Die Hartnäckigkeit der Bürgermeisterin von Güimar, Carmen Luisa Castro, Investoren in die Gemeinde zu locken, kennt kein Limit, aber auch ihr Kampf mit der kanarischen Regierung, Geld für Investitionen locker zu machen, ist scheinbar unaufhaltsam.
Mit der Investition soll Güimar wieder das Etikett "Urlaubsort" angehängt werden, wie es schon einmal vor 2 Jahrhunderten der Fall war, als die Häuser Buen Retiro und La Raya in Chacaica und La Hoya, angetrieben vom Tourismus der Engländer und Deutschen im 19. Jahrhundert, der erst in La Orotava ansässig war und dann aufgrund des besseren Klimas und auf ärztliche Empfehlung hin Standorte auf der anderen Seite der Insel suchte, Anlaufstelle für diese Urlauber waren.
Der Pionier war das Hotel Buen Retiro, eingerichet 1889 im Haus der Witwe des Marquez de Florida, die dort aber nur ein Jahr ohne Nachwuchs lebte.
Ihm folgten das sogenannte Deutsche Sanatorium (heute die Schule Nazaret) und die Casa de la Raya in La Hoya.
Im 20. Jahrhundert wurde der Gasthof El Escobonal eröffnet (1920) und das Gasthaus Medina (1928) und in der Mitte des Jahrhunderts der Mirador Don Martin, der aber vor dem Bau der Südautobahn schon wieder geschlossen wurde.
Der sogenannte Mirador La Ladera wurde 1954 vom Cabildo gebaut, auf Initiative von Don Martin Rodriguez und Diaz-Llanos, nach dem er dann auch benannt wurde.
Im Dezember 1967 wurde das Hotel Valle de Güimar eröffnet, es schloss aber 10 Jahre später schon wieder.
Das La Raya hat sich wieder in ein Landhotel verwandelt, das Buen Retiro, der Familie Delgado-Trinidad gehörend und mit viel Holzausstattung versehen und zwischen dem Ende des 19. Jahrhunderts und 1914 ein Hotel, welches zu der Zeit gut betuchte Engländer beherbergte, soll ein Musikmuseum werden, es beherbergt unzählige Instrumente und auch Radios aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts.
Aber auf lange Sicht soll auch das Retiro wieder ein Hotel werden, wie es vor gut 50 Jahren auch mit dem Mirador Don Martin geschah, Haltepunkt und Gasthaus an der alten Carretera General del Sur.
Im Buen Retiro befindet sich auch noch ein alter Flügel aus dem Anfängen des 20. Jahrhunderts. zwei Pianos von 1860/70 und eins, welches zur Zeit renoviert wird, aus dem Jahr 1840.
Das Haus befindet sich seit 1991 im Besitz von Mario Diaz, der seitdem mit der Restaurierung beschäftigt ist.
Neben dem Haus befindet sich die Ermita de Nuestra Se?ora de Belén aus dem Jahr 1765, finanziert von Jose Delgado Trinidad y Diaz.
Güimar ist eine der ältesten Gemeindegebiete auf Teneriffa, mit Erwähnungen seit 1500.
Im Laufe der Jahrhunderte galt es als Vorratskammer der Insel, zuerst durch den Zuckerrohranbau, angetrieben durch Genuesen und später durch die Landwirtschaft, hauptsächlich Gemüse und Obst.
Allerdings wurden seit dem Ende des 20. Jahrhunderts etliche Anbauflächen aufgegeben.
Wenn auch das Buen Retiro in Zukunft wieder ein Hotel werden soll, so ist das beim La Raya schon geschehen, ein Kleines Landhotel mit nur acht Zimmern und einem Restaurant.
Das La Raya wurde im 16. Jahrhundert erbaut, sein aktuelles Aussehen ist aber aus dem 19. Jahrhundert, da es 1866 umgebaut wurde. Seine Wände sind mit Kiesschotter verputzt, der mit Drachenbaumsaft vermischt wurde, damals üblich auf den Kanaren, bevor der Kalkputz bekannt wurde.
Die Türen stammen von der gleichen englischen Schreinerei, die seinerzeit die Originale hergestellt hatte.
Die Besitzer legten großen Wert auf Authentizität.
Das La Raya war auch bekannt als das Manison de los Vargas, sein Besitzer war der Zuckerfabrikbesitzer Francisco de Vargas, Jahrhunderte später ging es in den Besitz der Familie Baulen über, eine der nobelsten Familien von Teneriffa.
Im Laufe der Zeit wurden umfangreiche Umbauten getätigt, die wichtigste Mitte des 19. Jahrhunderts bei der Idee, das Haus in ein Hotel zu verwandeln, speziell für Kranke und Personen mit Lungenproblemen.
Es gab eine verglaste Galerie und einen Springbrunnen im Patio.
Auch versuchte man die Asymmetrie der Fassade auszugleichen mit falschen Fensterfronten.
Von dem Haus aus gibt es fantastische Panorama vom Güimar Tal, ganz im Geschmack der Urlauber Ende des 19. Jahrhunderts.
Heute kommen Wanderer vorbei, nach seiner Wiedereröffnung nun mit der Finca Salamanca und Santo Domingo die einzigen Hotelanlagen von Güimar aufgrund der Beschlüsse des Gobiernos.
Beschlüsse, die Castro nun ändern will auch im Hinblick auf den geplanten Freizeitpark Mimiland.
"Wir haben die Pyramiden, El Puertito und Malpais, warum können wir nicht touristisch sein wie zum Beispiel Candelaria?", so die Bürgermeisterin.
Ein Mysterium, wie auch die angeblichen Paranormalen Erscheinungen im La Raya, wo unerklärliche Geräusche, Schritte in Leeren Räumen und andere Erscheinungen geradezu zu einem Besuch einladen.
http://www.diariodeavisos.com/2015/1...fue-turistico/