Ausbeutung oder Chance

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    #1

    Ausbeutung oder Chance

    Wie ihr ja wisst, such ich immer noch eine Stelle für Steve, damit wir auswandern können.
    Die "Reste" meiner Suche stelle ich gerne hier und drüben ein, und freue mich für jeden, der so eine Chance auf einen Job bekommt.

    Leider geht der Trend auch auf den Kanaren hin zu Praktikum, eigentlich eine nette Sache, aber es grenzt meiner Meinung an Ausbeutung.
    Bin ich denn besonders empfindlich, oder was haltet ihr von so was, ein Beispiel von vielen, wobei diese Firma in Teneriffa ganz besonders auffällt, da sie durch Verflechtungen Praktika in vielen Bereichen anbietet. Ich bekomme das Gefühl, dort arbeiten nur Praktikanten.
    Aber das kann ja auch täuschen.
    Den Namen habe ich XXX, die Firma ist im Forum bekannt.

    Es geht hier nicht um Anschwärzen, ich frage nur nach eurer Meinung.
    Danke für eure Aufmerksamkeit.
    Jutta



    Stellenbezeichnung: Praktikum Im Bereich Import/Export in Spanien Jobbeschreibung: Wir organisieren dein Praktikum in einem Unternehmen im Bereich Import/Export auf Teneriffa.

    Du hast die Chance, ein Unternehmenspraktikum unter der Sonne des Südens zu machen! 16 Wochen bis 6 Monate arbeitest du auf Teneriffa.

    Deine Aufgaben in diesem Unternehmen sind u.a. :

    -Hilfe bei Fakturation (Computer, Bearbeitung und Versendung von Rechnungen) -Bearbeitung von Zolldokumenten ( B/L usw.)

    -Zusammenarbeit mit Zollagenturen

    -Aenderungen von Preisen im hauseigenen System Up-date der Kundendateien (Adressaenderungen usw.)

    -Vorgang des Wareneingangs im System

    -Bearbeitung von Lieferscheinen

    -Ausgleichen von Konten

    -Annahme und Weiterleiten von Telefonaten (Auskunft ueber die Firma geben

    usw.)

    -Organisieren von Transporten der Container die von Hamburg ankommen (Zusammenarbeit mit Transporteur)

    -Ablage


    Mit 40 Stunden pro Woche und zwei freien Tagen wirst du in die professionellen Arbeitsabläufe dieses Unternehmens eingebunden. Daneben hast du ausreichend Zeit, Sonne, Meer, und das Inselleben zu genießen!

    Das Praktikum wird mit 300? im Monat vergütet.

    Bei Interesse sende bitte deine Bewerbungsunterlagen per E-Mail an: xxx@foxxxu.com

    Personalverantwortung: gehört nicht zum Job

    Angebotene Beschäftigungsdauer
    - bis 6 Monate

    Wochenarbeitszeit
    - 30 bis 50 Wochenstunden

    Vorgesehenes Arbeitsverhältnis
    - Anderes

    Vorgesehenes Vergütungsmodell
    - Aufwandsentschädigung


    Ihr Profil:
    Erwartete Berufserfahrung: Keine

    Erforderliche Sprachkenntnisse
    - Deutsch (Fortgeschritten)
    - Englisch (Grundkenntnisse)
    - Spanisch (Fortgeschritten)

    Der Job ist für Berufseinsteiger geeignet
    - als Praktikant, Hospitant


    Arbeitsort:
    Land: Spanien
    Nur wer mit Denken auf das Leben reagiert, kapiert Zusammenhänge.

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    #2
    Hallo Zauberin,

    leider ist das ein internationaler Trend. In Deutschland hangeln sich viele Berufseinsteiger auch durch schlechtbezahlte Praktika. Da jetzt in vielen Bereichen händeringend Nachwuchs gesucht wird geht das hoffentlich zurück.

    Saludos Ralf

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      #3
      Ich sehe für das Angebot nur zwei Zielgruppen:

      - den Sohn/die Tochter einer bereits auf TF lebenden Familie, die die Lebenshaltungskosten weiterhin trägt, denn leben kann man allein von 300 ? nicht.

