Was essen die denn da ?

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    #1

    Was essen die denn da ?

    Wer mal in einer der Nachbarschaftsbars ( wie unsere Eckkneipen ) aufmerksam die Leute drumherum beobachtet, um örtliche Eigenheiten zu studieren, der kann schon mal gesehen haben, was das Foto unten zeigt:

    Kennen wir doch die typischen Appetitmacher zur Anregung des Getränke-Konsumes, wie Cacahuetes (Erdnüsse), Aceitunas (Oliven), Queso ( Käsehäppchen ) oder was auch immer, der hat sie vielleicht auch schon gesehen, leicht gesalzen, erfüllen sie den Wunsch des Wirtes:

    Wer weiß, wie sie heißen ? ( Ich weiss es )

    Und was verbirgt sich hinter ihrem Namen aus dem Volksmund ?
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    #2
    ich glaube es ist gekochter Mais.
    Wir bekommen das immer in unserer Guachinche als kleine Vorspeise mit dem Wein auf den Tisch gestellt.
    Man isst aber nur das innere.
    Etwas an knabbern, und dann die Frucht heraus drücken.
    Schmeckt eigentlich recht gut.

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      #3
      Früchte der Lupine:

      https://de.wikipedia.org/wiki/Wei%C3%9Fe_Lupine

      Eine Art Hülsenfrucht, nach dem Kochen in Salzwasser verbleiben sie in dieser Form. Man beisst sie an einer Seite ein und drückt dann den essbaren, weichen Kern wie beim Kirschkernschnippen heraus, direkt in de Mund.

      https://de.wikipedia.org/wiki/Wei%C3%9Fe_Lupine

      Die Canarios nennen sie auch "Chochos".

      Das ist eigentlich ein unanständiger Name !
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        #4
        Und die machen durstig? Durch das kochen in Salzwasser oder von Natur aus?
        Liebe Grüße vom Micha

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          #5
          Nur des Salzes wegen.

          Altramuces ist der geläufige Name.
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            #6
            Nun ja, vielleicht sollen sie tatsächlich den Getränkekonsum anregen, eine Renditeberechnung würde ich trotzdem nicht anstellen wollen. Etliche Barbesucher halten sich an einer Pulle Bier 2 Stunden fest. Die goldenen Zeiten vieler Bars sind lange vorbei.

            Das Thema ist trotzdem interessant, ich selbst hab lange Zeit die soziale Funktion der Bars ziemlich verkannt, war auch nicht so mein Ding, da hineinzuschlendern...

            Fakt ist aber, das in Bars persönliche Bekanntschaften entstehen und auf dieser Basis auch Geschäftsbeziehungen. Nun ja, vielleicht nicht gerade in jeder Bar, aber da muss man halt ein bisserl rumprobieren.

            Unterhält man sich mit den Besitzern oder eingemieteten Wirten, so kann man viel erfahren, was sich seit Beginn der "Krise" geändert hat. Die All-in-Angebote haben offenbar auch negativ auf die Bars gewirkt, einfach weil viele Touris nicht mehr so viel nach draußen gehen, und das merkt man auch im Hinterland...
            ...

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              #7
              Aus eigener Erfahrung, und aus der von anderen Bekannten und Verwandten, konstatiert die "Zurückhaltung" der kanarischen Klein-Gastronomien, die sich verglichen zu der vom spanischen Festland bekannten Freigibigkeit, in dem Bestreben zur Promotion ihres Geschäftes sehr zurückhalten: sie scheinen Pfennigfuchser zu sein, oder die Bräuche auf dem Festland nicht zu kennen.

              Dort gibt es in den Tascas und Bars oder Cafeterias die Appetitmacher gratis, nicht nur ein Schälchen "Kikos" oder Cacahuetes, sondern oft richtige Tapas, wie die bekannten "Montaditos" etwa ( ein Zipfelchen schmackhaftesten Steaks auf getoasteter Weißbrotscheibe ), weiß der Wirt doch, daß der Kunde mit weiterem Konsum darauf einsteigt, was wiederum den Umsatz ankurbelt.

