Viele Leute scheinen homogenisierte Milch mit ungekuehlt haltbarer Milch zu verwechseln. Nur echte Roh- oder Vorzugsmilch ist nicht homogenisiert.
Diese Milch ist aber auch unbehandelt und wird keiner Erhitzung ausgesetzt.
Dafür rahmt sie auf. Das heißt es bildet sich an der Oberfläche eine natürliche Fettschicht, die der normale Konsument fast immer als Mangel ansieht.
Pasteurisierte Frischmilch ist heute aus diesem Grund immer homogenisiert.
Allerdings ist diese Milch die am schonendsten behandelte am Markt erhältliche Variante.
Normalerweise wurde früher mit 74 bis 78 Grad Celsius pasteurisiert. Die heutige
ESL - extended shelf life Milch wird weitaus höher erhitzt oder auch ultrafiltriert,
darf sich aber trotzdem Frischmilch nennen. Durch die höheren Temperaturen sind bestimmte Naehrstoffe nicht mehr verfügbar und der Geschmack wird definitiv verändert. Die Haltbarkeit wird durch diese Prozeduren verlängert.
Verbraucher und Handel wollen es wohl so.
„It´s not the big that eat the small
But rather the fast that eat the slow“
Zu beachten ist noch die Keimzahl in der (Frisch)Milch.
Bis 100 000 Keime = gute Qualität
Über 100000 normale Qualität. Trinkwasser bis zu 10 Keime
Mastitis sorgt für die größte Verkeimung
In zahlreichen Supermärkten im Süden findet man seit kurzem uht (ultrahoch erhitzte) Milch neben der pasteurisierten Frischmilch im Kühlregal stehen.
Dem Kunden wird meiner Meinung nach damit suggeriert, das es sich um kühlpflichtige Frischware handelt zumal die Verpackung der normalen bekannten Frischmilch in Deutschland entspricht. Der Preis dieser H-Milch liegt aber nicht im Preisrahmen der lang haltbaren Milch, sondern auf dem Niveau der hier wesentlich aufwändiger zu produzierenden und daher teureren frischen Milch.
Das ist Verbrauchertäuschung in Reinkultur.
Es ist für Skandinavier aber auch den meisten Engländer wohl nicht nachzuvollziehen, warum ?nicht normale? Milch gekühlt werden sollte.
Dort ist haltbare Milch vielfach nicht zu vermarkten.
„It´s not the big that eat the small
But rather the fast that eat the slow“
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