schiffsverkehr bei pdlc?

[neuhier]

hallo an alle,

eine frage beschäftigt mich: warum sehe ich auf dem meer vor puerto de la cruz keinerlei schiffe? es heißt doch "puerto". klar, es gibt wohl einige fischer, die so früh morgens wieder in den hafen kommen, dass ich sie nicht sehe, wenn ich aufstehe. aber ich habe in den (zugegeben noch wenigen wochen) hier in puntillo del sol noch kein einziges schiff gesehen.

in santa und vom hotel abama aus (bei adeje) konnte man jeden tag zig schiffe aller größenordnungen sehen. klar, die fähren gehen wohl nur von santa und lc aus, aber warum ist das so?

kann es sein, dass das orotavatal mal durch einen riesigen erdrutsch entstand und der schutt sozusagen noch vor pdlc am meeresboden liegt und es für schiffe schwer macht in den hafen einzufahren? die topografie von pdlc sieht zumindest so aus. vielleicht kann nur ein boot mit wenig tiefgang dort hin? ansonsten fällt mir einfach keine logische erklärung ein.

bei den vielen touristen wären doch ausflugsschiffe geradezu ein bombengeschäft.

vielleicht könnt ihr mir da weiterhelfen, es gibt ja viele mitglieder hier, die sich sehr gut auskennen mit den örtlichen gegebenheiten. auf jeden fall danke im voraus.

[Neandertaler]

hallo an alle,

eine frage beschäftigt mich: warum sehe ich auf dem meer vor puerto de la cruz keinerlei schiffe? es heißt doch "puerto". klar, es gibt wohl einige fischer, die so früh morgens wieder in den hafen kommen, dass ich sie nicht sehe, wenn ich aufstehe. aber ich habe in den (zugegeben noch wenigen wochen) hier in puntillo del sol noch kein einziges schiff gesehen.

in santa und vom hotel abama aus (bei adeje) konnte man jeden tag zig schiffe aller größenordnungen sehen. klar, die fähren gehen wohl nur von santa und lc aus, aber warum ist das so?

kann es sein, dass das orotavatal mal durch einen riesigen erdrutsch entstand und der schutt sozusagen noch vor pdlc am meeresboden liegt und es für schiffe schwer macht in den hafen einzufahren? die topografie von pdlc sieht zumindest so aus. vielleicht kann nur ein boot mit wenig tiefgang dort hin? ansonsten fällt mir einfach keine logische erklärung ein.

bei den vielen touristen wären doch ausflugsschiffe geradezu ein bombengeschäft.

vielleicht könnt ihr mir da weiterhelfen, es gibt ja viele mitglieder hier, die sich sehr gut auskennen mit den örtlichen gegebenheiten. auf jeden fall danke im voraus.

Hallo @neuhier,
keine Erklärung, sondern nur eine Äußerung, an die ich mich erinnere, als wir 1999 hier das Haus im Norden mit Hilfe eines Maklers suchten. Auf seine Frage, welche Kriterien für uns wichtig seien, kam ganz schnell von uns: "Meerblick - unbedingt!" Er schmunzelte, ließ sich Zeit mit der Antwort und sagte dann:
"Ja,ja, der Meerblick - ich lebe jetzt seit 25 Jahren in Tacoronte,habe ein Haus mit Meerblick; sie glauben ja gar nicht, wiiiiieeeee langweilig das ist - 1x pro Woche die Fähre, 1-2 Fischerboote nur durch ein Fernglas zu sehen - und that´s it - keine Bewegung, nichts zu sehen!!"
Trotzdem fasziniert mich der Blick auf´s Meer immer wieder, die Weite und die unterschiedlichen Wellenbewegungen - auch ohne Schiffe.
Gruß Neandertaler

[neuhier]

hallo neandertaler,

mir geht es wie dir - wellen und weite finde ich auch faszinierend. vor allem LIEBE ich die brandung. auch die ständig unterschiedlichen farben des wassers sind sagenhaft. deshalb liebe ich unsere wohnung direkt an der steilküste. man hört nichts außer der brandung und ein paar vögeln.

langweilig ist unser blick aber auf keinen fall, wir sehen teide, meer und die gesamte küste von el caleton bis buena vista vom balkon und jedem zimmer aus. auch nachts ist der blick ein traum, das lichtermeer ist sagenhaft

bitte nicht falsch verstehen: ich beklage das nicht, dass keine schiffe zu sehen sind, ich VERSTEHE es nur nicht. hat natürlich auch sein gutes: ein öltanker wird dort nicht alles verseuchen KÖNNEN.

[LaTorre]

Es war einmal und ist nicht mehr.

Das ist "Puerto de la Cruz", einst ein von Handelsschiffen besucht, weil die innerinsulären Landstrassen nicht vorhanden waren, so wie heute. So wurden merkantile Güter für den Norden der Insel, unabhängig vom Hafen in "Santa Cruz", direkt dorthin und von dort her behandelt.