              Da sind die Canarios eben etwas "verknöchert", um nicht zu sagen, Schotten.

              Wie von SanLorenzo4 gesagt, diese Bars sind der soziale Treffpunkt der Einheimischen, und, was hervorsticht, sind es hier die "Machos", die klatschen und tratschen, was man sonst mehr den Frauen unterstellt.

              Auch ist hier des Standard-Thema der "Futbol", der "Balónpie", danach die Lohn-Preis-Spirale und die Komunalpolitik.

              Und hier ist auch der Punkt, wo man als "Guiri" die ersten sozialen Konakte entablieren kann, mit Leichtigkeit, denn wenn sie einen radebrechenden Extranjero bereit finden Konversation einzugehen, kommt man oft nicht mehr weg, oder erst nach Stunden mit kräftig Promille auf dem Hacken !
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                #8
                Lupinen habe ich mal im Glaß gekauft, weil ich dachte das wäre Mais. Ich fand das Zeug furchtbar, auch nachdem ich es noch etwas gekocht habe (vielleicht nicht lange genug?). Auch geröstet war es nichts.

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                  #9
                  Die im SM im Plastikbeutel kaufen, sind in Salzlake eingelegt.

                  Beutel auf, ins Schälchen und los: keine weitere Zubereitung.

                  Entweder sie schmecken Einem ( weil mal was Anderes zum TV-Schauen ), oder sie schmecken Einem nicht.
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                    #10
                    Stimmt, die Tapas in den ganz normalen Cafeterias in Madrid und Barcelona waren immer klasse, oder aber auch die richtigen Tapa Bars, unendliche Auswahl für teilweise nur 1 Euro pro Tapa
                    Heute draufgekommen, warum im IKEA Pfeile am Boden sind - es ist ein Einrichtungshaus

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                      #11
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                      Mehr goodies würden vermutlich nur die Kosten in die Höhe treiben. Naja, man sollte mal drüber nachdenken. Vielleicht werde ich noch Barberater, grins.

                      Jedenfalls hab ich einem Kneipier kürzlich vorgerechnet, dass die Kosten für sein Pay-TV (die wohl unabhängig vom Umsatz erhoben werden) sich nicht in Mehrgewinn niederschlagen. Vielmehr hab ich den Eindruck, dass die Fernsehfussballgucker eher die Plätze für mehrkonsumierende Gäste blockieren.

                      Bei VK-Preisen von 1 Euro pro Pulle Cerveza und 0.60 für nen Cortado bleibt halt auch nix hängen...
                      Zuletzt geändert von SanLorenzo4; 11.12.2015, 22:11.
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                        #12
                        Ein böser Brite hat diese Art Kneipe mal "Nativ-Bar" genannt. Richtig ist, dass man auch als Guiri sehr schnell ins Gespräch kommt, wenn man die übliche Lautstärke erträgt. Es sind die Läden, die morgens als Erste öffnen. Canarios trinken vor der Arbeit dort ihren Café. Später wird dort gefrühstückt & auch zu Mittag gegessen. Nachmittags & Abends Treffpunkt wie beschrieben. Mit dem gravierenden Wandel, der durch das Rauchverbot kam. Vor den Kneipen eine laute Rauchertruppe, die dort nicht viel verzehrt. Da stellt sich auch mancher hin, ohne Getränk. Irgendwann gibt der Wirt auf, weil die Beschwerden wegen Lärm nerven & gelegentlich wegen der Multas teuer sind.

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                          #13
                          Mir fällt jedenfalls auf, dass die meisten Canarios ihre angetrauten Damen zu Hause lassen, wenn sie in die Bar gehen. Machen die Damen dann Kaffeekränzchen? Auf der Halbinsel scheint das anders zu sein, man geht wohl zusammen... das kenne ich aber nur vom Hörensagen...

