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    #1181
    Der war gut
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      #1182
      Covid-19 - Medizin

      COLCHICIN ist ja ein bekanntes Medikament zur Behandlung von Gicht und nun gibt es Studien zur Wirksamkeit bei Corona-Infektion.
      Die sind vielversprechend, weshalb ich es im Auge behalten werde, denn es laufen dazu weitere umfangreiche Tests.

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        #1183
        Zitat von SanLorenzo4 Beitrag anzeigen
        Der war gut
        Finde ich auch.

        Hier noch einen, damit Sie nicht ständig Verschwörungs-Quatsch verbreiten müssen.

        https://www.zdf.de/politik/politbarometer

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          #1184
          Dann darf ich im Gegenzug mal "Die Macht um Acht" empfehlen. Inzwischen wohl auch aus youtube verbannt, aber sicher in telegram zu finden.

          Hab auf die Schnelle nix Braunes über Uli Gellermann gefunden, aber der ist bei Euch sicher gelistet, da er kritisch mit den öffentlich-rechtlichen Medien umgeht.

          Und jetzt versucht auch noch die Süddeutsche zusammen mit diesem Pseudo-Linken Jung einen der wenigen kritischen Journalisten (Boris Reitschuster) aus dem Schmierentheater der Bundespressekonferenz zu entfernen, wo die Kernkompetenz der Leute auf dem Podium darin besteht, Fragen NICHT zu beantworten, und trotzdem zu reden.
          ...

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            #1185
            Das sollte man sich mal reinziehen:

            https://juedischerundschau.de/articl...ausfrauen.html

            Upps, schon wieder rechte Hetze, oder was???

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              #1186
              die das gewalttätig-rassistische „Black Lives Matter“-Netzwerk umfasst,
              Wenn Black lives matter gewalttätig rassistisch ist, was sind dann die proud boys oder die um sich ballernden Polizei cowboys, die fast ausschließlich Farbige abknallen?
              Heute draufgekommen, warum im IKEA Pfeile am Boden sind - es ist ein Einrichtungshaus

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                #1187
                "Grad kurz Corona-Panik geschoben. Hatte einen Schluck Bier genommen und absolut nix geschmeckt.
                Entwarnung: Es war Kölsch."


                Der war echt gut....Übereinstimmung
                ...

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                  #1188
                  Auf auf zur nächsten Pandemie.


                  Russland hat nach eigenen Angaben den weltweit ersten Fall einer Übertragung des H5N8-Vogelgrippe-Virus auf Menschen entdeckt.

                  Sieben Arbeiter in einer Geflügelfabrik im Süden Russlands infizierten sich im Dezember mit dem Virus H5N8, bestätigte die Chefin der Verbraucherschutzbehörde, Anna Popowa, am Samstag dem Fernsehsender Rossija 24.
                  Heute draufgekommen, warum im IKEA Pfeile am Boden sind - es ist ein Einrichtungshaus

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                    #1189
                    Die ultimative Therapie ...

                    ... gegen das Virus. Kann ich allen hier im Forum nur wärmstens empfehlen.

                    https://www.youtube.com/watch?v=ZTjyRu88PRE

                    Ich beneide alle Menschen die ideologisch gefestigt und ohne jegliche Zweifel durch's Leben gehen !

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                      #1190
                      wer hätte das gedacht?

                      "...Geisteshaltung vieler Linker: „Wer nicht für mich ist, ist kein Andersdenkender, sondern ein schlechter Mensch. Das ist ein typisches Herangehen des linksliberalen Milieus: Wer für eine Begrenzung von Zuwanderung ist, ist ein Rassist. Wer CO2-Steuern kritisiert, ein Klimaleugner. Und wer die Schließung von Schulen, Restaurants und Fitnessstudios nicht für richtig hält, ein ‘Covidiot’.“

                      Nein, es kommt nicht aus den Reihen der AfD. Es kommt von...Tusch....Sarah Wagenknecht.

                      Und einmal mehr ein Beweis, dass das ganze Gedöns keine Frage von rechts oder links ist, sondern von Vernunft und Unvernunft.

                      Zu lesen bei:
                      https://www.nordkurier.de/politik-un...142272802.html
                      ...

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                        #1191
                        Covid-19 Anmerkungen Februar 2021 (Quelle Internet)

                        Aktuelle Zahlen zum Coronavirus in Deutschland



                        In Deutschland sind binnen eines Tages 10.207 neue Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden.
                        Das sind kaum weniger als vor einer Woche, als 10.237 neue Fälle gemeldet wurden. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 534 weitere Todesfälle verzeichnet, wie aus Zahlen des Robert Koch-Instituts hervorgeht. Die Daten geben den Stand der RKI-Fallzahlen-Tabelle von 7.27 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen sind möglich.

                        Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz liegt derzeit bei 57,1 Infektionen pro 100.000 Einwohner – und damit geringfügig höher als am Vortag (57,0). Bereits in den Tagen zuvor hatte es keinen deutlichen Rückgang der Inzidenz mehr gegeben. Als politische Grenzwerte, bei denen Schutzvorschriften gelockert werden könnten, gelten Inzidenzen von 50 beziehungsweises 35. Der deutschlandweite Höchstwert lag bisher am 23. Dezember 2020 bei 217

                        In den Bundesländern ist die Inzidenz sehr unterschiedlich. Aktuell am höchsten ist sie mit 119,5 in Thüringen, am niedrigsten in Baden-Württemberg mit einem Wert von 41,5. Die Inzidenzen aller Bundesländer finden sich täglich auf dem Corona-Dashboard des RKI.

                        Allgemein gilt der Hinweis des RKI, dass die übermittelten und ausgewiesenen Fallzahlen den Verlauf generell nicht vollständig widerspiegeln können, da es unterschiedlich lange dauere, bis es nach dem Erkrankungsbeginn „zu einer Covid-19-Diagnose, zur Meldung und zur Übermittlung des Falls an das RKI“ komme. Hier erklären wir, wie wir mit den Zahlen umgehen.
                        Zahl der Covid-19-Patienten auf Intensivstationen
                        Im sogenannten DIVI-Intensivregister melden deutsche Kliniken die Belegung ihrer Intensivstationen – auch mit Covid-19-Fällen. Demnach liegen dort aktuell 3.222 Menschen, die nachweislich an Covid-19 erkrankt sind. Von ihnen müssen 1.811 invasiv beatmet werden. Derzeit sind 3.688 Intensivbetten für erwachsene Patientinnen und Patienten als frei gemeldet, unter ihnen 1.878 „Covid-spezifische Intensivbetten“. Unklar ist, ob alle freien Betten im Ernstfall genutzt werden können. Pflegeverbände weisen darauf hin, dass dafür nicht genug Personal zur Verfügung stehen könnte. Das Intensivregister zeigt die Belegung der Stationen auch für die einzelnen Städte und Landkreise an.

                        Dem Lagebericht des RKI zufolge sind bisher etwa 32 Prozent der auf Intensivstationen behandelten Covid-19-Patienten verstorben. (Stand 17.2.)
                        So steht es um die Impfungen gegen Corona
                        Das Bundesgesundheitsministerium meldet nachmittags (außer sonntags) die Impf-Zahlen vom Vortag auf einem Dashboard. Demnach haben inzwischen 3,5 Prozent der Menschen in Deutschland mindestens eine Impfdosis erhalten. Zuletzt wurden 130.781 Impfdosen innerhalb eines Tages verabreicht. (Zahlen für den 16.2.)
                        Tests: Positivrate geht weiter zurück
                        Jeden Mittwoch veröffentlicht das RKI im Lagebericht Daten zu Testkapazitäten und Testungen in Deutschland. In der Kalenderwoche 6 fielen demnach 6,46 Prozent der Tests positiv aus. In der Kalenderwoche 1 lag dieser Wert noch bei knapp 13 Prozent. Das RKI registrierte in der sechsten Kalenderwoche 1.040.260 Testungen – rund 52.700 weniger als in der Vorwoche. Die Behörde weist darauf hin, dass die Zahl der Tests nicht ganz mit der Zahl der getesteten Personen gleichzusetzen ist – denn eine Person könne durchaus mehrfach getestet worden sein.
                        Zuletzt geändert von bugsi; 21.02.2021, 00:07.
                        Gilt es zu hören, sei der Erste. Sei der Letzte, wenn es zu reden gilt.

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                          #1192
                          Vom Umgang mit Zahlen in der Corona-Pandemie

