Die Antwort ist nicht so einfach, es gibt keinen einzig dafür verantwortlichen Grund, aber ist sind viele Leute, die sich wundern, warum es in Candelaria nicht nach Meer riecht, wie es zum Beispiel in El Medano, Garachico und Punta del Hidalgo der Fall ist.
Wir suchen fachmännischen Rat beim Biologen und Mitglieder der SI SE PUEDE, Agustin Espinosa Diaz.
Für ihn ist es leider nicht mehr die Ausnahme auf Teneriffa, Küstenorte, in denen man nicht das Meer riecht.
Ein Grund ist seiner Meinung nach, dass die Wassertemperatur im letzten Jahrzehnt um ein Grad gestiegen ist, dieses Phänomen, bedingt durch die globale Erwärmung, ist nicht unbedingt schädlich für die Meere, aber für einige Spezies, die dort leben und die sehr empfindlich auf Temperaturschwankungen reagieren und sogar verschwinden, während andere von der Temperatur profitieren und sich ansiedeln.
So ist zum Beispiel die Alge cystoseira abies-marina fast komplett verschwunden, auf Teneriffa ist sie nur noch in El Medano und bei Anaga zu finden. Der Temperaturanstieg wiederum führt zu einer Zunahme der Population der Seeigel, das Ökosystem verödet.
Das führt zu einer Abnahme der Nährstoffe im Meer, die Gewässer werden als oligotroph bezeichnet, durch die fehlenden Nährstoffe verschwindet auch der typische Geruch.
Aber es spielen auch andere Faktoren eine Rolle, nämlich die Abwassereinleitungen.
Laut Gobierno gibt es bei Candalaria gut 14 Einleitungspunkte, eine davon vom Kraftwerk, welches pro Stunde 40 Millionen Liter warmes Wasser aus dem Kühlsystem ins Meer pumpt, eine Milliarde Liter pro Tag.
Bei den Abwassereinleitungen selbst gibt es nur Werte von drei Punkten, von Las Caletillas, Punta Larga und San Blas.
Diese pumpen pro Tag gut eine Million Liter ungeklärtes Abwasser ins Meer.
Von den restlichen 10 Einleitungspunkten existieren keine Daten, so auch nicht vom Industriegebiet Güimar, wo Industrierückstände wie Laugen, Säuren und Waschmittel ohne jegliche Kontrolle ins Meer gepumpt werden.
Ein weiterer Faktor ist die Zerstörung der natürlichen Küstenlinie.
Candelaria verfügt über gut 9,5Km Küstenlinie, 53% davon sind betroffen von Molen, Wellenbrechern und anderen künstlichen Veränderungen.
12% sind Strände, natürliche und künstliche, diese Strände sind aber vom Ökosystem her gesehen abträglich für die Nährstoffproduktion, die dort praktisch bei Null liegt.
35% der Küste wie beim Barranco Hondo und Samarines sind zwar natürlich geblieben, leiden aber auch durch den Eingriff der Menschen.
Rückgängig gemacht werden kann das aber alles nicht mehr, so Espinosa, höchstens verbessert.
Dieser Meinung ist auch der Chef der Fischereikooperative, Victor Diaz, auch für ihn ist der Zusammenhang klar, dass mit dem Verschwinden der Algen und der Ausbreitung der Seeigel sowie den etlichen Einleitungen von Abwasser der Geruch verschwunden ist, der typisch sein sollte für ein Fischerdorf.
http://www.diariodeavisos.com/2016/0...ria-huele-mar/
Warum es in Candelaria nicht nach Meer riecht
Einklappen
Ankündigung
Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
Warum es in Candelaria nicht nach Meer riecht
Einklappen
Ansonsten: Wenn Kraftwerke Dampf raus lassen, sagt das wohl eher nichts darüber ob das giftig ist.
Und am Kraftwerk selbst riecht man auch Abgase.
Aus dem Schornstein am Candelaria Kraftwerk kommt ja auch kein Wasserdampf, sieht und riecht man ebenfalls.
http://visor.grafcan.es/visorweb/ (rechts oben auf Deutsch umstellen, dann unten rechts auf Umweltqualität und Einbringung von Abfällen ins Wasser)
Wenn man dann die gelben Punkte anklickt und "Ficha pdf" klickt, bekommt man Infos, was da rein geleitet wird, mit teilweise leckeren Fotos