Hola Forianer/innen,
ich habe mal gedacht ich eröffne ein Thread mit dem Titel "Der Buchtipp"
Wer für uns Bücher hat die sehr zu Empfehlen sind über die Geschichte der Kanaren oder sonstige Lesenswerte Literatur immer her damit.
Hier ist mein Tipp
Der König von Taoro
von Horst Uden
Teneriffa - Teneriffas Ureinwohner haben schon immer die Nachwelt fasziniert. Ein historischer Roman über ihrer Niedergang ist sowohl in deutscher als auch in spanischer Sprache erschienen. Einst waren die Guanchen, ein sehr wehrhaftes Völkchen, die Herren Teneriffas. In neun Stämmen lebten sie über die Insel verstreut und ernährten sich überwiegend von der Viehzucht. An der Spitze jedes Stammes stand ein König, der in der Sprache der Guanchen ?Mencey? genannt wurde. Der mächtigste von ihnen war der König von Taoro, der über die fruchtbaren Wiesen des heutigen Orotava-Tals herrschte.
Die Zeit der Guanchen näherte sich ihrem Ende, als die Spanier 1492 auf der Insel landeten, um sie zu erobern. Noch heute erinnern die Ortsnamen der Insel an den Verlauf des vierjährigen Krieges. La Matanza (?das Gemetzel?) ist der Ort, an dem Teneriffas Ureinwohnern den Spaniern eine empfindliche Niederlage beibrachte, La Victoria (?der Sieg?), die Stätte der wichtigen Schlacht, in der die Guanchen eine entscheidende Niederlage erlitten. Während die südlichen Stämme verhältnismässig schnell die Überlegenheit der spanischen Eroberer akzeptierten, leisteten die fünf Sippen im Norden unter der Führung des Menceys von Taoro erheblichen Widerstand.
Der Schriftsteller Horst Uden, der eine Vielzahl von Novellen und Dramen verfasst hat, war bei seinem Teneriffa-Aufenthalt in den vierziger Jahren des vergangenen Jahrhundert derart von dem heroischen Widerstand der Ureinwohner fasziniert, dass er den Roman ?Der König von Taoro? verfasste. In einer sehr lebendigen Sprache lässt Horst Uden in seinem Buch, das inzwischen auch in einer spanischen Fassung vorliegt, die Protagonisten von einst wieder auferstehen.
Der Leser stösst auf viele Namen und Begriffe, die ihm im Alltag auf der Insel häufig begegnen, beispielsweise auf Restaurants mit dem Namen Guacimara, die nach einer Guanchen-Prinzessin benannt wurden. Tinguaro heissen nicht nur Unternehmen, auch der Titelheld einer kanarischen Animations-TV-Serie wurde nach dem großen Feldherrn der Guanchen getauft. Die Prinzessin Dac?l ziert heute als Statue einen Brunnen der Zufahrt zum Ortskern von La Orotava und das bekannteste Hotel in der Inselhauptstadt trägt nicht umsonst den Adelstitel ?Mencey? im Namen.
Guanchen-Adel gegen Eroberer
Im Mittelpunkt der Handlung des Romans ?Der König von Taoro? stehen die Familie des Mencey Bencomo von Taoro und der Eroberer Alonso Fern?ndez de Lugo, der nachdem er entscheidend zur Einnahme von Gran Canaria und La Palma beigetragen hat, den Auftrag zur Eroberung Teneriffas erhält, der einizigen Insel, die sich den Spaniern noch wiedersetzt.
Der Roman beginnt mit der Kür Bencomos zum Mencey zu einer Zeit, in der die Mönche bereits mit der Missionierung der Insel begonnen haben. Während die nördlichen Stämme weiter an den Guanchen-Gott Acoran glauben, wenden sich die Guanchen in Gü?mar dem Christentum zu. Die Folge ist ein Zwist zwischen den Stämmen, den Lugo bereits bei seinen vorherigen Eroberungen für sich genutzt hat. So konnte er den bekehrten König von Gran Canaria als kenntnisreichen Offizier für sich gewinnen.
Nach anfänglichen Erfolgen sind die Guanchen der überlegenen Waffentechnik der Spanier nicht mehr gewachsen. Während die folgsamen Fürsten Ländereien erhalten, werden die Rebellen grausam bestraft. Der Mencey Bencomo wird nach dem verlorenen Krieg nach Spanien verschleppt. Um dem Leser die damalige Situation vor Augen zu führen, versetzt Horst Uden ihn sowohl in die Position Bencomos als auch in die des Eroberers Lugo und schaftt so eine sehr plastische Atmosphäre. Dabei hält er sich eng an die historischen Fakten.
Horst Uden: Der König von Taoro - Historischer Roman der Eroberung Teneriffas, Zech Verlag, Teneriffa 2003, 286 Seiten, ISBN 84-933108-4-0, Verkaufspreis auf den Kanaren (steuerfrei) 14,50 Euro, in Deutschland, Österreich und der Schweiz 17,45 Euro.
