Warum gibt es auf Teneriffa kein sauberes Trinkwasser?

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    #21
    Die Wasserqualität bessert sich, ist aber keineswegs gut, sehen wir einmal von der einen oder anderen Ausnahme ab.

    Auf manchen Häusern kann man noch heute die Vorratsbehälter für Wasser sehen, die bis in die 1970er Jahre sicherstellen sollten, dass im Haus nicht gleich akuter Wassermangel ausbrach, wenn einmal wieder das Leitungssystem unterbrochen war. Der Wasserdruck war damals bei uns im Haus deswegen so gering, dass es nicht möglich war, eine Waschmaschine zu betreiben; die Ventile öffneten einfach nicht.

    Was da in den Leitungen floss, sah aus wie Wasser, sollte aber besser nicht getrunken werden - außer von Einheimischen. Zugewanderte und Touristen bekamen sehr leicht von diesem Wasser die "Kanarische Krankheit", und es war eine der wichtigsten Informationen, die damals Reiseleiter ihren Gästen vermitteln mussten, das Leitungswasser nicht zu trinken. Einheimische waren anscheinend gegen die Erreger dieser Durchfallerkrankung resistent. Sie tranken und trinken das Wasser in der Regel, ohne Schaden zu nehmen. In spanischen Wegbeschreibungen findet sich häufig unter den technischen Angaben zur Route ein Hinweis auf Wassersstellen unterwegs. Ich vermeide vorsichtshalber dennoch unterwegs, an solchen Chorros den Wasservorrat wieder aufzufüllen.

    Eine gute Freundin, die uns vor wenigen Jahren besucht hatte, hat trotz unserer Warnungen einmal Leitungswasser getrunken. Folge: Kanarische Krankheit. Folgerung: Wer häufig mit dem Leitungswasser zu tun hat, weil er / sie auf der Insel dauerhaft lebt, wird wahrscheinlich gegen die Erreger, die ab und zu leider im Wasser enthalten sind, eine ausreichende Immunität entwickeln. Alle anderen sollten vorsichtig sein. Denn nach wie vor gibt es anscheinend Lecks, an denen das Wasser, das sicherlich keimfrei in das Netz eingespeist wird, kontaminiert wird. Man sieht es dem Schluck nicht vorher an, ob man ihn problemlos vertragen wird.

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      #22
      Oh,

      es gibt eine "kanarische Krankheit"? In Mexico, ich glaube, das ist auch Leuten bekannt, die noch nicht da waren, nennt man das die "Rache Montezumas".

      Ich scheine dagegen aber immun zu sein, trotz vieler und z. T. langer Aufenthalte dort hat mich die Rache nie erwischt. Ein Grund mehr, nach Teneriffa zu kommen, wenn meine Frau schon nicht mit mir nach Mexico will.

      Grüße
      Lothar

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        #23
        wenn es "nach chlor riecht" kommt das von chlorreaktionsprodukten (insbesondere chloramine). der geruch entsteht gerade auch bei unzureichender chlorung, klingt widersinnig, ist aber so.

        und hier die quelle, wo man sich über die eignung des trinkwassers zum konsum abhängig von der region schlau machen kann:

        http://sinac.msc.es/sinac/ciudadano/...adanoAction.do


        auch chemische analysen sind sicherlich bei den versorgern zu erhalten, wie gesagt, regional sehr unterschiedlich.
        ...

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          #24
          Zitat von SanLorenzo4 Beitrag anzeigen
          wenn es "nach chlor riecht" kommt das von chlorreaktionsprodukten (insbesondere chloramine). der geruch entsteht gerade auch bei unzureichender chlorung, klingt widersinnig, ist aber so.

          und hier die quelle, wo man sich über die eignung des trinkwassers zum konsum abhängig von der region schlau machen kann:

          http://sinac.msc.es/sinac/ciudadano/...adanoAction.do


          auch chemische analysen sind sicherlich bei den versorgern zu erhalten, wie gesagt, regional sehr unterschiedlich.

