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    #21
    Danke lieber Kubde,

    das ist eine meiner Lieblingsgeschichten!


    Oriah Mountain Dreamer

    Die Einladung

    Es interessiert mich nicht, wovon Du Deinen Lebensunterhalt bestreitest.
    Ich möchte wissen, wonach Du Dich sehnst und ob Du es wagst,
    davon zu träumen, Deine Herzenswünsche zu erfüllen.

    Es interessiert mich nicht, wie alt Du bist.
    Ich möchte wissen, ob Du es riskieren wirst,
    verrückt vor Liebe zu sein, vernarrt in Deine Träume,
    in das Abenteuer, lebendig zu sein.

    Es interessiert mich nicht, welche Planeten in welcher Konstellation zu Deinem Mond stehen.
    Ich möchte wissen, ob Du die Mitte Deines Leids berührt hast,
    ob Du durch Verrat, den Du im Leben erfahren hast,
    aufgebrochen und offen geworden
    oder geschrumpft bist und Dich verschlossen hast vor Angst und weiterem Schmerz.

    Ich möchte wissen, ob Du dasitzen kannst mit Schmerz
    ? meinem oder Deinem eigenen ?
    ohne irgendeine Bewegung der Ausflucht,
    ohne den Schmerz zu verbergen, ohne ihn verschwinden zu lassen, ohne ihn festzuhalten.

    Ich möchte wissen, ob Du mit Freude da sein kannst
    ? meiner oder Deiner eigenen ?
    ob Du mit Wildheit tanzen und zulassen kannst,
    dass Ekstase Dich erfüllt bis in die Fingerspitzen und Zehen hinein,
    ohne jene Vorsicht, in der du dich in acht nimmst,
    realistisch bist und dich an die Begrenzung des Menschendaseins erinnerst.

    Es interessiert mich nicht, ob die Geschichte, die Du mir erzählst, wahr ist.
    Ich möchte wissen, ob Du jemanden enttäuschen kannst, um zu Dir selbst ehrlich zu sein,
    ob Du es erträgst, dass Dir deshalb jemand Vorwürfe macht
    und Du trotzdem Deine eigene Seele nicht verrätst.

    Ich möchte wissen, ob Du treu sein kannst und zuverlässig.
    Ich möchte wissen, ob Du Schönheit sehen kannst, auch dann, wenn es nicht jeden Tag schön ist
    und ob Du in Deinem Leben einen göttlichen Funken spürst.

    Ich möchte wissen, ob Du mit Mißerfolg leben kannst
    ? mit Deinem und meinem ?
    und immer noch am Ufer eines Sees stehen und ?Ja? zum Vollmond rufen kannst.

    Es interessiert mich nicht, wo Du lebst oder wieviel Geld Du hast.
    Ich möchte wissen, ob Du nach einer kummervollen Nacht voller Verzweiflung aufstehen kannst
    ?ausgelaugt und mit Schmerzen ?
    und trotzdem tust, was getan werden muss für Deine Kinder oder andere Menschen.

    Es interessiert mich nicht, welche Schulausbildung Du hast oder wo und bei wem Du studiert hast.

    Ich möchte wissen, ob Du mit mir in der Mitte des Feuers stehen und nicht zurückschrecken wirst.

    Ich möchte wissen, was Dich von innen aufrecht erhält, wenn alles andere wegfällt.

    Ich möchte wissen, ob Du mit Dir selbst alleine sein kannst
    und ob Du wirklich die Leute magst, mit denen Du Dich in Zeiten der Leere umgibst.

    Oriah Mountain Dreamer (im Mai 1994, http://www.oriahmountaindreamer.com)
    Aus dem Amerikanischen übersetzt von Jena Ilka Frey


    Liebe Grüße Tarajal
    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe, eine die wir beide nicht sehen.

    Chinesische Weisheit

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      #22
      Der Asket


      Es war einmal ein Asket. Der saß schon seit vielen Wochen meditierend in seiner Höhle.
      Da kam eine kleine Maus vorbei und begann, am Schuh des Asketen zu nagen.
      Der Asket wurde langsam ärgerlich und löste sich aus seiner Meditation: ?Warum störst Du mich, Maus??
      ?Ich habe Hunger? sprach die Maus.
      ?Du dumme Maus! Ich suche die Einheit mit Gott und Du störst mich wegen deines Hungers. Verschwinde!?
      Da fragte die Maus: ?Wie willst Du Dich wohl mit Gott vereinigen, wenn Du nicht einmal mit mir einig wirst??




