Am 1.Weihnachtsfeiertag zog es mich zum fotografieren
an unseren „Hausstrand“ Playa San Marcos.
Es waren, wie erhofft, nicht sehr viele Menschen am Strand,
sodass ich in Ruhe meinen kleinen Fotoauftrag erledigen konnte.
1.San Marcos.jpg
Einer freundlichen canarischen Dame namens Mari verdanke
ich die rechtzeitige Flucht vor einer Riesenwelle, die mich
und die Camera überschütten wollte;
einem vergnügten Hund verdanke ich sehr amüsante Momente,
als er in die Fluten hüpfte und dabei Hund & Herr sichtlich einen
riesigen Spass hatten.
2.Hund.jpg
Beim Plaudern mit Mari höre ich ein stetes Klopfen, das zu einem
Mann gehört, der unterhalb der Mauer einen Vulkanstein bearbeitet
und ihm ein Gesicht gibt.
Neugierig klettere ich zu ihm runter und bewundere seine Arbeit.
3. Manuel.jpg
Er will wissen, ob ich Ahnung von den bildenden Künsten habe-
ja, habe ich- ich male.
Und was ?
Vorwiegend nackte Frauen.
Da leuchten seine Augen: Frauen SIND Kunstwerke !
Er will irgendwo, irgendwann meine Bilder sehen.
Wir philosophieren ein wenig über die Kunst, ohne Profit
künstlerisch tätig zu sein.
Sein Sohn erklärt mir, Manuel „lässt sich nicht gerne mit Blumen bewerfen“.
Er nenne sich nicht Künstler, nur einer, der mit Hammer und Meissel arbeite.
Auf meine Frage, ob er mir den Stein verkaufe, antwortet er mit einem entschiedenen NEIN.
Er verkauft seine Steine nicht.
Aber er könnte ihn mir schenken, sobald er fertig sei,
was ich wiederum ablehne...
Da packt er unverzüglich Hammer & Meissel zusammen,
schultert den Stein und befielt mir, mit zukommen.
Wohin ?
Ins „Hotel reja“, zu seinen Steinen. ( Hotel Gitter)
Aha.
Ich folge ihm die Treppen hinauf an die Strasse, an ein blaues Eisengitter,
das ich schon hundertmal im vorbeigehen gesehen,
aber nie einen Blick hinein geworfen hatte.
Er entriegelt das Schloss und öffnet das Tor.
Ich komme aus dem Staunen nicht mehr raus.
Ein in die Felsen gehauener Schuppen der besonderen Art.
Unbeschreiblich.
Ich schaue alles an, fotografiere mit seiner Genehmigung munter drauf los,
bleibe länger an einem behauenen Stein stehen, der an der Mauer hängt.
Manuel beobachtet mich wohl sehr genau, nimmt diesen Stein von der Wand und überreicht ihn mir.
4.Hotel Reja.jpg
Was der kostet? Nichts. Er will kein Geld.
Manuel hat eine kleine Rente, das reicht für Essen & Trinken.
Der Strand, die Steine, die Sonne sind kostenlos.
Er will wissen, warum ich einen englischen Namen habe,
er hat 19 Jahre in Australien gelebt, er spricht noch etwas englisch.
Dann nimmt er wortlos mein Steinherz , signalisiert ein „komm mit !“
und geht neben seinem Schuppen ein paar Stufen hoch auf die Terrasse
eines verschlossenen Restaurants.
Er schliesst das Gitter auf, zieht es zur Seite und präsentiert nicht ohne Stolz
noch mehr seiner Werke in dem verlassenen Lokal, das mit den skurrilsten Deko-Elementen vollgestopft ist...
5.Kneipe.jpg
Vor fünf Jahren verstarb seine Frau, er musste das Lokal aufgeben.
Ein italienischer Pächter entpuppte sich als Taugenichts,
der wusste nicht einmal wie man espaguetis kocht, also flog er raus.
Es ist komplett eingerichtet, uralte schwarz-weiss-Bilder
(San Marcos anno dazumal) zieren die Theke.
Eine geräumige Küche mit allem Drum&Dran.
Er hätte gerne einen deutschen Pächter, ein Gastronom, ordentlich und sauber.
Fin.
Manuel will mich zum Essen einladen, er hat noch Stockfischreste, die muss er nur aufwärmen...
Ich lehne dankend ab, erkläre ihm, dass ich schon viel zu lange weg bin,
ich nehme das steinerne Herz und verspreche, am Dienstag mit einem Geschenk wieder zu kommen.
