Ähnlich wie in einem Schachspiel wartet Masca seit Jahren auf Spielzüge der verschiedenen Administrationen.
Aber in diesem Fall ist die Sachlage anders, komplizierter als viele denken.
Vor allem, weil es sich nach dem Teide um die an zweiter Stelle stehende Sehenswürdigkeit handelt, jeder falscher Schachzug würde einer ganzen Gemeinde, in diesem Fall Buenavista del Norte schaden, in der Masca das touristische Aushängeschild bildet.
Die Bewohner sind der Meinung, dass eine Bremse angezogen werden müsste, um die Touristenlawinen einzudämmen, um so einer Schädigung der Natur Einhalt zu gebieten.
Die Kapazität sei überschritten, Wege in Mitleidenschaft gezogen, Müll angehäuft.
Im Moment verfügt das Ayuntamiento und das Cabildo über keine genauen Informationen über Schäden, auch wenn der Bürgermeister, Antonio González Fortes, bestätigt, dass das Flussbett des Barrancos eingesunken ist.
Laut seiner Zahlen besuchen jährliche 500000-600000 Urlauber den Parque Rural de Teno, 10000 wandern den Barranco von Masca herunter zum Strand.
Jose Riquelme, Präsident der Vereinigung der Anwohner von Masca, schätzt, dass täglich 600 bis 700 Personen in Masca unterwegs sind.
Die Daten stammen aber von 2010 und schwanken über die Jahreszeiten und je nach Wetterbedingungen.
Wenn man bedenkt, dass es sich um ein Naturschutzgebiet handelt, müsste der Zugang vom Oficina del Parque Rural de Teno geregelt werden.
Aber bis heute gibt es keinerlei diesbezügliche Bemühung.
Deshalb hatte sich im Mai eine Initiative gebildet aus den Bewohnern von Masca, um Ordung in die Angelegenheit zu bringen, der Barranco sei eine Schatztruhe, die zu schützen sei.
Das Cabildo hat keine Zahlen, wie viele Besucher Masca täglich besuchen, aber vom Umweltamt ist eine Studie dazu in Arbeit, so die Verantwortliche Ana Lupe Mora.
Von dieser Institution wurde 2007 eine Info ausgearbeitet, wie viele Leute der Barranco "verträgt", auch im Hinblick die Reduzierung der Rettungseinsätze, die regelmäßig in Masca anfallen.
Auf einer Infografik wird darauf hingewiesen, dass es kein normaler Wanderweg sei, was aber von vielen ignoriert wird.
Die Anwohner setzen sich schon seit Jahren für eine ärztliche Versorgungsstelle vor Ort und einen Hubschrauberlandeplatz ein, 60% der Einsätze sind notwendig wegen Erschöpfung und Verstauchungen.
In diesem Jahr wurde die 112 zu 21 Einsätzen gerufen, Wanderer die sich verlaufen hatten oder nicht zurückfanden.
Ein eigenes Zentrum für die Einsätze könnte auch präventiv tätig werden,
für Versorgung und Hinweise auf richtige Bekleidung, um dann im Barranco nicht böse überrascht zu werden, auch könnte man vorab beurteilen, ob die Besucher fit genug sind.
Damit könnte man auch etliche Hubschraubereinsätze verhindern.
Mit einem eigenen Landeplatz wäre auch den Hubschrauber-Piloten geholfen, die dann wirklich nur im Notfall aufsteigen müssten.
Damit einher ginge auch eine Verringerung der Lärmbelästigung in diesem engen, geraden Barranco durch die Helikopter.
Der Plan Rector de Uso y Gestión (PRUG), ein Dokument der Kanarischen Regierung und auszuführen vom Cabildo von Teneriffa, befindet sich zur Zeit in der Bearbeitung, er regelt den Zustrom der Besucher, aber mehr im Dorf als im eigentlichen Barranco, da müsste laut dem Bürgermeister mehr geschehen.
Eine immer wieder diskutierte Alternative stellt eine Art Eintrittspreis für Masca dar, seit 2001 immer wieder im Gespräch.
Damit könnte dann die Instandhaltung und die Verbesserung wie mehrsprachige Führer, Infrastruktur, Reinigung, Kennzeichnung der Wege usw. finanziert werden.
Die Sauberkeit ist ein anderes Problem.
Die Reinigung obliegt dem Ayuntamiento, es wird aus Mangel an Arbeitern aber nicht täglich gereinigt, Arbeiten wie der Bekämpfung des rabo de gato, dem Pfeifenputzer (Callistemon), wird dann sogar von den Anwohnern organisiert.
Der Zutritt zum Strand ist ein weiteres Problemkind des Barrancos.
Dorthin kommen die Wanderer auf dem Weg nach unten aber auch viele Bootsausflügler.
Seit dem 4. September 2010 existiert ein Bericht der Küstenbehörde über den schlechten Zustand der Felsen am Berghang, es gäbe einige große Felsen, die jederzeit auf den Strand fallen könnten.
Seit dieser Zeit ist der Strand gesperrt und ein Schild weist in mehreren Sprachen auf die dortigen Gefahren hin.
Wer trägt also die Verantwortung, so die Worte des Bürgermeisters, wenn dort, wie immer noch täglich zu beobachten, sich etliche Besucher aufhalten.
Niemand kann leugnen, dass Masca ein sensibler Bereich ist, mit einem Reichtum an Natur und dem nötigen Schutz für das Dorf mit seinen 80 Einwohnern.
Seit 2 Jahrzehnten wartet man nun schon auf die Umsetzung des "Plan Especial", der aber aus Kostengründen niemals realisiert wurde, die Frist verstrich vor 2 Jahren, die geschätzten Kosten beliefen sich auf 70000 Euro.
So fällt es auch der Administration schwer, den Balanceakt zwischen Nachhaltigkeit auf der einen Seite und der Zufriedenheit der Bewohner zu schaffen, bisher eine scheinbar unlösbare Aufgabe.
Aber immerhin gibt es eine Kommission zusammen mit Anwohnern, ein erster Schritt in die richtige Richtung.
Ein weiterer Aspekt sind die fehlenden Genehmigungen der Wanderführer, lediglich 20% der professionellen Anbieter verfügen über die erforderliche Genehmigung durch das "Oficina del Parque", um dort Wanderungen durchführen zu dürfen.
Nur 10 Firmen besitzen die Genehmigung, es gibt laut Bürgermeister jedoch 40 Firmen, welche Exkursionen nach Masca anbieten.
Das gilt auch in gleichem Umfang für die Anbieter von Bootsausflügen.
http://www.diariodeavisos.com/2014/1...peligro-masca/
Masca, das bedrohte Paradies
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Ankündigung
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Keine Ankündigung bisher.
Der letzte Fluggast war doch von Eurer geführten Wanderung
Wir haben eine private Unfallversicherung fuer die Wanderei- fuer Unfaelle die wir vorerst selbst verarzten koennen und die dann evtl. spaeter arztlich versorgt werden muessen.
Falls wir einen Helikopter rufen muessen, geht das nie zu Lasten des Verunglueckten.
Schlimmer dran war das Paar, das allein ging und sich nicht warnen lassen wollte. Ein etwas schwererer Wanderweg, oberhalb der Masca Schlucht. Gregorio sagte ihnen eindringlich, sie sollen umkehren, es haette bereits einen Unfall auf dem einfacheren Bco Weg gegeben und speziell dieser Weg hier oben sei zu schwer. "Ach quatsch- wir schaffen das!" Sprach s und stuerzte einige Meter vom Felsen.