      - ein Teneriffa-Wütiger, der Geld mitbringt, damit er arbeiten darf in der Hoffnung auf - ja, auf was eigentlich? Ein Zeugnis, mit dem er sich bei der nächsten Praktikantenstelle bewerben kann?

      Don Quijote (Rainer)
      Traue niemandem über 30. Er könnte seine Ideale behalten haben.

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        #4
        ...Haarespalt!

        ...Bearbeitung von Zolldokumenten ( B/L usw.)
        B/L ist kein Zolldokument sondern ein "Bill of Loading" (Frachtbrief).
        Den stellt der Transporteur (Bahn, Airline, Seelinie...etc.) aus
        und zwar 1 Original, 3 (oder mehr Kopien) - die Kopien sind nix
        wert, wer den Original B/L hat, dem gehoert die Warensendung.

        saludos max

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          #5
          Die "Geiz ist Geil" metalität hat alle ergriffen nicht nur Saturn.
          Warum kaufen viele Leute bei A... ? Es gab früher auch noch mehrere Einkaufsmöglichkeiten.
          Der Arbeitsmarkt wird auch noch einiges hergeben.Es ist doch nicht nur das Praktikum auch Leiharbeit gehört dazu.
          Man kann sicherlich auch billig nach TF fliegen aber was passiert da nebenbei ?
          Die Flugbesatzung darf das Flugzeug reinigen , ect.
          Irgendwo muss man das Geld doch einsparen oder glaubt einer das sich eine Fluggesellschaft mit weniger Ertrag zufrieden gibt ?
          Die Großen fressen die Kleinen.
          Das geht solange bis die Großen unflexibel werden und nischen preisgeben für andere.
          Das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht.
          Gruß aus Velbert vom Terminator

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            #6
            Zitat von Terminator Beitrag anzeigen
            Es ist doch nicht nur das Praktikum auch Leiharbeit gehört dazu.
            Zum Thema "Leiharbeit":

            Meine erste Frau erhielt vor circa zwanzig Jahren als ausgeliehene Bürokauffrau neun DM die Stunde und die Verleihfirma 45 DM.

            An dem Verhältnis dürfte sich nichts geändert haben.
            Traue niemandem über 30. Er könnte seine Ideale behalten haben.

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              #7
              Hallo zusammen

              6 Monate um sich in einer Firma einzuarbeiten ist einfach lächerlich. Ich weiß aus Erfahrung, daß es mindestens ein Jahr dauert um sich mit der Firma vertraut zu machen.
              Praktikanten sind gut, aber ich brauche auch erfahrenes Personal und das zur genüge.
              Aber leider dürfte es wirklich immer mehr zum Trend werden, weil auch in Ö die Tendenz zu Leihfirmen und Praktikumsplätze steigt.
              Es kommt den Firmen wahrscheinlich günstiger.
              Auch ein Thema bei uns ist die Teilzeitarbeit, viele Firmen nehmen nur mehr zwanzig Stunden Kräfte auf um sich einiges an Abgaben zu ersparen. Die restliche Arbeit wird mit Leiharbeitern getätigt.
              Ich hasse es, weil es nicht nur unfair, siondern auch schlecht für die Wirtschaft ist, wer soll einkaufen gehen, wenn nur wenige Leute das Kapital dazu haben, denn mit einem Lohn einer Teilzeit- Verkäuferin kann eine Fam9ilie nicht leben und bei 2 Jobs sind die Abzüge so hoch, daß es sich nicht mehr rentiert.

              Gruß Doris

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                #8
                Zitat von Doris Beitrag anzeigen
                ... und bei 2 Jobs sind die Abzüge so hoch, daß es sich nicht mehr rentiert.
                Hinzu kommt eine schwankende Anzahl Wochenstunden - mal 30, dann 50, - welche die Annahme einer zweiten Arbeit verhindert.
                Traue niemandem über 30. Er könnte seine Ideale behalten haben.

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                  #9
                  Zitat von zauberin60 Beitrag anzeigen
                  ...ich frage nur nach eurer Meinung.
                  Nun, ich habe ja auch schon viele Jahre sowohl als angestellt als auch als selbstaendig Arbeitender hinter mir... und kenne daher sowohl persoenlich als auch aus meinem Umfeld viele Beispiele fuer Beweggruende auf beiden Seiten (Arbeitnehmer/Arbeitgeber) warum was wie gemacht wird oder warum was wie als ungerecht empfunden wird... soviel zur Vorrede...

