Zitat von samarimix
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Zwischen Sta. Cruz und Buenavista del Norte bestand schon in den 1930er Jahren eine Busverbindung. Der Bus fuhr mit offenem Verdeck und man musste sich vorher schon eine Platzkarte reservieren.
Vermutlich hat Dir der Erzähler aus den Jahren vor der Fertigstellung der Straße durch die Ca?adas nach Vilaflor berichtet. Bis zum spanischen Bürgerkrieg gab es nur den alten Camino de Chasna als direkte Verbindung zwischen La Orotava und Vilaflor, über den in beiden Richtungen Karavanen mit Reisenden und Fracht zogen. Häftlinge der Faschisten mussten seit Ausbruch des Krieges die erste Straße in die Ca?adas und dann weiter Richtung Süden bauen. Daraus ist die heutige Straße entstanden. Lange Zeit gab es bei El Portillo eine Umsteigestation. Bis dahin konnte der Bus von La Orotava fahren, dann wurde auf Maultiere und Kamele gewechselt. Der Camino de Chasna führt anders als die heutige Straße nicht quer durch die Caldera, weil da die Lavaströme zu große Hindernisse waren, sondern östlich unter den Steilabstürzen entlang bis zum Aufstieg zur Degollada de la Guajara, dem Sattel zwischen der Guajara und dem nördlich davon gelegenen Pasajirón. Wer von La Orotava kam, musste dort im Freien übernachten. Am nächsten Tag ging es dann abwärts bis nach Vilaflor. Ein Teil des alten Camino ist heute der wieder hergestellte, mit Natursteinen gepflasterte Weg, der vom Ort in Richtung der Paisaje Lunar führt.
@ Memoriam Fulda,
wir sind ja wohl in etwa der gleichen Zeit auf die Insel gekommen. Anfangs flogen wir mit der "Südflug" in DC7-Turboprop-Maschinen, die beim Flug mit den Flügeln wackelten, als wollten sie damit schlagen. Die Flüge dauerten etwa 10 Std., und so eine Crew blieb dann auch schon mal ein oder zwei Tage bis zu ihrem Rückflug auf der Insel. Im Norden gab es nur zwei sehr kurze Autobahnabschnitte beim Flughafen und bei Guamasa. Dort lauerte immer die Guardia Civil auf Eilige, die zu spät noch überholen wollten; denn auf der anschließenden Kurvenstrecke durch alle Orte war man nie schneller als der Langsamste vor einem.
Auch das Orotavatal hat nicht nur durch die Autopista viel von seinem ursprünglichen Charme eingebüßt. Aber das ist wohl nicht nur der allgemeinen Bauwut zu verdanken, sondern auch dem Umstand, dass viele Insulaner gar nichts anderes als diese Landschaft kannten und gar nicht ermessen konnten, welches Juwel sie da besaßen und nach und nach für den eiligen Fortschritt in die Moderne zerstören ließen.
Auch dem Süden ist es nicht besser ergangen. Aber damals, wenn im Norden mal wieder Pansa de Burro (geschlossene, tief hängende Wolkendecke) war, sind wir mit unserem alten Käfer (Bj1953) über Erjos nach Playa Santiago in die Sonne gefahren. Da traf man fast niemanden, und bei niedrigem, sanftem Wasser sind wir auch in die Höhle geschwommen, die Du vermutlich als Teneriffa-Furz bezeichnest. Das Geräusch habe ich noch im Ohr.
Ja, es gäbe noch viel selbst Erlebtes zu erzählen. Vielleicht sollten wir beide und andere Zeitzeugen des touristischen Anfangs ab und zu davon berichten - in kleinen verdaulichen Häppchen. Deswegen ist bei mir jetzt auch einmal Schluss. Die meisten Fotos aus der Zeit sind mir leider verloren gegangen. Sic transit gloria mundi.
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