3 Wochen auf Teneriffa, die Insel die uns zur zweiten Heimat geworden ist. Es war mal wieder soweit. September 2014. Diesmal hatten wir uns unter anderem vorgenommen ein paar Feigen zu suchen und daraus Marmelade und einen Feigenschnaps anzusetzen, bzw. zu kochen.
Gesagt getan. Ab auf die andere Seite der Insel, nach Santiago del Teide, denn bei uns auf der Nordseite waren sie noch grün und unreif. Kurz vor Santiago auf der TF-82 sahen wir schon das schöne sonnige Tal namens, Valle de Arriba. Dort sollten wir fündig werden.
Und so war es auch. Direkt am Anfang der Straße konnten wir einige reife Feigen pflücken. Leider, oder Gott sei dank aber noch nicht genug. So sind wir noch weiter ins Tal hinein gefahren.
Plötzlich schrie meine Frau. „Stopp, da ist ein Hund“. Ich rechts ran gefahren, aber von dem Hund war schon nichts mehr zu sehen. Dennoch sind wir ausgestiegen und haben nach ihm geschaut. Wir haben ihn dann hinter einer halbfertigen Bauruine, mit zwischen den Hinterbeinen eingeklemmten Schwanz entdeckt. Völlig verängstigt kam er dann nach leisem Zureden, ganz langsam und vorsichtig zu uns. Aus unserer 5 Liter Wasserflasche, die wir immer im Auto haben, hat er dann gierig aus der Hand getrunken. Eine Packung Kekse hat er auch noch verschlungen.
Meine Frau wollt ihn direkt mitnehmen und in ein Tierheim bringen. Das wollte ich aber nicht. Zum einen wusste ich nicht wo sich ein solches befindet, zum anderen sah er nicht so verhungert aus, dass sofort der Eindruck entstanden wäre er sei ein Streuner und hätte kein Zuhause. Ein Halsband hatte er natürlich nicht, aber das alleine soll ja nichts heißen. An einer Tankstelle mit Shop haben wir dennoch eine Tüte Hundefutter besorgt. In dem Müll der dort rumlag haben wir ein Pappkiste und eine große Dose gefunden. Darin haben wir einen Vorrat an Futter und an Wasser angelegt.
Nun ja, schweren Herzen sind wir dann weiter gefahren. Die Stimmung war natürlich im Eimer – sozusagen auf dem absoluten Tiefstpunkt. Keiner hatte mehr was zu sagen. In Gedanken waren wir beide bei dem Kleinen, der uns nicht mehr aus dem Kopf ging.
Auf dem Weg nach Hause in den Norden reifte dann der Plan uns nach einer Unterkunft bzw. Tierheim zu erkundigen. Wir haben auf Teneriffa eine sehr gute Freundin die zur gleichen Zeit dort Urlaub machte, und Kontakte zu verschieden Tierheimen hat. Die fragen wir mal um Rat, und gehen das Hundchen den nächsten Tag abholen – so der Plan.
Gesagt getan, Sabine hat uns die Adresse von Elke Rossmann gegeben, mit dem Hinweis. „Da hat er es besser als im Tierheim, denn im Tierheim ist es sehr unpersönlich und er ist einer von sehr vielen“.
Bevor wir jetzt aber losfuhren um den Kleinen zu suchen und dort abzugeben, wollten wir doch erst mal Fr. Rossmann kennenlernen, und auch schauen wo das denn ist. Zufälle gibt es – keine 1,5 km Luftlinie von uns entfernt im Orotavatal haben wir dann Elke gefunden. Elke hat sich auch sofort bereit erklärt den Kerl aufzunehmen.
Wir direkt ohne Umwege nach Santiago del Teide und gesucht. Er war nicht mehr dort wo wir ihn vermutet hatten. Wir haben gerufen und geschaut. Sind ins Dorf gefahren und in die Seitenstraßen geguckt. Haben auf dem Picknickplatz nachgesehen. Nirgendwo war er zu finden. Dann haben wir einen Kaffee getrunken und überlegt was wir machen. Mittlerweile waren schon gut zwei Stunden vergangen. Meine Frau sagte, „komm lass uns heimfahren, das macht keinen Sinn mehr“. Wir waren beide so was von traurig - und wenn ich das sagen darf, beide hatten wir Tränen in den Augen.
„Nein“ sagte ich. Wir fahren noch einmal ins Tal. Meine Frau hatte ein Vermutung dass, wenn wir einen bestimmten Feldweg reingehen, dort mehrere Hunde zu finden sind, und evt. er sich dort aufhält.
Ok... Auto am Straßenrand geparkt und den Feldweg rein. Nach ca. 500 m haben wir dann enttäuscht festgestellt, dass es hier nur weiter in die Pampa geht, und er sich da wohl nicht aufhält.
Als wir dann wieder unten auf der Straße waren traute ich meinen Augen nicht.
„Schau mal wer dort unten kommt“, sagte ich zu meiner Frau. Hinter einer Frau laufend kam er dann die Straße hoch, genau auf uns zu gedackelt. Er kam wohl vom Dorf wo er sich sein Futter erbetteln muss, und war wieder in Richtung Bauruin unterwegs, was anscheinend seine Übernachtungsstation war.
