Der Oberste Gerichtshof der Kanaren hat die Comunidad Autónoma de Canarias und den Betreiber der Galerie von Los Silos, die comunidad de Aguas Heredamientos de Daute, zur Zahlung von 959751 Euro verurteilt, um die Angehörigen der Opfer der am 10. Februar 2007 dort ums Leben gekommenen sechs Wanderer zu entschädigen.
Die Wanderer wurden damals von den beiden Wanderführern der Asociación Tinerfe?a de Amigos de la Naturaleza (Atan) in den Stollen geführt, irrtümlich in der Annahme, dass es sich dabei nur um einen Tunnel durch den Berg handeln würde.
Durch Gase waren dann die sechs Wanderer erstickt, 10 erlitten Verletzungen.
Für vier der Verstorbenen wurde der Schadensersatz in Höhe von 200000 Euro festgelegt, für einen weiteren auf 144151 Euro, diese letzte Summe muss von der Betreiberfirma gezahlt werden.
Drei der Verletzten erhalten 5000, 600 und 10000 Euro, die Zahlungen an sieben weitere wurde abgewiesen.
Das Gericht wies auch eine mögliche Verantwortung der Wanderführer zurück, der Eingang des Stollens war weder mit einer Tür gesichert, noch gab es dort Hinweisschilder über die möglichen Gefahren.
Deshalb hätten die Betreiber grob fahrlässig gehandelt.
Gleichzeitig betonten die Richter, dass es keine Geldsumme gäbe, die den Eltern den Verlust ihrer Kinder relativieren ließen, man könne die Schmerzen des Verlustes nicht mit Geld ausgleichen.
http://www.diariodeavisos.com/2016/0...edra-cochinos/
Betreiber der Galeria in Los Silos zu 1 Million Euro Schadensersatz verurteilt
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Ankündigung
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Keine Ankündigung bisher.
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Betreiber der Galeria in Los Silos zu 1 Million Euro Schadensersatz verurteilt
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Achined hat einen Blogeintrag erstellt Betreiber der Galeria in Los Silos zu 1 Million Euro Schadensersatz verurteilt.
Dieser Tunnel ist eng aber gut belüftet.
http://www.forumteneriffa.de/tenerif...1&d=1452628401
Bild aus 2007
Laut Presse war der für die Wandertour vorgesehene Wanderführer kurzfristig abgesprungen und hatte der Gruppe am Telefon Anweisungen gegeben, immer weiter zu gehen, bis sie zum Ausgang des Tunnels gelangen. Er erkannte nicht, dass die Gruppe einen falschen Weg nehmen wird oder schon genommen hatte...
Vom Levada-Weg (der weiter zum Tunnel geführt hätte) zweigt ein Trampelpfad zum Wasserstollen "Piedra de los Cochinos" ab. Diesen Weg hatte die Gruppe, welche zu diesem Zeitpunkt von 2 Ersatz-Wanderführern geleitet wurde, die sich in dem Gebiet nicht auskannten, versehentlich genommen.
Evtl erfolgte das Telefonat dann vor dem Eingang zum Stollen.
Sie entschieden sich dann in den alten Wasserstollen einzudringen, deren Betreiber nun verurteilt wurden.
Der Wasserstollen "Piedra de los Cochinos" wurde vor 200 Jahren erbaut, 1964 stillgelegt und mit einem Tor verschlossenen.
Damals war kein Schloss an dem Tor (diese werden meist mutwillig entfernt), ob Warnschilder-Schilder existierten weiß ich nicht.
http://www.forumteneriffa.de/tenerif...1&d=1452628401
Bild aus 2007
Die Luft im Wasserstollen "Piedra de los Cochinos" enthält ca. 10-15% Kohlenmonoxid. Ob es überhaupt einen Wert für die Verträglichkeit vom Menschen eingeatmeten Kohlenmonoxids gibt, darüber streiten sich die Gelehrten. Über längere Zeit eingeatmete Luft mit nur 0,1% Kohlenmonoxid ist für den Menschen schon tödlich !!! Kohlenstoffmonoxid verdrängt Sauerstoff bei der Bindung an Hämoglobin, wodurch die Organe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Die Haut verfärbt sich grau oder bläulich. Es kommt zu Bewusstseinstrübung, Atemnot, Muskelschwäche, Ohnmacht und letztlich zum Tod.
Auch nur kurzzeitiges Einatmen von Kohlenmonoxid kann zu bleibenden Hirnschäden führen !!!
Da die Luft in ziemlich allen Wasserstollen in TF einen Kohlenmonoxidanteil von über 0,1% hat, ist deren Betreten immer gesundheits- bis lebensgefährlich !!!
Beim Bau der Stollen pustet man mittels dicker Rohre kontinuierlich saubere Luft von außen ins Innere.
Bei Wartungsarbeiten ebenso.
Wer diese Stollen "illegal" ohne Genehmigung des Betreibers betritt, muß Atemluftflaschen dabei haben.
Beim legalen Betreten (Führungen) von Galerien braucht man dies nicht, da wird die Belüftung eingeschaltet.
Das ist eigentlich alles bekannt und nachlesbar.
Heute ist der Eingang einigermaßen versperrt und es existieren ausreichen Schilder
Bild aus Wikiloc von 2012
Für eine Begehung eines solchen Wasserstollens war die Gruppe nicht vorbereitet und ausgerüstet. Es handelte sich bei der Gruppe offensichtlich durchweg um "Laien" bzw "Unwissende", welche die Situation selbständig nicht einschätzen konnten. Getrieben von dem Glauben es handele sich hier um einen Tunnel (Röhre mit 2 Öffnungen) und der Anweisung "lauft bis zum Ausgang des Tunnels" ist die Gruppe blind bis tief in den Stollen (Röhre mit 1 Öffnung) vorgedrungen, bis laut einem Augenzeugen einzelne Teilnehmer "umkippten wie die Fliegen".
Das war hier wohl eine Verkettung von unglücklichen Zufällen gewesen, kein bewusstes vorsätzliches Eindringen aus Abenteuerlust. Trotzdem ist hier festzuhalten, dass die Gruppe durchweg aus stark gebildeten Menschen bestand: Wissenschaftler und Studenten !!!
Hier gibt es das damalige Nachrichtenvideo mit Levada-Weg + -Tunnel, sowie dem Stollen mit Eingangstor:
youtube.com - Salen a la luz las grabaciones de auxilio de los excursionistas de Piedra de cochinos
Die Betreiber von Wasserstollen haben eine Sicherungspflicht, der sie in der Vergangenheit wenig nachgekommen sind.
Auch heute wird kräftig weiter in solche stillgelegte Wasserstollen eingedrungen. Allen Schilder, Schlössern und Schreckensnachrichten zum Trotz. Die einen aus Unwissenheit und Neugier, die anderen bewusst und aus Abenteuerlust. Oft verschwindet da die Grenze...
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