                          Daten und Zahlen sind wichtig, um zu erfassen, wie sich die Pandemie entwickelt. Aber welche Kennzahlen beschreiben die Ausbreitung des Coronavirus am besten? In einer politisch aufgeheizten Debatte über Lockdown und Lockerungen ging da zuletzt einiges durcheinander. Einige Gedanken aus der Nachrichtenredaktion.
                          In der Deutschlandfunk-Nachrichtenredaktion ringen wir seit Beginn der Pandemie darum, wie wir mit den vielen Zahlen und Statistiken am besten umgehen. Unser Ziel ist klar: Wir wollen verlässlich orientieren, dabei weder Panik machen noch verharmlosen. Hörer und Nutzerinnen begleiten uns dabei mit vielen engagierten und manchmal auch emotionalen Rückmeldungen. Diesem Dialog stellen wir uns und beziehen die Anregungen in unsere Arbeit ein. Gerade jetzt sprechen uns viele Menschen auf die jüngsten Äußerungen von Armin Laschet an. Doch auch der Umgang mit dem Impfstoff ist für unser Publikum momentan ein drängendes Thema.
                          „Man kann nicht immer neue Grenzwerte erfinden, um zu verhindern, dass Leben wieder stattfindet.“ Diesen bemerkenswerten Satz sagte der CDU-Vorsitzende und nordrhein-westfälische Ministerpräsident unlängst vor Parteigenossen. Welche „neu erfundenen“ Grenzwerte er damit genau meint, bleibt in der Rede im Unklaren. Erwähnt hatte Laschet zuvor unter anderem das von einigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ausgegebene Ziel, die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland auf unter 10 zu drücken.
                          Inhaltlich scheint er sich eher auf die Zielwerte 10 oder „NullCovid“ zu beziehen, aber auch die 35 und die 50 erwähnt er. Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte, welches die passenden Werte sind, um die Pandemie zu bekämpfen, drückte sich Laschet also zumindest missverständlich aus.
                          Neu erfundene Grenzwerte?
                          Für die Inzidenzwerte von 50 und 35 gilt jedenfalls, dass sie nicht „neu“ sind, denn sie stehen seit dem 19. November des vergangenen Jahres als wichtige Schwellenwerte im Infektionsschutzgesetz, beschlossen vom Deutschen Bundestag.
                          Aber lässt sich argumentieren, dass sie „erfunden“ sind, oder ist das nur ein Versuch, auf die grassierende Lockdown-Müdigkeit einzugehen? Richtig ist, dass diese Werte keiner wissenschaftlichen Studie entspringen, sondern politisch gesetzt wurden. Bei mehr als 35 Neuinfektionen je 100.000 Einwohnern sind „breit angelegte Schutzmaßnahmen“ zu ergreifen, heißt es im Infektionsschutzgesetz, und bei mehr als 50 sollen es „umfassende Schutzmaßnahmen“ sein. Was dies genau bedeutet, steht nicht im Gesetz. Es enthält aber einen Katalog möglicher Maßnahmen, vom Alkohol- bis zum Versammlungsverbot. Im November, als das Gesetz entstand, waren Inzidenzen von 35 und 50 als Warnstufen gedacht, inzwischen werden sie politisch eher als Ziele interpretiert, ab denen man wieder lockern kann. Das Gesetz lässt dies jedoch offen und betont, auch unterhalb der Schwellenwerte könnten die Schutzmaßnahmen aufrechterhalten bleiben, solange dies erforderlich sei.
                          Modellierer und Politik – Zwei Perspektiven
                          Für absolut erforderlich hält das etwa der Physiker und Covid-Modellierer Michael Meyer-Hermann. Angesichts der ansteckenderen neuen Varianten des Coronavirus, die sich auch in Deutschland bereits ausbreiten, plädiert er dafür, auch unterhalb der Inzidenz von 35 nicht zu früh zu lockern. Aktuell seien wir mit mindestens zwei Pandemien konfrontiert, sagte er in einem Interview. Denn die Mutationen breiteten sich selbst unter den Lockdown-Bedingungen gegenwärtig exponentiell aus.
                          Dagegen steht die von Armin Laschet geäußerte Haltung: „Wir können unser ganzes Leben nicht nur an Inzidenzwerten abmessen“, auch das sagte er in seinem inzwischen viel zitierten Statement zur (eigenen) Corona-Politik. Der Impuls scheint verständlich, viele Menschen leiden darunter, wie stark die Corona-Pandemie und ihre Bekämpfung Freiheiten einschränkt. FDP-Chef Christian Lindner, der schon länger umfangreiche Lockerungen fordert, fühlte sich vom CDU-Vorsitzenden endlich verstanden und signalisierte volle Unterstützung.
                          Doch die Kritik folgte ebenso schnell. Denn was bedeutet es letztlich, sich weniger an den Inzidenzen zu orientieren? Die Inzidenz beschreibt, wie viele Menschen sich in der Bevölkerung anstecken. Man soll also weniger stark darauf achten, wie schnell sich das Coronavirus ausbreitet? Mit welcher Konsequenz? Die Aussage erinnert in diesem Punkt an Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, der zu Jahresbeginn erklärt hatte, man könne nicht „um jeden Preis jedes Leben schützen“ – und auch damit viel Widerspruch hervorgerufen hatte. Laschet und auch Schäuble vertreten mit diesen Äußerungen die Position, dass der Gesundheits- und Infektionsschutz nicht das einzige Ziel sein kann, sondern dass man abwägen müsse: gegen die Schäden in Wirtschaft und Gesellschaft und auch in der Psyche vieler Menschen. Kritiker dieser Haltung wenden dagegen ein, es handele sich um einen Scheinwiderspruch: Wirtschaft und Gesellschaft würden schließlich nicht weniger leiden, wenn die Pandemie außer Kontrolle gerate und deutlich mehr Menschen krank würden – wir hätten nur zusätzlich zu allen anderen Schäden noch deutlich mehr Todesfälle.
                          Ist Deutschland „Letzter“ beim Impfen?
                          Zum Frust trägt bei, dass das Impfen länger dauert, als es sich viele erhofft haben. Die Ungeduld ist verständlich, allerdings war schon zu Beginn der Impfkampagne klar, dass sie mindestens ein Jahr, nach unterschiedlichen Modellrechnungen aber auch noch deutlich länger dauern würde. International stehen derzeit Israel, Großbritannien und die USA deutlich besser da. In den meisten EU-Ländern läuft es dagegen ganz ähnlich wie in Deutschland: Viele sehr alte Menschen in Pflegeheimen und Teile des medizinischen und pflegerischen Personals sind inzwischen geimpft (sowie einige Bürgermeister und ein Bischof). Andere ältere Menschen bekommen nach und nach ihre Termine. Bis zum Ende des Sommers, so versprechen es die Bundesregierung und die EU-Kommission gleichermaßen, sollen dann auch alle anderen Erwachsenen die Möglichkeit erhalten, sich impfen zu lassen. Wenn sich diese Versprechen halten lassen, wäre es angesichts der früheren Prognosen dann doch recht schnell gegangen.
                          Für Polemik sorgte zuletzt ein Ländervergleich, der im Internet viel geteilt wurde und den auch Manuela Schwesig, die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, verbreitete.
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                          Auf dem Schaubild ist zu sehen, wie viele Impfdosen je 100 Einwohner ausgewählte Länder bislang eingesetzt haben. Deutschland steht in einer Liste von 35 Ländern ganz unten. Dies erklärt sich allerdings aus der Auswahl der Daten: Die Tabelle ist unterhalb von Deutschland abgeschnitten, dargestellt sind also nur die Länder, die besser abschneiden. Quelle ist die Statistik-Seite "Our World in Data„, auf der Nutzer und Nutzerinnen Schaubilder und Tabellen mit selbst gewählten Parametern erstellen können. Die vollständige Liste zeigt, dass Deutschland mit derzeit rund 5 verimpften Dosen je 100 Einwohner ziemlich genau im EU-Durchschnitt liegt. Nachbarländer wie Frankreich, Österreich und die Niederlande sind etwas weniger weit, Dänemark und Spanien dagegen etwas weiter fortgeschritten. Auch außerhalb der EU gibt es Länder wie Kanada oder auch China, die noch deutlich geringere Bevölkerungsteile geimpft haben als Deutschland.
                          Ministerpräsidentin Schwesig kommentierte den Ausschnitt, in dem Deutschland besonders schlecht wegkommt, mit den Worten „Stell dir vor, du versuchst dein Land fast ein Jahr gut durch die #CoronaPandemie zu steuern, mutest allen sehr viel zu, wirbst für Zuversicht und dir fehlt der wichtigste Schutz & die wichtigste Motivation: #Impfstoff Achja, Kritik dazu ist unerwünscht.“ Der Chefredakteur der „Welt am Sonntag“ Johannes Boie, hatte zur selben Grafik geschrieben: „Wann tritt eigentlich jemand zurück?“ Beide skandalisieren damit den Fakt, dass Deutschland im EU-Mittelfeld liegt und Länder wie Israel, Großbritannien und die USA weiter sind.
                          Mit dem Nachsatz, Kritik sei unerwünscht, suggeriert Schwesig zudem, es werde über diese Entwicklung keine offene Debatte geführt. Wer diese Kritik nicht wünsche, schreibt sie nicht. Was bleibt ist der raunende Vorwurf, etwas dürfe nicht gesagt werden. Die Knappheit der Impfstoffe in Europa und die Frage, ob man dafür jemanden politisch verantwortlich machen kann, bestimmte nun allerdings in jüngster Zeit ganz wesentlich die Corona-Debatten, und diese fanden auf offener Bühne statt.
                          Ob es nun um Inzidenzwerte oder um Impfquoten geht: Ein redlicher Umgang mit Zahlen scheint in beiden Fällen wesentlich für eine sachliche Auseinandersetzung.
                          Zuletzt geändert von bugsi; 21.02.2021, 00:07.
                          Gilt es zu hören, sei der Erste. Sei der Letzte, wenn es zu reden gilt.

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                            #1193
                            Welche Regeln bleiben und welche Öffnungsperspektiven gibt es?

                            Bund und Länder haben sich darauf verständigt, den Lockdown zur Eindämmung der Corona-Pandemie bis 7. März zu verlängern. Die Zahl der Neuinfektionen ist nach ihrer Bewertung noch zu hoch für Öffnungen – vor allem angesichts der auch in Deutschland kursierenden höchst ansteckenden Virusmutationen. Ein paar Lockerungen kann es aber schon früher geben. Die Beschlüsse im Überblick.
                            Was weiter gilt
                            Bei den Kontaktbeschränkungen und der Maskenpflicht bleibt es bei den derzeitigen Regeln: Private Zusammenkünfte sind weiterhin nur im Kreis der Angehörigen des eigenen Hausstandes und mit einer weiteren nicht im Haushalt lebenden Person gestattet. Die Personen sollen dabei möglichst konstant bleiben.

                            In Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln muss eine medizinische Maske getragen werden. Arbeitgeber müssen weiter Homeoffice ermöglichen. Die entsprechende Rechtsverordnung gilt ohnehin noch bis zum 15. März. Einzelhandel, Sport-, Kultur- und Freizeiteinrichtungen bleiben geschlossen.
                            Gottesdienste dürfen nur unter strengen Auflagen und mit Anmeldung stattfinden.

