Ich kann nicht mit Deinem Service konkurrieren und Du nicht mit meiner persönlichen Betreuung, so die Philosophie von Carmen Martinez, zufällig oder auch nicht, Betreiberin der ältesten Unterkunft in Santa Cruz, der Pension Cejas in der Calle San Francisco im Stadtteil El Toscal.

Die Pension feiert in diesem Jahr nicht weniger als ihr 71-jähriges Bestehen und versucht aus dem Schatten zu kommen, der mit der Zeit die Existenz der Pension bedrohte und zu neuen Ufern aufzubrechen.

Gegründet 1945 von Jose Dorta und Juana Cejas, den Großeltern, bot sie seit der Zeit unzähligen Gästen Unterkunft, praktisch Kunden aus aller Welt, Matrosen, Soldaten und Geschäftsleute waren für gewöhnlich Gäste der Pension.

Zuerst geleitet von den Gründern, aus Los Silos stammend, danach von den Eltern der jetzigen Besitzerin, Enrique Martinez und Mari Carmen Dorta, wurde die Pension immer mehr zu einem Teil der Geschichte von Santa Cruz.

So ging es weiter, bis vor gut sieben Jahren Mari Carmen verstarb und die Pension ins Straucheln geriet.
Mari war die Seele der Pension und hielt alle Fäden in der Hand in dem Gebäude, konstruiert im Jahr 1906.

Zum Glück dauerte die Krise nur 18 Monate, dann übernahm Carmen die Leitung, obwohl sie vorher noch nie etwas mit der Pension zu tun hatte, vielleicht aber war es ihre Bestimmung, dass es so kam.
Die Begeisterung ihrer Eltern hatte sie nie verstanden, dies änderte sich erst, als sie die Leitung übernahm
Die Pension fordert, aber gibt auch viel zurück, so Carmen.

So ordnete sie einige behutsame Reformen an, ohne den Stil des Gebäudes zu verfälschen, so kommt der Kaffee immer noch aus der alten italienischen Maschine und die Eingangstür lässt sich immer noch mit einem Seil vom ersten Stock aus öffnen.

Es ist, als ob man in die Wohnung der Großeltern kommt, nur muss man hier dafür bezahlen, so Carmen weiter.

Das Angebot beschränkt sich auf sieben Zimmer mit einer Belegung von Maximal 12 Personen, zwei Bädern und einer Toilette.
Die Begrenzung ist aber nicht bedingt durch die Größe des Gebäudes, sondern aus Prinzip so geregelt, Carmen will nicht die Anzahl der Zimmer erweitern auf Kosten der Qualität.

Und das bestätigen auch die Gäste, seit längerem auch viele Wanderer, angelockt durch die Nähe zu Anaga, sie kommen aus aller Welt, Stammgäste aus den USA, Australien, Deutschland und Frankreich und oft schon seit Jahren und oft mit schon festgelegtem Zimmerwunsch.

Das spiegelt sich auch in Wertungen auf Webportalen wider, so liegt die Pension bei Booking.com auf dem dritten Platz in Santa Cruz gleich nach dem Hotel Mencey und dem Silken Atlantico und auch auf TripAdvisor gibt es eine hervorragenden Note von 8,5 und die Einstufung "Nummer 1" in ihrer Kategorie.

So schuf Carmen, ohne es zu wollen, eine große Hommage für ihre Eltern, die sich in der Pension kennenlernten, der Vater ein Matrose aus Galizien und auch die Hochzeit der Eltern fand in der Pension statt.

http://eldia.es/santacruz/2016-03-20...sion-Cejas.htm