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    #1

    Einzäunungen am Teide

    Hallo zusammen.

    In unserem vorletzten Urlaub hatten wir in der Ucanca schon zwei Einzäunungen entdeckt. Maschenzaun mit Holzpfeilern recht rund aufgestellt und einer kleinen Holztür drin. Wir dachten damals noch, dass es evt. Pferdegatter bei Dreharbeiten waren.

    Dies denken wir aber seit unserem letzten Urlaub vor einer Woche nicht mehr. Denn inzwischen gibt es viele, auch kleinere Einzäunungen in den Canadas.

    Wer weiß worum es da geht? Vielleicht werden doch seltene Gewächse geschützt?? Sah aber nicht danach aus, da wir darin nicht viel anderes entdecken konnten als außen drumherum.

    LG
    Natascha

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    #2
    Einzäunungen am ...

    Diese "Einzäunungen" gibt es an den verschiedensten Stellen auf der Insel und ja - ihr vermutet richtig: es geht um biologische Experimente, die unterschiedlichen Interessen, wie z.B. der Erhaltung endemischer (nur auf den Kanarischen Inseln oder sogar nur auf TF) dienen soll. Die "Einzäunungen" sollen Schutz vor konkurrierenden Lebewesen (Kaninchen, Menschen(!)) bilden.

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      #3
      Oh prima, es weiß doch jemand mehr darüber!
      Danke Wanderer! Das ist sehr interessant.
      Falls du noch näheres darüber weißt, wäre ich interessiert..

      Wobei wohl tatsächlich eher vorm Menschen geschützt wird. Denn die Kaninchen passen locker unten durch. Zumindest bei den Zäunen in der Ucanca.
      Zuletzt geändert von Natschi; 18.01.2012, 23:36.

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        #4
        Eimzaeunungen amn Teide

        Zitat von Natschi Beitrag anzeigen
        Hallo zusammen.

        In unserem vorletzten Urlaub hatten wir in der Ucanca schon zwei Einzäunungen entdeckt. Maschenzaun mit Holzpfeilern recht rund aufgestellt und einer kleinen Holztür drin. Wir dachten damals noch, dass es evt. Pferdegatter bei Dreharbeiten waren.

        Dies denken wir aber seit unserem letzten Urlaub vor einer Woche nicht mehr. Denn inzwischen gibt es viele, auch kleinere Einzäunungen in den Canadas.

        Wer weiß worum es da geht? Vielleicht werden doch seltene Gewächse geschützt?? Sah aber nicht danach aus, da wir darin nicht viel anderes entdecken konnten als außen drumherum.

        LG
        Natascha
        Bei diesen Einzaeunungen handelt es sich tatsaechlich um einen Schutz gegen die Kaninchen. So ist zb. die Suedflanke der Fortaleza in den Canadas massiv gegen die Kaninchenpopulation durch solche Minizaeune geschuetzt.

        Im letzten Jahr war diese Flanke voll von bluehenden Tajinasten, bis zu 2m hohen wilden gelb bluehenden Fenchel etc.-wirklich sehenswert.


        marinero

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          #5
          Gibt es oben in den Canadas wirklich Kaninchen? Die finden doch deutlich tiefer viel mehr zum Essen? Ich habe diese Einzäunungen (z.B. beim Teideaufstieg unweit des Ausgangspunktes an der Strasse) sehr grobmaschig in Erinnerung - für Kaninchen nicht wirklich ein Hindernis.

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            #6
            Hallo,

            ich habe die Umzäunungen letztes Jahr in der Seilbahn zum Teide kurz unterhalb des Gipfels bemerkt und den Fahrer danach gefragt. Er sagte mir sinngemäß das, was hier schon gesagt wurde: Dass man Versuche macht, auf dieser Höhe Pflanzen zu ziehen und diese vor Kaninchen schützen will.