                            Nicht notwendige private Reisen und Besuche – auch von Verwandten – sind weiterhin zu unterlassen. Das gilt auch im Inland und für überregionale tagestouristische Ausflüge.
                            Perspektiven für Schulen und Kitas
                            Schulen und Einrichtungen zur Kinderbetreuung sollen als erstes wieder öffnen, wobei die einzelnen Bundesländer über den genauen Zeitpunkt entscheiden. Einige wollen schon am 22. Februar wieder mit dem Präsenzunterricht starten, beispielsweise Berlin, Hessen und NRW. Wo immer möglich, sollten medizinische Masken verwendet werden, heißt es im Beschluss. Zudem sollen vermehrt Schnelltests in Schulen zum Einsatz kommen. Geprüft werden soll, ob Grundschullehrer und Erzieher früher als bisher geplant geimpft werden können – und in die Impf-Kategorie 2 (hohe Priorität) genommen werden. Sie wären damit in einer Gruppe mit den über 70-Jährigen. Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission, Mertens, sieht allerdings keinen Grund, Lehrkräfte bevorzugt zu impfen.
                            Friseure
                            Schon am 1. März können Friseure wieder öffnen, auch weil für diesen Zeitpunkt erwartet wird, dass die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen unter 50 liegt. Für Friseure gelten dann aber strengere Auflagen: Termine müssen reserviert und medizinische Masken getragen werden.
                            Weitere Öffnungen erst bei Inzidenz von 35
                            Erst wenn die Zahl der Ansteckungen pro 100.000 Einwohner in einer Woche unter 35 liegt, soll es weitere Öffnungen geben, und zwar für Einzelhandel, Museen und Galerien sowie für andere körpernahe Dienstleistungen neben den Friseuren. Im Einzelhandel soll sich nicht mehr als ein Kunde pro 20 Quadratmeter aufhalten. Über die Öffnung der Bereiche entscheiden auch hier die Länder.
                            Sport, Kultur, Freizeit
                            Für weitere seit langem geschlossene Bereiche im Freizeitbereich sowie von Sport- und Kultureinrichtungen haben Bund und Länder noch keine konkrete Perspektive gegeben. Bund und Länder arbeiteten weiter an der Entwicklung nächster Schritte, heißt es im Beschluss. Dazu sei eine Arbeitsgruppe eingerichtet worden. Schleswig-Holstein kündigte als erstes Bundesland Lockerungen im Freizeitbereich an: Ab dem 1. März dürfen Zoos und Wildparks unter Einhaltung der Hygieneregeln wieder öffnen. Auch Sport in der Halle soll wieder möglich sein, allerdings nur mit den bestehenden Kontaktbeschränkungen.
                            Impfungen
                            Bund und Länder halten an dem Ziel fest, dass allen Bürgerinnen und Bürgern spätestens bis zum Ende des Sommers ein Impfangebot gemacht werden kann. Dies sei nach Stand der aktuell von den Herstellern zugesagten Zulassungsdaten und Liefervolumen erreichbar, heißt es in dem Beschluss-Papier. Bund und Länder werden alle entsprechenden organisatorischen Vorkehrungen treffen. Vor dem Herbst soll so ein ausreichendes Schutzniveau sichergestellt sein.
                            Überbrückungshilfen
                            Ab sofort können Anträge für die Überbrückungshilfe III gestellt werden. Damit beginnt in den nächsten Tagen die Auszahlung mit Abschlagszahlungen. Weil Kulturschaffende besonders von der Pandemie betroffen sind, hat der Bund das Rettungs- und Zukunfts-Programm „Neustart Kultur“ mit einer weiteren Milliarde Euro ausgestattet, die auch zügig zur Auszahlung gebracht werden soll.
                            Altenheime
                            Die Gesundheitsministerkonferenz wird gebeten, Empfehlungen für eine Erweiterung der Besuchsregeln zu erarbeiten. Es geht vor allem darum, in welchem zeitlichen Abstand zur Zweitimpfung die Regeln gelockert werden können.
                            Kontaktverfolgung
                            Die Länder sollen sicherstellen, dass künftig alle Gesundheitsämter Software nutzen, um Kontaktketten von Infizierten besser nachverfolgen zu können.
                            Zuletzt geändert von bugsi; 21.02.2021, 00:08.
                            Gilt es zu hören, sei der Erste. Sei der Letzte, wenn es zu reden gilt.

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                              #1194
                              Die wichtigsten Fragen und Antworten zu den Grenzkontrollen

                              An den Grenzen der Bundesrepublik Deutschland zu Tschechien und zum österreichischen Bundesland Tirol gelten seit Sonntag schärfere Einreiseregeln. An den entsprechenden Grenzübergängen in Bayern und Sachsen wird streng kontrolliert. Wir beantworten dazu die wichtigsten Fragen.
                              Warum wird kontrolliert?
                              Ziel der Grenzkontrollen ist, das Einschleppen von ansteckenderen Varianten des Coronavirus über die Grenze einzudämmen. Sowohl in Tschechien als auch im österreichischen Bundesland Tirol sind diese Varianten deutlich stärker verbreitet als in Deutschland. Auch die Slowakei wurde mittlerweile als Gebiet mit besonders gefährlichen Virus-Mutationen eingestuft. In Europa fielen Portugal, Irland und das Vereinigte Königreich bereits in diese Kategorie. Es gelten deutlich strengere Einreiseregeln.
                              Für wen gibt es Ausnahmen bei den Einreisbeschränkungen?
                              Aus den betroffenen Gebieten dürfen derzeit grundsätzlich nur noch Deutsche sowie Ausländer mit Wohnsitz und Aufenthaltserlaubnis in Deutschland einreisen. Ausnahmen gab es zunächst für Ärzte, Kranken- und Altenpfleger sowie für Lastwagenfahrer und landwirtschaftliche Saisonkräfte und auch bei wichtigen familiären Gründen, etwa der Beerdigung eines Verwandten.
                              Was ist mit den Pendlern?
                              Wenige Stunden nach Inkrafttreten sind die schärferen Einreiseregelungen an den Grenzen zu Tschechien und Österreich bereits gelockert worden. Berufspendler mit wichtigen Aufgaben in systemrelevanten Branchen dürften nun doch nach Deutschland einreisen, teilte das Bundesinnenministerium mit. Sie müssen dafür bis einschließlich Dienstag ihren Arbeitsvertrag vorweisen. Danach sollen die Länder Bayern und Sachsen Betriebe als systemrelevant definiert und individuelle Bescheinigungen ausgestellt haben, die an der Grenze vorgezeigt werden sollen.
                              Wie ist die Wirtschaft betroffen?
                              FDP-Fraktionsvize Theurer kritisierte im Deutschlandfunk die neue Regelung als Chaos und eine immense Belastung für die Wirtschaft und die Menschen nahe der Grenze. Viele Betriebe hatten gefürchtet, nicht wie gewohnt produzieren zu können. Alleine in Bayern arbeiten nach Zahlen der Bundesagentur für Arbeit 22.000 Menschen aus Tschechien und 9.600 aus Österreich, viele davon im verarbeitenden Gewerbe. Bayerns Innenminister Herrmann sagte, zu den Ausnahme-Branchen sollten etwa Wasser- und Elektrizitätswerke oder die Lebensmittelproduktion zählen. Voraussetzung für die Einreise der Mitarbeiter sei aber weiter ein maximal 48 Stunden alter negativer Test, zudem müsse man sich digital vor der Einreise anmelden.

                              Die Autoindustrie befürchtet trotzdem Probleme. Die neue Testpflicht sei für Lkw-Fahrer so kurzfristig gar nicht umzusetzen, erklärte der Branchenverband VDA. Weil die Maßnahmen so spontan gekommen seien, hätten die Werke sich außerdem keine Zulieferkomponenten auf Vorrat legen können. Die Industrie wird sehr oft „Just-In-Time“ beliefert, also erst bei tatsächlichem Bedarf – aber auch „Just-In- Sequence“. Darunter versteht man Lieferungen genau in der für die Produktion benötigten Menge und Reihenfolge.

                              Der VDA fordert, bis zum Aufbau ausreichender Testkapazitäten an den Grenzen, mindestens aber für die nächsten vier Tage, auf eine ärztliche Testbestätigung zu verzichten und ersatzweise Selbsttests für Fahrer zuzulassen.
                              Wie sinnvoll sind die Grenzkontrollen?
                              Über diese Frage wird in der EU gerade gestritten. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Mayer, verteidigte die Grenzkontrollen. Diese seien zum jetzigen Zeitpunkt leider notwendig, sagte der CSU-Politiker im Deutschlandfunk. Dadurch könne die Ausbreitung der Corona-Mutationen deutlich eingehegt werden. Man habe schnell reagieren müssen. Unter andere EU-Gesundheitskommissarin Kyriakides hatte die deutschen Einreiseregeln kritisiert. Die Furcht vor den Mutationen des Coronavirus sei zwar verständlich. „Aber trotzdem gilt die Wahrheit, dass sich das Virus nicht von geschlossenen Grenzen aufhalten lässt“, sagte die 64-jährige Politikerin aus Zypern der „Augsburger Allgemeinen“.

                              Die EU-Kommission bekräftigte am Montag ihr Missfallen mit dem deutschen Vorgehen und warnte vor Fragmentierung und Störung der Freizügigkeit. Zuvor hatte es auch von politischen Vertretern der Nachbarländer sowie aus der Wirtschaft mahnende Worte gegeben. Regierungssprecher Steffen Seibert entgegnete, die Bundesregierung habe mit Blick auf die Ausbreitung der Virusvarianten in einigen Regionen und Staaten Europas handeln müssen. Eine Rückkehr zum Normalzustand der offenen Grenzen sei dennoch im Interesse aller Beteiligten.
                              Drohen weitere Kontrollen?
                              Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Garg plant nicht, Kontrollen an der Grenze zu Dänemark einführen. „Statt Grenzen abzuschotten sind vernünftige Teststrategien der clevere Weg“, sagte der FDP-Politiker den Zeitungen der „Funke Mediengruppe“. Dänemark habe aktuell eine Sieben-Tage-Inzidenz von knapp unter 50, in Schleswig-Holstein liege diese bei 57. Da machten Grenzkontrollen überhaupt keinen Sinn. Die Pandemie sei nur europaweit zu bekämpfen.

