in unserem Haus.
Eine kleine Ziege hat sich laut jammernd in unser Herz und Heim geschlichen. Ich war müde, hatte viel gearbeitet und ließ grad alle Knochen auf dem Terassenstuhl haengen. Da kamen klaegliche Jammerlaute aus den Steinen unter der Carretera. Eigentlich gibt es da nur einen Ca?a- Urwald, Rhizinusriesen, wilde Tauben und Ratten. Grosse Ratten. Ich ging den Schreien nach, an der Estanke vorbei, am Rohr lang, rutschte an der Mauer herunter in den kleinen Barranco und schaute in den zugewachsenen Durchgang. Es schrie lauter unter dem Tunnel der grossen Strasse. Dann ploetzlich, erkannte ich eine kleine Ziege im Halbdunkel. Das Klagen wurde leiser. Mir fiel nun ein, dass ich das eigentlich bereits gestern gehoert hatte, aber nicht wusste was es war. Dachte schliesslich dass ein trauriges, weinendes Kind ueber den Fussgaengerweg gezogen wurde. Jetzt wusste ich es besser. Lange weisse Ohren, dunkles Fell, staemmige Beinchen, ein kleiner, schwarz brauner Schwanz. Neugierig schaute es in meine Richtung, kam naeher, Ein kleiner, weisser Haarkranz sass wie ein Kroenchen ueber zwei winzigen Hornern. Ich musste lachen. Catalunya! Die Geschichte der Hausziege meines Gurus fiel mir ein: sie wurde der Familie geschenkt, um die Kinder mal richtig satt zu bekommen, als der Vater in Amerika versuchte Fuss zu fassen. Gregorio taufte sie damals Catalunya- so wie hier die Ziegen heissen- falls sie heissen. So wie hier die Hunde Luna heissen. Ab diesem Augenblick war Schluss mit Kochtopf. Kueche, Patio und Garten war Catalunyias neues zu Hause.
Jetzt lockte ich das kleine Wesen, es kam naeher, wir meckerten uns leise an. Aber als es neben mir war, wusste nicht wie ich es die Mauer hoch bekommen sollte, dann an dem langen Wasserrohr entlang. Anfassen liess es sich auch nicht. Weit und breit war Niemand zu sehen, dem es gefehlt haette. Der Schaefer mit der grossen Harde war auch schon etliche Tage vorher vorbei gezogen. Jetzt war ja bald Ostern, die Kitzen wuerden gut schmecken….
Da kam unser Jeep, mein Guru und unser Katerfreund in den Hof gefahren. Schnell waren die Jungs bei der Stelle, die Rettungsaktion lief und mutig sprangen die beiden in die Schlucht. Micha griff die kleine Ziege und schob sie mir hoch. Der Guru schob nach und fiel dabei voll auf die Nase, ins dreckige Geroell, Taubenmist und igitt. Schliesslich turnte Micha wie ein Seiltaenzer mit seiner strampelnden Last, Fuss neben Fuss, Ruecken zur Estanke, ueber das lange Rohr, das ueber das Geroell lief. Am Garten hatten wir dann alle festen Halt. Ich habe inzwischen eine alte Kamelschnur aus meinem Requisietenkoffer geholt und die bekam Catalunya ueber die Hoernchen gezogen und um den Hals gelegt. Die Jungs hatten inzwischen eine gute Stelle fuer das Tier gefunden und es dann festgebunden.
Fellnase kam nun ins Spiel: mit ewig langem Hals kam sie der kleinen Ziege naeher, ohne dass sie auch nur irgend etwas an ihrem Koerper bewegte. Auch ihre feuchte, schwarze Nase war ganz anders. So dick und rund hatte ich sie noch nie gesehen. Ein kurzer Blick zu mir vergewisserte sich dass dies wohl mein ernst sei. Und dann ein Zweiter: das hatte ich befuerchtet! Dann wurde die Ziege abgeschnueffelt. Der schien das irgendwie nicht unangenehm zu sein. Ich hatte sogar das Gefuel dass sich hier eine Art Freundschaft entwickeln koennte.