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        #23
        Eine wunderschöne und sehr lesenswerte Kurzgeschichte von Jean Giono


        "Der Mann, der Bäume pflanzte"


        https://www.youtube.com/watch?v=mSMKEomvzcA

        Liebe Grüße Tarajal
        Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe, eine die wir beide nicht sehen.

        Chinesische Weisheit

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          #24
          Zitat von Tarajal Beitrag anzeigen
          Eine wunderschöne und sehr lesenswerte Kurzgeschichte von Jean Giono


          "Der Mann, der Bäume pflanzte"


          https://www.youtube.com/watch?v=mSMKEomvzcA

          Liebe Grüße Tarajal
          Eine wunderbare Geschichte, danke.

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            #25
            Die Geschichte vom Bambus

            In einem großen Garten wuchs ein Bambusbaum.
            Von Jahr zu Jahr wurde er kräftiger und schöner.
            Der Herr des Gartens hatte seine Freude an ihm.

            Eines Tages aber blieb er vor ihm stehen und sagte:

            ?Lieber Bambus, ich brauche Dich!?

            Der Baum antwortete:

            ?Herr, ich bin bereit, gebrauche mich, wie du willst.?

            Die Stimme des Herrn wurde ernst:

            ?Um dich zu gebrauchen muss ich dich beschneiden.?...

            Der Baum erzitterte.

            ?Mich beschneiden? Deinen schönsten Baum im Garten? Nein bitte, das nicht, bitte nicht! -
            Verwende mich doch zu deiner Freude, Herr. Aber beschneiden....!?

            Der Herr sagte noch ernster:

            ?Wenn ich dich nicht beschneide, kann ich dich nicht gebrauchen.?

            Im Garten wurde es ganz still. Der Wind hielt den Atem an.

            Langsam beugte der Bambus seinen herrlichen Kopf und sagte leise:

            ?Herr, wenn du mich anders nicht gebrauchen kannst, dann beschneide mich!"

            Doch der Herr fuhr fort:

            ?Mein geliebter Bambus, ich werde dir auch Deine Blätter und Äste abschneiden!?

            ?Ach, Herr! Davor bewahre mich. Zerstöre meine Schönheit, aber lass mir bitte Blätter und Äste!"

            ?Wenn ich sie dir nicht abschneide, kann ich dich nicht gebrauchen!?

            Die Sonne versteckte ihr Gesicht hinter der Wolke. Ein Schmetterling flog ängstlich davon.

            Bis ins Mark getroffen, flüsterte der Bambus:

            ?Herr schlag sie ab!?

            ?Mein geliebter Bambus, ich muss dir noch mehr antun. Ich muss dich mitten durchschneiden und dein Herz herausnehmen. Wenn ich das nicht tue, kann ich dich nicht gebrauchen.?

            Da neigte der Bambus sich bis zur Erde

            ?Herr schneide und teile.?

            So schnitt der Herr des Gartens den Bambus. Hieb seine Äste ab, streifte seine Blätter fort, teilte ihn in zwei Teile und schnitt sein Herz heraus. Dann trug er ihn mitten durch die trockenen Felder in die Nähe einer Quelle. Dort verband er mit dem Bambusstamm die Quelle mit der Wasserrinne im Feld.
            Und das klare, glitzernde Wasser schoss durch den zerteilten Körper des Bambus in den Kanal und floss auf die dürren Felder, um eine reiche Ernte möglich zu machen.

            So wurde der herrliche Bambus erst zum großen Segen, als er gebrochen und zerschlagen war.

            (Aus China)

            Liebe Grüße Tarajal
            Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe, eine die wir beide nicht sehen.

            Chinesische Weisheit

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              #26
              Zitat von Tarajal Beitrag anzeigen

              Die Geschichte vom Bambus

              Sehr sehr schön, danke dafür.


              Fang an!

              Es gibt Menschen, die haben hervorragende Ideen, bewundernswerte Visionen und große Ziele. Aber allein damit ist es nicht getan, um diese auch in (persönlichen) Erfolg umzuwandeln. Handeln ist gefragt, anfangen!

              Ein Meister zu seinem Schüler: ?Fange an, dann wirst du lernen!?

              Der Schüler antwortete: ?Ich weiß aber noch nicht genug!?

              ?Dann warte!?

