Sie kamen, rochen den Sand und ab ins Wasser.
Eine Gruppe von Blindenhunden fühlte sich gestern als "frei", zumindest für ein paar Stunden.
Sie genossen, rannten und spielten.
Auch wenn es eigentlich darum ging, mal nicht 24h am Tag an den "Job" zu denken und die Freiheit zu genießen, wichen viele Hunde ihren Schützlingen auch an diesem Tag nicht von der Seite, die Verantwortung blieb.
Die Vereinigung Asociación de Usuarios de Perros Guía de Canarias (Aupcan) bedankte sich für die Aktion beim Ayuntamiento von Santa Cruz, ihnen einen Platz am Strand von Las Teresitas neben der Rot-Kreuz-Station zur Verfügung zu stellen.
Für die Besitzer war es eine Art Belohnung für ihre Hunde, im Ausgleich für dass, was die Hunde täglich für sie leisten.
Es ist ein spezieller Tag, der zeigt, dass sich das Zusammenleben mit den Blindenhunden weiter entwickelt und auch "normale" Leute lernen immer mehr, was diese Hunde für die Sehbehinderten leisten und ihnen durch ihre Hilfe eine Integration ins normale Leben erlauben.
Die Sehbehinderten dürfen zwar mit ihren Hunden immer an den Strand, wie auch überall sonst hin, das ist gesetzlich verankert, aber am Strand heisst es dennoch immer noch "nur an der Leine".
So Sandra Santana, die Präsidentin der Vereinigung, die Hunde könnten also den Strand nicht so genießen, wie sie es eigentlich verdient hätten.
Der Stadtrat für Barrierefreiheit und Umwelt, Carlos Correa, betonte, dass der gestrige Tag ein Tag speziell für die Hunde war, ein Tag zum Ausruhen von den täglichen Aufgaben als Blindenhund.
Man sah, so Correa, dass die Hunde das Toben am Strand genossen haben.
Das Ayuntamiento sei bereit, solche Aktionen öfter durchzuführen.
Die Mitmenschen müssen die Kenntnis erlangen, dass solche Hunde keine Maskottchen sind, sondern "Werkzeuge" die ihren Besitzern höchstmögliche Freiheiten ermöglichen.
Diese wunderbaren Tiere, so Correa, leisten einen Lobenswerten Beitrag vom Welpenalter an und es steht ihnen somit die Erlaubnis zu, überall hin mitgenommen zu werden.
Die meisten Blindenhunde fangen mit ca zwei Jahren an, ihren Job zu machen.
Die ONCE ermöglicht es den Bedürftigen, einen solchen Hund zu bekommen.
Für mich, so José Claudio Suárez, ist Astor, so der Name seines Hundes, ein richtiges Familienmitglied, mit mir zusammen 24h am Tag. Die beste vorstellbare Begleitung.
Er lebt mit mir nun 7 Jahre zusammen und ich hoffe, es werden noch viele mehr.
Er kam mit Astor aus Icod de Los Vinos nach Las Teresitas, damit sich sein Begleiter mal austoben konnte, was dort im Gegensatz zu anderen Stränden nicht so problematisch ist aufgrund von weniger Felsen.
Während Astor am Strand tobte, nutzte Suárez die Zeit, ein Buch zu lesen, er beherrscht Braille-Schrift in Deutsch, Französisch, Englisch und Spanisch.
Naiara González wusste nicht, was sie tun sollten, denn Italia, ihre Hündin, vier Jahre bei ihr, sei sogar zum spielen zu faul, sie sind den ganzen Tag zusammen und kann sich nicht vorstellen, ein Leben ohne Italia zu leben.
Außerdem ist Italia wasserscheu und blieb an diesem Tag lieber bei ihr.
Obwohl Shiloh zu seiner Frau gehört, kümmert sich auch ihr Mann Antonio Rodríguez um den Hund und beide genossen die Zeit am Strand, sonst sei der Hund immer "Gewehr bei Fuss", weil er so ausgebildet wurde.
Die Mehrheit der Blindenhunde kommt aus Madrid, wo sie geboren und ausgebildet werden, ihr ganzes Leben dienen sie als Blindenhund, bis sie "pensioniert" werden, mit 10 Jahren werden sie beurteilt, die meisten Hunde gehen mit ca. 12 Jahren in Rente.
http://www.laopinion.es/tenerife/201...ia/638127.html