            Grüße
            Amante

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              #7
              @Stefank
              Kaninchen brauchen nicht nur Futter, sondern auch Möglichkeiten, sich Höhlen zu graben, gute Verstecke usw.. Das finden sie in den Kiefernwäldern eher nicht, weil dort überwiegend nur eine ganz dünne Bodenkrume liegt. Die Insel war in ihren zentralen Teilen stark abgeholzt und entsprechend das Erdreich erodiert. Auch nach den sehr mühsamen Aufforstungsaktionen seit den 1930er Jahren wurden die Kiefernnadeln zu verschiedenen Zwecken gewerbsmäßig aus den jungen Wäldern geholt, sodass sich kaum eine nennenswerte Humusschicht bilden konnte. Grabt mal selbst in den Boden - Ihr werdet es merken. In den Ca?adas leben Kaninchen vor allem in den Bereichen, die mit feinen Bims-Lapili tiefgründig bedeckt sind. Das sagt ihnen mehr zu. Und als gute Futterverwerter nagen sie alles, was ihnen schmeckt oder sie zumindest sättigt, an, auch die Rinde der Sträucher, was diese wiederum erheblich schädigen kann. Vom "Totalschaden" an abgefressenen Kräutern mal ganz abgesehen.

              Kaninchen wurden von Seefahrern eingeschleppt, gehören also nicht ursprünglich in diese Ökosysteme und können, da sie sich sprichwörtlich "wie die Karnickel" vermehren, große Populationen hervorbringen. Natürliche Feinde, die ihre Zahl nennenswert reduzieren könnten, fehlen. Ohne die intensive Bejagung hätten wir gewaltige Schäden an der eigentümlichen Vegetation zu verzeichnen. Andere Inseln und sogar ein ganzer Kontinent (Australien) kennen die immensen Folgen solcher Kaninchenplagen.

              Die eingezäunten Flächen simulieren also Standorte im Zustand vor Einschleppung der Kaninchen. Das ist z.B. wichtig, um Erkenntnisse über die Entwicklung der Pflanzenwelt unter dem Druck durch die Kaninchen zu erhalten.

              lagarto66
              Bergführer und Biologe
              Zuletzt geändert von lagarto66; 20.01.2012, 20:21.

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                #8
                Ich hätte Fotos machen sollen..
                Die Zäune direkt in der Ucanca sind wirklich ca. 30cm vom Boden entfernt. Da passen zwei Kaninchen übereinander durch ;-)
                Also dort ist es auf keinen Fall Schutz vor ihnen.

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                  #9
                  Ich meine irgendwo mal gelesen zu haben, dass es sich bei diesen umzäunten Stellen um Untersuchungstellen für seismische Aktivitäten o. ä. handelt.

                  In einer festgelegten (umzäunten) Fläche werden Veränderungen der Erdkrume etc. über einen längeren Zeitraum beobachtet und ausgewertet.

                  Diese Erklärung macht für mich auch Sinn, denn solche eingezäunten Flächen befinden sich auch in der Nähe der oberen Seilbahnstation am Teide. Dort wächst nichts oder so gut wie nichts und Kaninchen gibt es so weit oben auch nicht.





                  .

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                    #10
                    Zitat von Ulrich Beitrag anzeigen
                    Ich meine irgendwo mal gelesen zu haben, dass es sich bei diesen umzäunten Stellen um Untersuchungstellen für seismische Aktivitäten o. ä. handelt.

                    In einer festgelegten (umzäunten) Fläche werden Veränderungen der Erdkrume etc. über einen längeren Zeitraum beobachtet und ausgewertet.

                    Diese Erklärung macht für mich auch Sinn, denn solche eingezäunten Flächen befinden sich auch in der Nähe der oberen Seilbahnstation am Teide. Dort wächst nichts oder so gut wie nichts und Kaninchen gibt es so weit oben auch nicht.



                    .
                    Hat jemand dort schon mal Messgeräte oder Sensoren einschließlich Funkmasten gesehen? Das wäre bei seismischen Überwachungen nötig.

                    Kommentar


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                      #11
                      Die gröberen Zäune sind wahrscheinlich als Verbißschutz gegen die Mufflons (Europäische Wildschafe), die man mal vor Jahrzehnten aus Sardinien als jagdbares Wild in den Canadas eingeführt hat und die sich schnell vermehrt hatten.
                      Die Vegetation der Kanarischen Inseln hat sich in den Millionen Jahren aber völlig ohne die Anwesenheit von Nagetieren oder Wiederkäuern entwickelt. Daher finden beispielsweise sich auf dem Archipel so gut wie keine einheimischen stachelbewehrten Pflanzen (im Gegensatz zum Hohen Atlas)! Erst der Mensch führte die Pflanzenfresser ein mit verheerenden Auswirkungen auf die endemische Pflanzenwelt. Ich weiß jetzt nicht, ob es immer noch Mufflos im Nationalpark der Canadas (incl. Teide) gibt. Sie haben da aber wirklich Nichts zu suchen, wenn man den Naturschutz ernst nimmt. Kaninchen natürlich auch nicht, die sind aber schwieriger zu bekämpfen und würden aus tiefer gelegenen Partien der Insel immer wieder einwandern. Es gibt etliche endemische Pflanzenarten in den Canadas, die durch die Mufflons und Kaninchen an den Rand des Ausserben gebracht wurden !! Also, da müssen die Nationalparkverwaltungen energisch durchgreifen und jagdliche Ambitionen müssen hier zurückstehen. Um die Jagdbehörden (?) zu überzeugen und aus wissenschaftlichem Interesse wurden diese Wildzäune errichtet. Es ist eine Pracht zu sehen, wie sich die Pflanzenwelt in so kleinen sheltern wieder erholen kann, wenn die Zäune nicht eingerissen werden (was leider oft passiert).