              ?Worauf soll ich warten??, wollte der Schüler wissen.

              Des Meisters Antwort: ?Bist du anfängst!?

              Weisheit aus China


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                #27
                Danke lieber Kubde.



                Die päpstliche Pantomime

                Vor vielen, vielen Jahren, im Mittelalter, wurde der Papst von seinen Ratgebern gedrängt, die Juden aus Rom zu verbannen. Es gehört sich nicht, sagten sie, daß diese Leute ungestört ausgerechnet im Zentrum des Katholizismus lebten. Ein Ausweisungsedikt wurde aufgesetzt und verkündet, zur großen Bestürzung der Juden, die wußten, daß sie anderswo noch schlechter behandelt werden würden als in Rom.
                So ersuchten sie den Papst, das Edikt noch einmal zu überdenken.
                Der Papst, ein gerechter Mann, machte ihnen einen fairen Vorschlag: die Juden sollten einen der ihren ernennen, um mit ihm in Pantomime zu debattieren. Wenn ihr Sprecher gewönne, könnten die Juden bleiben.

                Die Juden kamen zusammen, um den Vorschlag zu überdenken. Ablehnung bedeutete Ausweisung aus Rom, Annahme die Gefahr einer sicheren Niederlage, denn wer könnte eine Debatte gewinnen, in der der Papst sowohl als Beteiligter wie Richter mitwirkte? Gleichwohl blieb nichts
                anderes übrig, als anzunehmen. Nur fand sich kein Freiwilliger für diese Aufgabe. Die Bürde, für das Schicksal der Juden verantwortlich zu sein,
                war schwerer als jemand auf sich nehmen wollte. Als nun der Hausmeister der Synagoge erfuhr, was vorging, trat er vor den Oberrabbi und
                stellte sich freiwillig dafür zur Verfügung, sein Volk in der Debatte zu vertreten. ?Der Hausmeister?? sagten die anderen Rabbis, als sie davon hörten. ?Unmöglich!?

                ?Je nun?, sagte der Oberrabbi, ?keiner von uns ist gewillt, es zu tun. Also entweder der Hausmeister oder keine Debatte.? So wurde der Hausmeister, weil kein anderer wollte, bestellt, mit dem Papst zu debattieren.

                Als der große Tag kam, saß der Papst auf einem Thron auf dem Petersplatz, umgeben von seinen Kardinälen, einer großen Menge von Bischöfen, Priestern und Gläubigen gegenüber. Dann traf die kleine jüdische Delegation ein in schwarzen Roben und mit wallenden Bärten, in ihrer Mitte der Hausmeister.

                Der Papst wandte sich dem Hausmeister zu, und die Debatte begann. Feierlich hob der Heilige Vater einen Finger und fuhr mit ihm über den Himmel. Der Hausmeister zeigte sofort energisch auf die Erde. Der Papst schien etwas überrascht. Noch würdevoller hob er wieder einen
                Finger und hielt ihn dem Hausmeister nachdrücklich vors Gesicht. Der Hausmeister hob daraufhin drei Finger und hielt sie genau so bestimmt
                vor das Gesicht des Papstes, der von dieser Geste überrascht schien. Dann griff der Papst mit der Hand in sein Gewand und holte einen Apfel aus der Tasche. Daraufhin griff der Hausmeister in seine Papiertasche und holte ein flaches Stück Matze heraus. Da erklärte der Papst mit lauter Stimme: ?Der jüdische Vertreter hat die Debatte gewonnen. Das Ausweisungsedikt
                wird hiermit zurückgezogen.?

                Die jüdischen Führer umringten den Hausmeister und führten ihn weg. Die Kardinale drängten sich erstaunt um den Papst. ?Was geschah, Euer Heiligkeit?? fragten sie. ?Wir konnten den schnellen Ausfällen und Paraden der Debatte nicht folgen.? Der Papst wischte sich den Schweiß von der Stirn und sagte: ?Dieser Mann ist ein brillanter Theologe, ein Meister der Debatte. Ich bewegte meine Hand über den Himmel, um damit anzudeuten, daß das ganze Universum Gott gehört. Er zeigte mit seinen Fingern nach unten, um mich zu erinnern, daß es einen Ort, Hölle genannt, gäbe, wo der Teufel absolut herrscht. Ich hob dann einen Finger, um anzuzeigen, daß Gott Eins ist. Stellen Sie sich mein Erschrecken vor, als er drei Finger hob, um zu zeigen, daß sich dieser eine Gott auch in drei
                Personen manifestiert, womit er sich unserer Lehre von der Dreieinigkeit anschloß.