                  Ich selbst habe immer gerne auch mal Dinge fuer sehr wenig oder gar kein Geld gemacht, wenn ich darin einen anderen als einen direkten wirtschaftlichen Vorteil fuer mich sah, eben eine "Chance" fuer 'irgendwas' und weils fuer den Moment auch meist einfach mal spannend/interessant/sonstwas war... vieles von dem hat fuer den Moment Spass gemacht und war es somit wert (auch wenn es wirtschaftliche Einbussen bedeutete, aber Geld ist ja nun wirklich nicht alles), vieles hat mir letztlich aber (ggf. Jahre spaeter) sogar noch weitere Vorteile gebracht (wobei 'Vorteil' ein dehnbarer Begriff ist, manchmal ists nur ein Kontakt aus alten Zeiten der einem irgendwo ne kleine Tuer oeffnet oder eine eh schon halb offene Tuer schneller weiter oeffnet oder so...)

                  Aktuell waere es bei mir als Arbeitgeber auch so, dass ich Leute nur fuer wenig Geld einstellen koennte, weil man nie vorhersagen kann, wie die Auftragslage von Monat zu Monat konkret ist und wie gut ein ggf. fuer zusaetzliche Arbeiten angestellter neuer Mitarbeiter diese Arbeit dann auch tatsaechlich erledigt kriegt (oder ob er sogar noch erstmal mehr Arbeit macht weil er erst eingearbeitet werden muss).. dazu kommen noch andere Unwegbarkeiten wie Kranktage etc. Sprich: fuer viele Arbeitgeber ist sowas derzeit ein untragbares Risiko, daher greift man eher stundenweise auf Freiberufler/Kooperationspartner gezielt zurueck, die kriegen zwar mehr Geld die Stunde, da kann man aber auch gezielt eine Leistung einkaufen mit quasi 100% Erledigungsgarantie (siehe auch meinen Kooperationsaufruf neulich, der resultiert ja auch solchen Ueberlegungen...)... sprich was ich sagen will: ich wuerde fuer wenig Geld im Monat sicher auch mal gern wen 'einstellen' um zu probieren obs vielleicht klappt und man den dann langfristig regelmaessig fuer ggf. dann auch etwas mehr Geld beschaeftigen kann... aber die meisten Arbeitnehmer sind dazu halt auch nicht bereit, weil sie sich nicht 'unter Wert' verkaufen wollen. Die meisten sind da sehr unflexibel und vermuten beim Arbeitgeber nur Abzocke. Die Wahrheit liegt wie so oft irgendwo dazwischen und ist immer im Einzelfall zu pruefen und zu entscheiden... 6 Monate "Praktikum" mit 30-50 (!) Stunden die Woche und 300 Euro Aufwandsentschaedigung ist natuerlich schon sehr an der unteren Grenze, erst recht wenn es eine bekannte, groessere Firma ist, die mehr Moeglichkeiten hat als eine kleine Firma. Da wuerde ich dann auch schon eher vermuten, das wird gezielt so gemacht um Geld zu sparen und man lockt die Leute mit dieser "Chance" auf die Insel, die aber tatsaechlich fuer die meisten dann keine ist, zumindest offensichtlich wohl nicht fuer eine spaetere Festanstellung bei besagter Firma so wie ich es rausgelesen habe. Aber wer weiss wie der einzelne so einen 300 Euro Job nutzen kann nach Feierabend. Vielleicht nicht nur durch 'am Strand liegen' sondern auch zum 'vor Ort weiter informieren' und vielleicht schon gleich den Anschlussjob suchen/finden. Der ist vielleicht dann auch nicht gleich mit 1500 Euro bezahlt, aber ja vielleicht mit 700 Euro und wenns das Zweiteinkommen bei nem Paar ist, reicht das schon locker als Zubrot fuer ein normales gemeinsames Leben auf der Insel... so optimistisch wuerde ich im Zweifel denken.

