schiffsverkehr bei pdlc?

[Mantonus]

Einfahrt bei Brandung, siehe dieses Beispiel:

http://www.voilesetvoiliers.com/croi...s-incroyables/

So erginge es einem öfters in Garachico, aber auch in der neu geplanten Marina von PdlC wäre es sicher nicht viel besser.

Das ist eben das Problem mit Häfen auf der Nordseite, wie hier schon mehrmals besprochen.

[lagarto66]

In erster Linie wird es wohl wieder an Unorganisiertheit, Desinteresse und sonstiger Vetternwirtschaft, auf der man sich immer noch ganz gemütlich auf dem eigenen finanziellen Polster ausruhen kann, liegen, dass Projekte nicht umgesetzt werden, die evtl. dazu beitragen könnten, sanften, nachhaltigen Tourismus zu beleben. Ich glaube, von Puerto aus gäbe es genügend Nachfrage, auch die Nordwestküste entlangzuschippern oder beispielsweise Inselrundfahrten zu organisieren.
Der Vetternsumpf auf den Inseln ist einfach noch zu wenig selbst von der Krise betroffen, als dass die Verantwortlichen schneller handeln würden. Die letzten Jahre konnte man mit Hilfe von gewaltigen EU-Subventionen recht gut leben, das wird nun anders und es sind Überlegungen gefragt, wie man die Insel beleben kann, ohne sie weiter zu zerstören.

Das ist sicherlich eine der Hauptursachen. Hinzu kommt noch, dass die Pläne für Puerto zu Zeiten entstanden sind, in denen der Tourismus in Puerto auf Wachstumskurs war. Das hat sich längst in den Süden verlagert mit der Folge, dass dort mehr Geld für den Ausbau der Infrastruktur, unter anderem der Bau neuer Häfen, hereinkam. Puerto ist seit Jahrzehnten derartig abgehängt und klamm, dass an die Realisierung dieser alten Pläne gar nicht zu denken war. Nur, realistischerweise diese an die negative Entwicklung anzupassen, ging aus parteipolitischen Gründen nicht.

Aktuell sind die Kosten für das Hafenprojekt mit 70 Millionen Euro veranschlagt, eine Summe, die weder die Kommune noch die Inselregierung stemmen können. Man ist derzeit in Verhandlungen mit potentiellen Investoren aus Barcelona und von den Inseln, die dieses Projekt gegen Gewährung einer dreißigjährigen Verwaltungskonzession verwirklichen sollen. Ob das jetzt eine gute Lösung sein wird und nicht am Ende das nächste Finanzdebakel droht, werden wir nicht entscheiden können. Aber wenn man sieht, was anderswo aus solchen PPP-Projekten rausgekommen ist, darf man etwas beunruhigt sein.

[lagarto66]

Einfahrt bei Brandung, siehe dieses Beispiel:

http://www.voilesetvoiliers.com/croi...s-incroyables/

So erginge es einem öfters in Garachico, aber auch in der neu geplanten Marina von PdlC wäre es sicher nicht viel besser.

Das ist eben das Problem mit Häfen auf der Nordseite, wie hier schon mehrmals besprochen.

Wobei die Wellensituation zumindest im Sommer in Garachico oft wesentlich heftiger ist als in Puerto.

Dass der Hafen dort unattraktiv ist, hängt aber nicht nur mit dem Wellengang zusammen. Das war in jeder Hinsicht die unausgegorene Idee eines später erfolgreichen Bürgermeisterkandidaten, der seinen Mitbürgern buchstäblich das Blaue vom Himmel herunter versprochen hat. Da wollte niemand die Einwände hören, weil jeder etwas vom versprochenen Wohlstand abbekommen wollte. In Puerto ist nicht nur die Infrastruktur anders als in Garachico, man könnte dort vermutlich auch keine Wahl mit dem Hafenprojekt gewinnen.

