Spaniens Oberstes Gericht genehmigt Exhumierung des früheren Diktators Franco

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Spaniens Oberstes Gericht genehmigt Exhumierung des früheren Diktators Franco

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    #1

    Spaniens Oberstes Gericht genehmigt Exhumierung des früheren Diktators Franco

    Das Oberste Gericht Spaniens hat die Exhumierung und Umbettung der sterblichen Überreste des früheren Diktators Francisco Franco genehmigt. Das Gericht wies die Berufung von Francos Angehörigen gegen die Exhumierung am Dienstag einstimmig zurück. Spaniens geschäftsführender Ministerpräsident Pedro Sánchez begrüßte das Urteil. Seine Regierung will die sterblichen Überreste umbetten, weil Francos monumentales Mausoleum bei Madrid seit Jahren eine Pilgerstätte für Rechte und Rechtsextreme ist.
    Die spanische Regierung wollte Francos Gebeine ursprünglich bereits im Juni exhumieren und umbetten, jedoch hatten die Richter den Plan auf Antrag von Francos Nachfahren zunächst gestoppt. Nun aber genehmigten sie diesen in der Hauptverhandlung.
    "Wir erleben heute einen großen Sieg der spanischen Demokratie", schrieb Sánchez im Online-Dienst Twitter. "Die Entschlossenheit, das Leid der Opfer der Franco-Ära wiedergutzumachen, war immer das Leitbild für das Handeln der Regierung."
    Die Familie Francos will dagegen weiter Widerstand leisten: Ihr Anwalt Felipe Utrera Molina kündigte im spanischen Fernsehen an, "alle zur Verfügung stehenden Rechtsmittel" vor dem Verfassungsgericht oder dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte auszuschöpfen. Ähnlich äußerte sich ein Sprecher der Francisco Franco Foundation: "Wir werden unseren Rechtsstreit bis zum Ende fortsetzen, damit Franco dort bleibt", sagte Juan Chicharro Ortega.
    Das Urteil am Dienstag war das erste in einer Reihe von insgesamt vier Berufungen gegen den Plan der Regierung. Wie ein Gerichtssprecher signalisierte, war es wohl aber die entscheidende: Es sei "vorhersehbar", dass die Richter in den verbleibenden drei Fällen ein ähnliches Urteil fällen würden.
    Über die Umbettung der Gebeine Francos wird in Spanien schon seit langem gestritten. Sein monumentales Mausoleum im Valle de los Caídos (Tal der Gefallenen) nordwestlich von Madrid, das der Diktator selbst bauen ließ, ist seit Jahren eine Pilgerstätte für Rechte und Rechtsextreme. Die Regierung will seine Überreste daher in einem kleineren Familiengrab außerhalb von Madrid neu beisetzen.
    Spaniens Vize-Regierungschefin Carmen Calvo hatte am Montag kritisiert, es sei "unerklärlich" und eine "Demütigung, den Diktator immer noch an einem verherrlichten Ort zu haben". Dieser Zustand sei mit der Demokratie nicht vereinbar. "Es gibt keinen einzigen anderen (europäischen) Diktator, dessen (Überreste) unter Bedingungen wie Franco in Spanien aufbewahrt werden", sagte Calvo.
    Der Umgang mit der Franco-Diktatur spaltet Spanien bis heute. Franco war als Sieger aus dem Bürgerkrieg von 1936 bis 1939 zwischen seinen rechten Putschisten und den Anhängern der republikanischen Regierung hervorgegangen; er hielt sich bis zu seinem Tod 1975 an der Macht.

    https://www.arte.tv/de/afp/neuigkeit...ktators-franco

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    #2
    Gut, dass Carmen Luisa Castro nicht mehr alcaldesa von Güímar ist, die wollte die ollen Knochen ja in Ihrer Gemeinde haben als Touristenattraktion.....
    Heute draufgekommen, warum im IKEA Pfeile am Boden sind - es ist ein Einrichtungshaus

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      #3
      Exhumierung diese Woche.....

      Es geht jetzt doch schneller als angenommen. Nachdem der Vatikan verkündet hat, dass man sich raushalten will, hat auch der Prior des Benediktiner-Klosters - Hausherr des "Valle de los caidos" verkündet, dass es keinen Widerstand geben wird.

