Vor gut 508 Jahren wurde zum ersten Mal berichtet, dass die Bewohner des damals noch gar nicht existierenden Puerto de La Cruz einen Hafen forderten.

Im Dezember 1506 erschien in einer Übereinkunft des Cabildos von Teneriffa eine Textzeile, dass eine Mole im Hafen von Araotava errichtet werden soll.

Mehr als 500 Jahre später ist diese Forderung immer noch aktuell.

Die Hoffnung lebt, obwohl sie zwischendurch immer wieder verblasste.

Der Historiker Melecio Hernandez erinnert in einer Homenaje an den Autor des Buches "Síntesis histórica del muelle del Puerto de la Cruz o de Orotava" (1973), Antonio Ruiz Álvarez, an die vielen gescheiterten Versuche.

1588 besuchte der Ingenieur des Königs Felipe II, Leonardo Torriani, den Bereich, 1603 sollte der Baugrund bestimmt werden.

Zwischen 1609 und 1610 wurde ein Projekt vorgestellt über eine künstliche Mole, ein Projekt, welches nie realisiert wurde.

Zwischen 1641 und 1650 wurde zumindest ein Teilstück verwirklicht, ein halbrundes Bauteil der geplanten Mole neben dem Zollhaus.

Nicht vergessen werden sollte, dass im 17. Jahrhundert gut 80% des Handelsverkehrs Teneriffas über Puerto de La Cruz abgefertigt wurde.

Aber auch das gab keinen Antrieb, den Hafen auszubauen.

Im 18. Jahrhundert gab es etliche Initiativen der Anwohner, den Hafenausbau voranzutreiben. Alles ohne Erfolg.

1718, 1737, 1745, 1769, 1779, 1788 oder später, 1856 und 1906, als der Plan für den Hafen Martianez ein Reinfall wurde, trotz Wohlwollen des damaligen Königs bei seinem Besuch, aber der negative Entscheid der Junta Consultiva del Estado Mayor Central führte zur Einstellung jeglicher Planung im Jahr 1909.

Alle Anstrengungen der Bevölkerung und auch der Vereinigung der Gemeinden des Nordens von Teneriffa trugen keine Früchte.

Nach der Guerra Civil, 1936, wurde auch der kommerzielle Nutzen des Hafens eingestellt, nun diente er nur noch als Fischereihafen.

In der Nachkriegszeit und den Zeiten des Touristenbooms in den Siebzigern nahm das Ayuntamiente die Pläne für einen Sporthafen wieder auf, erinnert sich der ehemalige Bürgermeister Salvador Garcia.

Anfang der Achtziger, zur Amtszeit von Francisco Afonso, gab es Pläne mit einem Kostenvoranschlag in Höhe von 800 Millionen Pesetas.

Rafael Ben Abraham Barreto, lange Zeit Reporter der EL DIA für den Norden, erinnert sich, dass die letzte Erweiterung des Hafens mit 173 Millionen Pesetas veranschlagt war, 1981 wurde das Projekt beschlossen.

Zudem sollte auch noch ein großer maritimer Park und ein Delfinarium am Hafen errichtet werden, man war schon in Verhandlungen mit einer Firma aus Israel, Ephron Enterprises Overseas.

Aber auch das wurde nie Realität.

Es gab auch eine Idee für einen Linienverkehr zwischen dem Hafen von Puerto und dem von La Gomera, La Palma und El Hierro, mit einer interessierten Reederei im Hintergrund.

1989 wurde von der Firma EIA.SA ein neues Projekt vorgestellt, in Richtung der Playa Jardin. Dabei sollten drei Bereiche angelegt werden, Fischerei, Sportboote und kommerziell mit 520 / 38 und 2 Anlegern und einem Anleger für Fähren.

Auch das geriet in Vergessenheit.

Im Jahr 2001 gab es einen neuen Anlauf, auch diesmal mit Yachthafen und Fischereihafen mit Anleger für Kreuzfahrtschiffe.
Der Hafen sollte zwischen dem Castillo San Felipe und dem Leuchtturm des Parque Maritimos angelegt werden mit 170 Liegeplätzen für Sportboote und 72 für Fischereiboote.

2005, unter dem Bürgermeister Brito suchte man private Investoren für einen Hafen mit Baukosten in Höhe von 180 Millionen Euro, 2006 wurden nur noch 120 Millionen Euro veranschlagt.

Im Februar 2007 versuchte man eine Änderung des Projekts mit größerem Ausbau und explodierenden Kosten in Höhe von 360 Millionen Euro.

im April 2007 wurde der Hafen als "Generelles Interesse der Kanarischen Regierung" deklariert, die Pläne von Teno Ingenieros überarbeitet.

Ein Hafen von 145000qm Größe zwischen dem Castillo und der alten Mole, mit 600 Liegeplätzen und einer Mole von 1600m Länge wurde geplant.

Im gleichen Jahr gab es ein Projekt der öffentlichen Firma Gesplan, dessen Pläne nach der Veröffentlichung gleich wieder entfernt wurden.

Im Juli 2008 gab es eine Zusammenkunft der Bürgermeisterinn Lola Padron und der Verantwortlichen für Stadtplanung Eva Navarro mit der Cotmac über das Projekt mit dem Entschluss, vor dem Ablauf von 2011 mit dem Bau des Hafens zu beginnen.

Auch das wurde nie realisiert.

Im November 2008 wurde sogar verkündet, dass der Haushalt Geld bereitstellen würde für ein endgültiges Projekt.

Ein Jahr später gab Paulino Rivero nur noch Versprechungen über 2 Millionen Euro.

Im Oktober 2011 gab es eine große Kundgebung von 15000 Anwohnern, die Kanarische Regierung versprach, 2012 mit dem Bau zu beginnen.


Im März 2012 wurde eine Ausschreibung für das Projekt ins Leben gerufen, aber es gab immer wieder Änderungen an den Plänen und dadurch bedingt immer weitere Verzögerungen, bis der Kostenvoranschlag bei nur noch 92 Millionen Euro lag, 60% davon finanziert mit öffentlichen Mitteln.

In den letzten Jahren gab es immer wieder private Interessenten, zuletzt ein Investor aus Qatar, der 700 Luxuswohnungen plante, vollkommen unvereinbar mit geltenden Gesetzen laut dem Regierungschef Carlos Alonso.

Nach alle den Rückschlägen bleibt Zweifel, ob man jemals eine neue Mole an der deprimierenden Esplanade sehen wird.


Der aktuelle Stand ist ein Baubeginn nach den Gemeindewahlen im Jahr 2015 und die Fertigstellung im Jahr 2020.

In gut einem Jahr steht also fest, ob der Hafen Realität werden könnte oder die Träume wie in den letzten 500 Jahren wie Seifenblasen platzen.

http://eldia.es/norte/2014-12-07/1-P...ia-ilusion.htm