                              Nordrhein-Westfalen plant, an offenen Grenzen zu den Nachbarländern Niederlande und Belgien festzuhalten. „Es wäre fatal, wenn sich in der Krise wieder alle in nationale Schneckenhäuser zurückzögen“, sagte Europaminister Holthoff-Pförtner (CDU) der Deutschen Presse-Agentur.

                              Der saarländische Ministerpräsident Hans (CDU) hatte eine Schließung der Grenzen zu Frankreich oder Luxemburg nicht ausgeschlossen. „Wenn es krasse Unterschiede gibt zwischen den Inzidenzen, dann wird uns nichts anderes übrig bleiben“, sagte er RTL/n-tv.
                              Zuletzt geändert von bugsi; 21.02.2021, 00:08.
                              Gilt es zu hören, sei der Erste. Sei der Letzte, wenn es zu reden gilt.

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                                Test und Schutz

                                Wer wird zuerst geimpft, wer später?



                                Nach den Weihnachtsfeiertagen wurde mit den Impfungen gegen das Coronavirus begonnen. 2,8 Millionen Menschen in Deutschland haben inzwischen eine erste Impfung erhalten, mehr als 1,3 Millionen laut Robert-Koch-Institut aus beruflichen Gründen. Dazu zählen unter anderem Ärztinnen und Krankenpfleger. Eine weitere große Gruppe ist die der über 80-Jährigen. Mit wem geht es entsprechend der Impfverordnung nun weiter? Eine Übersicht.
                                Erste Gruppe
                                Hierzu gehören Menschen ab 80 Jahren sowie diejenigen, die in stationären Einrichtungen zur Behandlung oder Pflege älterer oder pflegebedürftiger Menschen betreut werden oder tätig sind. Zur ersten Gruppe gehört zudem, wer auf Intensivstationen, in Notaufnahmen, in Rettungsdiensten oder den Impfzentren arbeitet.

                                Diese erste Gruppe umfasst etwa 8,6 Millionen Menschen. Bis Mitte Februar wurden nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums 5,9 Millionen Impfdosen ausgeliefert. Alle Lieferungen werden nach ihrem Bevölkerungsanteil an die Bundesländer verteilt. Für das gesamte erste Quartal wird mit elf bis 13 Millionen Impfdosen des Unternehmens Biontech gerechnet. Mittlerweile wurden auch die Impfstoffe der Hersteller Moderna und AstraZeneca zugelassen. Aufgrund der zu Beginn knappen Verfügbarkeit von Impfstoffen werden zunächst vor allem Pflegeheimbewohner mit mobilen Teams geimpft. Minister Spahn sprach davon, dass die „Impfung der Schwächsten“ ein bis zwei Monate dauern könnte. Doch da jeder zweimal geimpft werden muss, dürfte dieses Ziel bei der erwarteten Mengen der Dosen nicht erreicht werden.
                                Zweite Gruppe
                                Alle ab 70 Jahren sowie Menschen mit einem sehr hohen Risiko oder einer hohen Wahrscheinlichkeit für einen schweren Krankheitsverlauf. Dazu gehören Demenzkranke sowie Menschen mit Trisomie 21, einer geistigen Behinderung und Transplantationspatientinnen und Transplantationspatienten. Auch enge Kontaktpersonen von Pflegebedürftigen können sich dann impfen lassen.

                                Zur zweiten Gruppe gehören auch Menschen in Asyl- oder Obdachlosenunterkünften sowie Polizei- und Ordnungskräfte, die in Ausübung ihrer Tätigkeit zur Sicherstellung öffentlicher Ordnung, insbesondere bei Demonstrationen, einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt sind.
                                Dritte Gruppe
                                Alle Menschen ab 60, stark Übergewichtige mit einem Body-Mass-Index über 30, Menschen mit chronischer Nieren- oder Lebererkrankung, Patientinnen und Patienten mit Immundefizienz und HIV-Infizierte sowie Menschen mit Diabetes, Herzerkrankungen oder Bluthochdruck. Erfasst sind außerdem Krebs- und Asthmakranke sowie Menschen mit Autoimmun- oder rheumatischen Erkrankungen. Auch Personen, die im Lebensmitteleinzelhandel tätig sind, sowie Erzieherinnen und Erzieher oder Lehrerinnen und Lehrer gehören dazu.

                                Spahns Verordnung sieht mit den drei Gruppen nur halb so viele vor, wie der Vorschlag der Impfkommission Stiko genannt hatte. Anders als bei der Stiko-Empfehlung ist es bei der Regelung des Ministers auch möglich, innerhalb einer Gruppe zu priorisieren.
                                Wann können sich Bürgerinnen und Bürger impfen lassen, die keiner der Gruppen angehören?
                                Hierzu gibt es unterschiedliche Aussagen. Aller Wahrscheinlichkeit nach nicht vor dem Sommer. Aber es bleibt abzuwarten, welche weiteren Impfstoffe zugelassen werden und ob sie dann auch in hoher Stückzahl geliefert werden können. Bundesgesundheitsminister Spahn hat das Ziel ausgegeben, „ab Mitte 2021“ allen Menschen in Deutschland ein Impfangebot zu machen. Bundeskanzlerin Merkel sprach zuletzt vom 21. September.
                                Wo wird geimpft und wie erfahre ich davon?
                                Zunächst in den dafür eingerichteten Impfzentren, von denen jeder Landkreis eines bekommen soll. Später soll es auch in den Arztpraxen möglich sein. Mobile Impftrupps kommen laut Spahn in den Heimen zum Einsatz, aber auch bei Hochbetagten und Pflegebedürftigen zuhause, die nicht in ein Zentrum gehen können.

                                Die Impfberechtigten würden informiert, wann es für sie losgehe – etwa per Schreiben oder über eine Hotline, kündigte der Minister an. „Mann wird und Frau wird erfahren, wann sie jeweils dran sind“, sagte er. Von Anfragen bei den Zentren und in Arztpraxen sollte man zunächst absehen, um diese nicht zu überlasten.
                                Wer bezahlt die Impfung?
                                Der Bund bezahlt die Impfstoffe. Den Aufbau und die Organisation der Impfzentren finanzieren die Länder sowie die Krankenkassen. Die Länder sowie die gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen teilen sich die Kosten für den Aufbau und Betrieb der Impfzentren.
                                Werden die Impfungen registriert?
                                Ja, allerdings anonym. Es werden nicht-personenbezogene Daten dazu erfasst, wie viele Menschen, in welcher Altersgruppe und wo geimpft werden. Nach Rechnung des Bundesgesundheitsministeriums und vieler Expertinnen und Experten ist eine Herdenimmunität bei Sars-CoV-2 erreicht, wenn mindestens zwei Drittel der Bevölkerung geimpft sind.
                                Zuletzt geändert von bugsi; 21.02.2021, 00:08.
                                Gilt es zu hören, sei der Erste. Sei der Letzte, wenn es zu reden gilt.

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                                  Wie, wann und wo kann ich mich impfen lassen?

                                  Die groß angelegten Corona-Schutzimpfungen in Deutschland haben begonnen. Termine lassen sich derzeit allerdings noch nicht überall ausmachen. Wer zuerst zum Zuge kommt und was bereits über das Verfahren bekannt ist, haben wir hier zusammengefasst.
                                  Wer wird zuerst geimpft?

                                  Noch liegt nicht genügend Impfstoff vor, um alle Menschen direkt impfen zu können. Deswegen wurde nach Empfehlungen der Ständigen Impfkommission eine Reihenfolge festgelegt. Menschen, bei denen das Risiko eines schweren Verlaufs hoch ist sowie Menschen mit einer hohen Ansteckungsgefahr aus beruflichen Gründen, sollen zuerst die Möglichkeit erhalten, sich impfen zu lassen. Fast die Hälfte der bundesweit etwa 800.000 Pflegeheimbewohner hat bislang die zweite Impfung gegen das neue Coronavirus erhalten, teilte das Robert-Koch-Institut mit. Schritt für Schritt soll die Impfung der gesamten Bevölkerung offen stehen – zunächst in speziellen Impfzentren. Es wird nicht über die Hausarztpraxen geimpft.

                                  Wann komme ich zum Zuge?

                                  In allen Bundesländern sind die Impfzentren einsatzbereit. Eine Terminvereinbarung wird durch die Länder geregelt. In verschiedenen Bundesländern kommen neben einer Hotline auch weitere Möglichkeiten der Terminvergabe hinzu – etwa über eine Homepage oder per App. Auf der Seite impfterminservice.de lassen sich in der Online-Terminbuchung bisher die Länder Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Sachsen-Anhalt auswählen. Das bedeutet jedoch noch nicht automatisch, dass sich dort auch Termine ausmachen lassen. Die allgemeine Informations-Hotline ist unter 116 117 erreichbar, teilweise werden darüber auch Terminvereinbarungen getroffen. Weitere Informationen gibt es auf den unten verlinkten Seiten der Bundesländer.

                                  Übersicht zur Terminvergabe für eine Corona-Schutzimpfung in den einzelnen Ländern:

                                  Baden-Württemberg: Termine lassen sich über eine zentrale Plattform sowie über die Telefonnummer 116 117 ausmachen. Personalisierte Einladungen erfolgten nicht, heißt es auf einer Informationsseite des Landes. Bürgerinnen und Bürger würden etwa über Priorisierung und Terminvergabe durch Öffentlichkeitsarbeit informiert, beispielsweise über das Landesportal Baden-Württemberg.de.


                                  Bayern: Die Terminvergabe erfolgt laut bayerischem Gesundheitsministerium über die direkte Telefonnummer des jeweiligen Impfzentrums. Hierfür gibt es eine Suchfunktion auf den Seiten des bayerischen Gesundheitsministeriums. Eine weitere Möglichkeit biete die Online-Anmeldung sowie die bundesweit einheitliche Telefonnummer 116 117.