                Wohl wissend, daß es unmöglich sein würde, dieses theologische Genie auszustechen, verlagerte ich die Debatte schließlich auf ein anderes Gebiet. Ich holte einen Apfel heraus, um anzudeuten, daß laut einiger neumodischer Theorien die Erde rund sei. Er zog sofort ein flaches
                Stück ungesäuerten Brotes heraus, um mich zu erinnern, daß laut Bibel die Erde eine Scheibe sei. Es blieb nichts anderes übrig, als ihm den Sieg zuzuerkennen.?

                Unterdessen waren die Juden in ihrer Synagoge angekommen.
                ?Was geschah?? fragten sie den Hausmeister verwundert. Dieser war empört. ?Es war ein blödes Getue?, sagte er. ?Zunächst bewegte der Papst seine Hand, als wolle er den Juden sagen, raus aus Rom. Also zeigte ich
                nach unten, um ihm klarzumachen, daß wir uns nicht rühren würden. Dann zeigte er mit einem Finger drohend auf mich, als wollte er sagen, werde mir bloß nicht unverschämt. Also hob ich drei Finger, um ihm zu verstehen zu geben, daß er uns gegenüber dreimal so unverschämt han-
                dele, wenn er uns aus reiner Willkür aus Rom ausweise.

                Was macht er dann? Er holt sein Frühstück heraus. Also holte ich auch meines.?

                Oft ist Wirklichkeit nicht das tatsächlich Bestehende, sondern das, was wir als solche anzusehen gewillt sind.

                Aus "Warum der Schäfer jedes Wetter liebt" von Anthony de Mello

                Liebe Grüße Tarajal
                Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe, eine die wir beide nicht sehen.

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                  #28
                  "Jung sein..."

                  Die Jugend kennzeichnet nicht einen Lebensabschnitt,
                  sondern eine Geisteshaltung;
                  sie ist Ausdruck des Willens,
                  der Vorstellungskraft und der Gefühlsintensität.
                  Sie bedeutet Sieg des Mutes über die Mutlosigkeit,
                  Sieg der Abenteuerlust über den Hang zur Bequemlichkeit.

                  Alt sein bedeutet nicht, viele Jahre gelebt zu haben.
                  Man wird alt, wenn man seine Ideale aufgibt.
                  Die Jahre zeichnen zwar die Haut
                  - Ideale aufgeben aber zeichnet die Seele.
                  Vorurteile, Zweifel, Befürchtungen
                  und Hoffnungslosigkeit sind Feinde,
                  die uns nach und nach zur Erde niederdrücken
                  und uns vor dem Tod zu Staub werden lassen.

                  Jung ist, wer noch staunen und sich begeistern kann.
                  Wer noch wie ein unersättliches Kind fragt: Und dann?
                  Wer die Ereignisse herausfordert
                  und sich freut am Spiel des Lebens.

                  Ihr seid so jung wie euer Glaube.
                  So alt wie eure Zweifel.
                  So jung wie euer Selbstvertrauen.
                  So jung wie eure Hoffnung.
                  So alt wie eure Niedergeschlagenheit.

                  Ihr werdet jung bleiben, solange ihr aufnahmebereit bleibt:
                  Empfänglich fürs Schöne, Gute und Große,
                  empfänglich für die Botschaften der Natur,
                  der Mitmenschen, des Unfasslichen.

                  Sollte eines Tages euer Herz
                  geätzt werden von Pessimismus,
                  zernagt von Zynismus,
                  dann möge Gott Erbarmen haben
                  mit eurer Seele - der Seele eines Greises.

                  Marc Aurel (121-180), römischer Kaiser


                  Liebe Grüße Tarajal
                  Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe, eine die wir beide nicht sehen.

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                    #29
                    Das ist der Sinn

                    Meine Augen sind da für das Licht,
                    für das Grün des Frühlings,
                    für das Weiß des Schnees,
                    für das Grau der Wolken,
                    für das Blau des Himmels,
                    für die Sterne der Nacht.

                    Mein Mund ist da für das Wort,
                    für das gute Wort,
                    auf das einer wartet.
                    Meine Lippen sind da für den Kuß
                    und meine Hände,
                    um zärtlich und sanft zu sein,
                    um zu streicheln
                    und Trost zu spenden,
                    und meine Füße,
                    um den Weg zu meinem Nächsten zu gehen.

