Eine Ehe, zwei Meinungen: „Impfungen sind schon immer so ein Thema bei ihm“
Frau Müller ist 63 Jahre alt und IT-Ingenieurin, ihr Mann 62 und Rentner. Die beiden (die eigentlich anders heißen) sind seit 1988 verheiratet und haben eine Tochter. Doch beim Thema Corona kommt das Ehepaar nicht zusammen: Sie ist bereits geboostert, er hat sich aus Angst vor Schäden bislang nicht impfen lassen.
Wie haben Sie die Feiertage verbracht?
Frau Müller: An Heiligabend war meine Schwiegermutter zu Besuch, die wohnt direkt gegenüber im betreuten Wohnen. Am ersten Weihnachtstag kam unsere Tochter mit ihrem Mann. Danach sind wir zu meinen Geschwistern gefahren. Da haben wir draußen mit Glühwein gefeiert. Normalerweise machen wir das drinnen groß mit der ganzen Familie.
Herr Müller: Wir haben das Beste draus gemacht. Silvester verbringen wir zu zweit.
Frau Müller, war für Sie von vorneherein klar: Wenn es einen Impfstoff gibt, lass ich mich impfen?
Frau Müller: Ich lasse mich nicht impfen, weil ich Angst habe vor der Krankheit, sondern weil ich diese Freiheit brauche. Ich bin so ein Mensch, wenn ich meine Freiheit nicht habe, dann hyperventiliere ich. Ich war zum Beispiel die Letzte, die ins Homeoffice gegangen ist. So eine Ausgangssperre wie in Frankreich hätte mich wahnsinnig gemacht. Daher war für mich klar: Die Impfung ist meine Freiheit.
Sie sind auch geboostert?
Frau Müller: Ja. Ich wusste von Anfang an, wenn ich geimpft bin, bin ich eine von denen, die immer mehr darf als alle anderen, so ist es jetzt auch beim Boostern. Ich kann hier essen gehen, ich kann in die Sauna, ich kann schwimmen, ich kann Urlaub machen, was andere nicht können.
Die Angst vor einer Infektion ist bei Ihnen also nicht so groß?
Frau Müller: Nein. Auch nicht vor Nebenwirkungen der Impfung. Ich hatte sie auch nie.
Haben Sie Corona-Fälle im Freundeskreis mit schwerem Verlauf?
Frau Müller: Ich habe heute von einer Freundin erfahren, die einen Freund hatte, ein wahrer Impfleugner, der sich infiziert hat. Er war in Quarantäne, alleinstehend, und hat sich nicht mehr gemeldet. Die haben die Wohnung aufgebrochen und ihn tot aufgefunden.
Herr Müller: Wie alt?
Frau Müller: Er war 45 Jahre alt. Wahrscheinlich hat er diesen Absprung nicht geschafft: Mir geht es so schlecht, dass ich Hilfe brauche. Bei einer anderen sehr guten Freundin hat das Kind Corona aus dem Kindergarten nach Hause gebracht und die gesamte Familie samt Großeltern infiziert. Da ist der Opa gestorben.
Herr Müller: Jetzt akut haben es Freunde von uns gehabt, die beiden Eltern sowie die Kinder. Positiv getestet, 39 Fieber. Die beiden Erwachsenen waren etwas schlaff, sind aber alle wieder fit.
Herr Müller, war für Sie von Anfang an klar: Selbst wenn es einen Impfstoff gibt, lasse ich mich nicht impfen?
Herr Müller: Ich bin generell kein Freund von Impfungen. Aber ich bin gegen Diphtherie und Tetanus geimpft. Als wir nach China in den Urlaub gefahren sind, habe ich mich notgedrungen gegen Gelbfieber impfen lassen. Mir ist nichts passiert. Ich muss mich halt hinlegen, sonst falle ich um. Ich bin so ein bisschen spritzophob.
Frau Müller: Da geht es um die Spritze, nicht um die Impfung.