6.Impressionen.jpg
Was für ein eigenwilliger, beglückender Weihnachtstag !
an unseren „Hausstrand“ Playa San Marcos.
Es waren, wie erhofft, nicht sehr viele Menschen am Strand,
sodass ich in Ruhe meinen kleinen Fotoauftrag erledigen konnte.
1.San Marcos.jpg
Einer freundlichen canarischen Dame namens Mari verdanke
ich die rechtzeitige Flucht vor einer Riesenwelle, die mich
und die Camera überschütten wollte;
einem vergnügten Hund verdanke ich sehr amüsante Momente,
als er in die Fluten hüpfte und dabei Hund & Herr sichtlich einen
riesigen Spass hatten.
2.Hund.jpg
Beim Plaudern mit Mari höre ich ein stetes Klopfen, das zu einem
Mann gehört, der unterhalb der Mauer einen Vulkanstein bearbeitet
und ihm ein Gesicht gibt.
Neugierig klettere ich zu ihm runter und bewundere seine Arbeit.
3. Manuel.jpg
Er will wissen, ob ich Ahnung von den bildenden Künsten habe-
ja, habe ich- ich male.
Und was ?
Vorwiegend nackte Frauen.
Da leuchten seine Augen: Frauen SIND Kunstwerke !
Er will irgendwo, irgendwann meine Bilder sehen.
Wir philosophieren ein wenig über die Kunst, ohne Profit
künstlerisch tätig zu sein.
Sein Sohn erklärt mir, Manuel „lässt sich nicht gerne mit Blumen bewerfen“.
Er nenne sich nicht Künstler, nur einer, der mit Hammer und Meissel arbeite.
Auf meine Frage, ob er mir den Stein verkaufe, antwortet er mit einem entschiedenen NEIN.
Er verkauft seine Steine nicht.
Aber er könnte ihn mir schenken, sobald er fertig sei,
was ich wiederum ablehne...
Da packt er unverzüglich Hammer & Meissel zusammen,
schultert den Stein und befielt mir, mit zukommen.
Wohin ?
Ins „Hotel reja“, zu seinen Steinen. ( Hotel Gitter)
Aha.
Ich folge ihm die Treppen hinauf an die Strasse, an ein blaues Eisengitter,
das ich schon hundertmal im vorbeigehen gesehen,
aber nie einen Blick hinein geworfen hatte.
Er entriegelt das Schloss und öffnet das Tor.
Ich komme aus dem Staunen nicht mehr raus.
Ein in die Felsen gehauener Schuppen der besonderen Art.
Unbeschreiblich.
Ich schaue alles an, fotografiere mit seiner Genehmigung munter drauf los,
bleibe länger an einem behauenen Stein stehen, der an der Mauer hängt.
Manuel beobachtet mich wohl sehr genau, nimmt diesen Stein von der Wand und überreicht ihn mir.
4.Hotel Reja.jpg
Was der kostet? Nichts. Er will kein Geld.
Manuel hat eine kleine Rente, das reicht für Essen & Trinken.
Der Strand, die Steine, die Sonne sind kostenlos.
Er will wissen, warum ich einen englischen Namen habe,
er hat 19 Jahre in Australien gelebt, er spricht noch etwas englisch.
Dann nimmt er wortlos mein Steinherz , signalisiert ein „komm mit !“
und geht neben seinem Schuppen ein paar Stufen hoch auf die Terrasse
eines verschlossenen Restaurants.
Er schliesst das Gitter auf, zieht es zur Seite und präsentiert nicht ohne Stolz
noch mehr seiner Werke in dem verlassenen Lokal, das mit den skurrilsten Deko-Elementen vollgestopft ist...
5.Kneipe.jpg
Vor fünf Jahren verstarb seine Frau, er musste das Lokal aufgeben.
Ein italienischer Pächter entpuppte sich als Taugenichts,
der wusste nicht einmal wie man espaguetis kocht, also flog er raus.
Es ist komplett eingerichtet, uralte schwarz-weiss-Bilder
(San Marcos anno dazumal) zieren die Theke.
Eine geräumige Küche mit allem Drum&Dran.
Er hätte gerne einen deutschen Pächter, ein Gastronom, ordentlich und sauber.
Fin.
Manuel will mich zum Essen einladen, er hat noch Stockfischreste, die muss er nur aufwärmen...
Ich lehne dankend ab, erkläre ihm, dass ich schon viel zu lange weg bin,
ich nehme das steinerne Herz und verspreche, am Dienstag mit einem Geschenk wieder zu kommen.
6.Impressionen.jpg
Was für ein eigenwilliger, beglückender Weihnachtstag !
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