La Palma verbrachte seinen ersten ruhigen Morgen nach 5 Tagen Anspannung durch den Waldbrand.

Es gibt zwar noch ein paar kleinere Brandherde wie in Mazo und in Fuencaliente, die aber argwöhnisch unter Beobachtung stehen.

Überall riecht es nach verbranntem Holz, bis das Feuer endgültig gelöscht ist, können noch Monate vergehen.

Die Löschmannschaften räumen nun möglichst viel brennbares Material weg, um dem Feuer keine neue Nahrung zu bieten.

Die Bewohner der Ortschaften, die am meisten in Mitleidenschaft gezogen wurden, haben nun keine Angst mehr vor dem Feuer, sie fürchten sich jedoch vor dem Herbst und Winter mit seinen Regenfällen.

2009 gab es vergleichbare Schäden durch das Wasser wie im Sommer zuvor durch die Waldbrände.
So wurden Gärten weggespült, Häuser mit Schlamm beglückt usw.

Deshalb fordert das Cabildo von La Palma Maßnahmen, die nun verbrannten Berghänge möglichst schnell abzusichern.
Man hätte zwei Jahre mit wenig Niederschlägen gehabt, so dass ergiebige Regenfälle überfällig sind, so Anselmo Pestana, der Inselpräsident.

Nach jedem Brand "verliert" man Boden, der Boden wird steril und ist lange nicht mehr so wasserdurchlässig wie normalerweise. Auch die Asche der verbrannten Pinos versiegelt zusätzlich den Boden.

Noch ist die Gesamtfläche, die vom Feuer betroffen wurde, nicht genau berechnet, aber man geht von gut 7% der Gesamtfläche La Palmas aus, 4500 bis 5000ha. Dies bedeutet aber nicht, dass die Fläche komplett verbrannt ist, in vielen Bereichen ist wohl nur die Vegetation am Boden verbrannt.

Es gibt aber auch Hoffnung, denn die nicht komplett verbrannten Pinos werden sich erholen und wieder austreiben, auch wenn es bedrückend ist, dass Teile des Red Natura 2000 und der Cumbre Vieja Opfer der Flammen wurden.

Das Feuer selbst hat viel Nahrung auf Boden gefunden, oben in den Kronen der Bäume sieht es gar nicht mal so schlecht aus.

Die Insel wird also ihrem Namen immer noch gerecht, La Isla Bonita.

Was immer in Erinnerung bleiben wird, ist der tragische Verlust eines Menschenlebens. Dies bleibt eine Tragödie und kann nie rückgängig gemacht werden, dagegen verblasst alles andere.

Auch für den Verursacher der Tragödie, dem im Gefängnis einsitzenden Deutschen, wünscht sich der Bürgermeister von El Paso, Sergio Rodríguez, keine öffentliche Vorverurteilung, er sei lediglich der unfreiwillige Auslöser einer unbeabsichtigten Katastrophe gewesen.

Das Gobierno der Kanaren hat noch einmal ausdrücklich die "heroische" Arbeit der Löschmannschaften gelobt.
Auch die Solidarität der Canarios sei nicht nur eine Phrase, das hätte dieser Vorfall wieder einmal klar gezeigt. So hätten die Bewohner La Palmas die Löschmannschaften unterstützt und versorgt, während diese dabei waren, die Insel zu retten.

http://eldia.es/palma/2016-08-09/1-f...eme-riadas.htm