Herr Müller: Hauptsächlich wegen der Spritze, na gut. Dann kam das mit den Corona-Impfungen. Ich bin da ein bisschen vorsichtig. Das sind für mich Risiken, die ich nicht unbedingt eingehen möchte. Erst mal abwarten.
Mittlerweile sind mehrere Milliarden Menschen geimpft. Es gibt genug Belege dafür, dass es gut funktioniert, sehr gut funktioniert sogar. Sind Sie immer noch der Meinung, dass man jetzt noch abwarten muss, wie sich die Impfsituation entwickelt?
Herr Müller: Meiner Frau habe ich versprochen: Wenn ein Totimpfstoff kommt, dann mache ich es zur Not, aber nicht mit Freude. Ich würde mich auch mit dem Vero von den Chinesen impfen lassen. Da sind jetzt schon Milliarden Chinesen geimpft. Da habe ich wesentlich weniger Bedenken, obwohl ich nicht viel darüber weiß.
Am 20.12. hat die EMA, also die EU-Arzneimittelbehörde, grünes Licht für Novavax gegeben. Das ist auch ein Totimpfstoff.
Herr Müller: Nicht ganz. Ich würde noch abwarten und den von Valneva nehmen. Das ist ein echter Totimpfstoff.
Was ist an einem klassischen Totimpfstoff für Sie besser als an einem Vektor- oder mRNA-Impfstoff?
Herr Müller: Da wird ein gentechnisch aktives Virusteil im Körper eingelagert. Im Körper wird aktiv etwas produziert, was Autoimmunkrankheiten hervorrufen kann, wo man jedenfalls nicht genau weiß, was im Körper passiert.
Das weiß man sehr gut. Es steht auch auf dem Zettel drauf, den man zur Impfung erhält: „Die in den Impfstoffen enthaltene mRNA wird nach der Impfung nicht ins menschliche Erbgut eingebaut, sondern nach Eintritt in die Zellen abgelesen, woraufhin diese Zelle dann das Spikeprotein selbst herstellt. Die so vom Körper des Geimpften gebildeten Spikeproteine werden vom Immunsystem als Fremdeiweiße erkannt. In der Folge werden Antikörper und Abwehrzellen gegen das Spikeprotein des Virus gebildet. So entsteht eine schützende Immunantwort. Die im Impfstoff enthaltene mRNA wird im Körper nach einigen Tagen abgebaut.“ Heißt also, sie wird nicht eingelagert, sondern abgebaut.
Herr Müller: Da bin ich skeptisch, ob es tatsächlich so läuft. Ich habe gelesen, dass die Impfstoffproduktion quasi in den Körper hineinverlagert wird. Da passiert aktiv etwas, im Gegensatz zu den Totimpfstoffen. So habe ich es verstanden.
Ein überwältigender Teil der Wissenschaftler sagt: Lasst euch impfen. Warum sind Sie misstrauisch?
Herr Müller: Was mir fehlt, ist der Austausch zwischen den Wissenschaftlern, die dafür sind, und jenen, die dagegen sind. Letztere kommen in der Presse nicht so zu Wort. Die Effekte der Impfung sind außerdem nicht mehr so eindeutig. Die Immunität gibt es schon mal nicht, das ist erwiesen. Auch Geimpfte können ansteckend sein.
Das war von vorneherein klar.
Herr Müller:: Ja, nur: Erst hieß es, mit 60 bis 70 Prozent gibt es eine Herdenimmunität. Dann waren es 80 Prozent, jetzt sind es 95 Prozent.
Frau Müller: Das Problem ist, dass wir die Herdenimmunität nicht erreichen, weil es zu viele Impfverweigerer gibt. Wenn die sich impfen lassen würden, dann gäbe es kein Virus.
Herr Müller: Das stimmt nicht. Das ist auch wissenschaftlich nachweisbar. Wenn alle geimpft wären, wäre das Virus trotzdem nicht weg.
