Fast 10 Jahre, nachdem der Antikorruption-Staatsanwalt die Anzeige präsentiert hat, nach umfangreichen Ermittlungen anhand von Dokumenten, die ihm der damalige Stadtrat der PSOE, Francisco García Santamaría, im Jahr 2006 überreicht hatte, hat das Landgericht bekanntgegeben, dass ab dem 12. Januar 2016 der Prozess beginnt gegen den ehemaligen Bürgermeister Jose Alberto Gonzalez Reveron und 8 weitere Politiker, drei Mitarbeiter, einen Polizisten, drei Architekten und einen Geschäftsmann.

Die Anklage lautet auf Bestechung, Veruntreuung öffentlicher Gelder, illegaler Genehmigungen für Bauvorhaben und unerlaubter Einflussnahme.

Dem ehemalige Bürgermeister droht eine Gefängnisstrafe von drei Jahren und ein Verbot, ein öffentliches Amt zu bekleiden über einen Zeitraum von 35 Jahren sowie eine Geldstrafe von 20000 Euro.

Reveron ist schon wegen Untreue zu 4 Jahren und sechs Monaten verurteilt worden, in der Zeit darf er kein öffentliches Amt bekleiden.

Ab dem 12. Januar wird die damalige Regierung der Jahre 2003-2007 wegen Korruption, Untreue und Verstoß gegen die Raumplanungsanordnungen in 300 Fällen (zwischen Januar 2004 und November 2006) sowie 205 illegaler Baugenehmigungen (die schon vor der Genehmigung als klar illegal galten) und 75 Illegaler Bescheinigungen angeklagt.

In 63 Bänden, die der Richter des Gerichtes von Arona, Nelson Diaz Frias, angelegt hat, tauchten die Namen von 30 Anklagten auf, die dann aber auf 17 reduziert wurden, die nun angeklagt werden.

José Alberto González Reverán wird beschuldigt, unerlaubten Einfluss geltend gemacht zu haben und Amtsmissbrauch begangen zu haben.

Er soll Genehmigungen erteilt haben, die nicht den Vorschriften entsprachen und dementsprechende Entscheidungen vorgenommen zu haben und der Vorteilsannahme aufgrund seiner Amtsstellung.

So wurden von ihm illegale Baugenehmigungen erteilt, Ausschreibungen verhindert, Familienangehörige mit Jobs versorgt und verhindert, dass Bekannte und Familienangehörige Geldstrafen zahlen mussten.

Mit auf der Anklagebank platz nehmen dürfen außerdem Antonio Luis Sosa Carballo (CC) jetzt in der Partei Unidos por Arona, Félix Sierra Melo (PP), Manuel Barrios Rodríguez (CAN), Daniel Martín Navarro (CAN), Juan José Alayón Beltrán, José Luis González Rodríguez (CAN), Sebastián Martín Martín (bei dem es etwas schwierig werden könnte, weil er inzwischen verstorben ist) und Alfonso Barroso Armas (CC).

Für sie hat die Staatsanwaltschaft zwei Jahre Haft und 10 Jahre Amtsverbot beantragt, für Antonio Sosa beantragte sie ein Jahr Haft und vier Monate Geldstrafe in Höhe von 6000 Euro.

Jorge Mendez wird vorgeworfen, insgesamt 1,249 Millionen Euro Bestechungsgeld verteilt zu haben. Roberto Luis soll 696000 Euro erhalten haben, 15-20% der Summe der Projekte, die dadurch plötzlich legalisiert wurden. Der Architekt Antonio Luis González 915000 Euro für Lizenzen.

Der Prozess soll über mehrere Monate andauern, man rechnet mit 3-5 Monaten, wöchentlich sollen drei Verhandlungstage angesetzt werden.

Eine besonders hohe Strafe droht Félix Sierra Melo, er soll für 4 Jahre ins Gefängnis und eine Geldstrafe von 500000 Euro bezahlen und darf 21 Jahre kein öffentliches Amt mehr bekleiden, so die Forderung der Staatsanwaltschaft. Ihm wird Bestechung und Amtsmissbrauch vorgeworfen.

Der Subdirektorin der Policia Local von Arona, Hortensia Garcia (die vor einigen Tagen ihr Amt in Santiago del Teide niederlegte) drohen 8 Jahre Amtsverbot, sie soll einer Person geholfen haben, den letzten freien Posten bei der Polizei bekommen zu haben.

http://eldia.es/sur/2015-08-02/0-jui...echa-enero.htm