                  Aber grundsaetzlich wuerde ich Dir bei den Bedenken im konkreten Fall recht geben, von 300,- Euro kann man halt quasi nicht leben, irgendwo bei 400,- oder 500,- faengts an wenn man irgendne guenstige Unterkunft hat, sich preisbewusst ernaehrt und auch sonst fuer die Zeit keine Luxusansprueche oder teure Freizeitvergnuegen hat. Das geht dann mal fuer ne Zeit. Und 500 zu 300 waere ja schon fast doppeltes "Gehalt"...

                  Ich wollte nur mal zu bedenken geben, dass es vielen Arbeitgebern konkret unterm Strich im Monat derzeit schlechter geht als einigen ihrer Angestellten. Letztere kriegen naemlich jeden Monat ihr Geld, waehrend in einigen Monaten fuer den Chef dann nicht mehr so viel uebrig ist. Arbeit als solches sollte man heutzutage zeitgemaess, d.h. eher als Miteinander sehen. Da muss sich im Zweifel auch der Arbeitnehmer mal an wirtschaftliche Bedingungen (nach unten) anpassen und nicht nur immer mehr Geld (Lohnerhoehungen) fordern. Alleine der Begriff "Arbeitskampf" (Streik) bringt mich immer wieder zum Ko****... haben die Leute denn nix besseres zu tun? Aber ich schweife ab, in diese Richtung ging die Frage ja nicht und ein "undankbares ARbeitnehmerverhalten" will ich der zauberin und Steve natuerlich nicht unterstellen, das fiel mir nur in dem Zusammenhang auch noch so ein... wie gesagt, es gibt hier letztlich nicht nur zwei Seiten der Medaille sondern noch ganz viele Seiten dazwischen...

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                    #10
                    Ausbeutung oder Chance

                    Zu diesem Thema gibt es ganz klar mehrere Gesichtspunkte
                    u. a.

                    - den der Ausbeutung, schlechtbezahlte Jobs, fehlende Perspektiven, Arbeit unter Bedingungen, die ein normales Leben unmöglich machen.
                    Schade eigentlich, daß dadurch die gesamte Arbeitsmoral total verloren geht...

                    - aber auch den der Ausbeutung durch die Arbeitnehmer.
                    Schade eigentlich, daß durch die fehlende Arbeitsmoral, fehlende Motivation und Ignoranz, ein falsches Bild des Arbeitgebers aufkommt.

                    ...der wird als Wolf gesehen und nicht als Esel, der den Karren zieht...

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                      #11
                      Zitat von brainstorme Beitrag anzeigen
                      ...der wird als Wolf gesehen und nicht als Esel, der den Karren zieht...
                      das original Zitat:

                      Manche halten den Unternehmer für einen räudigen Wolf, den man totschlagen müsse; andere meinen, er sei eine Kuh, die man ununterbrochen melken könne; nur wenige sehen in ihm ein Pferd, das den Karren zieht.

                      Sir Winston Churchill

                      -----------------

                      Genug kluggeschi.....


                      -------------

                      Meine Meinung zu diesem Thema, ich fasse mich kurz , wie immer:

                      Das Problem liegt meiner Meinung nach an der Struktur der Wirtschaft.
                      Kann dies nur über Deutschland schreiben.

                      Mittelständische Firmen waren immer der Träger der Wirtschaft.

                      Die Entwicklung geht leider in eine ganz andere Richtung.

                      Mittelständische Firmen erhalten/erhielten, nach zähem Ringen evtl. zinsbegünstigte Darlehen.
                      Konzerne hingegen erhalten Subventionen und Zuschüsse. (und die Kohle ist dann eben weg)

                      Der Mittelstand hat leider fast keine politische- und Öffentlichkeitslobby mehr.

                      Welch ein Entsetzen, wenn Konzern XY wieder 1000 oder 6000 Stellen streicht.

                      Im Mittelstand verschwinden wesentlich mehr Arbeitsplätze, nur keiner kriegts mit.

                      Lieber Millarden in die Konzerne stecken als den Mittelstand zu stärken; ist ja viel werbewirksamer.


                      Sorry, jetzt ist mein Beitrag doch etwas länger geworden.

                      Gruss
                      diddes

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