Immer wenn ich mich eingehender mit einer Sache beschäftigen möchte, suche ich zuerst in entsprechenden Foren. So hab ich mich vor meinem Teneriffaurlaub in diesem Forum umgesehen und wollte daher dem nächsten interessieren Besucher oder auch dem Alt-Forumianer wieder etwas zurück geben.
Ich war vom 8.-15.Juni 2013 auf Teneriffa und denke, dort ein relativ typisches Wetter für die Insel erlebt zu haben. Der Beobachtungszeitraum von einer Woche ist natürlich lächerlich gering als dass man daraus große Schlüsse ziehen könnte, das ist mir allerdings selber klar. Aber mit der Unbedarftheit eines Insel-Neulings versuch ichs trotzdem, die Residenten und die Stammgäste mögen es mir verzeihen.
Ich war bisher immer im Winter auf den Kanaren, - Gomera, Gran Canaria und Fuerteventura. Nie als Badeurlaub sondern immer zum Wandern oder Surfen (Wellenreiten), also alles Betätigungen bei denen man nicht zwingend Sonnenschein aber moderate Temperaturen benötigt. So auch dieses Mal auf Teneriffa, - auf dem Programm standen viele Wanderungen, Rennradfahren und Surfen. Ich hatte dabei drei Standorte: Für den Südwesten in Adeje, für den Norden Puerto de la Cruz und für den Süden/Südosten Santa Cruz.
Ich hatte natürlich gelesen, dass im Winter oft an der Nordseite in Höhenlagen über 600 Meter die Passatwolken hängen und das die Südwest- und Südseite die sonnensicherste Seite sei. Was mich allerdings etwas überraschte, war dass es auch im Sommer so zu sein scheint. Schon in La Caleta konnte ich gegen Nachmittag beobachten, dass sich vom Norden her um die Ecke bei Los Gigantes ein geschlossener Wolkenteppich näherte, der einem dann auch zuverlässig den Sonnenuntergang zersägt hat. Im Norden hingen am Hang eigentlich permanent die Passatwolken aber in ca. 900-1000 Meter, wie ich später beim Durchfahren in Richtung Teide bemerkte. Die Wolkendecke war ca. 300 Höhenmeter stark und die Sichtweite im Innern betrug dann auch nur 20 Meter, während das Thermometer vom 24 Grad auf Meereshöhe auf sportliche 13 Grad bei Nieselregen im Innern fiel. Auf über 1300 Meter dann wieder strahlender Sonnenschein und bis hoch zum Teide stieg die Temperatur dann wieder auf 20 Grad über den Lavafeldern sogar auf 24 Grad.
Auf Meereshöhe im Norden konnte man aber auch sonnige Phasen erleben, keine Frage. Nur mit dem Sonnenuntergang wurde es dann auch nur teilweise was, weil die Passatwolken wieder dazwischenkamen. Ein interessantes Phänomen fand ich die ?stehende Wolke? auf der Nordseite weit draussen im Meer. Es war ein Wolkenband, dass sich von Horizont zu Horizont erstreckte und sah aus wie eine eingefrorene, riesige Welle. Während des Tages bewegtet sie sich kein bischen, belegte aber einen relativ großen Teil des Himmels. Bei hohem Sonnenstand störte das natürlich nicht den Sonnenschein, aber da ja in 900 Metern Höhe die Passatwolken in den Hängen standen war der blaue Himmel nur ein breiterer Streifen. An einem Tag hingen dann die Passatwolken auch auf Meereshöhe und nieselten ihre feuchte Last ab. Mich störte das nicht, eher im Gegenteil, denn ich war an dem Tag surfen und da ist man über weniger UV-Last eher erfreut. Als Sonnenanbeter hätte es mich aber definitiv gestört, weil auch den restlichen Tag über nur eine bleierne Wolkendecke über den Orotavatal stand. In Gran Canaria hatte ich für so eine graue Wetterlage die Bezeichnung ?Panza del Burro? oder ?Eselsbauch? gehört.
Das stabilste Wetter gab es in Santa Cruz und dem ?echten? Süden. Eigentlich dauernd blauer Himmel und 26 Grad, - in Candelaria sogar 28 Grad. Auch ein Phänomen, dass ich dauernd im Südwesen und Norden gespürt hatte, - der andauernde, leichte aber kühle, im Schatten fast fröstelnd machende Wind, war weder in Santa Cruz noch in anderen Orten der Südseite zu spüren. Ich war noch einige Male zum Wandern an der Chumbre Dorsal und fand immer wieder den Inselnorden von einer dicken, dichten Wolkenschicht bedeckt, während der Süden völlig wolkenfrei war. An einer Stelle, bei der man in Richtung Anaga Gebirge sehen konnte war der Übergang direkt zu sehen: Linke Seite ? Nebelschwaden, Rechte Seite ? wolkenlos. Im Anagagebirge wäre ich auch gerne wandern gegangen, aber die waren vor lauter Passatnebel kaum auszumachen. Selbst La Laguna war dick von Wolken bedeckt plus Nieselregen, während einige Kilometer weiter in Santa Cruz das schönste Wetter war.
Fazit: Teneriffas Südwesten und Norden ist im Sommer keine Ecke für den Sonnenanbeter, der Sonnengarantie sucht (im Winter wahrscheinlich auch nicht). Der sollte eher an die Südküste oder ein paar hundert Kilometer weiter nach Agadir fahren, dort scheint die Sonne zuverlässigst wie ein Uhrwerk von morgens bis abends. Das heißt nicht, dass man im Südwestern und Norden nicht auch eine ordentliche Portion Sonne abbekommt. Nur halt nicht andauernd, garantiert.
