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    #21
    Nochmal zum "Gofio":

    http://de.wikipedia.org/wiki/Gofio

    Je nach Zone oder Örtlichkeit, oder Familie der "Gofio"-Mühlenbesitzer, wurde der "Gofio" verfeinert, durch Variationen der Mehlsortenanteile.

    Da gibt es welchen, der alleine genommen ziemlich fad schmeckt und fast nur zum Andicken oder Bereiten von Mehlschwitzen taugt, bis zu den Anderen, die schon beinahe an gemahlene Kekse erinnern und in warmer oder kalter Milch aufgelöst ein leckeres Frühstück darstellen können.

    Auch in der kanarischen "Reposteria" ( Nach- und Süßspeisen ) ein wichtiger Bestandteil.

    Da gibt es Leute, die weite Wege fahren, um "ihren Gofio" in einer der existierenden Mülen zu erstehen, die besondere Rezepte pflegen und ihn dort frisch geröstet erhalten.

    In "La Orotava", auch in "Santa Cruz" und vielen anderen Orten kann man sie erfragen: "Molino de gofio" ( Gofio-Mühle )
    Zuletzt geändert von LaTorre; 01.05.2010, 09:59.
    ******************************************

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    Nein, nichts Neues !

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      #22
      Zitat von ÜberStockundStein Beitrag anzeigen
      Hallo lagarto,
      gerne komme ich auf das Angebot zurück, um mir die Zeichnungen und Fotos persönlich anzusehen. Gibt es Hinweise zu dem ungefähren Alter, eventuell über die in D übliche Altersbestimmung von Bauholz ??
      Möchte einen kleinen Fachartikel zu diesen Häusern schreiben für unser zweimonatlich erscheinendes Mitgliedsheft der "Interessengemeinschaft Bauernhaus" in Deutschland. Dann und wann gibt es auch "ausländische" Beiträge. Und die pajares sind schon einen Reportage wert.
      Im August bin ich leider nicht mehr unten, erst wieder zum Herbst hin, melde mich rechtzeitig hier über das Forum. Also noch mal danke !
      Hinsichtlich Dendrochronologie müsste ich erst mal nachsehen, ist mir bisher nicht aufgefallen. Wäre aber eine interessante Frage, da viele der herrschaftlichen Fincas aus dem 17. Jh. stammen oder noch älter sind. Das gilt ähnlich für die Pajares der Landarbeiter / freien Bauern. Für die Dachbalken wurde bevorzugt die kanarische Kiefer oder der Stinklorbeer (Til) benutzt. Dieses Holz ist sehr alterungsbeständig.

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        #23
        Holzarten

        Hallo lagarto,
        als Biologe hast du natürlich sofort den Überblick, prima !
        Also sind die Dächer der Häuser mit der ortsansässigen Kiefer verzimmert ? Die andere Holzart kenne ich nicht, bzw. der Name sagt mir nichts.
        Um noch einmal auf die Dendrochronologie zurückzukommen: Es wäre schon spannend zu wissen, ob man (in dem Fall die zuständige Behörde) auf der Insel diesbezüglich schon Versuche unternommen hat. Wer weiss dazu was ?In D sind die Altstädte bereits gut durchforscht und es sind in den vergangenen 3 Jahrzehnten unendlich viele Überraschungen zutagegetreten, und zwar ganz besonders in Baden-Württemberg. Nirgendwo in D ist der Anteil an Fachwerkhäusern aus dem 13.JH so gross wie eben im Schwabenländle.
        Sorry ich bin abgeschweift !
        Habe mir vor ca. 2 Wochen in LaOrotava und LaLaguna die Altstädte etwas genauer angesehen, ich kann mir durchaus vorstellen, dass einige Häuser noch bis in das 16.JH zurückreichen. Von aussen ist es oft erkennbar an den "eingetieften Eingängen" sowie den tiefer liegenden Fenstern.