                          Jedenfalls hab ich in den letzten Wochen einige brauchbare Tips bekommen können und auch dem einen oder anderen bei einem Problemchen helfen können. Oft aber wiederholen sich die Geschichten, die einem helfen zu verstehen, warum viele hier einfach nur ein den Tag reinleben...

                          Obwohl die Nationalwahl kurz bevorsteht, hab ich das nicht so sehr als Thema wahrnehmen können. Wenn man das Thema anspricht, ist die Reaktion zumeist ein pauschales Abwatschen sämtlicher Politiker...

                          A propos, was gibts denn Eurerseits für Prognosen? Ok, ist ein anderes Thema...
                          ...

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                            #14
                            Wahlen....

                            @SanLorenzo4 Obwohl die Nationalwahl kurz bevorsteht, hab ich das nicht so sehr als Thema wahrnehmen können. Wenn man das Thema anspricht, ist die Reaktion zumeist ein pauschales Abwatschen sämtlicher Politiker...
                            A propos, was gibts denn Eurerseits für Prognosen? Ok, ist ein anderes Thema...

                            Doch Kubde hat das Thema angeschnitten. Das FORUM ist wohl nicht interessiert. Habe heute Morgen vom RBB folgenden Bericht gehört:
                            http://www.inforadio.de/programm/sch...12/229203.html

                            Hoffe der Link funktioniert. So sehe ich das auch. Niemand weiß was kommt. Für mich läuft es auf eine Minderheitstegierung der PP hinaus. Mal sehen ob die Prognose stimmt.
                            Zuletzt geändert von rayfaro; 13.12.2015, 15:37.

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                              #15
                              Die innereuropäische politische Entwicklung bietet da keine eindeutige Option auf den möglichen Ausgang der Wahlen in Spanien, ist man sich hier der wachsenden gegenläufigen Resultate in den Ländern bewusst, die letztens eine Wahltätigkeit vorliegen hatten.

                              Als schlechte Beispiele werden anerkannt aus Ungarn, Dänemark, Polen und nun aus Frankreich, ist Letzteres unmittelbar als Nachbarland betroffen und dessen innere Stimmung nach Spanien herüberschwappt.

                              Die Perspektive der jüngeren spanischen Bevölkerung auf die "revolutionären" neuen Aspirantenparteien stehen der der seniorialen ältern Bevölkerungsschicht gegenüber, die konservativ verunsichert weiter in dasselbe Fettnäpfchen zu treten beliebt.

                              So ist weiterhin alles offen, wie es eigentlich schon vor den vorangegangenen Wahlen in diesem Lande war: nichts genaues weiss man nicht ?
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                                #16
                                Mal wieder zurück zum Eingangsthread:

                                Was kommt dieses Jahr wieder auf den spanischen "bunten Teller" an Heiligabend, und auch schon vorher ?

                                Die "Polvorones", wo der Name schon verheisst, worum es sich handelt. Es sind diese staubigen ( Polvo = Staub ) Schmalzgebäcke, die man gerne mag, vielleicht auch liebt, oder eben auch nicht:

                                https://de.wikipedia.org/wiki/Polvor%C3%B3n

                                https://www.google.es/search?q=polvo...5iA4gQ_AUIBigB

                                Eingewickelt wie ein Bonbon in leichtes Seidenpapier, öffnet man diese Envoltur, hat man meistens schon das Maleur: sie zerfallen, zerbröseln, meistens auf die Hosenbeine, wenn man gerade sitzt !

                                Hat man nichts zu trinken parat, ist man schlecht beraten, wenn man so ein Dingens einfach so trocken vertilgen will: es bildet sich im Munde ein gefährlicher fettiger Klumpen und droht einem mit dem Ersticken - schnell an den Wasserhahn und was hinterherkippen, die Erlösung naht ?