Frau Müller ist 63 Jahre alt und IT-Ingenieurin, ihr Mann 62 und Rentner. Die beiden (die eigentlich anders heißen) sind seit 1988 verheiratet und haben eine Tochter. Doch beim Thema Corona kommt das Ehepaar nicht zusammen: Sie ist bereits geboostert, er hat sich aus Angst vor Schäden bislang nicht impfen lassen.
Wie haben Sie die Feiertage verbracht?
Frau Müller: An Heiligabend war meine Schwiegermutter zu Besuch, die wohnt direkt gegenüber im betreuten Wohnen. Am ersten Weihnachtstag kam unsere Tochter mit ihrem Mann. Danach sind wir zu meinen Geschwistern gefahren. Da haben wir draußen mit Glühwein gefeiert. Normalerweise machen wir das drinnen groß mit der ganzen Familie.
Herr Müller: Wir haben das Beste draus gemacht. Silvester verbringen wir zu zweit.
Frau Müller, war für Sie von vorneherein klar: Wenn es einen Impfstoff gibt, lass ich mich impfen?
Frau Müller: Ich lasse mich nicht impfen, weil ich Angst habe vor der Krankheit, sondern weil ich diese Freiheit brauche. Ich bin so ein Mensch, wenn ich meine Freiheit nicht habe, dann hyperventiliere ich. Ich war zum Beispiel die Letzte, die ins Homeoffice gegangen ist. So eine Ausgangssperre wie in Frankreich hätte mich wahnsinnig gemacht. Daher war für mich klar: Die Impfung ist meine Freiheit.
Sie sind auch geboostert?
Frau Müller: Ja. Ich wusste von Anfang an, wenn ich geimpft bin, bin ich eine von denen, die immer mehr darf als alle anderen, so ist es jetzt auch beim Boostern. Ich kann hier essen gehen, ich kann in die Sauna, ich kann schwimmen, ich kann Urlaub machen, was andere nicht können.
Die Angst vor einer Infektion ist bei Ihnen also nicht so groß?
Frau Müller: Nein. Auch nicht vor Nebenwirkungen der Impfung. Ich hatte sie auch nie.
Haben Sie Corona-Fälle im Freundeskreis mit schwerem Verlauf?
Frau Müller: Ich habe heute von einer Freundin erfahren, die einen Freund hatte, ein wahrer Impfleugner, der sich infiziert hat. Er war in Quarantäne, alleinstehend, und hat sich nicht mehr gemeldet. Die haben die Wohnung aufgebrochen und ihn tot aufgefunden.
Herr Müller: Wie alt?
Frau Müller: Er war 45 Jahre alt. Wahrscheinlich hat er diesen Absprung nicht geschafft: Mir geht es so schlecht, dass ich Hilfe brauche. Bei einer anderen sehr guten Freundin hat das Kind Corona aus dem Kindergarten nach Hause gebracht und die gesamte Familie samt Großeltern infiziert. Da ist der Opa gestorben.
Herr Müller: Jetzt akut haben es Freunde von uns gehabt, die beiden Eltern sowie die Kinder. Positiv getestet, 39 Fieber. Die beiden Erwachsenen waren etwas schlaff, sind aber alle wieder fit.
Herr Müller, war für Sie von Anfang an klar: Selbst wenn es einen Impfstoff gibt, lasse ich mich nicht impfen?
Herr Müller: Ich bin generell kein Freund von Impfungen. Aber ich bin gegen Diphtherie und Tetanus geimpft. Als wir nach China in den Urlaub gefahren sind, habe ich mich notgedrungen gegen Gelbfieber impfen lassen. Mir ist nichts passiert. Ich muss mich halt hinlegen, sonst falle ich um. Ich bin so ein bisschen spritzophob.
Frau Müller: Da geht es um die Spritze, nicht um die Impfung.
