Auf den Kanaren gibt es gut 500 Abwassereinleitungen ins Meer, von denen nur 102 eine Genehmigung haben.

Von den gut 500 Einleitungen sind 200 ohne Kanalisierung, 312 Einleitungen erfolgen über Rohre.

Für 72 Einleitungen sind Genehmigungsverfahren im Gange.

Die letzten Zählungen stammen allerdings aus dem Jahr 2008, mit einer neuen Berechnung ist erst 2017 zu rechnen.

Die Agencia de Protección del Medio Urbano y Natural (Apmun) hat in den letzten 5 Jahren 60 Multas verhängt über illegale Abwassereinleitungen, die Mehrheit davon unter 3000 Euro.

Laut dem Abgeordneten der PP Guillermo Díaz Guerra gibt es allerdings wesentlich mehr als die ermittelten 300 Einleitungspunkte.

Er wirft der CC und PSOE vor, auf der einen Seite für Ökologie einzutreten, aber auf der anderen Seite Bohrungen nach Erdöl vor den Kanaren zu befürworten und dann auch nicht die Wahrheit zu sagen, wie viele Abwasserrohre es wirklich gibt, die über keinerlei Genehmigung verfügen.

Die ständige Belastung der Küsten durch Abwasser sei die wahre Gefahr für die Fauna und Flora.

Es gäbe, so Guerra weiter, seit 20 Jahren erprobte Technologien, um diese Einleitungen überflüssig zu machen.

So sei bis heute auch bei den Einleitungen großer Städte nicht wie vorgeschrieben eine Vorbehandlung des Abwassers eingeführt worden.

Er bezeichnete die Umgebung der Abwassereinleitungen als regelrechte Schlammlöcher.

Auch sei immer noch nicht genug getan worden, um Abwasser wieder zu verwenden zum Beispiel zur Bewässerung in der Landwirtschaft.

In Santa Cruz, so Guerra weiter, gäbe es laut Gobierno 34 Abwassereinleitungen (er schätzt die Anzahl wesentlich höher) und nur 9 davon seien genehmigt. 21 der Einleitungen verursachen große Schäden, so werden in La Hondura täglich 625000 Liter Abwasser ohne jegliche Vorbehandlung ins Meer gepumpt.

Auch von anderen Oppositionsgruppen kommt Kritik, so ist Francisco Deniz von der Podemos der Meinung, es werde mit den Touristenzahlen geprahlt, es stimme aber nicht, dass das Meer der Kanaren ein blauer Teich sei, wenn 74% aller Einleitungen von Abwasser nicht autorisiert seien und 11% davon große Schäden verursachen.

Die PSOE gibt zu, dass es eine "Kultur" auf den Kanaren gäbe, dass, was stört, ins Meer zu werfen, dem müsse man mit Umwelterziehung gegensteuern.

Auch gab man zu, dass aufgrund der veralteten Statistik genauere Prognosen über die Abwasserproblematik schwierig seien.


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