Wenn man annimmt, dass Santa Cruz ein Lebewesen ist, dann ist der Parque García Sanabria sein Herz.

Zusammen mit dem nicht weniger prächtigen grünen Gürtel der Rambla bietet er Lebensqualität und Persönlichkeit für die Bewohner von Santa Cruz.

Der Parque García Sanabria ist ein regelrechter Botanischer Garten mit einer Fläche von 60548qm Fläche und mehr als 200 verschiedenen Pflanzenarten und ist heute der Stolz und Oase der Bewohner, war nie stattlicher als heute.

In diesem Jahr gibt es gleich zwei runde Zahlen, 90 Jahre Geburtstag und 10 Jahre seit seiner umfangreichen Renovierung.

Am 9. August 1926 beschloss das Ayuntamiento von Santa Cruz mit seinem Bürgermeister Santiago García Sanabria den Bau des Parks nach Plänen von Leyra y Cia aus Granada, Experten für die Anlage von Grünanlagen aus Granada auf einem von Don Eladio Roca erworbenen Gelände.

Aber der Wunsch nach einem Park schwelte schon lange in den Bewohnern von Santa Cruz, Ende des 19. Jahrhunderts wurde in Madrid der königliche Park Retiro an die Stadt übergeben, das galt als Vorbild für viele andere Städte.

Anfang des 20. Jahrhunderts forderte der Arzt Diego Guigou in der Presse die Schaffung eines Parks in Santa Cruz, er nahm einen Vorschlag von dem Intellektuellen Patricio Estévanez Murphy auf, der schon 1881 einen Park vorschlug.

Diese Pläne wurden vom Architekten Manuel Cámara y Cruz begrüßt, der darüber in der Diario de Tenerife berichtete.

Aber vorerst blieb es bei den Träumen.

Wie der offizielle Chronist der Stadt, der in dieser Woche verstorbene Luis Cola Benítez berichtet, erarbeite der städtische Architekt Antonio Pintor y Ocete die ersten Pläne im Jahr 1910, aber erst 1922, zur Amtszeit von Andres Orozco wurde eine Kommission gegründet, die den Park realisieren sollte, mit der Suche der Finanzierung beauftragt, wozu man sogar mit der Spardose von Haus zu Haus lief.

Für 200000 Pesetas wurden dann die ersten Grundstücke gekauft, eine alte Finca von don Eladio Roca.

Der Schriftsteller Carlos García bezeichnete die Konstruktion als einen Erfolg für die ganze Bevölkerung von Santa Cruz.

Die Pläne des Architekten von 1911 wurden dann von Leyva y Compa?ía verändert und so die Arbeiten 1929 beendet.

Der spätere Namensgeber Bürgermeister Santiago García Sanabria trug maßgeblich dazu bei, die Arbeiten abzuschließen.

Danach wurde der Park systematisch ausgebaut. Wege, Teiche, Lauben und die Bepflanzung wurden angelegt.

Gleichzeitig wuchsen die Pflanzen und mit dem Mehr an Grün wurden Pläne des Architekten Marrero Regalado umgesetzt wie die Fontäne und die Plaza.
Außerdem wurden Skulpturen errichtet, wie die des Künstlers Francisco Borges.

Am Haupteingang wurde ein großer Laurel gepflanzt, gerettet vom Castillo de San Cristóbal.

Der García Sanabria war schnell eins der schönsten Gebiete von Santa Cruz, wo die Zeit stillzustehen schien unter den schattigen Plätzen im Stadtwald der Stadt.

Wie ein richtiges Lebewesen entwickelte sich der Park weiter.
So wurde 1938 das Wasserbecken und das Monument errichtet.

1950 folgten die Pergolas auf Initiative des Fotografen und Verantwortlichen der Stadt für Grünanlagen, Adalberto Benítez.

1959 wurde die Blumenuhr eingeweiht, ein Geschenk des dänischen Botschafters P. Larsen.

1973 wurden im Rahmen der "Ersten Ausstellung der Straßen Skulpturen" 13 Kunstwerke im Park integriert.