Viel Spaß beim Lesen
Saludos Patrick
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Hier ist mein Tipp
Der König von Taoro
von Horst Uden
Teneriffa - Teneriffas Ureinwohner haben schon immer die Nachwelt fasziniert. Ein historischer Roman über ihrer Niedergang ist sowohl in deutscher als auch in spanischer Sprache erschienen. Einst waren die Guanchen, ein sehr wehrhaftes Völkchen, die Herren Teneriffas. In neun Stämmen lebten sie über die Insel verstreut und ernährten sich überwiegend von der Viehzucht. An der Spitze jedes Stammes stand ein König, der in der Sprache der Guanchen ?Mencey? genannt wurde. Der mächtigste von ihnen war der König von Taoro, der über die fruchtbaren Wiesen des heutigen Orotava-Tals herrschte.
Die Zeit der Guanchen näherte sich ihrem Ende, als die Spanier 1492 auf der Insel landeten, um sie zu erobern. Noch heute erinnern die Ortsnamen der Insel an den Verlauf des vierjährigen Krieges. La Matanza (?das Gemetzel?) ist der Ort, an dem Teneriffas Ureinwohnern den Spaniern eine empfindliche Niederlage beibrachte, La Victoria (?der Sieg?), die Stätte der wichtigen Schlacht, in der die Guanchen eine entscheidende Niederlage erlitten. Während die südlichen Stämme verhältnismässig schnell die Überlegenheit der spanischen Eroberer akzeptierten, leisteten die fünf Sippen im Norden unter der Führung des Menceys von Taoro erheblichen Widerstand.
Der Schriftsteller Horst Uden, der eine Vielzahl von Novellen und Dramen verfasst hat, war bei seinem Teneriffa-Aufenthalt in den vierziger Jahren des vergangenen Jahrhundert derart von dem heroischen Widerstand der Ureinwohner fasziniert, dass er den Roman ?Der König von Taoro? verfasste. In einer sehr lebendigen Sprache lässt Horst Uden in seinem Buch, das inzwischen auch in einer spanischen Fassung vorliegt, die Protagonisten von einst wieder auferstehen.
Der Leser stösst auf viele Namen und Begriffe, die ihm im Alltag auf der Insel häufig begegnen, beispielsweise auf Restaurants mit dem Namen Guacimara, die nach einer Guanchen-Prinzessin benannt wurden. Tinguaro heissen nicht nur Unternehmen, auch der Titelheld einer kanarischen Animations-TV-Serie wurde nach dem großen Feldherrn der Guanchen getauft. Die Prinzessin Dac?l ziert heute als Statue einen Brunnen der Zufahrt zum Ortskern von La Orotava und das bekannteste Hotel in der Inselhauptstadt trägt nicht umsonst den Adelstitel ?Mencey? im Namen.
Guanchen-Adel gegen Eroberer
Im Mittelpunkt der Handlung des Romans ?Der König von Taoro? stehen die Familie des Mencey Bencomo von Taoro und der Eroberer Alonso Fern?ndez de Lugo, der nachdem er entscheidend zur Einnahme von Gran Canaria und La Palma beigetragen hat, den Auftrag zur Eroberung Teneriffas erhält, der einizigen Insel, die sich den Spaniern noch wiedersetzt.
Der Roman beginnt mit der Kür Bencomos zum Mencey zu einer Zeit, in der die Mönche bereits mit der Missionierung der Insel begonnen haben. Während die nördlichen Stämme weiter an den Guanchen-Gott Acoran glauben, wenden sich die Guanchen in Gü?mar dem Christentum zu. Die Folge ist ein Zwist zwischen den Stämmen, den Lugo bereits bei seinen vorherigen Eroberungen für sich genutzt hat. So konnte er den bekehrten König von Gran Canaria als kenntnisreichen Offizier für sich gewinnen.
Nach anfänglichen Erfolgen sind die Guanchen der überlegenen Waffentechnik der Spanier nicht mehr gewachsen. Während die folgsamen Fürsten Ländereien erhalten, werden die Rebellen grausam bestraft. Der Mencey Bencomo wird nach dem verlorenen Krieg nach Spanien verschleppt. Um dem Leser die damalige Situation vor Augen zu führen, versetzt Horst Uden ihn sowohl in die Position Bencomos als auch in die des Eroberers Lugo und schaftt so eine sehr plastische Atmosphäre. Dabei hält er sich eng an die historischen Fakten.
Horst Uden: Der König von Taoro - Historischer Roman der Eroberung Teneriffas, Zech Verlag, Teneriffa 2003, 286 Seiten, ISBN 84-933108-4-0, Verkaufspreis auf den Kanaren (steuerfrei) 14,50 Euro, in Deutschland, Österreich und der Schweiz 17,45 Euro.
Viel Spaß beim Lesen
Saludos Patrick
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