          In öffentlichen Schwimmbecken ist doch Chlorgeruch ein Zeichen, dass viele Schwimmer ins Wasser gepullert haben......

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            #25
            Nö. Da verwendet man oft Calciumhypochlorid, das riecht auch nach Chlor, wenn man es in Trinkwasser auflöst.

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              #26
              Zitat von samarimix Beitrag anzeigen
              In öffentlichen Schwimmbecken ist doch Chlorgeruch ein Zeichen, dass viele Schwimmer ins Wasser gepullert haben......
              eben, die pullerbrühe ist ja eine organische verschmutzung und deren elemente reagieren mit dem chlor zu chloraminen, was den geruch hervorruft...
              ...

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                #27
                Calciumhypochlorid – CaCl(OCl) - reagiert schon mit dem in der Luft enthaltenen Kohlendioxid - CO2 - unter Abgabe von Chlor. Im Wasser, das immer das CO2 als gelöste Kohlensäure - H2CO3 - enthält, verläuft diese Reaktion deutlich heftiger, setzt also mehr Chlorgas frei:

                CaCl(OCl) + H2CO3  CaCO3 + H2O + Cl2

                Der Chlorgeruch entsteht also immer und ist kein Nachweis für Urin. Wenn Du allerdings direkt in Calciumhypochlorid pinkeln solltest, wirst Du wahrscheinlich eine noch stärkere Chlorentwicklung bewirken. Das wäre dann aber ebenfalls kein Nachweis von Urin, sondern nur ein Hinweis, dass Dein Pipi eine stärkere Säure als H2CO3 ist.

                (Hinweis: Die Zahlen in den chemischen Formeln sind alle als Indices gemeint. Lässt sich leider im Forum nicht richtig formatieren.)

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                  #28
                  Zitat von lagarto66 Beitrag anzeigen
                  Der Chlorgeruch entsteht also immer und ist kein Nachweis für Urin.
                  Mit dem "Geruch nach Chlor" hatte @SanLorenzo den sog. Hallenbadgeruch ins Spiel gebracht, der sehr wohl auch mit Urin/Harn in Verbindung steht. Verursacht wird dieser durch Reaktion von Chlor mit Stickstoffverbindungen (z.B. Harnstoff aus Urin) zu sog. gebundenem Chlor, z.B. Chloraminen. Der Hallenbadgeruch wird also ganz überwiegend nicht durch freies Chlor, sondern durch Chloramine hervorgerufen, obwohl dies im allgemeinen Sprachgebrauch in einen Topf geworfen wird. Aber das hatte ja @SanLorenzo gerade schon erklärt :

                  Zitat von SanLorenzo4 Beitrag anzeigen
                  ... die pullerbrühe ist ja eine organische verschmutzung und deren elemente reagieren mit dem chlor zu chloraminen, was den geruch hervorruft...
                  ---

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                    #29
                    Da der Chlorgeruch grundsätzlich entsteht, ist er kein Zeichen für Urin im Wasser. Dass Urin heftiger mit Calciumhypochlorid reagiert, habe ich ja selbst beschrieben. Wie intensiv es in einem Bad nach Chlor riecht, hängt von vielen Faktoren ab. Einer davon kann auch Urin sein.

                    Zur Frage der Trinkwasserqualität auf Tenerife trägt unser Exkurs über Urin im Pool aber eigentlich nichts bei. Dass Leitungswasser im Bedarfsfall gechlort wird, ist in allen zivilisierten Ländern ein alter Hut.

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                      #30
                      ... vom Pozo Negro zur Pullerbrühe - in 2013 gehen die Forenthemen tendenziell in Richtung Grundbedürfnisse, *schmunzel.
                      .

                      BlogBimmel

                      Aktuelles ? Vordergründiges ? Hintergründiges
                      Unergründliches ? Dumm Tüch ? Fotos

                      http://blogbimmel.wordpress.com/

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                        #31
                        wir sind hier ja ursprünglich nicht vom thema schwimmbad, sondern von trinkwasser ausgegangen (was auch im frischen zustand nicht das gleiche ist, weil für das schwimmbad höhere gehalte an freiem chlor verlangt werden).

