In Teneriffa aus dem eigenen Haus ausgesperrt

[Gonzo]

Hallo Michael,

schöne Theorie ist das. Vielleicht hat sich die Gesetzeslage
in D-Land mittlerweile geändert, aber ich habe Ende der
80 iger in Deutschland einen nicht zahlenden Mieter
(Arbeitslos, Vollalkoholiker) aus einer Wohnung geklagt.
Auf dem ganz normalen Rechtsweg dauerte es über
zwei Jahre und kostete damals richtig Geld.
Der Typ kam zu jedem Gerichtsermin mit 100,- DM
in der Hand und der Richter meinte immer "der Mann ist ja
zahlungswillig, er kann halt gerade nicht so"
Nach dem dritten Anlauf habe ich Ihm am Vortag der
verhandlung über Dritte eine Menge Schnaps besorgt
in der Hoffnung der dröhnt sich richtig zu. Und es
war auch so. Er erschien nicht bei Gericht und wurde
unter Abwesenheit zur Räumung verurteilt. Da er mittellos
war durfte ich auch noch die Räumung unter Aufsicht
eines Gerichtsvollziehers bezahlen, den Transport seiner Sachen
und danach die Einlagerung bis zur Versteigerung seiner Sachen.
Ich hätte Ihm dann einen Titel anhängen können um meine
Kosten zu fordern, was natürlich null Sinn macht.

Fazit über ein Jahr keine Miete, Kosten für Anwalt, Räumung
und Einlagerung der Sachen des "Mieters".

Auch hier würde ich mir für die Zukunft als Eigentümer
in so einem Fall eine massgeschneiderte Entmietung
ausdenken.

[Ulrich]

Wenn ich in Teneriffa Guten Glaubens eine Wohnung miete, mit Vertrag und die Miete auf das Konto des Eigentümers zahle...

guter glaube allein hilft da nicht, nur die einsicht in die escritura.

und an gestohlenem eigentum kannst du auch durch vertrag keinen besitz erwerben.

[Plaza del Charco]

Ja, ich weiß, NICHTIG. So hätte ich aber dann in diesem Moment vor der Polizei "rumargumentiert". OK, Einblick in die escritura, mache ich dann auch noch! Wo?

Muss mir wohl bald mal einen kleinen Urlaubs-Stundenplan für meine paar Tage in Puerto anfertigen. Damit ich alles auf die Reihe kriege... Und nichts vergesse.

[Chasna]

ich bin ja bekennender Fan der Wienerin und lesen jeden Freitag ihren Beitrag. Diesmal jedoch hat sie nur einen kleinen Zeitungsartikel erwähnt und hat mich damit doch mehr zum Nachdenken gebracht als sonst.
Ich kann das einfach nicht fassen und überlege mir jetzt schon den zweiten Tag, "WAS WÜRDE ICH IN DIESER SITUATION MACHEN!?!?"
Ich weiß es nicht. Olbi seine Option ist wohl die einzigste effektive. Nur was kosten die "Kumpels"? Wenn die das gleiche kosten was Gonzo z.B. vorgeschlagen hat dann kann man vielleicht so besser bei weg kommen. Selbst mit nem Besi losrennen kann fatale Folgen haben. Also grübel ich halt weiter, denn sicher ist eins: Es kann wirklich jeden treffen. Auch wenn ich Gonzo recht gebe. Es ist ja "NOCH" nicht das gängige Teneriffa.

[Plaza del Charco]

@ ULRICH:

OK, hab in meinem Gesetzbuch für spanisches Mietrecht etwas wiedergefunden was ich mir schon angemarkert hatte:

Zum "Registro de la Propiedad" und "nota simple informativa" anfordern. Wichtiger ist es jedoch sich zu erkundigen ob der Vermieter tatsächlich auch als Eigentümer im Grundbuch eingetragen ist. Das braucht nicht immer der Fall zu sein, weil die Eintragung des Eigentumsrecht im spanischen Grundbuch grundsätzlich keine rechtsbegründende Wirkung hat. Der tatsächliche Eigentümer braucht also nicht mit dem im Grundbuch eingetragenen identisch zu sein. Mann kann sich aber aufgrund der vermuteten Richtigkeit der Grundbucheintragung auf die Eintragung im Register verlassen "Schutz des guten Glaubens an die Richtigkeit der Eintragung".

Artikel 1473 Abs. 2 Código Civil: ..."Wenn es keine Eintragung gibt, steht das Eigentum demjenigen zu, der gutgläubig erster im Besitz ist; und wenn der Besitz fehlt, demjenigen, der den älteren Titel vorlegt, sofern guter Glaube gegeben ist"...

Eine notarielle Beurkundung braucht man für einen Mietvertrag nicht. Es kann aber nicht schaden. Mit dieser Beurkundung besteht die Möglichkeit , das Mietverhältnis im "registro de la propiedad" eintragen zu lassen. Denn steht das Mietverhältnis im Grundbuch, und so zerstört es den Guten Glauben eines neuen Erwerbers.



