Der Observatorium Iza?a, das erste des Spanischen Wetterdienstes, feiert am 1. Januar 2016 sein 100-jähriges Bestehen.

Fernando de Ory Ajamil, Techniker der Atmosphärischen Überwachung und Doktor für Geschichte an der ULL kennt sich sehr gut aus mit der Geschichte der Station.

"Es war das erste des spanischen Wetterdienstes Servicio Meteorológico Espa?ol, später umbenannt in AEMET (Agencia Estatal de Meteorología) außer dem der Zentrale des Dienstes im Retiro Park in Madrid.

Die Geburt des Observatoriums war schwer, so Ory, und geht auf die Anfänge es 20. Jahrhunderts zurück.

Im August 1904 und April und September 1905 machte der Professor der Uni von Straßburg, der Deutsche Hugo Hergesell seine ersten Messungen an Bord der Yacht Princesse Alice, welche seinem Freund und ebenfalls Forscher Albert I von Monaco gehörte, dem nicht minder berühmten Entdecker des Golfstroms.

Im Oktober 1911 kam eine spanische Forschergruppe nach Teneriffa, um einen Standort für ein Observatorium zu suchen, bei Iza?a 2376m über dem Meeresspiegel gelegen, wurden sie fündig, das erste deutsche Observatorium wurde nahe dem Guajara errichtet, auch im Interesse der boomenden deutschen Luftfahrtindustrie.

Ein paar Jahre später, mit der Flugverbindung Sevilla-Buenos Aires durch die Trasmediterranea im Jahr 1920, war das Interesse der deutschen Forscher herauszufinden, ob sich dort ein Aerodrom für Zeppeline lohnen würde, so Ory in dem Artikel "Cuatro siglos de estudios y actividades científicas de la atmósfera en Canarias. Una breve historia del Centro de Investigación Atmosférica de Iza?a (Tenerife)"

Das Projekt Observatorium Iza?a wurde der CIAC 1912 auf der Konferenz von Wien vorgestellt durch den neuen Direktor des Meteorologischen Dienstes Jose Galbis, der selbst aktiv am Projekt teilnahm.

Nach einigen Verzögerungen durch Geldmangel, Administrativen und politischen Problemen wurde das Observatorium dann am 1. Januar 1916 eröffnet und arbeitet seitdem praktisch ohne Unterbrechungen.

Die damaligen Zeiten waren nicht die besten für eine internationale Zusammenarbeit, so de Ory, so kamen während des Krieges keine ausländischen Wissenschaftler nach Teneriffa, nach 1914 war die Aufgabe der Station nur noch die normale Wetterbeobachtung und Strahlenmessung.

Später, durch den kanarischen Meteorologen Inocencio Fond, gab es in den 40er-50er Jahren Veröffentlichungen zum Thema Höhenwinde, basierend auf Untersuchungen in den Jahren 1916 bis 1935.

Zwischen 1930 und 1960 fanden praktisch keine Forschungen satt, bedingt durch den Guerra Civil und den Zweiten Weltkrieg.

1958, zeitgleich mit der Politischen Öffnung des Franco-Regims, kamen dann wieder ausländische Forscher nach Iza?a, angelockt durch eine Sonnenfinsternis.
Sie führten Forschungen zur Transparenz der Atmosphäre durch in Hinblick auf eine Eignung der Station als Astronomisches Observatorium.

1968 kamen Meteorologen der Uni von Mainz, um Geräte zu testen, welche die Atmosphärische Verschmutzung messen sollten.

Im Sommer 1973 und 1974 wurden Messungen für Mikro-Turbulenzen durchgeführt, wichtig für die Astronomische Beobachtung.

Amerikanische Forscher studierten den Transport von Aerosolen und die chemischen Komponenten der Atmosphäre im Observatorium. so De Ory.

1981 führten deutsche Forscher Messungen durch im Hinblick auf die Eignung des Observatorium in die Eingliederung ins Netzwerk Background Atmospheric Pollution Monitoring Network (BAPMoN)

1984 gab es einen Vertrag der Regierungen Spaniens und Deutschlands über die Zusammenarbeit und das Observatorium wurde Bestandteil der BAPMoN der Internationalen Meteorologischen Organisation.

1989 fusionierte BAPMoN mit dem Globalen System zur Ozon-Beobachtung zum Überwachungsnetz der globalen Atmosphäre.
Hierbei ist Iza?a eine der wichtigsten Stationen

In den letzten Jahren nahmen die Projekte im Zentrum für Atmosphärische Forschungen in Iza?a stark zu, so De Ory.

Heutzutage wohnt keiner mehr im Observatorium, so De Ory, es arbeiten dort aber ca. 50 Wissenschaftler und Techniker und es kommen Forscher aus aller Welt, um das Weltklima von Teneriffa aus zu erforschen.


http://eldia.es/norte/2015-12-06/0-s...cion-Izana.htm