                    Mein Herz ist da für die Liebe,
                    für die Wärme,
                    für jene, die in Kälte
                    und Einsamkeit leben.
                    Ohne Leib bin ich nirgends,
                    ohne Sinn bin ich nichts.
                    Alles das hat Bedeutung.

                    Alles das ist da
                    für das unvorstellbare Wunder,
                    daß es soviel wunderbare Menschen um mich gibt?
                    Warum begreife ich dann nicht,
                    daß ich für die Freude gemacht bin?

                    ? Phil Bosmans
                    (1922 - 2012), belgischer Ordenspriester, Telefonseelsorger und Schriftsteller, ?der moderne Franziskus?


                    Liebe Grüße Tarajal
                    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe, eine die wir beide nicht sehen.

                    Chinesische Weisheit

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                      #30
                      Wieder an Bord

                      Die Macht einer Frau

                      Elf Leute hingen an einem Seil von einem Hubschrauber.
                      Es waren zehn Männer und eine Frau.
                      Da das Seil nicht stark genug war, um alle zu halten,
                      beschlossen sie, dass einer loslassen müsste,
                      weil sie sonst alle abstürzen würden.
                      Sie konnten sich nicht entscheiden, wer das sein sollte,
                      bis schließlich die Frau eine sehr rührende Rede hielt und sagte,
                      sie würde freiwillig loslassen, weil Frauen es gewohnt seien,
                      alles für ihre Kinder und ihren Mann aufzugeben,
                      Männern alles zu schenken und nichts dafür zurückzubekommen.
                      Als sie fertig war, begannen alle Männer zu klatschen.



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                        #31
                        Herrlich, die Geschichte ist sooo schön, ich lache immer noch!

                        Liebe Grüße Tarajal
                        Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe, eine die wir beide nicht sehen.

                        Chinesische Weisheit

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                          #32
                          Zuviel Schulung schadet nur

                          Ein Mann mittleren Alters war 25 Jahre lang Hausmeister in einer Schule gewesen. Eines Tages wurde er zum Schulleiter gerufen.
                          ?Ich habe Ihre alten Bewerbungsunterlagen von vor 25 Jahren durchgesehen. Ich habe kein Abschlusszeugnis von einer höheren Schule gefunden. Haben Sie ein Gymnasium besucht??
                          ?Ich bin nie auf einer höheren Schule gewesen,? antwortete der Hausmeister.
                          ?Tut mir leid, dass ich Ihnen das sagen muss, aber wir haben neue Personalrichtlinien bekommen. Alle Angestellten der Schule müssen wenigstens Abitur haben. Sie haben zwar 25 Jahre lang fantastische Arbeit geleistet, aber ich muss Ihnen kündigen. Richtlinie ist nun mal Richtlinie.?
                          Der Hausmeister brachte sein Putzzeug weg und ging nach Hause. ?Was nun?? sagte er zu seiner Frau. ?Ich bin mein Leben lang Hausmeister gewesen. Vielleicht kann ich mich als Hausmeister selbständig machen.?
                          Die erste Firma, bei der er vorsprach, sagte gleich zu: ?Sie können bei uns putzen. Wir wissen ja, wie gut Sie das in der Schule gemacht haben.?
                          Bei der zweiten Firma lief es genauso. Bald hatte der Hausmeister mehr Gebäude sauberzuhalten, als er allein schaffte. Er stellte einen Assistenten ein.
                          Das Geschäft weitete sich immer mehr aus. Der Hausmeister stellte mehr Leute ein. Die Kunden waren so zufrieden, dass sie ihn auch noch mit Wartungs- und Renovierungsarbeiten beauftragten.
                          Nach einigen Jahren war der Hausmeister wohlhabend. Er hatte ein paar Dutzend Mitarbeiter, Lastwagen, Maschinen und ein sechsstelliges Guthaben bei der Bank.
                          Eines Tages bekam er eine Einladung von seiner Bank. Der Vizepräsident begrüßte ihn: ?Es freut mich, dass Sie gekommen sind. Wir haben Sie ja noch nie kennengelernt. Es kommen immer nur Ihre Angestellten, um Geld einzuzahlen. Bei einer Revision haben wir kürzlich festgestellt, dass Sie nie einen Antrag auf Kontoeröffnung unterschrieben haben.?
                          ?Würden Sie der Ordnung halber bitte unterschreiben??
                          ?Ich kann nicht schreiben,? entschuldigte sich der Hausmeister. ?Ich bin nie zur Schule gegangen. Würde ein X reichen??
                          ?Aber natürlich.? Der Banker wollte einen so wichtigen Kunde nicht kränken. ?Das ist erstaunlich. Ein Hausmeister macht sich selbständig, baut eine große Firma auf und wird einer unserer größten Kunden. Stellen Sie sich mal vor, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie eine gute Schulbildung gehabt hätten.?
                          ?Zum Teufel!? sagte der Hausmeister. ?Wenn ich eine höhere Schule besucht hätte, wäre ich immer noch Hausmeister.?