      Was vielen nicht klar ist, dass es die Diskussion um die alten Knochen nur gibt, weil dort seit den 50ern, auch Gefallene des Bürgerkrieges der Republik bestattet wurden & die Anlage von Zwangsarbeitern errichtet wurde.

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        #4
        Am Donnerstag wird gebuddelt
        Heute draufgekommen, warum im IKEA Pfeile am Boden sind - es ist ein Einrichtungshaus

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          #5
          Das Wort "Exhumierung" geht mir quer runter.

          Das sagt doch, wörtlich genommen, dann jemand aus der Erde wieder ausgebuddelt wird. Franco ist aber nicht "beerdigt", sondern in einem Sarkophag beigesetzt worden.

          Als Friedrich der Große vor einigen Jahren aus einem Hohenzollern-Grab nach Potsdam "umgebettet" wurde, hat man ihn auch nicht "exhumiert". Es gab sogar ein Foto, wie er nach mehreren hundert Jahren in seinem Zink-Sarg noch aussah.

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            #6
            Wortklauberei....

            Zitat von pajaro Beitrag anzeigen
            Das Wort "Exhumierung" geht mir quer runter.

            Das sagt doch, wörtlich genommen, dann jemand aus der Erde wieder ausgebuddelt wird. Franco ist aber nicht "beerdigt", sondern in einem Sarkophag beigesetzt worden.
            https://www.google.es/search?authuse...iz.wait5QqySL4

            Zunächst wird in Spanien kaum jemand beerdigt, sondern im "Nicho" beigesetzt. Heißt aber auch "entierro". Neben der Umbettung gibt es viele andere Gründe Tote zu exhumieren, z.B. bei Krimnalfällen oder in der Archäologie.

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              #7
              https://www.spiegel.de/politik/ausla...a-1293016.html

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                #8
                Zu viel Brimborium um eine 44-jährige Mumie.
                ******************************************

                ?

                Nein, nichts Neues !

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                  #9
                  Francos Grab als Pilgerstätte für Rechte oder als Touristenattraktion?

                  Der Mann hat Hunderttausende Menschenleben auslöschen lassen. Und jetzt dieses Brimborium, das von Steuern bezahlt wird?

                  Die ollen Knochen einfach verbrennen und die Asche ins Meer schütten.
                  Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte.
                  Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen.
                  Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.
                  Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.
                  Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.

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                    #10
                    jeder Verbrecher hat auch unschuldige Angehörige, da kann man mit den Überresten nicht so umgehen wie mit Müll
                    Er hat aber auch eine gute Seite, er hat sich vom 2. Weltkrieg herausgehalten, und so vielleicht Millionen Spanier den Kriegstod erspart
                    (Ich bin trotzdem kein Anhänger von Franco)
                    Hrüße von Heribert

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                      #11
                      Exhumierung abgeschlossen.....

                      Zitat von rayfaro Beitrag anzeigen
                      Es geht jetzt doch schneller als angenommen. Nachdem der Vatikan verkündet hat, dass man sich raushalten will, hat auch der Prior des Benediktiner-Klosters - Hausherr des "Valle de los Caidos" verkündet, dass es keinen Widerstand geben wird.

                      Was vielen nicht klar ist, dass es die Diskussion um die alten Knochen nur gibt, weil dort seit den 50ern, auch Gefallene des Bürgerkrieges der Republik bestattet wurden & die Anlage von Zwangsarbeitern errichtet wurde.
                      Heribert, ich glaube dass Sie Recht haben. Wir müssen hier im Forum die spanische langjährige Diskussion nicht wiederholen. Die Familie Francos hat sich nach den Signalen aus dem Vatikan auch abgefunden. Es ging ja auch nicht mehr um die alten Knochen, sondern um die Pilgerstätte der Faschisten & die Kathedrale als Mausoleum. Der heutige Prior des Klosters ist ein junger Mann. Mal sehen wie die kath. Kirche aus diesem alten Mist raus findet.

                      Eine Anmerkung zum Vergleich Francos mit Friedrich dem Großen, die Exhumierung & Umbettung betreffend. Fand ich ziemlich daneben. Die Entfernung der Überreste Stalins aus dem Lenin-Mausoleum in Moskau, als Beispiel wäre passender.