                        trinkwasser wird auf teneriffa im allgemeinen nicht mit calciumchlorid, sondern mittels natriumhypochlorit gechlort.

                        und trinkwasser muss keineswegs nach chlor riechen, wenn einige dinge beachtet werden, zum beispiel die organische verschmutzung vor der chlorung weitestgehend reduziert wird, etwa mit physikalischen filtermethoden.
                        ...

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                          #32
                          Es ist keinesfalls das fehlende Vertrauen der Bevoelkerung, das hier zu den Wasserverhaeltnissen fehlt, wie es oben erwaehnt wurde, sondern das der Residenten.
                          Keiner unserer canarischen Verwandten, Freunde und Bekannten, kauft Wasser in Flaschen.
                          Das hier ist doch ein leidiges Thema, zu dem alles schon geschrieben wurde.
                          Wir haben hier einen erfolgreichen Chemiker im Forum, der sich bereits mehrfach dazu geaeussert hat (Trinkwasser) und zwar mit allem Knowhow seiner Zunft. Ich habe das alles gruendlich durchgelesen- anstatt immer wieder nach zu fragen- und haenge seitdem am Hahn, auch meine Kaffekanne, mein Nudeltopf, meine Fellnase.
                          Das Einzige das ich mal in Plastikflaschen hole, ist Wasser aus dem Atlantik, zum Kartoffeln/Nudeln kochen- wie viele Frauen die hier leben.

                          Ps
                          auch die Analysen (50 euro in der Apotheke) weisen da garnichts Aussagekraeftiges nach.
                          Zuletzt geändert von Kaleika; 07.01.2013, 13:35.
                          Quelque chose- sur- Mer.... 200gr frischen Thunfisch zerkleinern;200grkl.Tomaten;OlivenÖl,1kl.Chilischo te;1Knoblauchzehe,Salz,320gr Pasta<Pacheri zB.,2ELOliven,schwarzer Pfeffer,frische Petersilie,pocoBasilicum, Schale< Biozitrone. Heiss anbraten, fertig köcheln.Pasta kochen<2" vor Ende aus dem Wsser und zur Thunfischpfanne geben+ 1Kelle Nudelwasser. Basilic.Petrersil ;Zitronabrieb und Oliven drüber- Flasche Ros`e..

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                            #33
                            Hallo,

                            Es ist keinesfalls das fehlende Vertrauen der Bevoelkerung, das hier zu den Wasserverhaeltnissen fehlt, wie es oben erwaehnt wurde, sondern das der Residenten.
                            Ich bin viermal von Vermietern vor dem Leitungswasser gewarnt worden. Nur einer war Residente, die anderen drei waren Canarios. Einer entschuldigte sich ungefragt deswegen mit der Erläuterung, das ginge nicht anders, des warmen Wetters wegen.

                            Grüße
                            Lothar

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                              #34
                              Hallo Lothar,

                              das Wasser ist sicher OK, aber es transportiert, wie ja schon geschrieben wurde, ab und an Bakterien, die unser Körper nicht kennt wenn wir in Mitteleuropa beheimatet sind, wie ich selbst in den letzten 50 Jahren mehrmals leidvoll erfahren habe.

                              Als meine Eltern mit uns vor 50 Jahren nach Tenerife zogen, wurden wir auch von unseren kanarischen Nachbarn gewarnt, das Wasser nicht direkt aus der Leitung zu trinken, sonder es vorher abzukochen. Natürlich habe ich das Wasser aus der Leitung getrunken, eine heftige "Kanarische" war die Folge, aber danach war ich immun.

                              Immer wenn ich mehrere Jahre nicht auf der Insel war, wiederholte sich diese "Impfung" und wirkte ca. 2 Jahre.

