Teneriffa war lange mein Sehnsuchtsort. Mein Ziel war es, dort meinen Lebensabend zu verbringen aber Ende letzten Jahres haben wir, meine Frau und ich, uns entschlossen in meine Heimatstadt Berlin, wo wir seit Anfang des Jahres wohnen und nicht nach Teneriffa zu ziehen. Ob wir wieder nach Teneriffa reisen werden, steht in den Sternen.
Der letzte Besuch auf Teneriffa hat mir gezeigt, dass diese Entscheidung richtig war. Teneriffa ist nicht mehr das Teneriffa meiner Träume, meiner Kindheit und Jugend und ist es auch vorher nicht gewesen, wenn ich ehrlich bin.
Vieles ist in der Rückschau romantisch verklärt, wir haben dort in einer Parallelwelt gelebt. Das was ich in unserer Nachbarschaft gesehen habe, war nacktes Elend, nur von mir nicht so wahrgenommen. Ich erspare mir Beispiele, nur eins:
Der Sohn unseres Nachbarn, fünf Jahre jünger als ich, hat ein Buch über seine Kindheit geschrieben - ich habe es gelesen. Wir haben in einer anderen Zeit in einer anderen Welt gelebt, obwohl er auf der anderen Strassenseite gewohnt hat, mit meinem Bruder spielte und ich ihn täglich sah.
Und heute? Die Insel ist vom Tourismus gezeichnet, die Schönheit der Natur - zertrampelt, zubetoniert. Von den Millionen die in die Tourismusindustrie fliessen, kommt wenig bei der Bevölkerung an, der Durchschnittsverdienst liegt am unteren Ende von Spanien. Ich könnte mich darüber hinwegtrösten, dass ich als Individualtourist das Geld das ich ausgebe, komplett auf der Insel lasse. Aber was ist mit der Wohnung, die ich privat miete? Nehme ich die jemanden weg? Davon ganz abgesehen, was ist mit dem Weg nach Teneriffa? Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, an denen das Fliegen angenehm war und heute? Fünf Stunden eingepfercht in einer Röhre, auf Sitzen die in keiner Regionalbahn akzeptabel wären.
Sollte ich jemals eine, bezahlbare, Möglichkeit sehen, Teneriffa mit einem Segelschiff zu erreichen - wer weiß, vielleicht komme ich dann mal wieder vorbei. Bis dahin bereise ich Berlin und seine Umgebung, auch hier gibt es sehr viel und für mich, als ehemaligen West-Berliner, unbekanntes zu entdecken. Vielleicht mehr, als in der mir noch zur Verfügung stehenden Zeit möglich ist.
¡Chau! Gerrit
Der letzte Besuch auf Teneriffa hat mir gezeigt, dass diese Entscheidung richtig war. Teneriffa ist nicht mehr das Teneriffa meiner Träume, meiner Kindheit und Jugend und ist es auch vorher nicht gewesen, wenn ich ehrlich bin.
Vieles ist in der Rückschau romantisch verklärt, wir haben dort in einer Parallelwelt gelebt. Das was ich in unserer Nachbarschaft gesehen habe, war nacktes Elend, nur von mir nicht so wahrgenommen. Ich erspare mir Beispiele, nur eins:
Der Sohn unseres Nachbarn, fünf Jahre jünger als ich, hat ein Buch über seine Kindheit geschrieben - ich habe es gelesen. Wir haben in einer anderen Zeit in einer anderen Welt gelebt, obwohl er auf der anderen Strassenseite gewohnt hat, mit meinem Bruder spielte und ich ihn täglich sah.
Und heute? Die Insel ist vom Tourismus gezeichnet, die Schönheit der Natur - zertrampelt, zubetoniert. Von den Millionen die in die Tourismusindustrie fliessen, kommt wenig bei der Bevölkerung an, der Durchschnittsverdienst liegt am unteren Ende von Spanien. Ich könnte mich darüber hinwegtrösten, dass ich als Individualtourist das Geld das ich ausgebe, komplett auf der Insel lasse. Aber was ist mit der Wohnung, die ich privat miete? Nehme ich die jemanden weg? Davon ganz abgesehen, was ist mit dem Weg nach Teneriffa? Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, an denen das Fliegen angenehm war und heute? Fünf Stunden eingepfercht in einer Röhre, auf Sitzen die in keiner Regionalbahn akzeptabel wären.
Sollte ich jemals eine, bezahlbare, Möglichkeit sehen, Teneriffa mit einem Segelschiff zu erreichen - wer weiß, vielleicht komme ich dann mal wieder vorbei. Bis dahin bereise ich Berlin und seine Umgebung, auch hier gibt es sehr viel und für mich, als ehemaligen West-Berliner, unbekanntes zu entdecken. Vielleicht mehr, als in der mir noch zur Verfügung stehenden Zeit möglich ist.
¡Chau! Gerrit
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