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                        #12
                        Zitat von Mayerhofer Beitrag anzeigen
                        Er hat aber auch eine gute Seite, er hat sich vom 2. Weltkrieg herausgehalten
                        Hrüße von Heribert
                        Ich habe mich mit der Thematik nie wirklich beschäftig aber da würde ich so nicht mitgehen.
                        Zum einen hat er Hilter für die Legion Condor fürstlich bezahlt. Und zwar mit Lebensmitteln. Vor allem Viehzeug. Böse Zungen behaupten das man zeitweise, mehr oder weniger alles was mehr als zwei Beine hatte und nicht bellte nach Deutschland verfrachtet hat.
                        Zum anderen war die strategische Lage Spaniens im 2WK derart herausragend das jede Handlung genauso wie jede unterlassene Handlung aktiv den Ausgang des Krieges in Europa beeinflusst hat. Stellen wir uns einfach mal vor Franco wäre in Gibraltar einmarschiert und hätte es besetzt. Das wäre ihm ein Leichtes gewesen und GB hätte kaum eine Möglichkeit gehabt das zu verhindern. Sie hätten auf einen Schlag die Kontrolle und vielleicht sogar den Zugang zum Mittelmeer verloren. Der Suezkanal wäre für sie nutzlos geworden bzw. nicht mehr zu kontrollieren gewesen und mit absoluter Sicherheit hätte GB ohne wirkungsvolle Nachschubmöglichkeiten auch den Afrikafeldzug verloren. Musolinis Abenteuer in Griechenland und Afrika wären ohne Allierte Unterstützung vermutlich anders ausgegangen und eine Invasion Italiens wäre nur schwer denkbar gewesen. usw. usw.
                        Das kann man noch weiterspinnen; was hätte ein von D gewonnener Afrikafeldzug für die Levante bedeutet und die dort lebenden Menschen. Wie hätte sich diese Entlastung der Wehrmacht auf den Kriegsverlauf an den anderen Fronten ausgewirkt und wie wäre mit diesem materiellen und personellen Zugewinn die Landung in der Normandie ausgegangen und wären dann die ersten A-Bomben auf Hamburg und Berlin gefallen?
                        Die Folgen sind eigentlich kaum abschätzbar. Also war auch sein Nichthandeln ein aktiver Eingriff in das Kriegsgeschen. Und das muß ihm auch absolut bewußt gewesen sein! Den Anderen Kriegsteilnehmern allerdings auch.
                        Die Frage ist ob er einfach nur mehr Weitsicht hatte als der Rest seiner "Kollegen" oder ob er einen Deal mit den Allierten hatte von dem keiner was weiß. Hätte er an den Erfolg Hitlers geglaubt hätte er sich mit diesem, da bin ich mir absolut sicher, in der Mitte von Frankreich getroffen. Das Muster ist ja aus Polen bekannt und da waren die Handelnden eigentlich Erzfeinde.
                        Fakt ist das Spanien das einzige faschistische Regime hatte das den 2Wk überlebte. Und das soger sehr lange.
                        Zuletzt geändert von luigi; 29.10.2019, 16:45.

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                          #13
                          Schnee von vorgestern.....

                          Zitat von luigi Beitrag anzeigen
                          Ich habe mich mit der Thematik nie wirklich beschäftigt aber da würde ich so nicht mitgehen.
                          Können Sie schon. Hitler hätte gern Gibraltar kassiert. Das hat Franco verweigert, weil es den Kriegseintritt bedeutet hätte. Insoweit hat Herr Mayerhofer Recht. Die Legion Condor bestand aus Deutschen & Italienern & ist an Hitlers Geburtstag (April 1939) in spanischen Uniformen in Berlin mitmarschiert. Da war der Bürgerkrieg vorbei. Ab 1941 gab es die Division Azul aus spanischen Freiwilligen, in deutschen Uniformen.
                          Die alliierte Invasion in Nord-Afrika war in frz. Marokko & die Vichy-Franzosen haben sich nicht groß gewehrt.
                          Nach dem Krieg hat den Amis die Lüge, dass die spanische 2. Republik kommunistisch war gereicht, zum Überleben der faschistischen Diktatur