Wie hat er sich gefreut uns wieder zu sehen. Zumindest hatte es so den Eindruck. Gleichzeitig gab uns die Frau zu verstehen, dass er nicht zu ihr gehört.
Ok – er bekam sein Wasser und lies sich ohne Protest auf den Arm nehmen und ins Auto setzen.
Bei Elke Rossmann angekommen kam er dann erst mal in eine Art Einzelhaft. Bevor er zu den übrigen Hunden kommt muss ja erst mal geschaut werden wie ist sein Charakter, und zu welcher Gruppe Hunden kann er gesetzt werden. Elke kümmert sich auf ihrer Finca um über 100 Hunde. Was diese Frau leistet, entbehrt und auf sich nimmt, ist schlicht weg übermenschlich.
Irgendwie muss ich ja mal zum Schluss der Geschichte kommen, und deshalb mach ich es jetzt kurz.
Der Kleine, er heißt jetzt übrigens ganz offizielle Nino Blanco (Ninjo gesprochen und bedeutet Kleiner) hat unsere Herzen im Sturm erobert. Dennoch mussten wir überlegen. Wir haben zu Hause einen ebenfalls zugelaufenen Kater und wir sind dreimal im Jahr für drei Wochen auf Teneriffa. Alles Dinge die die Sache nicht einfach machen. In den Tagen darauf haben wir ihn dann mehrmals besucht. Wir haben die Punkte, wie die Verträglichkeit unseres Katers mit Hunden, sowie die Möglichkeit einer Hundepension oder einem Hundesitters geklärt, und den Entschluß gefasst, wir nehmen ihn mit, bzw. lassen Nino nach Deutschland kommen. Elke vermittelt ja im Jahr weit mehr als 100 Hunde und hat dadurch ja eine Menge Erfahrung.
Nino wurde auch direkt untersucht, ein Bluttest gemacht, und auch gleich umgehend kastriert. Die Kastration muss allerdings etwas nachgebessert werden, was wir aber hier bei uns dann machen lassen.
Jetzt genau um diese Zeit ist es dann für Nino soweit. Er liegt jetzt am Airport in seiner Box und wartet auf seinen hoffentlich planmäßigen Flug. Heute spät am Abend landet er in Frankfurt wo wir ihnen abholen.
Wir freuen uns schon wahnsinnig auf das neue Familienmitglied. Wir hoffen sehr, dass auch Moses unser Kater, Freundschaft mit ihm schließt und wir eine kleine glückliche Mensch-Tier-Familie werden, die wir ohnehin schon sind.
Für Interessierte www.proanimaltenerife.de
Renate und Joachim
Gesagt getan. Ab auf die andere Seite der Insel, nach Santiago del Teide, denn bei uns auf der Nordseite waren sie noch grün und unreif. Kurz vor Santiago auf der TF-82 sahen wir schon das schöne sonnige Tal namens, Valle de Arriba. Dort sollten wir fündig werden.
Und so war es auch. Direkt am Anfang der Straße konnten wir einige reife Feigen pflücken. Leider, oder Gott sei dank aber noch nicht genug. So sind wir noch weiter ins Tal hinein gefahren.
Plötzlich schrie meine Frau. „Stopp, da ist ein Hund“. Ich rechts ran gefahren, aber von dem Hund war schon nichts mehr zu sehen. Dennoch sind wir ausgestiegen und haben nach ihm geschaut. Wir haben ihn dann hinter einer halbfertigen Bauruine, mit zwischen den Hinterbeinen eingeklemmten Schwanz entdeckt. Völlig verängstigt kam er dann nach leisem Zureden, ganz langsam und vorsichtig zu uns. Aus unserer 5 Liter Wasserflasche, die wir immer im Auto haben, hat er dann gierig aus der Hand getrunken. Eine Packung Kekse hat er auch noch verschlungen.
Meine Frau wollt ihn direkt mitnehmen und in ein Tierheim bringen. Das wollte ich aber nicht. Zum einen wusste ich nicht wo sich ein solches befindet, zum anderen sah er nicht so verhungert aus, dass sofort der Eindruck entstanden wäre er sei ein Streuner und hätte kein Zuhause. Ein Halsband hatte er natürlich nicht, aber das alleine soll ja nichts heißen. An einer Tankstelle mit Shop haben wir dennoch eine Tüte Hundefutter besorgt. In dem Müll der dort rumlag haben wir ein Pappkiste und eine große Dose gefunden. Darin haben wir einen Vorrat an Futter und an Wasser angelegt.
Nun ja, schweren Herzen sind wir dann weiter gefahren. Die Stimmung war natürlich im Eimer – sozusagen auf dem absoluten Tiefstpunkt. Keiner hatte mehr was zu sagen. In Gedanken waren wir beide bei dem Kleinen, der uns nicht mehr aus dem Kopf ging.