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          #24
          Zitat von ÜberStockundStein Beitrag anzeigen
          Hallo lagarto,
          als Biologe hast du natürlich sofort den Überblick, prima !
          Also sind die Dächer der Häuser mit der ortsansässigen Kiefer verzimmert ? Die andere Holzart kenne ich nicht, bzw. der Name sagt mir nichts.
          Um noch einmal auf die Dendrochronologie zurückzukommen: Es wäre schon spannend zu wissen, ob man (in dem Fall die zuständige Behörde) auf der Insel diesbezüglich schon Versuche unternommen hat. Wer weiss dazu was ?In D sind die Altstädte bereits gut durchforscht und es sind in den vergangenen 3 Jahrzehnten unendlich viele Überraschungen zutagegetreten, und zwar ganz besonders in Baden-Württemberg. Nirgendwo in D ist der Anteil an Fachwerkhäusern aus dem 13.JH so gross wie eben im Schwabenländle.
          Sorry ich bin abgeschweift !
          Habe mir vor ca. 2 Wochen in LaOrotava und LaLaguna die Altstädte etwas genauer angesehen, ich kann mir durchaus vorstellen, dass einige Häuser noch bis in das 16.JH zurückreichen. Von aussen ist es oft erkennbar an den "eingetieften Eingängen" sowie den tiefer liegenden Fenstern.
          Mich interessierten diese Häuser mit ihren architektonischen Merkmalen bisher in erster Linie als Dokumente der - inzwischen leider weitgehend verlorenen, aber noch bis in die 1970er Jahre lebendigen bäuerlichen Kultur, die in ihren Wurzeln auf die Zeit der Eroberung zurückreicht. Insofern habe ich die Altersdatierungen noch nicht beachtet, obwohl das bestimmt auch aufschlussreich wäre. Für Auskünfte zur Datierung würde ich in der Uni La Laguna beim Instituto de Estudios Canarios oder beim Cabildo Insular de Tenerife (Inselregierung) nachfragen. Möglicherweise kann man Dir auch beim Museo de la Naturaleza y del Hombre Auskunft geben. Du musst aber damit rechnen, dass es keine so ausgeprägten Jahresringmuster wie in Mitteleuropa gibt, da über die Jahreszeiten die Temperaturunterschiede nicht so stark ausgeprägt sind. Das dürfte vor allem für den Til gelten, der vorzugsweise auf Höhen zwischen 700 und 1000 m über dem Meer im Einzugegebiet der sommerlichen Passatwolken zu finden ist.

          Hinsichtlich der für das Dachgebälk verwendeten Baumarten findet man Pino (Kiefer) und Til (Stinklorbeer) gleichermaßen benutzt. Der Pino liefert mächtigere Balken und breite Bretter, ist allerdings harzig und brennt daher (leider) sehr gut. Die schönen Kassettendecken, von denen keiner mehr weiß, wie sie gefertigt wurden, sind daraus gemacht. Im Museo del Vino in El Sauzal findest Du eine besonders schöne und wertvolle Holzdecke dieser Art in der ehemaligen Hauskapelle. Den Til kannst Du nicht kennen, der ist auf den Inseln in den Lorbeerwäldern endemisch. Das sind schlanke hohe, aber nicht besonders gerade Stämme, also eher als Tragbalken für das Dach geeignet. Über die Konstruktion gibt es einen Artikel mit Detailskizzen beim Rincón del Atlantico, dessen Adresse ich Dir schon gegeben habe. Viele Pajares dürften wohl ein Gerüst daraus als Unterkonstruktion haben. Sie sind als Laubholz gut erkennbar.

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            #25
            Zitat von La Luna Beitrag anzeigen
            Gofio ist Mehl, dessen ganze Körner vor dem Mahlen geröstet wurden. Man macht es meistens aus Weizen, Mais, Kichererbsen oder Mischungen daraus. Dieses Mehl ist zum Backen weitgehend ungeeignet, da die Eiweißanteile bereits durch das Rösten zerstört und aufgeschlossen wurden. Das macht dieses Nahrungsmittel besonders gut verdaulich. Diese Zubereitung geht auf die Ureinwohner zurück und ist möglicherweise weltweit einzigartig. Besonders für die Hirten war das ein guter Brotersatz; denn gebackenes Brot trocknet über den Tag draußen zu stark aus. Gofio wurde früher vor Ort in der Ziegenhaut mit Flüssigkeit (Milch, Wasser, Brühe) so lange geknetet, bis eine gleichmäßige, fast trockene Paste erreicht war, die sich gut, also ohne Schmierfinger in der Hand halten und essen ließ. Auch im Haus war es ein guter schnell zubereiteter Brotersatz und sollte eigentlich bei den typischen kanarischen Eintopfgerichten nicht fehlen. Es wird in allen Geschmacksrichtungen zubereitet, Man kann es sich auch in Soßen, Suppen und Getränke einrühren. Süße Varianten enthalten Mandeln, Rosinen oder Bananen (sehr nahrhaft und lecker! Nehme ich gerne auf lange Touren mit.) oder mehreres davon.