                                  Berlin: Die Terminvergabe erfolgt nur nach schriftlicher Einladung per Brief. Alle nötigen Informationen seien in dem Schreiben enthalten, heißt es auf der Internetseite der Kassenärztlichen Vereinigung. In Berlin erfolge keine Terminvergabe über die Nummer 116 117.


                                  Brandenburg: Wie das Land mitteilt, ist seit dem 4. Januar ein Call-Center für die Terminvergabe eingerichtet – man erreicht es unter 116 117. Bisher wurden elf Impfzentren in Brandenburg eröffnet, in denen sich die Brandenburger gegen das Coronavirus impfen lassen können.


                                  Bremen: Bürgerinnen und Bürger, die impfberechtigt sind, erhalten eine Einladung zur Terminvereinbarung per Post, so die Bremer Verwaltung. 21.103 Menschen wurden bereits geimpft. Das Impfzentrum dürfe keinesfalls ohne Termin aufgesucht werden, heißt es.


                                  Hamburg: Derzeit impfberechtigt sind Bewohner und Beschäftigte in Pflegeheimen sowie Beschäftigte bei ambulanten Pflegediensten und Menschen über 80. Termine können unter 116 117 oder online hier vereinbart werden.


                                  Hessen: Seit dem 12. Januar können sich über 80-Jährige in Hessen für einen Impftermin anmelden. Die Vergabe der Termine läuft über die Nummer 116 117 oder online hier.


                                  Mecklenburg-Vorpommern: Seit Anfang Januar werde in den entsprechenden Zentren geimpft, heißt es auf der Internetseite des Landesamtes für Gesundheit. Wer dafür in Frage komme, werde per Post informiert. Wer die Einladung erhalten habe, könne mit dem Impf-Zentrum unter der Nummer 0385 2027 1115 einen Termin vereinbaren. Über die Hotline findet keine Impf-Beratung statt.


                                  Niedersachsen: Seit Mitte Dezember gibt es eine allgemeine Impf-Hotline: 0800 99 88 665. Anmeldung zu Terminen im Impfzentrum sind seit dem 28. Januar 2021 möglich. Personen, die 80 Jahre und älter sind, haben hierzu ein Schreiben mit den notwendigen Informationen erhalten, heißt es auf der Homepage. Eine Anmeldung soll telefonisch und über ein Onlineportal möglich sein.


                                  Nordrhein-Westfalen: Die Impfzentren haben am 8. Februar 2021 ihren Betrieb aufgenommen, heißt es vom nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerium. Das war eine Woche später als geplant, Grund für die Verschiebung ist eine verzögerte Lieferung der Impfstoffe. Eine Impfung in den Zentren sei nur mit Termin möglich, zunächst für Personen, die 80 Jahre oder älter sind. Die Terminvereinbarung starteten am 25. Januar – telefonisch (0800 116 117-01 für das Rheinland und 0800 116 117-02 für Westfalen) und online.


                                  Rheinland-Pfalz: Rheinland-Pfalz hat nach eigenen Angaben am 7. Januar mit den Impfungen begonnen. Die Terminvergabe erfolge entweder telefonisch über die Nummer 0800 / 57 58 100 oder über die Internetseite www.impftermin.rlp.de. Dort erhalte man die Daten für die erste und zweite Impfung in einem Zentrum in der Nähe sowie einen Aufklärungsbogen.


                                  Saarland: Hier sind zwei Wege zur Terminvereinbarung angedacht – per Hotline unter 0800 999 1599 und über ein Online-Portal.


                                  Sachsen: Auf einer Internetseite des Freistaats heißt es, die Termine zur Impfung würden an entsprechend priorisierte Personengruppen je nach Verfügbarkeit vergeben. Die Vergabe erfolge über eine zentrale Hotline (0800 0899 089) oder online.


                                  Sachsen-Anhalt: Das Land vergibt seit dem 11. Januar Termine für die Corona-Impfung von Einzelpersonen. Die Regierung Sachsen-Anhalts teilte mit, eine Anmeldung sei telefonisch über 116 117 und online möglich.


                                  Schleswig-Holstein: Seit dem 29.12. können sich berechtigte Personen zu Impfungen in vorerst 15 Impfzentren in Schleswig-Holstein anmelden. Aufgrund der beschränkten Verfügbarkeit des Impfstoffes sei in den Impfzentren nur eine begrenzte Anzahl an Terminen zu vergeben, heißt es auf der Homepage. Schleswig-Holstein verweist dabei auf die Nummer 800 455 6550 und die Internetseite www.impfen-sh.de. Per Post wird derzeit zudem ein Schreiben mit einer Telefonnummer und einem persönlichen Pin-Code an über 80-Jährige verschickt. Diese Schreiben werden in verschiedenen Tranchen mit leichtem zeitlichen Versatz ab Ende Januar verschickt, hieß es. Damit könnten sich Seniorinnen und Senioren ab dem 1. Februrar ohne Zeitdruck telefonisch für einen Impftermin registrieren lassen.


                                  Thüringen: Am 13. Januar begannen die eingerichteten Zentren mit den Impfungen. Termine können online über das Terminvergabe-Portal oder per Telefon (03643 4950 490) vereinbart werden. Die Terminvergabe gilt ausschli

                                  Wie läuft die Impfung ab?

                                  Am Tag der Impfung werden Patienten nach der Anmeldung vom medizinischen Personal über mögliche Risiken und Nebenwirkungen aufgeklärt. Zu dem Termin müssen die Terminbestätigung, der Impfpass und medizinisch relevante Unterlagen mitgebracht werden, zum Beispiel, wenn Vorerkrankungen vorliegen oder eine besondere medizinische Indikation zu beachten ist.

                                  Nordrhein-Westfalen bietet beispielsweise ein Merkblatt zum Download an, auch andere Länder haben ähnliche Angebote. Die Impfung wird von ärztlichem Personal durchgeführt. Anschließend müssen Patienten 30 Minuten warten, ehe sie die Heimreise antreten dürfen. Nach wenigen Wochen steht dann die zweite Impfung an.
                                  Zuletzt geändert von bugsi; 21.02.2021, 00:09.
                                  Gilt es zu hören, sei der Erste. Sei der Letzte, wenn es zu reden gilt.

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                                    Impfstoff von Astrazeneca: Berichte über Nebenwirkungen und Akzeptanzprobleme – Experten widersprechen

                                    Vor wenigen Wochen waren die ersten Lieferungen des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca zwischen der EU und dem britisch-schwedischen Hersteller hart umkämpft. Jetzt liegt das Präparat in einigen Bundesländern offenbar auf Halde. Ein Grund dürfte das Imageproblem des Impfstoffes sein. Doch ist der Impfstoff von Astrazeneca minderwertig? Experten widersprechen.
                                    Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) wurden bundesweit von 736.800 bislang gelieferten Impfdosen lediglich rund 85.500 Dosen verimpft. Grund zur Sparsamkeit gibt es jedoch nicht, denn Nachschub ist bereits in dieser Woche zu erwarten. Laut dem Bundesgesundheitsministerium sollen dann von Astrazeneca noch einmal 736.800 Impfdosen geliefert werden, am 27. Februar dann weitere gut eine Million Impfdosen. Insgesamt werden demnach bis einschließlich 1. April rund 5,6 Millionen der Dosen erwartet.
                                    Montgomery: Geringere Wirksamkeit „lässt sich nicht wegdiskutieren“
                                    Verunsicherung gibt es offensichtlich hinsichtlich der Wirksamkeit des Mittels. Diese liegt mit etwa 70 Prozent unter der Wirksamkeit der neuartigen mRNA-Impfstoffe von Biontech und Moderna. Zudem soll der Impfstoff von Astrazeneca in Deutschland wegen fehlender Daten zur Wirksamkeit bislang nur an unter 65-Jährige verimpft werden. Mehrere Bundesländer hatten zuletzt berichtet, dass Impftermine mit dem Astrazeneca-Präparat abgesagt worden oder Menschen nicht zum Termin gekommen seien.

                                    Bedenken gibt es wohl auch, weil der Impfstoff gegen die in Südafrika entdeckte Mutation des Virus weniger wirksam sein soll. Der südafrikanische Gesundheitsminister hatte in der vergangenen Woche erklärt, dass das Land die Einführung des Impfstoffs nach einer klinischen Studie aussetze. Südafrika hat inzwischen bereits gelieferte Dosen des Impfstoffes den Ländern der Afrikanischen Union angeboten.

                                    Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Montgomery, äußerte Verständnis etwa für medizinisches Personal, das sich nicht mit dem Astrazeneca-Impfstoff impfen lassen wolle. Zwar sei dieser Impfstoff „genauso sicher wie die anderen“, hob er in der „Rheinischen Post“ hervor, doch „die geringere Wirksamkeit lässt sich nicht wegdiskutieren“. Montgomery schlug deshalb vor, das Mittel vorzeitig auch Menschen mit geringerer Impf-Priorität anzubieten.
                                    Spahn, Drosten und Lauterbach verteidigen Astrazeneca-Impfstoff
                                    Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach nannte die Äußerungen von Montgomery auf Twitter „völlig verantwortungslos“. Er fragte: „Wie wollen wir Bürger für diesen lebenswichtigen Impfstoff gewinnen, wenn der Ärztekammerpräsident ihn für Ärzte für nicht gut genug hält?“ Der Impfstoff könne bei den meisten Mutationen schwere Verläufe und Todesfälle verhindern, schrieb Lauterbach. Er selbst werde ab Ende Februar regelmäßig als Impfarzt in Leverkusen mitarbeiten. Das gesamte Team, auch er selbst, würden sich mit dem Astrazeneca-Impfstoff impfen. „Wir vertrauen ihm“, schrieb Lauterbach.