                              Viele Grüße
                              Gerrit

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                                #35
                                Hallo Gerrit,

                                bei mir hat die "Impfung" lebenslange Wirkung, siehe hier:

                                http://www.forumteneriffa.de/tenerif...tml#post186594

                                :-)
                                Lothar

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                                  #36
                                  Nochmals anschauen: #14 hier:

                                  http://www.forumteneriffa.de/tenerif...=Rohrleitungen
                                  ******************************************

                                  ?

                                  Nein, nichts Neues !

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                                    #37
                                    Zitat von Kaleika Beitrag anzeigen
                                    Es ist keinesfalls das fehlende Vertrauen der Bevoelkerung, das hier zu den Wasserverhaeltnissen fehlt, wie es oben erwaehnt wurde, sondern das der Residenten.
                                    Keiner unserer canarischen Verwandten, Freunde und Bekannten, kauft Wasser in Flaschen.
                                    Stellt sich die Frage, warum dermaßen viele Canarios trotz ihrer schlechten wirtschaftlichen Lage in den mehrheitlich von Spaniern genutzten Supermercados jede Menge Wasser in Flaschen und Kanistern kaufen. Den Luxus würden sie sich doch wohl als Erstes sparen, wenn das Leitungswasser so problemlos wäre. Ein Residentenproblem ist das jedenfalls nicht und war es auch nie.

                                    Ganz so simpel, wie Kaleika das verharmlost, ist das Thema doch nicht. Zu Immunität / Resistenz wurde schon genug geschrieben. Das wiederhole ich nicht noch mal. Wer es differenzierter wissen will, kann ja oben noch mal nachlesen.

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                                      #38
                                      Betr; Wasser

                                      Wenn ich so die Berichte lese, vor allem diejenigen von den Klugscheißern die überhaupt nicht auf der Insel leben, muß ich doch meinen Senf dazu geben. Ihr Deutschen Besserwisser, Wir leben seit 11 Jahren hier und sind noch gesund
                                      und glaubt mir, das Wasser ist gut,ich mache regelmäßig Messungen und kann das behaupten, ich gehe aber nicht in Details ist mir echt zu dumm. mfg. Manni
                                      ps; So wie Gerrit es beschrieb, war es noch vor 20 Jahren, aber dann wurde saniert.
                                      Zuletzt geändert von Manni; 07.01.2013, 16:56.

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                                        #39
                                        Hallo Manni,
                                        solltest Du auch mich mit Deinem pauschalen "Klugscheißer" gemeint haben? Nur ein paar kleine Hinweise:
                                        1. Wir, also meine Familie, sind 1966 auf Tenerife eingewandert. Wir leben dort mittlerweile in der 3. Generation (manche, so auch ich, sind aber nicht dauerhaft dort, sondern nur zeitweise und verdienen momentan ihr Geld anderswo). Ist das lang genug, um sich zu dem Thema aus eigener Erfahrung äußern zu dürfen?
                                        2. Ich weiß ja nicht, was Du für eine Ausbildung hast, aber offensichtlich ist Dir zumindest wichtig, unabhängig von der Qualität des bei Dir aus dem Hahn fließenden Wassers eigene Untersuchungen in Auftrag zu geben. Anscheinend rechnest Du selbst doch mit einem gewissen, nicht zu vernachlässigenden Risikopotential. In Deutschland jedenfalls macht kaum jemand soche regelmäßigen Untersuchungen wie Du. Spricht Dein privates Verhalten nun dafür, dass es diese Risiken nicht gibt?
                                        3. "...ich gehe aber nicht in Details ist mir echt zu dumm." Was wäre denn daran dumm, Deine fachmännischen Fakten beizusteuern?

                                        Momentan sieht es mir eher so aus, als hättest Du da ein bisschen zu sehr "geklugscheißert"

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                                          Mein lieber Lagarto, du bist ja mittlerweile auch bekannt für deine Spitzfindigkeiten, will ich nicht näher drauf eingehen. Wem der Schuh paßt, mfg. Manni

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