                                Hat man aber den Dreh heraus, kann man diese Kalorienbomben echt ans Geniessen bekommen, zumal es sie in variierten Geschmacksrichtungen gibt.

                                Jeder hat wohl unter den uns bekannten traditionellen Weihnachts-Süßigkeiten Vorlieben oder Kontras - ich mag z. B. keine Pfeffernüsse.

                                Und unter den typisch spanischen Spezialitäten keine "Peladillas", die sind mir zu hart.

                                Aber, es bleiben ja die "Turrones", die haben wir hier ja schon in den Vorjahren besprochen.
                                Zuletzt geändert von LaTorre; 13.12.2015, 16:31.
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                                  #17
                                  Ich kann gerne noch die eine oder andere spanische Spezialität probieren. Gerade das Zeug zu Weihnachten oder das meiste Gebäck allgemein ist aber nicht mein Fall, oder ich hatte bis jetzt eher Pech. Turron schmeckt ganz gut, wenn man das teure kauft, so richtig aus Mandelmasse + Honig(?). Ich bleibe aber eher bei deutschem Stollen, Lebkuchen etc. aus dem Lidl. Maronen (Esskastanien) könnte man noch positiv erwähnen, der Mercadonna hat aber echt schon welche verkauft die innen nur eine verschimmelte Masse waren. Sollte man vielleicht echt nur kaufen wenn die Saison ist bzw. gerade angefangen hat.

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                                    #18
                                    Mal zu ursprünglichen Frage:
                                    Was essen die denn da?
                                    Und was verbirgt sich hinter ihrem Namen aus dem Volksmund?
                                    Das Wort chocho bezeichnet die in Salzlake eingelegten Kerne der Lupine. Sprachlich stammt es vom andalusisch-romanischem Wort ¹ó¹, ab, das wiederum auf das lateinische salsus = gesalzen zurückgeht. Dabei wurde das l zu einem u, dann zu au und später zu einem o vokalisiert.


                                    Dadurch, dass die chochos (früher) eine beliebte Leckerei für Kinder waren, wurde das Wort auch zu einer Bezeichnung für kleines Naschwerk ganz allgemein, sei es nun süß oder salzig.


                                    Andererseits gibt es im peruanischen Vokabular ein Wort chuchu, das angeblich aus dem Quechua stammt und die Samen einer Pflanze namens Tarhui bezeichnet, einer Leguminosenart mit essbaren Kernen, die eingelegt wurden, um sie weniger bitter zu machen. Allerdings ist nicht geklärt, ob das Zufall ist, oder ob einfach das Wort chocho dort für etwas ähnliches verwendet wurde und nun für ein Quechua-Wort gehalten wird.


                                    Die ?unanständige? Bedeutung rührt daher, dass die Lupinenblüte aus zwei gegenüberliegenden Blütenblättern besteht, die sich öffnen. Aus diesem Grund bezeichnet das Wort chocho auch die weibliche Vulva, allerdings gilt es als ziemlich vulgär, weshalb oft auch der Diminutiv chochito verwendet wird.


                                    Das Adjektiv chocho dagegen steht in Spanien für senil, in Kolumbien für vernarrt, verliebt und in Argentinien und Uruguay für glücklich.


                                    Ganz unabhängig von den vorigen Erklärungen ist, dass in El Salvador die Bewohner von Nicaragua als chochos bezeichnet werden, vielleicht wegen der Bedeutung des Adjektivs. In Nicaragua dagegen ist chocho ein Ausruf, der Verblüffung, Bewunderung oder Erstaunen bezeichnet, erstaunlicherweise parallel zum spanischen co?o.


                                    Fazit für alle: Man achte sehr wohl darauf, von wem, wann und in welchen Zusammenhang das Wort chocho verwendet wird!

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                                      #19
                                      Bestens erklärt !

                                      So kommt man hinter die Verborgenheiten einer einem fremden Sprache.
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