Als ich 17 war, was schon eine ganze Weile her ist, teilte ich mir in meinem Elternhaus in San Antonio (Puerto) mein Zimmer mit einem Gecko. Vielleicht war es auch umgekehrt; denn ich war nur während der Schulferien zuhause, während er ganzjährig dort lebte. Er wohnte hinter dem Schrank oder unter der Tür, mit der er sich mitdrehte, wenn diese geöffnet wurde, und ich lebte vor dem Schrank und hinter der Tür (wenn diese geschlossen war). Er fing die Fliegen, die oft und manchmal reichlich aus den benachbarten Bananen-Fincas den Weg selbst durch geschlossene Fenster fanden. Sie mir wegzufangen, war für mich sehr praktisch; denn darunter waren auch Stechfliegen, deren Bisse sehr schmerzhaft waren und zudem anschwollen. Er hielt mir diese Lästlinge vom Hals. Voller Hochachtung nannte ich ihn Aristoteles. Manchmal sagte er abends: "Ts, ts, ts." Nie mehr, und eigentlich war das schon ganz schön viel für einen Philosophen, die bekanntlich ja am besten schweigen. Abends gingen wir auf Streife - er suchte Fliegen ... und ich war 17 ..., aber meine Mutter durfte davon nichts wissen.
Seitdem sind mir Geckos besonders liebe Hausgenossen. Und ich freue mich immer, wenn sie abends an unserer Hauswand herunter laufen. Meistens sind sie zunächst scheu, aber wenn wir selbst ruhig bleiben, kommen sie auch zum Licht. Neulich, als ich im Lampenschein noch etwas las, hörte ich, wie eine große Motte heftig mit den Flügeln schlug, wie wenn sie nicht wegfliegen könnte. Irgendwann schaute ich hin, und da saß ein Gecko, fast so weiß wie unsere Hauswand, und hatte die Motte im Maul. Augenblicklich war er stocksteif und schaute mich nur unverwand an. Ich schaute zurück. So ging das eine ganze Weile, keiner gab nach. Er hat schließlich gewonnen, weil ich schlafen ging.
Wenige Tage danach rief mich morgens meine Frau ganz aufgeregt, weil in ihrem Glas, aus dem sie am Vorabend einen Campari (mit Orange?) getrunken hatte, ein Gecko saß. Der war megacool, ließ sich durch nichts aus der Ruhe bringen und fand das offensichtlich genau den richtigen Platz, um unserem Frühstück beizuwohnen. Wann er sein gläsernes Domizil verlassen hat, weiß ich nicht; denn wir hatten einen Tourentag.
Gestern Abend, als ich mir meinen Trinkvorrat für die heutige Tour fertig machen wollte und nach einem Wasserkanister griff, der nah beim Küchenfenster stand, sprang ein Gecko von der Wand direkt auf die dunkle Fensterscheibe, was ihn wohl sehr irritierte, weil es da keinen Fluchtweg gab. Aber wenige Augenblicke später hatte er die Fensteröffnung gefunden und verschwand in die Nacht. Aber das Seltsame war: Er war zitronengelb wie unsere Küchenwand, obwohl vorher das Licht aus war und er keine Zeit zum Umfärben gehabt hatte. Er kann anscheinend im Dunkeln viel besser Farben erkennen als ich; denn für mich ist diese Wand im Dunkeln grau. Ts, ts, ts.
lagarto66
Bergführer & Biologe
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näher an die Natur!
Seitdem sind mir Geckos besonders liebe Hausgenossen. Und ich freue mich immer, wenn sie abends an unserer Hauswand herunter laufen. Meistens sind sie zunächst scheu, aber wenn wir selbst ruhig bleiben, kommen sie auch zum Licht. Neulich, als ich im Lampenschein noch etwas las, hörte ich, wie eine große Motte heftig mit den Flügeln schlug, wie wenn sie nicht wegfliegen könnte. Irgendwann schaute ich hin, und da saß ein Gecko, fast so weiß wie unsere Hauswand, und hatte die Motte im Maul. Augenblicklich war er stocksteif und schaute mich nur unverwand an. Ich schaute zurück. So ging das eine ganze Weile, keiner gab nach. Er hat schließlich gewonnen, weil ich schlafen ging.
Wenige Tage danach rief mich morgens meine Frau ganz aufgeregt, weil in ihrem Glas, aus dem sie am Vorabend einen Campari (mit Orange?) getrunken hatte, ein Gecko saß. Der war megacool, ließ sich durch nichts aus der Ruhe bringen und fand das offensichtlich genau den richtigen Platz, um unserem Frühstück beizuwohnen. Wann er sein gläsernes Domizil verlassen hat, weiß ich nicht; denn wir hatten einen Tourentag.
Gestern Abend, als ich mir meinen Trinkvorrat für die heutige Tour fertig machen wollte und nach einem Wasserkanister griff, der nah beim Küchenfenster stand, sprang ein Gecko von der Wand direkt auf die dunkle Fensterscheibe, was ihn wohl sehr irritierte, weil es da keinen Fluchtweg gab. Aber wenige Augenblicke später hatte er die Fensteröffnung gefunden und verschwand in die Nacht. Aber das Seltsame war: Er war zitronengelb wie unsere Küchenwand, obwohl vorher das Licht aus war und er keine Zeit zum Umfärben gehabt hatte. Er kann anscheinend im Dunkeln viel besser Farben erkennen als ich; denn für mich ist diese Wand im Dunkeln grau. Ts, ts, ts.
lagarto66
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