Und nur zum eigentlichen Problem des österreichischen Hauseigentümers:

Er geht jetzt einfach zum Grundbuchamt mit einem Mietvertrag (in dem er sein Eigentum z. B. an einen Freund vermietet) und lässt diesen Mietvertrag dort im Grundbuchamt eintragen. Dann ist die Sache doch klar. Es sei denn die Polen haben das schon gemacht...

[Plaza del Charco]

@ bonsai

Hallo, Plaza del Charco.
Ich habe deinen Text gelesen. Erstaunlich, danach sind die spanischen
Juristen ja noch daem...... als die deutschen, oder sind sie die
groesseren Gaun..?

Vielleicht funktioniert das ja auch gar nicht so wie ich denke, aber doch - würde es trotzdem so machen...

Was mich persoenlich fasziniert ist die Vielfalt der Antworten
die von den Teilnehmern des Forums eingebracht werden.

Ich finde das Thema auch voll spannend, kannte diese Problematik noch überhaupt nicht!
Und alle denen ich davon erzähle sind voll platt und können sich so etwas nicht fassen.

Wir alle hier sind total gespannt wie es weitergeht - Forum-Krimi -

[Benji0815]

Einem entferten Bekannten, haben Rechtsanwalt und Notar zusammen mit einem angeblichen Freund, sein Haus verkauft. (Buzanada)
Er hat bis jetzt keine Chance, sein Eigentum zurückzubekommen.
Wohlgemerkt, er hatte NIE etwas unterschrieben.
Der damalige gute Freund ist jetzt Eigentümer des Hauses.
Das ist jetzt genau 12 Jahre her.

[Plaza del Charco]

Hola bonsai,

Hallo Plaza del Charco. Wir sind in der Hauptsache Teneriffa Urlauber, allerdings schon eine geraume Weile.

Ihr glücklichen "... schon eine geraume Weile ..." - wir haben das Eiland erst zu Weihnachten 2007 entdeckt, das ist gerade erst 7 Monate her. Aber diese 3 Wochen in Puerto waren toll, so dass gleich der Osterurlaub gebucht wurde. Und diese 2 Wochen waren dann etwas anstrengender, da sich mein Sohn ja in den Kopf gesetzt hat hier eine Wohnung zu mieten.

Als Aussenstehende, die schon das eine oder andere mitbekommen haben, traegt ein grosser Teil der Forums Informatik dazu bei, dass eine oder andere besser zu verstehen.
Zudem sind in den einzelnen Beitraegen, aus unserer Sicht, eine ganze Reihe von Anregungungen und Tipps enthalten, die im naechsten Urlaub mal angetestet werden koennen.

Das finde ich auch - auf alle Fälle! Habe mich schon vor dem Weihnachts-Urlaub hier im Forum über Puerto Cruz erkundigt. Und als ich diesen Bericht laß:

http://www.forumteneriffa.de/tenerif...e-la-cruz.html

war mir klar das mein Wunsch-Hotel direkt an der Plaza del Charco genau das Richtige für uns ist. Und ich habe gebucht!

Und ich danke nochmal "bianka"! Das sie diese Frage hier ins Forum gestellt hat. Und für alle die darauf geantwortet haben.


Ach ja, es gab noch ein Bericht über Sylvester an der Plaza del Charco, finde ich aber nicht mehr. Aber diese Info hat mich auch in meiner Hotel-Wahl bestätigt:

http://www.teneriffasneuepresse.com/...y=31&Itemid=30

[xado]

glaubt nicht alles ,was in der zeitung steht,mir kam die geschichte gleich komisch vor. herrn heinz k. kenn ich noch aus meiner zeit aus teneriffa,der war damals in immobillien tätig,hatte einige wohnungen und lokale...und war immer sehr nett zu seinen bekannten und kunden.alle hatten nach den geschäften viel freude mit den ämtern,steuern ,abrissbehörde,offene basurarechnungen.........und viele unausgesprochene dinge mehr.
und gerade dieser bekommt seine polnischen schw. arbeiter (meinte natürlich schwerarbeiter) nicht aus seiner wohnung raus.
ich war damals auch auf der suche nach wohnungen,und wurde darauf hingewiesen

[LaTorre]

Da gibt es doch das schöne Wort: "Der liebe Gott wird's richten" oder auch auf andere Weise: "Der wird schon noch sein Fett bekommen !".

Und solch einen Fall kenne ich auch aus der Nähe, ein Ehepaar, daß alle Leute immer heruntermachte, so missgünstig habe ich selten erlebt.

Und da habe ich auch immer an die 2 Sätze gedacht.

Mittlerweile schmoren sie BEIDE dort, wo sie Andere hingewünscht hatten.

Wer Anderen eine Grube gräbt......................................