Durch die wegen Kostenersparnis notwendig gewordene Verlagerung allen Güterverkehres nach SC, und weil dort sich alles konzentrierte, auch die Teibstoffversorgung der nun Petrolbetriebenen Schiffe durch die Raffinerie und der angewachsenen Lagerungsanforderungen für Gebrauchsgüter nahe der "Hauptstadt Santa Cruz", entfiel nach und nach das, was Du vermisst.

So etwa ging es auch mit "Garachico", wesentlich kleiner, aber dort gab es Fähr/Postbetrieb mit "La Palma", was auch wegfiel.

Und, die Nordküste ist zum Atlantik hin offen, wesentlich rauherer Wellegang, der oft den damals Seglern, später Dampfschiffen, das Manövrieren schwer machte.

Aller Schiffsbetrieb, mit Ausnahme der wenigen Fischkutter oder Barken, spielt sich im ruhigeren interinsulären Meeresbereich ab, den Ost- und Südküsten.

Nachzulesen bei Geschichte:
http://de.wikipedia.org/wiki/Puerto_de_la_Cruz

[neuhier]

muchas gracias la torre.
jetzt verstehe ich es !!!!!

aber wie gesagt: ich vermisse es nicht, es erstaunte mich nur.
speziell bei DEM städtenamen.

[Ulrich]

Fragen zum Schiffsverkehr etc. wurden ja schon von meinen Vorschreibern beantwortet.

Hier siehst du wie es im Hafen vor dem Aufstehen aussieht
http://www.forumteneriffa.de/tenerif...e-la-cruz.html



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[neuhier]

super schöne bilder - danke ulrich. bist ja früh dafür aufgestanden.
kann man denn den frisch gefangenen fisch auch direkt bei den fischern im hafen kaufen?
wenn ja, ab welcher uhrzeit ungefähr?

hätte ich auch nicht gedacht, dass sie morgens rausfahren.
gibt noch viel für mich zu entdecken hier auf tenerife.

[Mantonus]

Wie hier von LaTorre schon berichtet wurde, diese Seite der Insel mit der z.T. sehr starken Brandung macht Hafen-Ein-und Ausfahrten zum Problem. Das sieht man auch bei der neuen Marina von Garachico, die meiner Meinung nach eine Fehlinvestition ist, zumal nach Angaben von Einheimischen der Wellenbrecher falsch gesetzt worden sein soll
Es gibt ja auch starke Ambitionen lokaler Interessenten und Politiker, in Puerto eine neue Marina zu errichten.
Ich würde mein Segelboot niemals in einem Hafen auf der Nordseite stationieren, da kann es einem passieren, dass die Einfahrt wochenlang nicht risikofrei passierbar ist.

Mantonus

[neuhier]

hätte ich nicht gedacht, dass der wellengang im norden sich so sehr von dem im süden unterscheidet. ist ja aber schon total logisch, dass das meer zwischen den inseln eher ruhiger ist. wird ja dann fast zum binnenmeer. für segler ist der norden dann wohl nicht der richtige ort.
ich hab mir den norden zum wohnen ausgesucht, weil ich ein absoluter garten- und pflanzenFANATIKER bin. in der hinsicht bin ich "auf der richtigen seite".

[lagarto66]

Die Küste vor Puerto ist sehr steil, also kein Problem wegen des Tiefgangs großer Schiffe, sondern eher - wie auch an anderen Küstenabschnitten - ein Problem, dort überhaupt eine Mole bauen zu können.

La Torre hat die frühere Rolle Puertos ja schon angedeutet. Das war von Anfang an, seit der Verschüttung des Hafens von Garachico eine Notlösung für die Nordküste; denn außer vorher bei Garachico gab es auf der ganzen Insel keine natürlichen Buchten, die man als Hafen benutzen konnte. Der Gütertransport zwischen dem Orotavatal und Sta. Cruz brauchte vor der Erfindung von Lkw und dem Bau der Kraftverkehrsstraße (=heutige TF-217) mehrere Tage. Da war das Verladen auf Schiffe günstiger. Zudem wurden von wenigen Ausnahmen abgesehen seit der Eroberung der Insel im 15. Jh. die Orte weiter im Inneren der Insel gegründet, um bei Piratenüberfällen außerhalb der Reichweite der Schiffsgeschütze in Sicherheit zu sein. Wo immer es möglich war, mit Booten ins Wasser zu gelangen, wurden unterhalb dieser sicheren Siedlungen kleine Buchten als "Hafen" genutzt. Entsprechend finden wir heute noch Ortsnamen "Puerto de ..." z.B. Güimar, Santiago usw. und ursprünglich auch Puerto de la Orotava, welches nach Erringung der kommunalen Selbständigkeit in Puerto de la Cruz umbenannt worden ist. Puerto war in der Tat früher ein wichtiger "Hafen", der auch von größeren Schiffen (bezogen auf die damals üblichen Schiffsgrößen) angelaufen wurde. Die legten aber dort überwiegend bis in die Mitte des vergangenen Jahrhunderts nicht an. Die kleine Mole an der heutigen Plaza de Europa unterhalb des Ayuntamiento wurde erst im 20. Jh. gebaut, als der Schiffsverkehr schon immer mehr von Sta. Cruz übernommen worden war. Die Segel- und Dampfschiffe ankerten im Tiefwasser und lagen dort auf Reede. Die kleinen Boote aus dem Hafen besorgten den Personen- und Stückgutverkehr zwischen Ufer und Schiffen.