Wir haben uns dann zurueck gezogen und das Tier dem Unkraut und Futterambitionen ueberlassen. Freund Buddenkater fuhr lachend nach Hause.
Spaeter, bevor wir fort mussten, bekam Catalunya noch eine lange Leine und einen Pflock.
Noch spaeter, als es schon Dunkel war, fing es an zur regnen. Guru und ich sassen grad gemuetlich bei Kaese und Wein. Wir schauten uns an- Catalunya im Regen, allein? Dann staunte ich nicht schlecht, als mein Guru eilig, freiwillig einen Teil seines frisch erbauten Ca?a Refugiums zur Verfuegung stellte, Zeitungen wegraeumte, Werkzeug in Sicherheit brachte. Dann unten im Garten Catalunya losband und mit ihr durch den starken Regen Schritt fuer Schritt die lange Treppe hoch zum Haus stiefelte. Alter Teppich in die Ecke und wir waren zufrieden. Wie es wohl dem Zickchen ging? War es auch zufrieden? Hatte es Angst? Sehnsucht nach der Herde?
Noch viel spaeter schau ich aus dem hinteren Fenster ins Refugium- der Guru fehlte mir- und da sehe ich in der der Ecke, vor dem Zickchen kniend: meinen Guru, einen alten Teppich in der Hand, mit der anderen liebevoll das Tier auf den Boden drueckend und dann zugedeckt das Ganze. Er nickte Catalunya zu, streichelte sie kurz und kam ins Haus.
Ist er nicht suess….
Ich konnte also zuversichtlich auf mein hilfsbeduerftiges Alter hoffen..
Jetzt ist es Morgen- Catalunya liegt noch in den Teppichen… es regnet. Guru ist schon lange Wandern, ich mache Tee und hole Fruehstuecks Spinat und Kraeuter aus dem Garten!
Nachher geht’s zur Cooperative, bisschen Einlegestroh kaufen und Mais.
Na mal sehen wie es weiter geht.
Eine kleine Ziege hat sich laut jammernd in unser Herz und Heim geschlichen. Ich war müde, hatte viel gearbeitet und ließ grad alle Knochen auf dem Terassenstuhl haengen. Da kamen klaegliche Jammerlaute aus den Steinen unter der Carretera. Eigentlich gibt es da nur einen Ca?a- Urwald, Rhizinusriesen, wilde Tauben und Ratten. Grosse Ratten. Ich ging den Schreien nach, an der Estanke vorbei, am Rohr lang, rutschte an der Mauer herunter in den kleinen Barranco und schaute in den zugewachsenen Durchgang. Es schrie lauter unter dem Tunnel der grossen Strasse. Dann ploetzlich, erkannte ich eine kleine Ziege im Halbdunkel. Das Klagen wurde leiser. Mir fiel nun ein, dass ich das eigentlich bereits gestern gehoert hatte, aber nicht wusste was es war. Dachte schliesslich dass ein trauriges, weinendes Kind ueber den Fussgaengerweg gezogen wurde. Jetzt wusste ich es besser. Lange weisse Ohren, dunkles Fell, staemmige Beinchen, ein kleiner, schwarz brauner Schwanz. Neugierig schaute es in meine Richtung, kam naeher, Ein kleiner, weisser Haarkranz sass wie ein Kroenchen ueber zwei winzigen Hornern. Ich musste lachen. Catalunya! Die Geschichte der Hausziege meines Gurus fiel mir ein: sie wurde der Familie geschenkt, um die Kinder mal richtig satt zu bekommen, als der Vater in Amerika versuchte Fuss zu fassen. Gregorio taufte sie damals Catalunya- so wie hier die Ziegen heissen- falls sie heissen. So wie hier die Hunde Luna heissen. Ab diesem Augenblick war Schluss mit Kochtopf. Kueche, Patio und Garten war Catalunyias neues zu Hause.
