Zumindest im Flugverkehr lassen sich die Auswirkungen der Pandemie in Zahlen fassen. Im September wurden mit 5,45 Millionen Passagieren fast 80 Prozent weniger als im letzten Jahr abgefertigt. Allerdings gibt es wieder einen Lichtblick für den Tourismus, ab morgen gelten die Kanarischen Inseln in Deutschland nicht mehr als Risikogebiet. Darauf hat die Reisebranche direkt reagiert, für die nächste Woche sind bereits insgesamt 70 Flüge aus Deutschland vorgesehen. Auch Großbritannien hat sich angeschlossen und die Reisewarnung aufgehoben. Der wichtigste skandinavische Reiseveranstalter, Nordic Leisure, fliegt schon ab morgen wieder auf die Inseln.
Bleibt nur zu hoffen, dass die Inselbewohner weiterhin vorsichtig bleiben und die Urlauber sich ebenfalls verantwortungsbewusst verhalten. Die Gäste sollen nun beim Check-in zumindest an der Hotelrezeption getestet werden, da es keine Einigung über das Testen Einreisender an den Flughäfen gibt.
Laut einer internationalen Studie, die vom Direktor der Welttourismusorganisation vorgestellt wurde, wird es zweieinhalb bis vier Jahre dauern, ehe der internationale Tourismus wieder auf den Stand vor der Pandemie kommt.
Abwarten ist also keine Option, es muss geholfen werden. Die Zahl der Kurzarbeiter steigt. Beispielsweise gehen mehr als 80 Prozent der kanarischen Diskotheken-, Bar-, und Clubbesitzer davon aus, dass sie bis Jahresende schließen müssen.
Stellenweise wird bereits geholfen. In der Hauptstadt verteilt der Sozialdienst ONG de Africa Fuentes jeden Freitag über 400 Lebensmittelpakete, das rote Kreuz verteilt Lebensmittel im gesamten Landesgebiet. Auf Teneriffa sind bereits über 16.000 Menschen darauf angewiesen. Die Stadt El Rosario möchte dafür sorgen, dass kein Kind ein Weihnachtsfest ohne Geschenk verbringt. Das Fest wird für viele Familien schwierig. Wer eine Patenschaft für Kinder betroffener Familien übernehmen möchte, kann sich bis Ende November anmelden, um ein Geschenk zwischen 20 und 50 Euro zu kaufen.
Am Montagabend gab es einen Waldbrand in den Bergen oberhalb von Icod de los Vinos bei Llanito Perera, in der Nähe eines bewohnten Gebiets. Rund zwei Stunden später war das Feuer durch die Löschtrupps unter Kontrolle. Etwa 1200qm sind verbrannt.
Ab Dienstag hat das Sturmtief Barbara Schaden angerichtet, Erde und Gestein lösten sich, Äste knickten, Straßen wurden gesperrt, Unfälle sorgten für Stau, Autos wurden vom Wasser mitgerissen und teils fiel der Strom aus.