                      Alles Gute
                      Euer retama

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                        #12
                        Widerspricht das Eingreifen des Menschen durch das Einzäunen von Gebieten nicht prinzipiell der Idee eines Nationalparks, in dem die Natur eigentlich sich selbst überlassen sein sollte? Dieses Dilemma wird in allen Nationalparks heiß diskutiert. Die Natur soll vor dem Menschen geschützt werden, aber muss der Mensch auch Pflanzen vor Tieren schützen?

                        Am 11.12.2002 wurde der "Plan Rector de Uso y Gestión del Parque Nacional del Teide“ verabschiedet.
                        In Kapitel 6 dieses Plans (Erhaltungsmaßnahmen), Abschnitt 4, b) und c) finden sich die Normen und Regeln zum Umgang mit Kaninchen und Mufflons. Darin steht, dass das Ziel der Maßnahmen ist, die Mufflons im Park komplett auszulöschen. Demgegenüber ist die Anzahl der Kaninchen lediglich auf einem für die Vegetation unschädlichen, niedrigen Niveau zu halten, was durch eine in diesem Dokument ebenfalls beschriebene kontrollierte Jagd gut möglich ist. Im letzten von mir zitierten Satz ist auch beschrieben, dass besonders bedrohte Pflanzengemeinschaften durch Einzäunungen zu schützen sind.
                        Die 30 cm über dem Boden endenden Zäune sind also definitiv kein Schutz vor Kaninchen.

                        Hier der Link und der erwähnte Textausschnitt:

                        http://reddeparquesnacionales.mma.es...prug_teide.pdf

                        4.- En relación con el control progresivo de las especies animales introducidas:
                        a) Articular las medidas necesarias para controlar, con el objetivo de suprimirla, la población de perros abandonados en el interior del Parque. Sin perjuicio de la adopción de otras medidas de refuerzo, se adoptan las siguientes: a) establecimiento y mantenimiento de un sistema de registro de animales propiedad de los participantes en las campa?as de control de la población de conejo; b) obligatoriedad de marcaje individualizado de todos los animales que se utilicen para esta actividad y prohibición de utilización de animales no marcados.
                        La Administración del Parque colaborará con las entidades dedicadas a la protección de los animales que resulte procedente para hacer entrega de los individuos que se capturen vivos, debiendo utilizarse en todo caso los métodos de captura más incruentos que sea posible.
                        b) Las poblaciones de muflón (Ovis gmelini musimon) han protagonizado desde su introducción a principios de los a?os setenta un importante aumento en toda la Isla. Su propagación en el interior del Parque Nacional es una amenaza potencial para la conservación de determinadas comunidades vegetales, por lo que se estima procedente la erradicación de dicha especie.
                        En consecuencia, en colaboración con las administraciones competentes en la materia se promoverá la elaboración e implantación de un Plan de acción tendente a la erradicación del muflón de la Isla. No obstante, dado que la acción en el interior del Parque no debe demorarse, se procederá al seguimiento y control de su población por parte de la Administración del Parque.
                        A estos efectos, siguiendo las recomendaciones del Consejo de Europa y de acuerdo con las previsiones del apartado 11.1.2.- de este plan rector, se elaborará y pondrá en ejecución un Plan sectorial de manejo de herbívoros introducidos, con el objetivo de erradicar el muflón del Parque, en el que se programará con detalle todas las acciones a ejecutar, tanto en cuanto a seguimiento como a sistemas, métodos y número de capturas. El plan abordará con especial interés el desarrollo de métodos incruentos de control de poblaciones.
                        En cualquiera de ambos supuestos, las previsiones de dicho plan han de ser congruentes con las directrices de gestión del Parque establecidas en este plan rector. Aunque la caza como actividad deportiva no está autorizada en el Parque Nacional del Teide, podrá requerirse excepcionalmente la colaboración con la administración del Parque de la población local con el objeto de erradicar
                        el muflón. Esta colaboración podrá ser establecida en el plan sectorial y en ningún caso podrá desarrollarse en las áreas de mayor concentración de visitantes del Parque. En la redacción de dicho plan se promoverá la participación del público interesado en todas las fases en que sea apropiado.
                        c) Continuar con el control de la población de conejo, tendente al mantenimiento de un nivel que no represente amenaza significativa para la flora del Parque, admitiendo el aprovechamiento tradicional por parte de los habitantes locales, de acuerdo con una normativa específica, tal y como se establece en el apartado 11.1.2 de este plan.
                        De acuerdo con el Consejo de Europa y como medida de apoyo y de control del programa, se realizará simultáneamente a los trabajos de control y para ambas especies, una evaluación de su dinámica, su etología, su densidad y sus preferencias alimentarias, así como los da?os que infieren a la vegetación.
                        Igualmente, se procederá a la protección de aquellas poblaciones de plantas que estén más amenazadas mediante cercados que excluyan la acción de los herbívoros.