Auf dem Weg nach Hause in den Norden reifte dann der Plan uns nach einer Unterkunft bzw. Tierheim zu erkundigen. Wir haben auf Teneriffa eine sehr gute Freundin die zur gleichen Zeit dort Urlaub machte, und Kontakte zu verschieden Tierheimen hat. Die fragen wir mal um Rat, und gehen das Hundchen den nächsten Tag abholen – so der Plan.
Gesagt getan, Sabine hat uns die Adresse von Elke Rossmann gegeben, mit dem Hinweis. „Da hat er es besser als im Tierheim, denn im Tierheim ist es sehr unpersönlich und er ist einer von sehr vielen“.
Bevor wir jetzt aber losfuhren um den Kleinen zu suchen und dort abzugeben, wollten wir doch erst mal Fr. Rossmann kennenlernen, und auch schauen wo das denn ist. Zufälle gibt es – keine 1,5 km Luftlinie von uns entfernt im Orotavatal haben wir dann Elke gefunden. Elke hat sich auch sofort bereit erklärt den Kerl aufzunehmen.
Wir direkt ohne Umwege nach Santiago del Teide und gesucht. Er war nicht mehr dort wo wir ihn vermutet hatten. Wir haben gerufen und geschaut. Sind ins Dorf gefahren und in die Seitenstraßen geguckt. Haben auf dem Picknickplatz nachgesehen. Nirgendwo war er zu finden. Dann haben wir einen Kaffee getrunken und überlegt was wir machen. Mittlerweile waren schon gut zwei Stunden vergangen. Meine Frau sagte, „komm lass uns heimfahren, das macht keinen Sinn mehr“. Wir waren beide so was von traurig - und wenn ich das sagen darf, beide hatten wir Tränen in den Augen.
„Nein“ sagte ich. Wir fahren noch einmal ins Tal. Meine Frau hatte ein Vermutung dass, wenn wir einen bestimmten Feldweg reingehen, dort mehrere Hunde zu finden sind, und evt. er sich dort aufhält.
Ok... Auto am Straßenrand geparkt und den Feldweg rein. Nach ca. 500 m haben wir dann enttäuscht festgestellt, dass es hier nur weiter in die Pampa geht, und er sich da wohl nicht aufhält.
Als wir dann wieder unten auf der Straße waren traute ich meinen Augen nicht.
„Schau mal wer dort unten kommt“, sagte ich zu meiner Frau. Hinter einer Frau laufend kam er dann die Straße hoch, genau auf uns zu gedackelt. Er kam wohl vom Dorf wo er sich sein Futter erbetteln muss, und war wieder in Richtung Bauruin unterwegs, was anscheinend seine Übernachtungsstation war.
Wie hat er sich gefreut uns wieder zu sehen. Zumindest hatte es so den Eindruck. Gleichzeitig gab uns die Frau zu verstehen, dass er nicht zu ihr gehört.
Ok – er bekam sein Wasser und lies sich ohne Protest auf den Arm nehmen und ins Auto setzen.
Bei Elke Rossmann angekommen kam er dann erst mal in eine Art Einzelhaft. Bevor er zu den übrigen Hunden kommt muss ja erst mal geschaut werden wie ist sein Charakter, und zu welcher Gruppe Hunden kann er gesetzt werden. Elke kümmert sich auf ihrer Finca um über 100 Hunde. Was diese Frau leistet, entbehrt und auf sich nimmt, ist schlicht weg übermenschlich.
Irgendwie muss ich ja mal zum Schluss der Geschichte kommen, und deshalb mach ich es jetzt kurz.
Der Kleine, er heißt jetzt übrigens ganz offizielle Nino Blanco (Ninjo gesprochen und bedeutet Kleiner) hat unsere Herzen im Sturm erobert. Dennoch mussten wir überlegen. Wir haben zu Hause einen ebenfalls zugelaufenen Kater und wir sind dreimal im Jahr für drei Wochen auf Teneriffa. Alles Dinge die die Sache nicht einfach machen. In den Tagen darauf haben wir ihn dann mehrmals besucht. Wir haben die Punkte, wie die Verträglichkeit unseres Katers mit Hunden, sowie die Möglichkeit einer Hundepension oder einem Hundesitters geklärt, und den Entschluß gefasst, wir nehmen ihn mit, bzw. lassen Nino nach Deutschland kommen. Elke vermittelt ja im Jahr weit mehr als 100 Hunde und hat dadurch ja eine Menge Erfahrung.
Nino wurde auch direkt untersucht, ein Bluttest gemacht, und auch gleich umgehend kastriert. Die Kastration muss allerdings etwas nachgebessert werden, was wir aber hier bei uns dann machen lassen.
Jetzt genau um diese Zeit ist es dann für Nino soweit. Er liegt jetzt am Airport in seiner Box und wartet auf seinen hoffentlich planmäßigen Flug. Heute spät am Abend landet er in Frankfurt wo wir ihnen abholen.
Wir freuen uns schon wahnsinnig auf das neue Familienmitglied. Wir hoffen sehr, dass auch Moses unser Kater, Freundschaft mit ihm schließt und wir eine kleine glückliche Mensch-Tier-Familie werden, die wir ohnehin schon sind.
Für Interessierte www.proanimaltenerife.de
Renate und Joachim
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