            Für Dich als Architektin könnten auch die teilweise noch erhaltenen antiken Gofiomühlen interessant sein, die mit Wasser angetrieben wurden. In La Orotava stehen noch zwei solche oberhalb der Casa de los Balcónes. Die eine ist gut von der kleinen dreieckigen Plaza in östlicher Richtung zu sehen (erkennbar an der brückenähnlich geführten Wasserleitung), die andere befindet sich hinter dem ehemaligen Kloster auf der westlichen Seite, in dem heute ein Seniorenheim untergebracht ist. Dessen sehr alte Tür enthält übrigens eine interessante Babyklappe in Form einer drehbaren Trommel. Als ich sie das letzte Mal besucht habe, war hinter dem Gitterfenster immer noch ein kleines mit kanarischen Spitzen hergerichtetes Bettchen. Aber die Klappe selbst ist außer Betrieb.

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              #26
              Wenn man solche Themen studiert, kommt man oft über gewisee Grenzen nicht hinweg, z. B. die Sprachbarriere.

              Ich könnte mir vorstellen, daß irgendein Canario gerne den Werdegang/Entwicklung des Spreewaldes erkunden würde, aus welchen Gründen auch immer.

              Aber er wird kaum in der spanischen Sprache Grundlagen-Dokumentation dazu vorfinden.

              Das Gleiche liegt uns vor: es gibt Interesse, den Ursprung der "Pajares" zu ergründen, nur ein Beispiel des Wissensdranges ausländischer Forscher und Wissenschaftler, hier seid Ihr es.

              Soweit ich dieses Thema behandeln konnte, geht diese bis in die Zeiten des "Cristobal Colón" zurück, den wir Deutschen fälschlich "Kolumbus" nennen. Was die Verfälschung der Sprachen in Überlieferungen nicht alles fabriziert hat ?

              Als nämlich um 1500 noch keine Wassergallerien und Kanäle existierten, "rannen" die sogenannten Barrancos, richtige kleine Flüsse, rund um die Insel Teneriffa, denn sie erhielten ihr Wasser aus den Höhen, prozedent der Nebelverflüssigung in den hohen Wäldern - umgekehrte Evaporation = Kondensation.

              Da haben die Grossgrundbesitzer, die spanischen Eroberer, die frisch aus Asien importierten Zuckerrohrpflanzen und andere "Ca?as" ( Rohrgewächse ), die man auf die Südamerikanischen Inseln exportieren wollte, auch auf den Kanaren angepflanzt, um Zucker für Europa zu erzeugen.

              Was geschah aber ?

              Zur Erzeugung des Zuckers aus dem Zuckerrohr waren Unmengen von Holz erforderlich, einzig verfügbarer Brennstoff zu der Zeit. So beheizte man die Kessel, die die geschnittene "Ca?a" in Sud verwandelte und das Wasser verdampfen ließen. Das Erzeugnis daraus war der Zucker. Es wurde erkannt, daß dies aber auch eine fortschreitende Desforrestation ( Entwaldung ) zur Folge haben würde.

              Da aber die "Guanchen" nun ausgerottet waren und nun billiges Arbeitspersonal fehlte, wurden afrikanische Neger ( Entschuldigung - Farbige ) auch als Sklaven herbeigeschifft.

              Diese wurden in Katen beherbergt, welche mit billigen Materialien erbaut wurden, und mit Resten aus der "Ca?a"-Produktion gedeckt waren - "Ca?a", nicht nur des Zuckerrohres, sondern auch anderer, inzwischen erschienenen Sorten. Das war der Ursprung der "Pajares", in ihrer Urform, jedoch noch gedeckt mit "Ca?a". ( wie unsere Friesenhäuser )

              So kam es dann, daß immer mehr Wasser, den eigentlichen landwirtschaftlichen Zwecken entfremdet, kanalisiert wurde, um den wachsenden Poblationen als Trinkwasser zugänglich gemacht zu werden.

              Das, wiederum, führte zum Versiegen der Flüsse in den "Barrancos", wo die "Ca?a" angebaut wurde, und somit wurde der unentgeltlichen Berieselung der "Ca?averales" der Hahn abgedreht.

              "Ca?averales" und Zuckererzeugung verschwanden, die "Ca?agedeckten" Katen, wurden landwirtschaftlichen Zwecken zugeführt, den zwischenzeitlich waren Tiere eingeführt worden, Geflügel vor Allem und alle möglichen nur denkbaren Landwirtschaftstiere.

              Daß dabei auch die Bedeckungen diese Katen über die Jahre mal erneuert werden mussten, aber immer weniger "Ca?a" dazu zur Verfügung stand, führte nun zur Verwendung von Stroh, also der "Paja", mittlerweile auch aus den nun existierenden Anbauten von Getreide vorhanden.

              Aber auch dieses war später dem Untergang gewidmet.