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                          #13
                          ich sehe da keinen widerspruch, da die pflanzen ja vor den nicht endemischen mufflons geschuetzt werden sollen!
                          bluebird

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                            #14
                            Der Mensch "fummelt" da viel zu viel dazwischen und erzeugt noch, dazu, irrwegige Aussagen, mit denen er sich zum Kontrolleur der Natur aufschwingt.

                            Wo ganze Spezimen von der Erdoberfläche verschwinden, durch den Missbrauch der Natur durch den Menschen, werden nun Andere auch noch versucht "auszurotten", nachdem sie es sowieso schon schwer haben sich selbst zu erhalten. Wird von einer "Proliferación" ( Lebens-Ausdehnung ) gesprochen, ist in diesem Falle dieselbe durch die Einführung der Especie auf die Insel/n durch den Menschen verursacht worden.

                            Denken wir mal an die Waschbären in D, ein gleichartiger Fall, neben nun vielen Anderen.

                            Der Mensch "fummelt" dazwischen.............

                            Ist er Gott ?
                            ******************************************

                            ?

                            Nein, nichts Neues !

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                            • Schriftgröße
                              #15
                              Mein Spanisch reicht nicht aus...
                              Steht denn in dem von dir, gerardo, zitierten Artikel eine Begründung, warum die Mufflons komplett ausgelöscht werden sollen/sollten?

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                                #16
                                @ retama
                                Die Mufflons sind inzwischen längst ausgerottet.

                                @ gerardo
                                In jedem Nationalpark müssen Kernzonen mit einer Mindestgröße ausgewiesen werden, in denen der Mensch außer in Sicherheitsbelangen nicht eingreifen darf. Bei den Ca?adas ist das leicht realisierbar. Daneben sind aber Forschungsvorhaben durchaus erwünscht und im Sinne des Nationalparkgedankens, weil es darum geht, Einblicke in die Zusammenhänge zu erhalten, Langzeitstudien zu erheben, die anders nicht realisierbar wären, aber Hinweise auf das Management anderer, außerhalb der Kernzonen befindlicher Gebiete zu liefern. Gemessen an der Kernzone des Parque Nacional del Teide sind die eingezäunten Gebiete vernachlässigbar klein, ermöglichen aber gesichertere Aussagen. Im Falle unseres Nationalparks kommt noch hinzu, dass er zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt worden ist. Das ist die höchste Schutzkategorie weltweit und sichert, dass auch die allgemein gültigen Vorschriften für die Ausweisung und Anerkennung eines Nationalparks sehr eng ausgelegt werden. Was auch immer der Zweck solch einer Einfriedung sein sollte (es wurden ja mehrere Vorschläge gemacht), das steht mit Sicherheit im Einklang mit den internationalen Regeln.

                                @ LaTorre
                                Wie geht es Dir heute? Ist der allgemeine Weltschmerz vorbei?

