch mit der El Dia beklagte der Consejal Social der Uni von La Laguna, Raimundo Baroja, die scheinbar fehlende Antwort der Gesellschaft auf auf die Frage nach mindestens bilingualen Fähigkeiten schon in der Schullaufbahn.

Somit sei es nicht verwunderlich, dass die Arbeitsagenturen bei solchen Anfragen zuerst die Ausländer in die nähere Auswahl nehmen.

Die Zweisprachige Ausbildung müsse zu einer Staatsangelegenheit gemacht werden, auch wenn dies nicht sofort zu großen Erfolgen führen würde, so Gonzalez, denn selbst die Lehrer sind nicht darauf vorbereitet, ihren Schülern in kurzer Zeit ein gehobenes Sprachniveau zu vermitteln.

Arbeitssuchende aus anderen Sektoren, die von der Krise besonders gebeutelt wurden, haben demzufolge immer noch ein sehr großes Defizit bei der Auswahl an Arbeitsstellen.

http://eldia.es/canarias/2016-08-22/...xperiencia.htm