              Diesen Umstand erkennend, und mittlerweile mit Importationen von amerikanischem Zucker zu besseren Preisen ( auch aus Slavenwirtschaft ), brachten den ganzen Zuckerrohranbau auf den Inseln zum Erliegen. An dessen Stelle geriet der Anbau von Tabak in Mode, mittlerweise durch den Gebrauch von Rauchwaren in ganz Europa gefordert, billig im Anbau, brauchte wenig Wasser und Widmung von Arbeitskräften.

              Hier etwas spanische Literatur:

              http://mgar.net/azucar.htm
              Zuletzt geändert von LaTorre; 03.05.2010, 23:20.
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              Nein, nichts Neues !

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                #27
                Zitat von lagarto66 Beitrag anzeigen
                Dessen sehr alte Tür enthält übrigens eine interessante Babyklappe in Form einer drehbaren Trommel. Als ich sie das letzte Mal besucht habe, war hinter dem Gitterfenster immer noch ein kleines mit kanarischen Spitzen hergerichtetes Bettchen. Aber die Klappe selbst ist außer Betrieb.
                Das Bettchen gibt es immer noch. Beim Besuch aber bitte darauf achten, dass die Eingangstüre offen bleibt, innen befindet sich nämlich keine Klinke! Manchmal bitten die meist geistig Behinderten um Geld - dieser Bitte nicht entsprechen, die Betreuer sehen dies nicht gerne.

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                  #28
                  Zitat von LaTorre Beitrag anzeigen
                  Wenn man solche Themen studiert, kommt man oft über gewisee Grenzen nicht hinweg, z. B. die Sprachbarriere.

                  Ich könnte mir vorstellen, daß irgendein Canario gerne den Werdegang/Entwicklung des Spreewaldes erkunden würde, aus welchen Gründen auch immer.

                  Aber er wird kaum in der spanischen Sprache Grundlagen-Dokumentation dazu vorfinden.

                  Das Gleiche liegt uns vor: es gibt Interesse, den Ursprung der "Pajares" zu ergründen, nur ein Beispiel des Wissensdranges ausländischer Forscher und Wissenschaftler, hier seid Ihr es.

                  Soweit ich dieses Thema behandeln konnte, geht diese bis in die Zeiten des "Cristobal Colón" zurück, den wir Deutschen fälschlich "Kolumbus" nennen. Was die Verfälschung der Sprachen in Überlieferungen nicht alles fabriziert hat ?

                  Als nämlich um 1500 noch keine Wassergallerien und Kanäle existierten, "rannen" die sogenannten Barrancos, richtige kleine Flüsse, rund um die Insel Teneriffa, denn sie erhielten ihr Wasser aus den Höhen, prozedent der Nebelverflüssigung in den hohen Wäldern - umgekehrte Evaporation = Kondensation.

                  Da haben die Grossgrundbesitzer, die spanischen Eroberer, die frisch aus Asien importierten Zuckerrohrpflanzen und andere "Ca?as" ( Rohrgewächse ), die man auf die Südamerikanischen Inseln exportieren wollte, auch auf den Kanaren angepflanzt, um Zucker für Europa zu erzeugen.

                  Was geschah aber ?

                  Zur Erzeugung des Zuckers aus dem Zuckerrohr waren Unmengen von Holz erforderlich, einzig verfügbarer Brennstoff zu der Zeit. So beheizte man die Kessel, die die geschnittene "Ca?a" in Sud verwandelte und das Wasser verdampfen ließen. Das Erzeugnis daraus war der Zucker. Es wurde erkannt, daß dies aber auch eine fortschreitende Desforrestation ( Entwaldung ) zur Folge haben würde.

                  Da aber die "Guanchen" nun ausgerottet waren und nun billiges Arbeitspersonal fehlte, wurden afrikanische Neger ( Entschuldigung - Farbige ) auch als Sklaven herbeigeschifft.

                  Diese wurden in Katen beherbergt, welche mit billigen Materialien erbaut wurden, und mit Resten aus der "Ca?a"-Produktion gedeckt waren - "Ca?a", nicht nur des Zuckerrohres, sondern auch anderer, inzwischen erschienenen Sorten. Das war der Ursprung der "Pajares", in ihrer Urform, jedoch noch gedeckt mit "Ca?a". ( wie unsere Friesenhäuser )

                  So kam es dann, daß immer mehr Wasser, den eigentlichen landwirtschaftlichen Zwecken entfremdet, kanalisiert wurde, um den wachsenden Poblationen als Trinkwasser zugänglich gemacht zu werden.

                  Das, wiederum, führte zum Versiegen der Flüsse in den "Barrancos", wo die "Ca?a" angebaut wurde, und somit wurde der unentgeltlichen Berieselung der "Ca?averales" der Hahn abgedreht.