                                Ob sich Arten im Gefolge des Menschen auf der Erde ausbreiten oder zufällig ohne ihn irgendwo hingelangen, macht prinzipiell keinen Unterschied. In beiden Fällen wird das vorherige Ökosystem verändert. Manchmal führt das zu Koexistenz, manchmal aber auch zu Gefährdung oder dem Aussterben von Arten, evt. auch der Neuankömmlinge. Biologisch ist das unerheblich. Beim Naturschutz auf Tenerife geht es aber darum, Lebensgemeinschaften (Biozönosen) und Ökosysteme, die weltweit einzugartig sind, möglichst unbelastet zu erhalten. Das hat nichts mit (planlosem) "Rumfummeln" zu tun, sondern mit dem berechtigten Interesse vieler Menschen, diese Natur zu erleben, und dem notwendigen Anspruch dieser Natur auf eine eigene Entwicklung. Zwischen beiden Ansprüchen muss es durch entsprechendes Management einen nachhaltigen Ausgleich geben.

                                Dass das Wissen um erfolgreichen Naturschutz in den 1960ern bei Einführung der Mufflons noch nicht ausreichend wissenschaftlich fundiert und entsprechend so weit entwickelt war wie heute, sollte uns nicht zu einem allgemeinen Lamento über die Welt und die Dummheit "des Menschen" veranlassen. Wir beide waren damals bestimmt auch nicht klüger. Ich habe damals - wie viele andere auch - die Mufflons als willkommene Bereicherung der Fauna gesehen, und als ich wenige Jahre später anfing, Biologie zu studieren, war Ökologie noch ein exotisches Randfach einiger Sonderlinge. Heute vertrete ich einen großen Naturschutzverband. So ändern sich die Zeiten.

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                                  #17
                                  Im Augenblick beschäftigen mich die schon toten Mufflons weniger.

                                  Mich schmerzen aber die Eisbären in den Nordmeeren, die sich nun zu Tode schwimmen.

                                  Und ich bin mit dran Schuld.
                                  ******************************************

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                                  Nein, nichts Neues !

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                                    #18
                                    @lagarto:
                                    Die Mufflons sind inzwischen längst ausgerottet.
                                    Die Ausrottung der Mufflons ist noch nicht ganz beendet. Es gibt einen jährlichen Mufflon-Zensus. Im Jahr 2009 schätzte man - auf der Basis einer Zählung nach ausgeklügeltem Plan - die Gesamtzahl der Tiere auf 138 im Winter und 39 im Frühjahr. Insgesamt wurden in 2009 genau 45 Tiere abgeschossen.
                                    Die Anzahlen schwanken allerdings stark von Jahr zu Jahr.

                                    Alle Details und eine Grafik gibt es hier:
                                    http://reddeparquesnacionales.mma.es...mem_tei_09.pdf
                                    Ein neueres Dokument habe ich leider nicht gefunden, aber es dürften noch ein paar Tiere übrig sein.
                                    Zuletzt geändert von gerardo; 09.03.2012, 19:06.

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                                    • Schriftgröße
                                      #19
                                      Zitat von LaTorre Beitrag anzeigen
                                      Im Augenblick beschäftigen mich die schon toten Mufflons weniger.

                                      Mich schmerzen aber die Eisbären in den Nordmeeren, die sich nun zu Tode schwimmen.

                                      Und ich bin mit dran Schuld.
                                      Ein Theoretiker ist einer, der praktisch nichts tut. Was tust Du gegen den Klimawandel?

                                      Damit es keine Irritationen gibt, sollten wir das Thema ggf. in einem eigenen Thread weiter verfolgen.

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                                        #20
                                        @natschi
                                        Mein Spanisch reicht nicht aus...
                                        Steht denn in dem von dir, gerardo, zitierten Artikel eine Begründung, warum die Mufflons komplett ausgelöscht werden sollen/sollten?
                                        Kurioserweise sind auf Korsika oder Sardinien die Mufflons in den Parks gschützt und erwünscht. Und sogar die verwilderten Ziegen auf Mallorca stehen unter Schutz.
                                        Im Mittelmeeraum gibt es solche Allesfresser aber schon seit der Steinzeit, und die Pflanzen hatten genug Zeit, sich gegen diese Feinde zu wehren und anzupassen.
                                        Auf Teneriffa ist das anders: Die Mufflons wurden 1971 extra hier her gebracht, damit ein paar Hobby-Jäger ihr Vergnügen haben - viel zu kurz für die Vegetation.
                                        Die Jäger wehren sich übrigens vehement gegen die Pläne der Nationalparkverwaltung.
                                        Mit den Kaninchen ist es genauso. Aber was wäre die kanarische Küche ohne das leckere "conejo en salmorejo" ?

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