                                    Auch Virologe Christian Drosten hält grundsätzliche Bedenken gegen den Astrazeneca-Impfstoff für unbegründet und ist für einen breiten Einsatz des Präparats. Er sehe keine Veranlassung, das Mittel in Deutschland nicht zu spritzen, sagte er im NDR-Podcast „Das Coronavirus-Update“. Wenn er sich die öffentliche Diskussion um diesen Impfstoff anschaue, habe er den Eindruck, dass vieles falsch verstanden worden sei, so Drosten. Wörtlich sagte der Leiter des Instituts für Virologie an der Berliner Charité: „Es gibt immer irgendwo ein Haar in der Suppe, und manche schauen da mit dem Vergrößerungsglas drauf.“ Mit Bezug auf die möglicherweise geringe Wirksamkeit bei der südafrikanischen Variante sagte Drosten, er halte hierzulande vor allem die britische Variante für relevant. Gegen diese sei auch der Astrazeneca-Impfstoff wirksam.

                                    Bundesgesundheitsminister Spahn wertete die 70 Prozent Wirksamkeit des Astrazeneca-Mittels als „hoch“. Den Sendern RTL und n-tv sagte der Minister mit Blick auf Astrazeneca, dass er sich impfen lassen würde, wenn er eine Impfung angeboten bekäme – „ausdrücklich auch mit Astrazeneca“. Das sei ein sicherer und wirksamer Impfstoff. Lediglich bei der südafrikanischen Virusmutation gebe es Hinweise auf einen nur geringeren Schutz.
                                    Gehäufte Berichte über Nebenwirkungen
                                    Es gibt aber noch einen zweiten Grund, warum das Astrazeneca-Präparat in den Fokus geraten ist. Geimpfte berichten von teils deutlichen Impfreaktionen. In einigen Regionen in Schweden sind Impfungen mit dem Wirkstoff deshalb vorerst gestoppt worden. Zum Teil hatte jeder vierte Geimpfte Probleme gemeldet.

                                    Auch in mehreren nordrhein-westfälischen Städten klagen Menschen über Impfreaktionen. Das Gesundheitsministerium in Düsseldorf rät den Betroffenen, schmerzlindernde oder fiebersenkende Medikamente einzunehmen. Zu den häufigsten Beschwerden gehörten Abgeschlagenheit (53,1%) und Kopfschmerzen (52,6%), aber auch Fieber sei möglich (7,9%), berichtet der Westdeutsche Rundfunk unter Berufung auf das Robert Koch-Institut.

                                    Dies zählt laut RKI und Paul-Ehrlich-Institut aber meist zu den üblichen Impf-Nebenwirkungen. Solche Reaktionen zeigen, dass der Körper die Information über den Krankheitserreger, gegen den die Impfung wirken soll, verarbeitet. Das Immunsystem reagiert genau richtig: Es produziert Antikörper, die bei einer möglichen Infektion mit Sars-CoV-2 schützen.
                                    Niedersachsen: Krankmeldungen nach Astrazeneca-Impfungen
                                    Nach Klagen von Klinik-Angestellten über Nebenwirkungen wurden in Niedersachsen Astrazeneca-Impfungen an zwei Orten gestoppt. In einer Braunschweiger Klinik traten von 88 Beschäftigten, die am Donnerstag geimpft wurden, 37 wegen „Impfreaktionen“ vorübergehend nicht zur Arbeit an. Die weiteren Impfungen würden nun ausgesetzt – auch, um den Betrieb nicht zu gefährden, sagte eine Sprecherin. Auch am Klinikum Emden meldeten sich Beschäftigte nach Impfungen krank.
                                    Paul-Ehrlich-Institut prüft Hinweise auf Impf-Nebenwirkungen
                                    Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) untersucht einem Medienbericht zufolge derzeit, ob es zu unerwartet starken Impfreaktionen bei den Vakzinen von Pfizer/Biontech und Astrazeneca kommt. Das Referat Arzneimittelsicherheit prüfe, „ob die gemeldeten Reaktionen über das hinausgehen, was in den klinischen Prüfungen beobachtet wurde“, zitiert die Funke Mediengruppe eine Sprecherin des PEI. Sollte dies tatsächlich der Fall sein, werde geprüft, ob dafür Gründe erkennbar seien.
                                    (Noch) keine Wahl beim Impfstoff möglich
                                    Unter anderem der Saarländische Rundfunk berichtete zuletzt von ausfallenden Astrazeneca-Impfterminen, weil Berechtigte nicht erschienen. Das Gesundheitsministerium in Saarbrücken betonte, sich einen bestimmten Impfstoff auszusuchen, sei in Deutschland jedoch nicht möglichen. Bei einem Verzicht auf den Impfstoff würden Termine an andere Menschen vergeben.

                                    In der Regel wird pro Impfzentrum ein Impfstoff angeboten. Das heißt, Menschen können bei der telefonischen Terminvergabe nachfragen, welches Vakzin eingesetzt wird; auch in den Einladungsbriefen ist das vermerkt. In Berlin kann man auf der Homepage der Senatsverwaltung nachsehen, in welchem Impfzentrum welcher Impfstoff verimpft wird. Mit der Wahl des Impfzentrums, die in der Hauptstadt jedem frei steht, kann man sich theoretisch also auch für einen der zugelassenen Impfstoffe entscheiden.

                                    Gesundheitsminister Spahn betonte zuletzt, derzeit könne man zwischen den Impfstoffen nicht auswählen. Sollte es aber genügend Dosen geben, sei auch eine Wahlmöglichkeit denkbar.
                                    Zuletzt geändert von bugsi; 21.02.2021, 00:09.
                                    Gilt es zu hören, sei der Erste. Sei der Letzte, wenn es zu reden gilt.

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                                      #1198
                                      Sind Schnelltests der Durchbruch bei der Pandemiebekämpfung?

                                      Um die Verbreitung des Coronavirus unter Kontrolle zu halten, gelten Schnelltests ein wichtiges Instrument – gerade, wenn mehr Einrichtungen öffnen. Ab dem 1. März soll der Masseneinsatz möglich werden, aber zuerst aus fachkundigen Händen. Welche Rolle könnten Schnelltests künftig spielen?
                                      Im ersten Schritt sollen alle Bürgerinnen und Bürger kostenlos von geschultem Personal mit Antigen-Schnelltests getestet werden können. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministers Spahn sollen Kommunen vor Ort Testzentren oder Apotheken mit solchen Angeboten beauftragen können, die Kosten dafür soll der Bund übernehmen.
                                      Selbsttests als zusätzlicher Hoffnungsträger
                                      Den Einsatz von Corona-Schnelltests bezeichnete der Biophysiker Binding im Deutschlandfunk als eine „zusätzliche Käsescheibe im Kampf gegen die Pandemie“. Diese habe zwar Löcher, sei nicht immer perfekt, unterbreche aber Infektionsketten. Weiterhin gelten sollten Distanz- und Hygieneregeln. Binding ist Gründer von „Rapidtests Deutschland“, einer Vereinigung von Forschenden verschiedener Disziplinen, die sich seit Monaten für den breiten Einsatz von Schnelltests einsetzen.

                                      Auch Deutschlandfunk-Wissenschaftsjournalist Volkart Wildermuth findet, dass Selbsttests „kein Gamechanger“ seien, aber eine zusätzliche Barriere gegen das Coronavirus. Gleichzeitig sei ein negatives Testergebnis kein Freifahrtschein.
                                      Schnelltests werden bereits vermehrt eingesetzt
                                      Die Nutzung von Schnelltests wurde in den vergangenen Monaten mehrfach ausgedehnt. Verwendet werden sie etwa in Pflegeheimen, Kliniken und nach Infektionsfällen zum Beispiel auch in Schulen. Hier wird ihnen nun – bei den stufenweisen Öffnungen – eine wichtige Rolle zugeschrieben, um Gesundheitsschutz und Bildung in Einklang miteinander zu bringen. Das Problem ist allerdings die Organisation der Testungen. Zwar müssen die Proben nicht extra zum Auswerten ins Labor geschickt werden, die Antigen-Tests gelten allerdings als nicht so genau wie sonst genutzte PCR-Tests. Es kommt zum Beispiel vor, dass nicht-infizierte Personen fälschlicherweise auch ein positives Testergebnis bekommen. Laut Robert Koch-Institut muss ein positives Ergebnis eines Schnelltests daher mit einem PCR-Test bestätigt werden.

                                      Trotzdem betont Biophysiker Binding, dass die Schnelltests durchaus massentauglich seien. Wenn dadurch mehr infektiöse Personen identifiziert würden, könne der R-Wert viel schneller gesenkt werden und man könne die Pandemie deutlich schneller in den Griff bekommen.
                                      Schnelltests für Heimgebrauch sollen bald kommen
                                      Bislang sind die Schnelltests nicht für den Heimgebrauch zugelassen. Auch das könnte sich bald ändern. Konkret geht es um frei verkäufliche Tests, die auch von Ungeschulten hinreichend sicher anzuwenden sein sollen. Gesundheitsminister Spahn betonte, dass diese Testmöglichkeiten zu einem sicheren Alltag beitragen könnten, gerade auch in Schulen und Kitas. Sein Ressort stehe dazu in Verhandlungen mit verschiedenen Herstellern. Ziel sei, in Rahmenverträgen Mindestmengen für den deutschen Markt zu sichern, heißt es in einem Ministeriumspapier. Zudem sei in der Nationalen Teststrategie des Bundes „ein niedrigschwelliger Zugang für alle Bürger“ sinnvoll. Im Gespräch sei „gegebenenfalls eine geringe Eigenbeteiligung von einem Euro“. Dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte liegen demnach eine Reihe von Anträgen auf eine nationale Sonderzulassung vor, über die schnellstmöglich entschieden werden solle.

                                      Binding erläuterte, dass bei solchen Tests die Anleitung so verständlich wie möglich sein sollte – damit nicht jeder Laie jeden einzelnen kleinen Schritt perfekt ausführen müsse, um gute Ergebnisse zu bekommen. Als Kriterium für eine Sonderzulassung könne die Beurteilung der Bedienung maßgeblich sein.
                                      Zuletzt geändert von bugsi; 21.02.2021, 00:09.
                                      Gilt es zu hören, sei der Erste. Sei der Letzte, wenn es zu reden gilt.