[Mantonus]

Dazu vermute ich, dass man hohe EU-Förderungen verbaut hat, so wie es auch im Mittelmeer bei vielen z.T. unwirtschaftlichen Marinas passiert ist.
Einfach haarsträubend, wie viele Millionen Euro auf diese Weise fehlinvestiert wurden.
Aber das macht ja nichts , denn nicht die großmäuligen EU-Politiker finanzieren das, sondern alle EU-Bürger über die Steuern....

[Condor]

Garachico ist allerdings ausschließlich als Yachthafen ausgebaut worden, das soll ja wohl hoffentlich nicht heißen, dass von Vornherein klar war, dass ein Anlegen von Yachten aufgrund des Wellenganges gar nicht oder nur eingeschränkt möglich ist. In diesem Fall müsste man ja tatsächlich von ausschließlicher Vergeudung von EU-Fördermitteln und vom Größenwahn einiger Kommunalpolitiker ausgehen.
In einem Artikel des kanarischen Wochenblattes war auch zu lesen, dass es bis jetzt nicht einen einzigen Interessenten gibt, der sich für die Betreibung des neuen Hafens beworben hat. So schlummert dieser weiterhin vor sich hin und ist vielleicht (hoffentlich nicht) in einigen Jahren als Investitionssünde zu besichtigen, die lautlos verfällt ohne je in Betrieb gegangen zu sein (in Puerto fällt mir dazu übrigens gerade das hochsubventionierte Klärwerk ein, was eher den Sinn einer Attrappe darstellt).
Die Bedingungen, unter welchen kleinere Schiffe in einem Hafen anlegen können oder nicht, sind ja wohl das Primäre, was zu berücksichtigen ist. So faktenlos geplant kann doch eigentlich gar kein Entwurf sein - oder doch?

Hier der link zum Artikel im Wochenblatt:

http://www.wochenblatt.es/1000003/10...2/article.html

[Mantonus]

Wenn man ein Millionenprojekt rein politisch aus der Taufe hebt, ohne die geringste Ahnung von entsprechenden Wirtschaftlichkeitsberechnungen zu haben, grenzt das an verbrecherisches Handeln: Wer bei einem Bankraub ein paar tausend Euro erbeutet, geht dafür viele Jahre in den Knast.
Wer als Politiker Millionen in den Sand setzt, muss sich persönlich keine Sorgen machen.
Das ist der Fehler im System!!
Jeder, der teure Fehlentscheidungen zu verantworten hat, müsste mit einem Teilentzug seines Einkommens und auch seiner Altersversorgung bestraft werden können, nur dann werden die ihre Entscheidungen endlich nach den richtigen Kriterien ausrichten, also alles genauestens durchchecken, bevor unterschrieben wird.
Wie kann man denn so dümmlich vorgehen, wie in Garachico: zuerst Millionen verbauen (womöglich auch noch mit einem falsch gesetzten Wellenbrecher) und anschließend erst nach Betreiber und Infrastruktur-Mietern suchen.
Dilettantismus pur!!!
Ich werde diesen, so wie auch andere ähnliche Fälle im Mittelmeer (Süditalien, Griechenland), einem EU-Juristen zur Kenntnis bringen (Verwandtschaft).
Vielleicht kommt man in Brüssel endlich mal zum Schluss, dass Förderungen doch viel genauer zu prüfen sind, bevor sie genehmigt werden.
Geld der EU-Bürger zum Fenster raus zu werfen, wird in Zukunft immer weniger akzeptiert werden, dessen darf man sich sicher sein.

[lagarto66]

Wir sollten im Sinne des Themas nicht zu intensiv bei Garachico verweilen; denn in Puerto sollen der Planung zufolge auch Großschiffe anlegen. Die gehen aber mit Wellen ganz anders um als Jachten. In Garachico wurde darauf spekuliert, Reiche und ihre Jachten anzulocken, was wiederum durch noch zu bauende Shopping-Viertel mit Luxus-Unterkünften für die Snobiety unterstützt werden sollte. Die ersten Straßen dazu sind längst oberhalb des neuen Hafens gebaut, die Häuser lassen auf sich warten. Ich frage mich immer, welcher Millionär seinen im Mittelmeer liegenden Pott nach Tenerife zum Einkaufen schippert, wenn sich für ihn das Leben eigentlich in ganz anderen, längst in diese Rolle hineingewachsenen Zentren abspielt. So etwas baut man nicht aus der Retorte, das braucht lange Entwicklung. Das hätte erkennen können, wer das erkennen wollte, in Garachico, Sta. Cruz, Madrid und Brüssel.