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                            #33
                            Leere erzeugt Ärger?

                            Eines Tages ging der berühmte Schwertmeister und Zenanhänger Tesshu zu Dukuon und berichtete ihm triumphierend, er glaube, dass alles, was existiert, leer ist, es weder du noch ich gibt, usw.

                            Der Meister hörte schweigend zu, bis er plötzlich seine lange Tabakpfeife ergriff und Tesshu auf den Kopf schlug.

                            Der erzürnte Schwertkämpfer hätte den Meister auf der Stelle getötet, doch Dukuon sagte ruhig:

                            "Die Leere ist schnell dabei, Ärger zu zeigen, nicht wahr?"

                            Mit einem gezwungenen Lächeln verließ Tesshu den Raum.

                            Liebe Grüße Tarajal
                            Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe, eine die wir beide nicht sehen.

                            Chinesische Weisheit

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                              #34
                              Der Apfelbaum

                              Auf einer Wiese, draußen vor der Stadt, stand ein prächtiger Apfelbaum. Alle Leute, welche vorbeikamen, blieben stehen und bewunderten diesen gesunden, schönen Baum. Ihr Kommentar: ?Ist das nicht ein selten schöner Baum??


                              Die Äpfel jedoch waren unzufrieden: ?was heißt da schöner Baum, nur wir sind doch wichtig. Könnte man nicht Jahr für Jahr so viele schöne Äpfel pflücken, wäre doch der ganze Baum nicht viel wert.
                              Nur auf die Äpfel kommt es also an!?

                              Mit dieser Meinung waren aber die Blätter gar nicht einverstanden. ?Ohne und Blätter kann doch der Baum gar nicht existieren. Was soll also dieser Unsinn. Man stelle sich einmal vor - ein Apfelbaum ganz ohne Blätter - wie sähe das aus?
                              Nein, nicht die Äpfel sind wichtig, nur auf die Blätter kommt es an.?

                              Jetzt aber meldeten sich auch die Wurzeln: ?Äpfel und Blätter sind zwar ganz schön, aber ohne uns Wurzeln würde der Baum keinen Halt haben. Außerdem saugen wir doch tief aus dem Boden Wasser. Auch wenn es längere Zeit nicht geregnet hat, erhalten wir doch den Baum am Leben.
                              Also ganz klar, nur auf die Wurzeln kommt es an!?

                              Alle waren sie unzufrieden, die Äpfel, die Blätter und auch die Wurzeln, denn jeder war fest davon überzeugt, dass es nur auf ihn allein ankomme und nur er für den Erfolg wichtig sei. Aber wie kann man das beweisen? Nach reiflichem überlegen fanden die Äpfel die Lösung:

                              Streik! Ja, sie beschlossen: ?im nächsten Jahr gibt es an diesem Baum keine Äpfel!?

                              Als dies die Blätter und Wurzeln erfuhren, beschlossen auch sie, im nächsten Jahr zu streiken. Also gab es im nächsten Jahr weder Äpfel noch Blätter an diesem Baum. Es war kein schöner Anblick. Aber auch die Wurzeln verkümmerten. Schon der kleinste Windstoss brachte den ganzen Baum stark ins Wanken. Der einst so stolze Baum bot einen trostlosen Anblick. Niemand blieb mehr vor diesem jämmerlichen ?Gehölz? stehen.

                              Nur einer schaute sich den einst so schönen Baum an: der Bauer. Sein Urteil:
                              ?dieser Baum ist krank, schade?. Schon am nächsten Tag fällte er ihn, noch bevor er andere anstecken konnte.

                              Und dies alles nur, weil keiner gemerkt hat, dass jeder an seinem Platz wichtig ist und große Ziele nur gemeinsam erreicht werden können.