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                                        #1199
                                        Wie funktioniert ein Antikörper-Medikament und wann ist es sinnvoll?


                                        Die Bundesregierung hat für Deutschland ein neue Covid-19-Medikamente auf Antikörper-Basis gekauft. Es handelt sich nach Angaben des Gesundheitsministeriums um Präparate der US-Firmen Regeneron und Eli Lilly, die zunächst in Unikliniken zum Einsatz kommen sollen. Wie funktionieren solche Mittel und wann sind sie sinnvoll? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
                                        Was sind Antikörper?
                                        Antikörper sind Proteine – also Eiweiße – die im Rahmen einer Immunantwort des Körpers entstehen. Anders gesagt: Infiziert man sich mit einem Krankheitserreger – zum Beispiel mit einem Virus – wird das Abwehrsystem des Körpers aktiv und produziert Abwehrmoleküle, die sich gegen charakteristische Strukturen dieses Krankheitserregers richten: die Antikörper. Diese werden im Verlauf der Infektion in großen Mengen produziert und sind in der Lage, den Erreger zu binden, zu neutralisieren und unschädlich zu machen. Nach der Infektion „merkt“ sich der Körper, wie der Erreger aussieht, so dass er im Fall einer zweiten Ansteckung schneller reagieren kann.
                                        Bei einer Infektion mit Sars-CoV-2 sind Antikörper etwa zwei Wochen nach der Infektion nachweisbar, im Fall einer Erkrankung also etwa eine Woche nach Symptombeginn. Eine weitere Sorte Antikörper ist nach neuen Erkenntnissen, veröffentlicht im Fachmagazin Science, noch sechs bis acht Monate im Blut der Genesenen nachweisbar.
                                        Außer der Bildung von Antikörpern gibt es weitere Teile der Immunantwort, die dazu beitragen, den Erreger zu bekämpfen. Daran sind andere Zelltypen des Immunsystems beteiligt.
                                        Was sind monoklonale Antikörper?
                                        „Monoklonal“ bedeutet, dass die Antikörper alle aus einem Zell-Klon entstehen, also gleich sind. Sie werden im Labor hergestellt und richten sich hochspezifisch gegen ein charakteristisches Merkmal des Erregers, etwa einen Teil des „spike“- oder Stachelproteins, das Sars-CoV-2 nutzt, um in bestimmte Körperzellen einzudringen. Im Unterschied dazu haben genesene Covid-19-Patientinnen und -Patienten eine Mischung verschiedener Antikörper gegen Teile des Virus im Blut; man spricht von polyklonalen Antikörpern. Jeder Antikörper-Typ richtet sich gegen ein bestimmtes Merkmal des Virus, kann dieses also an unterschiedlichen Stellen binden.
                                        Wie werden Antikörper als Medikament gegen Covid-19 genutzt?
                                        Das Prinzip ist, dem Körper einen Zeitvorsprung zu verschaffen: Indem man Antikörper gibt, überspringt man die Phase der Immunantwort, in der der Körper damit beschäftigt ist, charakteristische Virusstrukturen zu erkennen und selbst passende Antikörper zu produzieren. Im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie sind vor allem zwei Präparate aus den USA bekannt, die dort im November eine Notfallzulassung erhalten haben. Sie stammen von den Firmen Regeneron und Eli Lilly. Der wesentliche Unterschied: Das Medikament von Eli Lilly enthält eine Sorte monoklonaler Antikörper, das der Firma Regeneron einer Mischung zweier monoklonaler Antikörper. Der Vorteil einer Mischung liegt darin, dass mit zusätzlichen Angriffspunkten die Wahrscheinlichkeit der Wirksamkeit steigt. Der ehemalige US-Präsident Trump wurde unter anderem mit dem Regeneron-Präparat behandelt, das damals allerdings auch in den USA noch nicht zugelassen war.
                                        Welche Nebenwirkungen gibt es?
                                        Generell sind Therapien mit Antikörpern gut erforscht, weil sie auch zur Behandlung anderer Krankheiten wie etwa Krebserkrankungen und Rheuma eingesetzt werden. In einer klinischen Studie traten bei Personen, die mit dem Regeneron-Medikament behandelt wurden, im Vergleich zur Kontrollgruppe keine gehäuften schweren Nebenwirkungen auf. Bei dem Medikament von Eli Lilly gab es nach Angaben der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA in zwei von 850 untersuchten Fällen schwerere Nebenwirkungen. Für beide Präparate gilt: Es besteht ein Risiko des Auftretens von Überempfindlichkeits-Reaktionen. Darüber hinaus gibt es noch nicht genug Daten, um eine endgültige Aussage zu dieser Frage zu treffen. Manche Nebenwirkungen sind möglicherweise noch nicht bekannt.
                                        Antikörper und Virus-Mutationen
                                        Präparate mit einer Mischung verschiedener monoklonaler Antikörper können dazu beitragen zu verhindern, dass sich Mutationen durchsetzen. Vermehrt sich das Virus, entstehen solche Varianten – die meisten davon sind ohne Vorteil oder sogar schädlich für den Erreger und verschwinden wieder. In seltenen Fällen kann es passieren, dass eine Mutation oder eine Kombination verschiedener Mutationen Vorteile für das Virus hat, weil es sich zum Beispiel schneller verbreiten kann, so wie es bei den in Großbritannien und Südafrika zuerst nachgewiesenen Virusvarianten der Fall ist. Ist das Virus nur mit einer einzigen, sehr spezifischen „Waffe“ wie etwa einer Sorte eines monoklonalen Antikörpers konfrontiert, werden sich Mutanten durchsetzen, die dieser Antikörper nicht erkennt. Man spricht von Selektionsdruck. Eine Mischung verschiedener Antikörper verringert die Gefahr, dass das passiert.
                                        Warum setzt man Antikörper nicht als Standard-Therapie gegen Covid-19 ein?
                                        Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen gibt es derzeit weder für das Regeneron- noch das Eli-Lilly-Präparat eine europäische Zulassung, auch ein entsprechendes Antragsverfahren läuft nach Angaben der Europäischen Arzneimittel-Agentur – kurz EMA – noch nicht. Regeneron hat angekündigt, zusammen mit dem Pharmakonzern Roche eine europäische Zulassung zu beantragen. Darüber hinaus ist eine Antikörper-Therapie nicht in jedem Fall sinnvoll. Aufgrund ihrer Wirkungsweise erzielt eine solche Behandlung vor allem zu Beginn einer Erkrankung die besten Ergebnisse. Dann kann sie schwere Krankheitsverläufe verhindern. Aus den Studiendaten, die bislang vorliegen, geht hervor, dass diejenigen am stärksten von der Behandlung profitierten, die das Präparat in den ersten zehn Tagen nach der Infektion erhalten hatten. Patientinnen und Patienten, die bereits schwere Covid-19-Symptome haben – also etwa im Krankenhaus sind und Sauerstoff bekommen – dürfen ein solches Medikament nicht bekommen. Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass schwere Symptome einer zweiten Phase von Covid-19 durch die Reaktion des Immunsystems zustande kommen. Ein Wirkstoff gegen das Virus käme hier schlicht zu spät. Dazu kommt: Ein solches Medikament muss per Infusion verabreicht werden, das dauert in diesem Fall etwa eine Stunde und kann nur in Kliniken erfolgen. Außerdem ist die Herstellung von Antikörpern aufwändig und damit teuer. Geschätzt werden Kosten von etwa 2.400 Euro pro Dosis.
                                        Ein weiteres Problem: Antikörper sind körperfremde Eiweiße – und was der Körper nicht kennt, das baut er ab: Das Mittel hätte also eine begrenzte Wirksamkeit und schützt – anders als etwa eine Impfung – nicht vor künftigen Infektionen.
                                        Sonderfall Rekonvaleszenten-Plasma
                                        Rekonvaleszentenplasma ist nichts anderes als Blutplasma von genesenen Patientinnen oder Patienten. Es enthält – oft abhängig von der Schwere der durchgemachten Erkrankung – Antikörper, die das Immunsystem selbst gebildet hat, also eine Mischung polyklonaler Antikörper. Steht es zur Verfügung, kann es frisch Infizierten verabreicht werden, um sie vor einer Erkrankung oder einem schweren Verlauf der Krankheit zu schützen. Man spricht in diesem Fall von passiver Immunisierung. Eine solche Therapie wurde bereits mehrfach bei Epidemien genutzt, etwa beim Ebola-Ausbruch 2014 in Westafrika. Das Paul-Ehrlich-Institut hält eine solche Behandlung für eine mögliche Therapieoption für Covid-19. Allerdings ist eine Wirksamkeit hierfür noch nicht durch Studien belegt.
                                        Zuletzt geändert von bugsi; 21.02.2021, 00:28.
                                        Gilt es zu hören, sei der Erste. Sei der Letzte, wenn es zu reden gilt.

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                                          #1200
                                          Ansteckung und Übertragung

                                          Wie gefährlich sind die neuen Mutationen des Coronavirus?



                                          In Großbritannien, Südafrika und Brasilien sind bereits neue Mutationen des Coronavirus entdeckt worden. Die britische Variante wurde inzwischen in rund 100 weiteren Ländern nachgewiesen und sorgt unter anderem in Portugal für extrem hohe Infektionszahlen. Auch in Deutschland sollen laut Gesundheitsminister Spahn über 20 Prozent aller Neuinfektionen mit dem Coronavirus auf die neue Variante zurückgehen. Politik und Wissenschaft sind aufmerksam bis alarmiert – auch die bis Anfang März verschärften Maßnahmen in Deutschland wurden zum Teil mit den neuen Varianten begründet. Doch wie gefährlich sind diese überhaupt? Darüber gibt es inzwischen mehr Erkenntnisse.
                                          Um welche Mutationen geht es?
                                          Dass Viren ständig mutieren, ist lange bekannt. Sars-CoV-2 ist keine Ausnahme, aber – verglichen etwa mit Grippeviren – eher langsam darin, überlebensfähige Varianten zu entwickeln. Auch hier sind inzwischen weltweit Varianten des Corona-Virenstamms bekannt, der zu Beginn der Pandemie beschrieben wurde. Die meisten davon haben keinen entscheidenden Einfluss auf die Ausbreitung des Virus.