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                            #14
                            @rayfaro

                            ich wollte damit eigentlich sagen das Franco sich zwar nicht am Krieg aktiv beteilligt hat (im Sinne von schießen und dem Einsatz von Truppen) aber sich keinesfalls herrausgehalten hat. An den Beispielen der Lebensmittellieferungen an Deutschland und auf der anderen Seite zB. das Stillhalten in der Gibraltarfrage hat er sehr wohl die Geschehnisse beeinflusst. Und das sicher nicht zu knapp. Er hat sich also nicht herausgehalten sondern durch handeln oder im zweiten Beispiel durch nichthandeln Gewichte in der Waagschale verteilt.
                            Zuletzt geändert von luigi; 29.10.2019, 18:54.

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                            • Schriftgröße
                              #15
                              Spanische Geschichte....

                              ....sollte man nicht ohne vernünftige Quellen behandeln. Geht es um die Frage, ob es Franco gelungen ist Hitler über den Tisch zu ziehen? Oder wie viel Orangen gab es für die Bombardierung von Guernica?

                              https://www.welt.de/geschichte/zweit...b-hielten.html

                              Mit der Frage, wie mit den Gebeinen des Diktators umgegangen wird & was mit dem "Valle de los Caidos" geschieht, hat das nichts mehr zu tun. Diese Probleme müssen heute bewältigt werden.

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                                #16
                                Wochenblatt heute....

                                https://www.wochenblatt.es/spanien/l...ncisco-franco/

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                                  #17
                                  Zitat von Mayerhofer Beitrag anzeigen
                                  jeder Verbrecher hat auch unschuldige Angehörige, da kann man mit den Überresten nicht so umgehen wie mit Müll
                                  Er hat aber auch eine gute Seite, er hat sich vom 2. Weltkrieg herausgehalten, und so vielleicht Millionen Spanier den Kriegstod erspart
                                  (Ich bin trotzdem kein Anhänger von Franco)
                                  Hrüße von Heribert

                                  Wieviele Menschen im spanischen Bürgerkrieg umgekommen sind, weiß man nicht genau. Die Schätzungen schwanken stark. Im Zuge von Kampfhandlungen werden ungefähr zwischen 100.000 und 200.000 Menschen ihr Leben gelassen haben.

                                  Doch dieser blutige Konflikt forderte zahlreiche Todesopfer abseits der Schlachtfelder. Es gab sowohl auf nationalistischer als auch auf republikanischer Seite Terror und Säuberungsaktionen. Die Säuberungen der Republikaner hatten oftmals antiklerikalen Charakter; zahllose Priester und Nonnen wurden von ihnen grausamst ermordet. Nach dem Sieg der Nationalisten setzten diese wiederum blutige Strafgerichte ein. Dazu kamen noch, daß die Argrarproduktion Spaniens kriegsbedingt um mehr als 20%, die Industrieproduktion um mehr als 30% gesunken war. Diese Zahlen wiegen umso schwerer, wenn man bedenkt, daß Spanien auch vor dem Krieg ein am europäischen Standard gemessen armes Land war. Die Folge des wirtschaftlichen Zusammenbruches war ein großes Leid in weiten Teilen der Bevölkerung und der Angriff eines Feindes, der wahrscheinlich mehr Menschen dahinraffte als die deutschen Bomben: der Hunger. Wenn man also alle Opfer zusammenzählt, gleich ob solche der Kampfhandlungen, der Säuberungen, des Hungers etc., kommt man wohl auf über 1 Mio. Getötete.

                                  http://horvath.members.1012.at/span.htm

                                  Es werden doch auf den Kanaren immer noch Gräber gefunden, Gebeine mit Loch im Schädel, in Stollen oder alten Brunnen.....

                                  Franco war also auch gegenüber der eigenen Bevölkerung kein "Kind von Traurigkeit"
                                  Heute draufgekommen, warum im IKEA Pfeile am Boden sind - es ist ein Einrichtungshaus

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                                    Wochenblatt heute....

                                    https://www.wochenblatt.es/kanarisch...-der-diktatur/

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