Die Rebsorte, die früher den Kanarischen Malvasia hervorgebracht hat und von dem schon Shakespeare schwärmte, schien beim Untergang von Garachico im Jahr 1706 mit verschwunden zu sein.

Der Winzer Horacio Dorta erklärte nun in einem Interview im der EFE, dass einige Rebstöcke den Vulkanausbruch überlebt hätten, auf einer kleinen Finca in Garachico.

In früheren Zeiten liefen fast alle Schiffsverbindungen über den Hafen von Garachico, der Malvasia fand Abnehmer bei allen Gekrönten Häuptern in Europa, so Dorta.

In den Achtzigern fand Dorta dann auf einer Finca, die er betreute, einige Weinstöcke, die er mühselig vermehrte.

Es ist ein spezieller Wein, so Dorta, mit speziellem Geschmack, eher trocken im Vergleich zu den süßen Malvasia von La Orotava, Icod oder aus dem Süden von Teneriffa oder La Palma.

Der Malvasia ist heikel in der Aufzucht, alle 2 Wochen ist er auf Schädlingen zu untersuchen, die Trauben sind sehr empfindlich.

Von den 4000 Rebstöcken, die Dorta im Laufe von Jahren anpflanzen konnte, erhilet er gut 2000 Liter Wein, wenig Ertrag, aber sehr hohe Qualität.

Dorta pflanzte die Rebstöcke auf der Finca in Buenavista in gleicher Höhe wie die alten Stöcke in Garachico, auf gut 200m, darüber hinaus wächst die Rebe nicht mehr.

Unter dem Namen "Malvasía Vi?a Spínola" füllte Dorta den Wein ab und hat nun eine Sammlung von Flaschen ab der ersten Ernte im Jahr 1993.

Die Flaschen werden in einer Vulkansteinhöhle in 50m Tiefe gelagert bei optimalen Bedingungen, bei gleichmäßigen 15 Grad.

Der Malvasia aus Garachico ist der älteste der Insel, anders als alle anderen auf den gesamten Kanaren.

Allerdings musste Dorta 2010 seine Arbeit als Winzer einstellen aufgrund von gesundheitlichen Problemen, nun befürchtet er, dass auch der Bestand des Malvasia gefährdet sein könnte.
Er lässt die Finca von einem Mittelsmann weiter betreiben, die Rebstöcke ausgestattet mit automatischer Bewässerung und hofft so auf das Überleben "seines" Weines.

Wie aufwändig die Produktion von Malvasia ist, schildert Dorta an einem Beispiel aus Garachico, schon 1666 kämpften die örtlichen Winzer gegen das Quasi-Monopol der Engländer bei der Weinproduktion und dem geringen Verdienst, was sogar mit einem Sturm auf die Bodegas am Hafen gipfelte.

Unter den Privilegierten, die den Wein kosten durften, war auch Ricardo Melchior, der den Wein als "Anders als alle anderen" bezeichnete.

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