An der kleinen Mole legten nur noch Frachtschiffe an. Der untere Teil des heutigen Ayuntamiento war bis in die 1970er eine Lagerhalle der Reederei Yeoward, in der Bananen vor dem Verladen verpackt worden sind.

(Grüßle aus dem Nordschwarzwald. Endlich hat es aufgehört zu schneien, ist aber immer noch sehr kalt.)

[neuhier]

danke auch dir lagarto, sehr interessant.
finde es toll, was ihr hier alles wisst.
da kann ich noch jede menge lernen. an tenerife interessiert mich einfach ALLES.

bin übrigens gerade selber im nordschwarzwald
aber ca. 250m über PF - in 560m höhe.
hast recht, es ist SAUKALT. heute waren es max: 0,2 grad plus. deshalb freue ich mich auch schon so sehr auf die kommenden winter, die ich dann in puntillo del sol verbringen darf.
ab 28.4 bin ich wieder für (leider nur 10 tage) auf meiner trauminsel.

[Kaleika]

Entlang des Hafens von PdlC bis zum Norden der Insel, haben wir keinen Schiffsverkehr, weil die Unterstroemung zu stark ist. Auch Fischerboote fahren deshalb nur die naeheren Fangplaetze an.
Desgleichen Meeressaeuger- gibt es hauptsaechlich auf der anderen Inselseite.

[lagarto66]

bin übrigens gerade selber im nordschwarzwald
aber ca. 250m über PF - in 560m höhe.

Da sind wir vermutlich nicht weit voneinander entfernt. Bin in 500m Höhe über PF.

[lagarto66]

Entlang des Hafens von PdlC bis zum Norden der Insel, haben wir keinen Schiffsverkehr, weil die Unterstroemung zu stark ist. Auch Fischerboote fahren deshalb nur die naeheren Fangplaetze an.
Desgleichen Meeressaeuger- gibt es hauptsaechlich auf der anderen Inselseite.

Die Unterströmung war offensichtlich für den Schiffsverkehr kein wirkliches Problem. Damit konnten die damaligen Seeleute zurecht kommen. Heutige sollten das bei besserem Schiffsmaterial ebenso können. Für kleinere Boote, die mit Angeln oder Netzen arbeiten, können solche Strömungen aber schon ein Problem sein - aber nur wenn sie Material außenbords und in der entsprechenden Tiefe haben.

[neuhier]

hey lagarto,

wahrscheinlich wohnen wir noch im selben neschd?
engelsbrand?

[lagarto66]

Noi, Büchenbronn!

[neuhier]

krass - da schau ich gerade drauf - von grunbach aus.
dann mal schönen feierabend herr nachbar.

[lagarto66]

danke, gleichfalls! Frau Nachbarin

[Jurgen B]

Die Unterströmung war offensichtlich für den Schiffsverkehr kein wirkliches Problem. Damit konnten die damaligen Seeleute zurecht kommen. Heutige sollten das bei besserem Schiffsmaterial ebenso können. Für kleinere Boote, die mit Angeln oder Netzen arbeiten, können solche Strömungen aber schon ein Problem sein - aber nur wenn sie Material außenbords und in der entsprechenden Tiefe haben.

Und deswegen wundert es mich schon seit Jahren, dass noch niemand auf die Idee gekommen ist, Ausfluege von Peurto aus anzubieten. Richtung Garachico, zum Beispiel, das boete sich mit dem neuen Hafen wohl an. Und Schiffe in der entsprechenden Groessenordnung habe ich an der Mole auch schon gesehen.

[Ulrich]

kann man denn den frisch gefangenen fisch auch direkt bei den fischern im hafen kaufen?
wenn ja, ab welcher uhrzeit ungefähr?

Habe die Fischer noch nicht gefragt.
Eine Einkaufsmöglichkeit gibt es im Geschäft der "Cofradia de pescadores" http://www.granpoderdedios.org/home_22153.htm , im alten Zollgebäude am Hafen.
Als ich dort mal reinschaute war allerdings leider der dort angebotene Fisch schon mindestens zwei Tage tot.


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