Die Inzidenz auf der Insel ist explosionsartig gestiegen und liegt inzwischen bei 172, kanarenweit bei 112. Schuld dafür ist die Delta-Variante, die sich immer mehr ausbreitet und bis zu fünf-mal ansteckender ist als bisherige Varianten. Diese Woche wurden 66 neue Corona-Herde auf der Insel entdeckt. Die Kanarische Regierung veröffentlichte verschiedene Maßnahmen, um dem Infektionsgeschehen entgegenzuwirken. Unter anderem dürfen sich nur noch insgesamt vier Personen treffen, Fitnesszentren dürfen nur noch zu 33% ausgelastet sein, die Gastronomie muss die Sperrstunde ab 23 Uhr einhalten und Register führen, der Einzelhandel muss eine Kapazität von 33% einhalten. Ab diesem Wochenende gelten außerdem weitere Regelungen, da Teneriffa in die Warnstufe drei rutscht: Unter anderem darf ab 20 Uhr kein Alkohol mehr verkauft werden, Parks und Strände werden ab 20 Uhr geschlossen und Veranstaltungen mit mehr als 700 Teilnehmern sind verboten. Über eine Ausgangssperre wird derzeit noch verhandelt.

Auch der Bürgermeister von Santa Cruz und der Lehrerverband baten erneut um Einhaltung der Regeln. Vor allem junge Menschen stecken sich nun mit dem Virus an. Jedoch haben landesweit nur anderthalb Prozent der jungen Infizierten einen schweren Verlauf. Diese Woche mussten einige illegale Partys von der Polizei aufgelöst werden, wie zum Beispiel in Playa de las Américas, am Playa de las Teresas, der nun ab 23 Uhr gesperrt wird und in San Miguel de Abona.
Menschen zwischen 20 und 29 können sich seit Dienstag in Santa Cruz um einen Impftermin bemühen. Schon am Sonntag hatte sich vor dem Impfzentrum in La Laguna eine lange Schlange von Impfwilligen zwischen 40 und 60 gebildet. Seit Anfang des Monats gibt es das digitale Impfzertifikat, das das Reisen erleichtern soll. Alle Reisenden, die nicht geimpft oder genesen sind, brauchen einen Covid-Test für die Einreise auf die Kanarischen Inseln. Seit Johnsons Ankündigung schossen jedoch die britischen Buchungen in die Höhe.
11 Gemeinden auf Teneriffa haben ein hohes Ansteckungsrisiko, darunter Santa Cruz, La Laguna und Arona. Die Kanaren bekommen nun Unterstützung vom Militär.
Bei dem Massentest von letzter Woche in Santa Cruz und La Laguna wurden 76 Infizierte gefunden. Jedoch kam nur ein Bruchteil der aufgeforderten Menschen zu dem Test. Deswegen soll es demnächst auch Testmöglichkeiten direkt an den Stränden und in den betroffenen Stadtteilen geben.
Der Präsident der Kanaren forderte, Notmaßnahmen wie Personenkontrollen durchführen zu dürfen ab der Warnstufe 3. Bei einer Sitzung am Freitag in Adeje hat die Stadt alle Veranstaltungen abgesagt. Im Juli und August soll vor allem der Strand von El Médano überwacht werden, um große Ansammlungen zu vermeiden. Eine Erholung der kanarischen Wirtschaft wird erst im Jahr 2023 erwartet. Trotz allem lobte der kanarische Vizepräsident die kanarische Bevölkerung für ihr vorbildliches Verhalten während der Pandemie.

Die Gesundheitsinspektoren, die unter anderem für die Kontrolle der Einhaltung der Corona-Regeln verantwortlich sind, forderten bessere Arbeitsbedingungen und ein höheres Gehalt. Auch die Sommerpause in den Krankenhäuser, bei der viele Betten gesperrt werden, wird kritisiert. Die Blutbank bittet um mehr Blutspender. Zu diesem Anlass wurden diese Woche mobile Blutspendestationen eingesetzt.

Das Arbeitsbeschaffungsprogramm konnte wieder einige Arbeitslose einstellen. Auch in Santa Cruz gab es im Juni mehr neue Arbeitsverträge als im Vormonat. Dieses Jahr gab es auf Teneriffa viele Zwangsräumungen, bis Ende des Jahres könnten sie um die 2.600 Familien betreffen. Am Montag hatten Initiativen gegen Zwangsräumen in Santa Cruz protestiert. Die Stiftung El Bosque spendet Obst und Gemüse an die Lebensmittelbank in Adeje, um damit Bedürftige zu unterstützen. Mit der neuen App V12GEN will Puerto de la Cruz gegen häusliche Gewalt vorgehen und Betroffenen helfen.

In den nächsten Monaten wird die Landstraße bei Los Realejos vor Steinschlägen abgesichert. Auch der Strand Playa del Bollullo in La Orotave wird noch ca. zwei Wochen wegen Steinschlag-Gefahr gesperrt sein. Seit Freitag ist auch die Brücke in Santa Cruz ins Anaga-Gebirge wegen schlechten Zustandes gesperrt. Das Militär baut zur Zeit eine Ersatzbrücke, um die Mobilität der Anwohner zu gewährleisten. Am Montag stürzte ein unbewohntes Haus in La Laguna unerwartet ein. In den nächsten Monaten wird die Nordautobahn saniert, die Arbeiten finden nur nachts statt. Das städtische Wifi in Tacoronte funktioniert nach zwei Jahren wieder.

Am Sonntag mussten mehrere Flüge vom Nordflughafen umgeleitet und zwei gestrichen werden, wegen schlechter Sicht am Nordflughafen. Diese Woche wurde außerdem vor sehr hohen Wellen gewarnt. Nächste Woche wird heiße Sahara-Luft für erhöhte Temperaturen sorgen.

Ab August wird es eine neue wöchentliche Flugverbindung nach Kopenhagen geben. Bis Ende August läuft auf Teneriffa noch der Sommerschlussverkauf. Zu diesem Anlass wurde eine neue Kampagne vorgestellt. Am 18. Juli findet im Loro Park die Wahl für die Miss Norte statt. Anfang Oktober findet der Wettlauf Santa Cruz Extreme im Anagagebirge statt, der dieses Jahr von Fred Olsen gesponsert wird.