Viele Grüße
Host
Ich war vom 8.-15.Juni 2013 auf Teneriffa und denke, dort ein relativ typisches Wetter für die Insel erlebt zu haben. Der Beobachtungszeitraum von einer Woche ist natürlich lächerlich gering als dass man daraus große Schlüsse ziehen könnte, das ist mir allerdings selber klar. Aber mit der Unbedarftheit eines Insel-Neulings versuch ichs trotzdem, die Residenten und die Stammgäste mögen es mir verzeihen.
Ich war bisher immer im Winter auf den Kanaren, - Gomera, Gran Canaria und Fuerteventura. Nie als Badeurlaub sondern immer zum Wandern oder Surfen (Wellenreiten), also alles Betätigungen bei denen man nicht zwingend Sonnenschein aber moderate Temperaturen benötigt. So auch dieses Mal auf Teneriffa, - auf dem Programm standen viele Wanderungen, Rennradfahren und Surfen. Ich hatte dabei drei Standorte: Für den Südwesten in Adeje, für den Norden Puerto de la Cruz und für den Süden/Südosten Santa Cruz.
Ich hatte natürlich gelesen, dass im Winter oft an der Nordseite in Höhenlagen über 600 Meter die Passatwolken hängen und das die Südwest- und Südseite die sonnensicherste Seite sei. Was mich allerdings etwas überraschte, war dass es auch im Sommer so zu sein scheint. Schon in La Caleta konnte ich gegen Nachmittag beobachten, dass sich vom Norden her um die Ecke bei Los Gigantes ein geschlossener Wolkenteppich näherte, der einem dann auch zuverlässig den Sonnenuntergang zersägt hat. Im Norden hingen am Hang eigentlich permanent die Passatwolken aber in ca. 900-1000 Meter, wie ich später beim Durchfahren in Richtung Teide bemerkte. Die Wolkendecke war ca. 300 Höhenmeter stark und die Sichtweite im Innern betrug dann auch nur 20 Meter, während das Thermometer vom 24 Grad auf Meereshöhe auf sportliche 13 Grad bei Nieselregen im Innern fiel. Auf über 1300 Meter dann wieder strahlender Sonnenschein und bis hoch zum Teide stieg die Temperatur dann wieder auf 20 Grad über den Lavafeldern sogar auf 24 Grad.
Auf Meereshöhe im Norden konnte man aber auch sonnige Phasen erleben, keine Frage. Nur mit dem Sonnenuntergang wurde es dann auch nur teilweise was, weil die Passatwolken wieder dazwischenkamen. Ein interessantes Phänomen fand ich die ?stehende Wolke? auf der Nordseite weit draussen im Meer. Es war ein Wolkenband, dass sich von Horizont zu Horizont erstreckte und sah aus wie eine eingefrorene, riesige Welle. Während des Tages bewegtet sie sich kein bischen, belegte aber einen relativ großen Teil des Himmels. Bei hohem Sonnenstand störte das natürlich nicht den Sonnenschein, aber da ja in 900 Metern Höhe die Passatwolken in den Hängen standen war der blaue Himmel nur ein breiterer Streifen. An einem Tag hingen dann die Passatwolken auch auf Meereshöhe und nieselten ihre feuchte Last ab. Mich störte das nicht, eher im Gegenteil, denn ich war an dem Tag surfen und da ist man über weniger UV-Last eher erfreut. Als Sonnenanbeter hätte es mich aber definitiv gestört, weil auch den restlichen Tag über nur eine bleierne Wolkendecke über den Orotavatal stand. In Gran Canaria hatte ich für so eine graue Wetterlage die Bezeichnung ?Panza del Burro? oder ?Eselsbauch? gehört.
Das stabilste Wetter gab es in Santa Cruz und dem ?echten? Süden. Eigentlich dauernd blauer Himmel und 26 Grad, - in Candelaria sogar 28 Grad. Auch ein Phänomen, dass ich dauernd im Südwesen und Norden gespürt hatte, - der andauernde, leichte aber kühle, im Schatten fast fröstelnd machende Wind, war weder in Santa Cruz noch in anderen Orten der Südseite zu spüren. Ich war noch einige Male zum Wandern an der Chumbre Dorsal und fand immer wieder den Inselnorden von einer dicken, dichten Wolkenschicht bedeckt, während der Süden völlig wolkenfrei war. An einer Stelle, bei der man in Richtung Anaga Gebirge sehen konnte war der Übergang direkt zu sehen: Linke Seite ? Nebelschwaden, Rechte Seite ? wolkenlos. Im Anagagebirge wäre ich auch gerne wandern gegangen, aber die waren vor lauter Passatnebel kaum auszumachen. Selbst La Laguna war dick von Wolken bedeckt plus Nieselregen, während einige Kilometer weiter in Santa Cruz das schönste Wetter war.
Fazit: Teneriffas Südwesten und Norden ist im Sommer keine Ecke für den Sonnenanbeter, der Sonnengarantie sucht (im Winter wahrscheinlich auch nicht). Der sollte eher an die Südküste oder ein paar hundert Kilometer weiter nach Agadir fahren, dort scheint die Sonne zuverlässigst wie ein Uhrwerk von morgens bis abends. Das heißt nicht, dass man im Südwestern und Norden nicht auch eine ordentliche Portion Sonne abbekommt. Nur halt nicht andauernd, garantiert.
Viele Grüße
Host
Kommentar