Mit Puerto hat das insofern aber dann doch zu tun, als auch hier auf zahlungskräftige Schiffspassagiere spekuliert wird, die jede Menge Geld da lassen sollen. In welchen Geschäften usw. eigentlich? Puertos Infrastruktur ist darauf gar nicht vorbereitet, und leider gibt es auch jede Menge akuten Verbesserungsbedarfs, als dass man überhaupt Mittel hätte, vorsorglich hochklassigen und hochpreisigen Unternehmen der Weg nach Puerto attraktiv zu machen.

[Condor]

Das hemmungslose Fördern sinnloser Objekte mit EU-Mitteln ist glücklicherweise per 2013 erst einmal vorbei - da lief die erste Förderungsrunde für die meisten Projekte erst einmal aus.
Aufgrund der zwischenzeitlich eingetretenen Finanzkrise bleibt zu hoffen, dass neu beantragte Projekte zukünftig genauestens geprüft werden, bevor sie Fördermittel erhalten.

[gerardo]

Es gibt Licht am Horizont: Die Araber kommen!
"Diario de Avisos" schrieb am 12.09.2012:

Empresas de Emiratos Árabes se interesan por el puerto deportivo

Los petrodólares árabes asoman en la ciudad turística. Tal es así que varias empresas de Emiratos Árabes Unidos, ..., se interesan por el proyecto de construcción del futuro puerto deportivo, pesquero y comercial de Puerto de la Cruz, actualmente en concurso de licitación, con un presupuesto de 70 millones de euros.

Tanto el director general de Puertos del Gobierno de Canarias, Juan José Martínez, como el alcalde del municipio, Marcos Brito (CC), confirmaron a DIARIO DE AVISOS esta información, que sitúa a la infraestructura portuaria dentro de los objetivos de las potentes y emergentes empresas árabes.

El responsable regional asegura que “un importante grupo de inversores han puesto sus miras en Tenerife, más concretamente en la ciudad turística, demostrando lo atractivo de un concurso que se amplió seis meses más”. Además, a?ade, han “contactado con intermediarios de los grupos interesados, pero todavía directamente con ellos no; el interés es real”, afirmó.

Das Interesse ist real...
Warten wir's ab.

[Jurgen B]

Mit Puerto hat das insofern aber dann doch zu tun, als auch hier auf zahlungskräftige Schiffspassagiere spekuliert wird, die jede Menge Geld da lassen sollen. In welchen Geschäften usw. eigentlich? Puertos Infrastruktur ist darauf gar nicht vorbereitet, und leider gibt es auch jede Menge akuten Verbesserungsbedarfs, als dass man überhaupt Mittel hätte, vorsorglich hochklassigen und hochpreisigen Unternehmen der Weg nach Puerto attraktiv zu machen.

Bis dahin kann sich das ja noch aendern.

[Mantonus]

@ gerardo

Wäre ja perfekt, wenn die Ihr Geld locker machen würden, aber da bin ich skeptisch.
Die sind ja auch nicht dumm, sie werden das ganze durchrechnen und dann erst entscheiden.
Ob es dann doch noch dazu kommen wird?

[Ulrich]

Es gibt Licht am Horizont: Die Araber kommen!
"Diario de Avisos" schrieb am 12.09.2012:

Das Interesse ist real...
Warten wir's ab.

Das ist doch schon längst überholt.

Gerade vor ein paar Tagen wurden die erfolgten Bewerbungen (Araber waren wohl keine dabei) auf die Ausschreibung für unzureichend erklärt und das Projekt wurde auf unbestimmte Zeit vertagt.
http://eldia.es/2013-04-04/norte/1-c...judicacion.htm



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