Jetzt lockte ich das kleine Wesen, es kam naeher, wir meckerten uns leise an. Aber als es neben mir war, wusste nicht wie ich es die Mauer hoch bekommen sollte, dann an dem langen Wasserrohr entlang. Anfassen liess es sich auch nicht. Weit und breit war Niemand zu sehen, dem es gefehlt haette. Der Schaefer mit der grossen Harde war auch schon etliche Tage vorher vorbei gezogen. Jetzt war ja bald Ostern, die Kitzen wuerden gut schmecken….
Da kam unser Jeep, mein Guru und unser Katerfreund in den Hof gefahren. Schnell waren die Jungs bei der Stelle, die Rettungsaktion lief und mutig sprangen die beiden in die Schlucht. Micha griff die kleine Ziege und schob sie mir hoch. Der Guru schob nach und fiel dabei voll auf die Nase, ins dreckige Geroell, Taubenmist und igitt. Schliesslich turnte Micha wie ein Seiltaenzer mit seiner strampelnden Last, Fuss neben Fuss, Ruecken zur Estanke, ueber das lange Rohr, das ueber das Geroell lief. Am Garten hatten wir dann alle festen Halt. Ich habe inzwischen eine alte Kamelschnur aus meinem Requisietenkoffer geholt und die bekam Catalunya ueber die Hoernchen gezogen und um den Hals gelegt. Die Jungs hatten inzwischen eine gute Stelle fuer das Tier gefunden und es dann festgebunden.
Fellnase kam nun ins Spiel: mit ewig langem Hals kam sie der kleinen Ziege naeher, ohne dass sie auch nur irgend etwas an ihrem Koerper bewegte. Auch ihre feuchte, schwarze Nase war ganz anders. So dick und rund hatte ich sie noch nie gesehen. Ein kurzer Blick zu mir vergewisserte sich dass dies wohl mein ernst sei. Und dann ein Zweiter: das hatte ich befuerchtet! Dann wurde die Ziege abgeschnueffelt. Der schien das irgendwie nicht unangenehm zu sein. Ich hatte sogar das Gefuel dass sich hier eine Art Freundschaft entwickeln koennte.
Wir haben uns dann zurueck gezogen und das Tier dem Unkraut und Futterambitionen ueberlassen. Freund Buddenkater fuhr lachend nach Hause.
Spaeter, bevor wir fort mussten, bekam Catalunya noch eine lange Leine und einen Pflock.
Noch spaeter, als es schon Dunkel war, fing es an zur regnen. Guru und ich sassen grad gemuetlich bei Kaese und Wein. Wir schauten uns an- Catalunya im Regen, allein? Dann staunte ich nicht schlecht, als mein Guru eilig, freiwillig einen Teil seines frisch erbauten Ca?a Refugiums zur Verfuegung stellte, Zeitungen wegraeumte, Werkzeug in Sicherheit brachte. Dann unten im Garten Catalunya losband und mit ihr durch den starken Regen Schritt fuer Schritt die lange Treppe hoch zum Haus stiefelte. Alter Teppich in die Ecke und wir waren zufrieden. Wie es wohl dem Zickchen ging? War es auch zufrieden? Hatte es Angst? Sehnsucht nach der Herde?
Noch viel spaeter schau ich aus dem hinteren Fenster ins Refugium- der Guru fehlte mir- und da sehe ich in der der Ecke, vor dem Zickchen kniend: meinen Guru, einen alten Teppich in der Hand, mit der anderen liebevoll das Tier auf den Boden drueckend und dann zugedeckt das Ganze. Er nickte Catalunya zu, streichelte sie kurz und kam ins Haus.
Ist er nicht suess….
Ich konnte also zuversichtlich auf mein hilfsbeduerftiges Alter hoffen..
Jetzt ist es Morgen- Catalunya liegt noch in den Teppichen… es regnet. Guru ist schon lange Wandern, ich mache Tee und hole Fruehstuecks Spinat und Kraeuter aus dem Garten!
Nachher geht’s zur Cooperative, bisschen Einlegestroh kaufen und Mais.
Na mal sehen wie es weiter geht.
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