Herr Müller: Hauptsächlich wegen der Spritze, na gut. Dann kam das mit den Corona-Impfungen. Ich bin da ein bisschen vorsichtig. Das sind für mich Risiken, die ich nicht unbedingt eingehen möchte. Erst mal abwarten.
Mittlerweile sind mehrere Milliarden Menschen geimpft. Es gibt genug Belege dafür, dass es gut funktioniert, sehr gut funktioniert sogar. Sind Sie immer noch der Meinung, dass man jetzt noch abwarten muss, wie sich die Impfsituation entwickelt?
Herr Müller: Meiner Frau habe ich versprochen: Wenn ein Totimpfstoff kommt, dann mache ich es zur Not, aber nicht mit Freude. Ich würde mich auch mit dem Vero von den Chinesen impfen lassen. Da sind jetzt schon Milliarden Chinesen geimpft. Da habe ich wesentlich weniger Bedenken, obwohl ich nicht viel darüber weiß.
Am 20.12. hat die EMA, also die EU-Arzneimittelbehörde, grünes Licht für Novavax gegeben. Das ist auch ein Totimpfstoff.
Herr Müller: Nicht ganz. Ich würde noch abwarten und den von Valneva nehmen. Das ist ein echter Totimpfstoff.
Was ist an einem klassischen Totimpfstoff für Sie besser als an einem Vektor- oder mRNA-Impfstoff?
Herr Müller: Da wird ein gentechnisch aktives Virusteil im Körper eingelagert. Im Körper wird aktiv etwas produziert, was Autoimmunkrankheiten hervorrufen kann, wo man jedenfalls nicht genau weiß, was im Körper passiert.
Das weiß man sehr gut. Es steht auch auf dem Zettel drauf, den man zur Impfung erhält: „Die in den Impfstoffen enthaltene mRNA wird nach der Impfung nicht ins menschliche Erbgut eingebaut, sondern nach Eintritt in die Zellen abgelesen, woraufhin diese Zelle dann das Spikeprotein selbst herstellt. Die so vom Körper des Geimpften gebildeten Spikeproteine werden vom Immunsystem als Fremdeiweiße erkannt. In der Folge werden Antikörper und Abwehrzellen gegen das Spikeprotein des Virus gebildet. So entsteht eine schützende Immunantwort. Die im Impfstoff enthaltene mRNA wird im Körper nach einigen Tagen abgebaut.“ Heißt also, sie wird nicht eingelagert, sondern abgebaut.
Herr Müller: Da bin ich skeptisch, ob es tatsächlich so läuft. Ich habe gelesen, dass die Impfstoffproduktion quasi in den Körper hineinverlagert wird. Da passiert aktiv etwas, im Gegensatz zu den Totimpfstoffen. So habe ich es verstanden.
Ein überwältigender Teil der Wissenschaftler sagt: Lasst euch impfen. Warum sind Sie misstrauisch?
Herr Müller: Was mir fehlt, ist der Austausch zwischen den Wissenschaftlern, die dafür sind, und jenen, die dagegen sind. Letztere kommen in der Presse nicht so zu Wort. Die Effekte der Impfung sind außerdem nicht mehr so eindeutig. Die Immunität gibt es schon mal nicht, das ist erwiesen. Auch Geimpfte können ansteckend sein.
Das war von vorneherein klar.
Herr Müller:: Ja, nur: Erst hieß es, mit 60 bis 70 Prozent gibt es eine Herdenimmunität. Dann waren es 80 Prozent, jetzt sind es 95 Prozent.
Frau Müller: Das Problem ist, dass wir die Herdenimmunität nicht erreichen, weil es zu viele Impfverweigerer gibt. Wenn die sich impfen lassen würden, dann gäbe es kein Virus.
Herr Müller: Das stimmt nicht. Das ist auch wissenschaftlich nachweisbar. Wenn alle geimpft wären, wäre das Virus trotzdem nicht weg.
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