                                          Das ändert sich, wenn durch eine oder mehrere Mutationen ein Virustyp entsteht, der dem Erreger selektive Vorteile verschafft: etwa, indem er ansteckender, also schneller übertragbar wird, oder indem er die Fähigkeit entwickelt, dem Immunsystem auszuweichen, das ihn bekämpft. Man spricht dann von einer bedenklichen Variante, einer „Variant of Concern“, kurz VOC. In diesem Zusammenhang stehen zurzeit mehrere Varianten von Sars-CoV-2 im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit:

                                          Die erste wurde in Großbritannien entdeckt und wird VOC 2020/12/01 oder B.1.1.7 genannt. Sie hat mehrere Mutationen angesammelt. Die britische Regierung teilte zunächst mit, die Mutation sei bis zu 70 Prozent ansteckender als die bislang vorherrschende Variante – eine Zahl, die der Virologe Drosten im Deutschlandfunk als „Schätzwert“ einstufte. Der Virologe Kekule sprach im DLF von einer etwa 20 bis 30 Prozent höheren Infektiösität, gemäß den Zahlen aus England. Ersten Erkenntnissen zufolge scheinen Menschen, die sich mit B.1.1.7 angesteckt haben, mehr Virus zu produzieren – was eine Ansteckung erleichtern könnte. Gesicherte Studien aber gibt es dazu noch nicht, wie der Wissenschaftsjournalist Volkart Wildermuth im DLF betonte.

                                          Die höhere Übertragbarkeit beruht nach heutigen Erkenntnissen im Wesentlichen auf einer Mutation des sogenannten Spike-Proteins, das an bestimmte Zellen im menschlichen Körper andockt. Weltweit wurde diese Variante nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO in mindestens 100 Ländern nachgewiesen, auch in Deutschland (Stand 17.2.). Der britische Premierminister Johnson sorgte mit der Aussage für Aufregung, dass B.1.1.7 wahrscheinlich auch mit einer höheren Sterblichkeitsrate verbunden sei.

                                          Diese Aussage wurde von dem wissenschaftlichen Beratungsgremium „Nervtag“ nun gestützt. In einer Auswertung von einem Dutzend Beobachtungs- und Modellstudien in Großbritannien hat sich demnach gezeigt, dass die Variante B.1.1.7 mit einem erhöhten Risiko für einen schweren und tödlichen Verlauf verbunden sein könnte. Auch in zwei weiteren Fallstudien wird über eine vermehrte Sterblichkeit berichtet: Die eine wird im Fachmagazin British Medical Journal vorgestellt, die andere im Fachblatt London School of Hygiene and Tropical Medicine. Sichere Angaben konnten jedoch nicht gemacht werden. Die Untersuchungen beziehen sich noch auf zu wenige Patienten für eine statistisch abgesicherte Aussage über den Verlauf von Infektionen mit unterschiedlichen Virenvarianten. Peter Horby, Professor für neu auftretende Infektionskrankheiten an der Universität Oxford und Vorsitzender von „Nervtag“ betonte jedoch, dass die bisherigen Analysen gezeigt hätten, dass die Sterberate, bei Personen mit der B.1.1.7-Variante höher sei als bei Personen mit anderen Virusvarianten. Dennoch benötige man Ergebnisse weiterer Studien, um ein klares Bild zu gewinnen.

                                          Eine zweite Mutation wurde bei genetischen Untersuchungen in Südafrika entdeckt. Das „European Center for Disease Prevention and Control“, ECDC, führt sie unter der Bezeichnung 501.V2. Auch diese Variante wurde inzwischen in anderen Ländern nachgewiesen, darunter Deutschland, Österreich Großbritannien oder Frankreich. In Südafrika ist diese Virusvariante inzwischen für die meisten Ansteckungen verantwortlich. Laut ECDC gibt es bislang keine Hinweise darauf, dass sie einen schwereren Krankheitsverlauf verursacht.

                                          Eine weitere Mutation wurde in Brasilien entdeckt. Wie die Gesundheitsbehörde mitteilte, ist die Variante nicht identisch mit der britischen oder der südafrikanischen Mutation. Wissenschaftler nehmen an, dass die brasilianische Variante des Virus ansteckender ist als die ursprüngliche Form – ähnlich wie die in Großbritannien und Südafrika entdeckten Mutationen. Außerdem scheinen sich etwa im brasilianischen Manaus Menschen mit der neuen Variante anzustecken, die bereits eine Corona-Infektion hinter sich haben. Das steigert die Befürchtung, dass die bisher entwickelten Impfstoffe gegen diese Mutation nicht ausreichend schützen.

                                          Große Besorgnis gibt es auch darüber, dass in Großbritannien erste Fälle der britischen Virus-Variante entdeckt wurden, die zusätzlich auch noch eine Genveränderung der südafrikanischen Viruslinie in sich tragen. Dadurch könnten diese Viren noch ansteckender sein und zudem Mehrfachinfektionen befördern, weil sich die neutralisierenden Antikörper nicht mehr so stabil an das Virus binden.
                                          Was bedeutet das für die Entwicklung der Pandemie?
                                          Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sehen ein Risiko in der mutmaßlich höheren Übertragbarkeit der Virusvarianten. Wenn sich mehr Menschen anstecken, könnte es in der Folge zu einer größeren Zahl von Krankenhausaufenthalten und Todesfällen kommen, etwa, weil sich auch mehr Angehörige von Risikogruppen infizieren. Das durch die Einschleppung der beiden bedenklichen Virusvarianten verursachte Risko sei deshalb als hoch einzustufen, schreibt das ECDC. Die Forschenden warnen außerdem vor einer Überlastung der Gesundheitssysteme in den jeweiligen Ländern.

                                          Auch Bund und Länder begründen die kürzlich beschlossene Verschärfung der Corona-Schutzmaßnahmen unter anderem mit dem Verweis auf die Mutationen des Virus, die man „mit Besorgnis“ betrachte. Demgegenüber verwies der Virologe Kekule darauf, dass die bestehenden Maßnahmen auch gegen eine ansteckendere Variante helfen würden – wenn sie denn konsequent umgesetzt würden. So sei die größere Ansteckungsgefahr wohl darauf zurückzuführen, dass es mehr Infizierte ohne Krankheitssymptome gebe und die Infizierten das Virus länger ausschieden. Kekule betonte, dass Maske und Abstand aber auch vor diesen Varianten schützen.

                                          In Großbritannien gibt es Hinweise darauf, dass die neue Mutante die bekannte Virusvariante verdrängt. Auch in Portugal ist sie inzwischen für einen großen Teil der Ansteckungen verantwortlich. In Deutschland wächst der Anteil der Variante an den Neuansteckungen stark an. Laut Gesundheitsminister Spahn gehen inzwischen über 20 Prozent aller Neuinfektionen mit dem Coronavirus auf die neue Variante zurück. Allerdings ist der Nachweis der Mutation nur möglich, wenn der Genpool des Virus vollständig analysiert wird. In Deutschland ist das nicht standardmäßig der Fall, wird aber nun vermehrt angestrebt.
                                          Benötigen wir neue Impfstoffe?
                                          Der Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer schützt offenbar auch vor den in Großbritannien und Südafrika entdeckten Varianten des Coronavirus. Das geht aus einer Laborstudie des Herstellers Pfizer und der University of Texas hervor, die auf Servern für Forscher im Internet veröffentlicht wurde. Eine Überprüfung der Ergebnisse durch unabhängige Wissenschaftler steht allerdings noch aus.

                                          Dass die Impfstoffe nun ihre Wirksamkeit einbüßten, sei nicht zu erwarten, schreibt DLF-Wissenschaftsjournalist Arndt Reuning in einem Kommentar. Es könnte sein, dass manche Antikörper an den mutierten Stellen des Virus weniger gut binden. Aber durch eine Impfung lerne das Immunsystem, den Erreger an verschiedenen Teilen zu erkennen. Und jenseits der Antikörper reagiere die Immunabwehr außerdem auch mit weißen Blutkörperchen auf Eindringlinge. Gerade dieser Arm des Immunsystems lasse sich von mutationsbedingten Veränderungen eines Erregers weniger stark beeindrucken.

                                          Pessimistischere Töne kommen dagegen aus Großbritannien. Verkehrsminister Shapps sprach von einer „sehr großen Besorgnis unter den Wissenschaftlern“, dass Impfstoffe auf die südafrikanische Variante des Virus nicht in gleicher Weise ansprechen könnten wie bei der Ursprungsform – ebenso wie bei der in Brasilien verbreiteten Mutante.

                                          Derzeit führt Biontech Tests mit der neuen Variante und seinem Impfstoff durch. Biontech-Gründer Sahin sagte auf einer Pressekonferenz, „dass die Immunreaktion durch dieses Vakzin auch mit dem neuen Virus umgehen kann“. Zudem lassen sich mRNA-Impfstoffe wie von Biontech oder Moderna an Mutationen anpassen. Ein solcher angepasster Impfstoff müsse dann allerdings neu zugelassen werden.

                                          Eine Studie der Universitäten Witwatersrand und Oxford ist bei dem der Wirksamkeit des Impfstoffs von AstraZeneca bei der südafrikanischen Variante zu einem anderen Ergebnis gekommen: Das Mittel bietet offenbar nur begrenzten Schutz. Daher wurden Impfungen in Südafrika mit dem Wirkstoff unterbrochen. Die WHO warnte jedoch davor, das Impfmittel von AstraZeneca vorschnell aufzugeben.
                                          Zuletzt geändert von bugsi; 21.02.2021, 00:09.
                                          Gilt es zu hören, sei der Erste. Sei der Letzte, wenn es zu reden gilt.

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