... liegt das kleine Dorf El Cercado, der letzte Ort auf Teneriffa, der bis heute noch keinen Strom hat. Seit 20 Jahren gibt es in dem Örtchen, das zu San Andrés gehört, Anwohner, die eine Stromversorgung beantragen, bisher immer erfolglos.
Am vergangenen 16. April erreichte das Problem erneut die Plenarsitzung des Rathauses von Santa Cruz. Die Stadträtin der PSOE, Marian Franquet, traf ein Abkommen mit den zuständigen Beamten des Ayuntamientos mit der Absicht, daß dieser Fall so schnell wie möglich gelöst werden sollte. Der Stadtrat für den öffentlichen Dienst, Norberto Plasencia, stellte danach fest, daß das Rathaus bei solchen Problemen bei der Kanarischen Inselregierung entsprechende Subventionen beantragen muß. Allerdings verstrich das Datum zur Beantragung ungenutzt.
Die Einwohner von El Cercado sind aufgebracht, da sie in den vergangenen Jahren immer nur Versprechen der verschiedenen Politiker gehört haben, ohne daß sich je etwas getan hätte. Ein Anwohner gab zu bedenken, daß die Stadträtin Ilda Romana für eine Wegbeleutung des Friedhofs von Igueste gesorgt hatte. Daraus schloß er, da nachts niemand auf den Fiedhof geht, daß die Toten mehr Recht auf Licht haben als die Einwohner von El Cercado. Da dort nur eine Handvoll Menschen wohnen, seien den Politikern ihr Fall anscheinend nicht so wichtig.
Einer dieser Einwohner, Pepe, ist 86 Jahre alt, er wurde in El Cercado geboren und hat sich entschlossen dort zu sterben. Er hat die wage Hoffnung es noch zu erleben, wie er in seinem Haus das Licht einschaltet.

Quelle: Diario de Aviso