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                                #35
                                Der magische Kubus

                                Ein sehr schönes altes Sufi-Spiel ist "Der magische Kubus":

                                http://www.andreana.de/Texte/test/kubus.html

                                Liebe Grüße Tarajal
                                Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe, eine die wir beide nicht sehen.

                                Chinesische Weisheit

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                                  #36
                                  Zitat von Tarajal Beitrag anzeigen
                                  Ein sehr schönes altes Sufi-Spiel ist "Der magische Kubus":

                                  http://www.andreana.de/Texte/test/kubus.html

                                  Liebe Grüße Tarajal

                                  Vielen Dank für Deinen Beitrag. Dieses Spiel eignet sich auch vorzüglich als Malaufgabe für einen Einzelnen oder eine Gruppe.

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                                    #37
                                    Wie würden Sie reagieren?

                                    Ein ganz hervorragendes Unicef-Video:

                                    https://www.youtube.com/watch?v=XpSuMoBrbm0

                                    Liebe Grüße Tarajal
                                    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe, eine die wir beide nicht sehen.

                                    Chinesische Weisheit

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                                      #38
                                      Verzeihen ist die größte Heilung


                                      ... wenn ein Stammesmitglied der Babemba aus Südafrika ungerecht gewesen ist oder unverantwortlich gehandelt hat, wird er in die Dorfmitte gebracht, aber nicht daran gehindert wegzulaufen.
                                      Alle im Dorf hören auf zu arbeiten und versammeln sich um den "Angeklagten". Dann erinnert jedes Stammesmitglied, ganz gleich welchen Alters, die Person in der Mitte daran, was sie in ihrem Leben Gutes getan hat.
                                      Alles, an das man sich in Bezug auf diesen Menschen erinnern kann, wird in allen Einzelheiten dargelegt. Alle seine positiven Eigenschaften, seine guten Taten, seine Stärken und seine Güte werden dem "Angeklagten" in Erinnerung gerufen. Alle, die den Kreis um ihn herum bilden, schildern dies sehr ausführlich. Die einzelnen Geschichten über diese Person werden mit absoluter Ehrlichkeit und großer Liebe erzählt. Es ist niemandem erlaubt, das Geschehene zu übertreiben und alle wissen, dass sie nichts erfinden dürfen. Niemand ist bei dem, was er sagt, unehrlich und sarkastisch. Die Zeremonie wird so lange fortgeführt, bis jeder im Dorf mitgeteilt hat, wie sehr er diese Person als Mitglied der Gemeinde schätzt und respektiert. Der ganze Vorgang kann mehrere Tage dauern. Am Ende wird der Kreis geöffnet, und nachdem der Betreffende wieder in den Stamm aufgenommen worden ist, findet eine fröhliche Feier statt.
                                      Wenn wir durch die Augen der Liebe sehen, wie es in der Zeremonie so schön sichtbar wird, entdecken wir nur Vergebung und den Wunsch nach Integration. Alle Mitglieder des Kreises und die Person, die in der Mitte steht, werden daran erinnert, dass durch Verzeihen die Möglichkeit gegeben wird, die Vergangenheit und die Angst vor der Zukunft loszulassen. Der Mensch in der Mitte wird nicht länger als schlecht bewertet oder aus der Gemeinschaft ausgeschlossen. Stattdessen wird er daran erinnert, wie viel Liebe in ihm steckt und dann wieder in die Gemeinschaft integriert!



                                      Mit diesem Beitrag möchte ich mich bis auf weiteres hier ausklinken. Man möchte doch nicht weiterhin mit den hier so genannten Gartenlaube-Texten auch noch ohne Quellenangabe langweilen.
                                      Man kann Texte dieser Art in philosophischer Literatur bzw. im Philosophie-Kalender finden. Quellenangaben sind dort eine Ausnahme.



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                                        #39
                                        Das finde ich wirklich sehr sehr schade lieber Kubde, ich liebe Deine wunderbaren Beiträge - umso mehr noch in der heutigen Zeit wo so viel Neid, Eifersucht, Misstrauen, Unsicherheit und so wenig von Herzen kommende Aufmerksamkeit und Liebe herrscht.

                                        Deine Beiträge sind so etwas wie ein kleiner Wegweiser im Dunkeln.

                                        DANKE und Liebe Grüße Tarajal
                                        Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe, eine die wir beide nicht sehen.

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