                  "Ca?averales" und Zuckererzeugung verschwanden, die "Ca?agedeckten" Katen, wurden landwirtschaftlichen Zwecken zugeführt, den zwischenzeitlich waren Tiere eingeführt worden, Geflügel vor Allem und alle möglichen nur denkbaren Landwirtschaftstiere.

                  Daß dabei auch die Bedeckungen diese Katen über die Jahre mal erneuert werden mussten, aber immer weniger "Ca?a" dazu zur Verfügung stand, führte nun zur Verwendung von Stroh, also der "Paja", mittlerweile auch aus den nun existierenden Anbauten von Getreide vorhanden.

                  Aber auch dieses war später dem Untergang gewidmet.

                  Diesen Umstand erkennend, und mittlerweile mit Importationen von amerikanischem Zucker zu besseren Preisen ( auch aus Slavenwirtschaft ), brachten den ganzen Zuckerrohranbau auf den Inseln zum Erliegen. An dessen Stelle geriet der Anbau von Tabak in Mode, mittlerweise durch den Gebrauch von Rauchwaren in ganz Europa gefordert, billig im Anbau, brauchte wenig Wasser und Widmung von Arbeitskräften.

                  Hier etwas spanische Literatur:

                  http://mgar.net/azucar.htm
                  Die Zucker-Epoche währte auf Teneriffa nur kurz, aber immerhin lang genug, um große Teile der Lorbeerwälder zu vernichten. Ihr folgten diverse weitere Versuche bis in die Neuzeit, mit Monokulturen viel Geld zu machen. Sie sind alle weitgehend gescheitert. Was aus der jüngsten "Monokultur", dem Tourismus, wird, bleibt noch abzuwarten.

                  Was die Pajares anbetrifft, so waren sie nicht nur Behausungen für Sklaven, die dann nach Südamerika weiter verkauft wurden. In den 1960er Jahren gab es praktisch keine farbige Bevölkerung auf den Kanaren, auch keine Saharauis, aber jede Menge einfacher bewohnter Bauernhütten bei den großen Fincas und in den Bergdörfern. Über die Jahrhunderte war und blieb die einfache Landbevölkerung, die überwiegend zu den Großgrundbesitzen derjenigen gehörte, die damit für ihre Beteiligung an der Eroberung belohnt worden waren, bettelarm. Dieser Standard hat sich erst nach Ende der Franco-Herrschaft verändert. Ein großer Teil der Landbevölkerung musste fortwährend nach Südamerika auswandern oder dort zumindest vorübergehend Arbeit suchen. Diejenigen, die auf der Insel bleiben konnten / mussten, lebten in den Pajares. Das mag uns wegen der Fensterlosigkeit seltsam erscheinen, aber auf dem Land blieben auch die Läden der Häuser, die Fenster hatten, tagsüber fest verschlossen. Das machte also keinen Unterschied; in den Häusern war es dunkel und die Hitze der Sonne blieb draußen. Wenn man es sich leisten konnte, wurden spätern nicht Fenster eingebaut, sondern das Dach mit Ziegeln gedeckt. Daher haben die ehemaligen Pajares im Teno-Gebirge und deren Ruinen heute fast immer Ziegeldächer.

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                  • Schriftgröße
                    #29
                    "NIX" GEGEN suedamerika............oder warste schon dort??????? ich ja - 3j!!!!!!!!!
                    und in suedamerika gibt es ruhige, liebe menschen, wenn sie auch SEHR arm sind!!!!!!!!!!!!!!

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                      #30
                      @ Regina256: ???

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                        #31
                        Zitat von Regina256 Beitrag anzeigen
                        "NIX" GEGEN suedamerika............oder warste schon dort??????? ich ja - 3j!!!!!!!!!
                        und in suedamerika gibt es ruhige, liebe menschen, wenn sie auch SEHR arm sind!!!!!!!!!!!!!!
                        Woher sollte ich was gegen Südamerika haben? Es ging nur um die angestammte Armut auf den Inseln, die zum Auswandern zwang, obwohl die Leute wohl oft gern geblieben wären.

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                          #32
                          Zitat von Regina256 Beitrag anzeigen
                          ............??????? j!!!!!!!!!
                          !!!!!!!!!!!!!!
                          Sag mal, klemmt Deine Tastatur manchmal?
                          Wird eine Frage durch 'zig Fragezeichen fragiger, oder eine Antwort durch viele Rufzeichen ausrufiger ?
                          19.02.20 - 11.03.20 Los Realejos/San Vicente

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