1974 wurde das alte Haus des Aufsehers zum Büro der Stadt für Grünanlagen, davor wurde ein Ententeich angelegt, umrandet mit Kopfsteinpflaster.

In den Siebzigern gab es viele Besucher, angelockt durch die Ausstellung Exposición Regional de Flores y Plantas.

im Oktober 2004 wurde der Park geschlossen und umfangreich renoviert nach Plänen von Juan Manuel Palerm und Leopoldo Tabares de Nava.

Im Juni 2006 wurde der Park wieder eröffnet.

Heutzutage beherbergt der Park eine große Vielfalt an Pflanzen, die meisten davon Exotisch aus den Tropen und Subtropen, aber auch eine Kollektion von Heilpflanzen und vom Mittelmeer.

Einige seltene Exemplare wurden vom Botanischen Garten in Puerto spendiert.

Laut dem bekannten Botaniker, dem Professor Wolfredo Wildpret, ist der aktuelle Zustand des Parks eine gute 8,5 in einer Skala von 1-10, also "großartig".

Laut letzten Zählungen gibt es im Park 145 Bäume, 24 Skulpturen, 5 Brunnen, 12 Pergolas, eine Bar-Cafeteria, ein Aussichtspunkt, Toiletten, einen Kinderspielplatz, einen Hundespielplatz, Trinkwasserspender und ein städtisches Büro mit Ausstellungen sowie "Parkplätze" für Fahrräder.

Dem Ayuntamiento kostet der Unterhalt des Parks jährlich gut 780000 Euro.

Bei allem Lob von Wolfredo Wildpret mischt sich aber auch Wehmut in seine Beurteilung, so sei einiges des alten Charmes mit der Renovierung verschwunden.

Er muss es wissen, denn er wohnt ganz in der Nähe.

Auch gefallen ihm die Holzwege nicht und er bemängelt die Sicherheit vor allem nach Einbruch der Dunkelheit.
Seiner Meinung nach müsse der Park komplett umzäunt werden und er ist auch ein Befürworter der Videoüberwachung.

So seien auch die Tafeln, die über die Pflanzen Auskunft geben, immer wieder Opfer von Vandalen.

Das Ayuntamiento selbst will nun noch das Trinkwassernetz im Park erneuern.

Laut dem aktuellen Bürgermeister osé Manuel Bermúdez werden die letzten Neuheiten wie das Cafe sehr gut von den Besuchern angenommen.

Der Park soll noch mehr an Attraktivität erhalten und auch die Umgebung Verbesserungen erfahren, so soll die Rambla Tinajas neu asphaltiert werden.

Immerhin gibt es gleich drei Hotels um den Park herum und der Park liegt somit gleich vor deren Haustür.

Deshalb müsse man dafür Sorge tragen, dass der Park in guter Verfassung bleibt.

Wenn man aber die Geschichte Revue passieren lässt, dann spielt vor allem Santiago García Sanabria eine große Rolle und ihm zu Ehren steht eine Statue von ihm, geschaffen von Francisco Borges, selbstverständlich auch im Park, um einen der couragiertesten und "ergiebigsten" Bürgermeister in der Geschichte von Santa Cruz zu ehren, so der Chronist Luis Cola Benítez abschließend.

Ein regelrechtes Krebsgeschwür für den Park und die gesamte Stadt sind die Vandalen, die mit stoischer Regelmäßigkeit dem Park ihre Aufwartung machen, so José Manuel Bermúdez, einige wenige zerstören und beschmieren regelmäßig die Infrastruktur.

Dies und die aufwändige Säuberung der Grünanlagen sei das einzige Problem.
So versuche man seit Langem eine Genehmigung für Videoüberwachung zu bekommen, das Gobierno erlaube dies jedoch nicht.

Die Schmierfinken kommen immer in der Nacht und beglücken mit ihren Graffitis immer und immer wieder die Skulpturen, man wisse inzwischen gar nicht mehr, wie oft zum Beispiel die Statue beim Kinderspielplatz gereinigt werden musste, so Bermudez.

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